Ich hoffe ihr hattet ein paar schöne Feiertage und auf ein in jeder Hinsicht gutes Jahr 2025.
Thema #51: Double Feature (hier: Schriftsteller)
Film: American Fiction von Cord Jefferson
Erscheinungsjahr: 2023
Laufzeit: 117 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime
Thelonious Ellison, Professor für englische Literatur in Los Angeles ist genervt von den niedrigen Verkaufszahlen seiner geschriebenen Bücher, von kultureller Übersensibilität, von seiner Familie und am meisten: Von sich selbst. Zeit die Dinge mal von allen möglichen Blickwinkeln neu aufzurollen.
Start in meine Award-Season, was soviel heißt wie: 2025 kann man ja mal anfangen, sich die Filme anzuschauen, die 2024 für den Oscar nominiert waren und ich glaube ich hab für mich dabei einen eher guten Start erwischt, denn „American Fiction“ beeindruckt mich zwar handwerklich nicht wirklich von der Geschichte aber umso mehr und für was gab es den Oscar? Adaptiertes Drehbuch.
Kamera, Sound, auch so die Orte des Films – alles ganz solide aber nicht mehr. Gerade die größte Schwäche des Films war für mich bisschen die Sprunghaftigkeit im Schnitt. Ich finde der Film erzählt jeweils ein zumindest recht solides Familiendrama (was schon in sich selber manchmal an dieser Abgehacktheit leidet) und ein gutes Gesellschaftsdrama – außer die Dinge die untrennbar mit den beiden Sachen verbunden sind, hätte ich mir aber gewünscht, dass die Sachen ein bisschen besser ineinander fließen.
Die Geschichte selbst dagegen sehr gelungen. Fand gerade gegen Ende den Film wirklich stark und mir hat das zum Schluss auch sehr gut gefallen, als Metaüberbau, was man von einem Filmende denn alles zu verlangen hat. Der Film gibt auch schön viele Blickwinkel, ich finde auch nicht, dass er nicht bissig genug ist sondern er tariert da vieles gut aus und allgemein lebt der Film davon, dass er zu ganz vielen Dingen zum Nachdenken anregt und damit schafft er womöglich…sicher mehr, als der ein oder andere Film, den ich mir noch irgendwann von den Oscars 2024 vornehmen werde. Und nebenbei ist er auch noch in einigen Szenen ziemlich witzig – der Jackpot für so einen Grüblerfilm auf der einen und doch sehr unterhaltsamen Film auf der andern Seite.
Handwerklich etwas abgehackte Satire über die amerikanische Gesellschaft allgemein und das Kunstbusiness im speziellen, (versucht) verwoben mit den allgemeinen Gesellschaftsproblemen als Überbau.
7 von 10 Buchpreise
Film: Following von Christopher Nolan
Erscheinungsjahr: 1998
Laufzeit: 70 Minuten
Wo gesehen: Magenta
Ein erfolgloser Schriftsteller in London folgt wahllos Menschen, doch wer folgt hier eigentlich wem?
Kurzer, knackiger, neo-noariger, nolaniger Kriminalfilm. Zeitspielchen (mit Sinn!) → hohe Spannung, noch wenig Fleisch drumherum, aber zum Beispiel schon gelungene Musik. Ist ein gutes Regiedebüt, ein bisschen wie ich mir ein gelungenes Regiedebüt mit einem sehr markanten eigenen Stil so vorstelle und eine gute Übung für seinen überragenden „Memento“.
Hat 6000 US-Dollar gekostet, „Tenet“ gibt es dagegen für weniger knackige 250 Millionen US-Dollar. Gibt Dinge die erschrecken einen weniger. Kurz und knackig:
7 von 10 Debütfilme