Film-Themen-Challenge: Part 3

Jap, bin da. :beanfriendly:

Hab jetzt lange zwischen zwei Themen geschwankt, aber ich muss mich ja mal entscheiden, also…

CAT III
Schaut einen Hong Kong Film der „Category 3“, quasi ein Äquivalent der britischen Video Nasties oder indizierten Filme in Deutschland.

Auf den großen Streaming-Plattformen ist die Auswahl da leider nicht allzugroß (auf prime und mubi gibt’s jeweils immerhin zwei), aber auf archive.org und Youtube ist vieles zu finden.
Beispielsweise hier: https://archive.org/details/some-cat-3-movies

@Filmthemen-Challenge

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Noch ne kurze Frage. Wenn man den thread voll hat mit Antworten dann ist part 4 dran von der Filmthemen Challenge, oder?

Okay, da bin ich diese Woche raus, muss ich grad in meinem Leben nicht haben.

@Cooliogrey Nee, wir hören nach Zeit und nicht Threadposts auf :slight_smile:

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Wann wäre das von der Zeit her denn?

Ps: In meinen Leben brauche ich solche Filme auch gerade nicht

Was meint ihr den mit „solche Filme“?
Den Listen nach zu urteilen gibt es da ein bunten Strauß an Genres zur Auswahl.

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Ich hänge in einem Umzug und weiss nicht, ob ich das schaffe. Außerdem ist meine „Bullet in the Head“ DVD auch in irgendeinem Karton verschwunden.

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Ich verstehe euch das ihr solche Filme vll mögt aber die Filme sind so komplett außerhalb meiner Comfortzone das ich mich da lieber raushalte. Und außerdem bin ich immer noch falls ihr es nicht gelesen habt im Krankenhaus und brauch da nicht Filme die mich persönlich stressen.

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Ist ja auch fein, muss ja nicht jeder immer mitmachen, aber sind halt, wie auch bei den nasties und indizierten, immer mal Filme dabei, wo man nicht so wirklich nachvollziehen kann, was die jetzt „böser“ als random thriller xy macht. Jetzt in der cat3 Liste sind, bei den von mir gesehenen, bspw. SPL und dog bite dog dabei, die ich als ziemlich „normale“ martial arts oder cop thriller im Kopf habe, zwei Filme von Wong Kar Wei as tears go by und happy together (die es bei mubi gibt) sind dramen und bullet in the head ist auch lediglich „heroic bloodshed“, was auch nicht groß härter ist als beliebige holywood actioner.
Klar, son men behind the sun oder ebola syndrome sind dann schon das, was ihr wahrscheinlich mit „solche Filme“ meint, aber man kann ja aussieben wenn man möchte. ^^

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Thema: Double Feature (Kafka)
Film: Die Verwandlung von Jan Němec
Erscheinungsjahr: 1975
Laufzeit: 52 Minuten

Handlung
Bei dem Film handelt es sich um die Verfilmung der gleichnamigen Erzählung Franz Kafkas von 1912 für das deutsche Fernsehen.

„Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt. Er lag auf seinem panzerartig harten Rücken und sah, wenn er den Kopf ein wenig hob, seinen gewölbten, braunen, von bogenförmigen Versteifungen geteilten Bauch, auf dessen Höhe sich die Bettdecke, zum gänzlichen Niedergleiten bereit, kaum noch erhalten konnte. Seine vielen, im Vergleich zu seinem sonstigen Umfang kläglich dünnen Beine flimmerten ihm hilflos vor den Augen.“

Meinung
Naja :beanderp: Das Buch mochte ich damals als ich es gelesen hatte sehr gerne und würde es daher empfehlen zu lesen. Auch wenn es recht „unbürokratisch“ für Kafka ist. Den Film würde ich nun nicht unbedingt empfehlen. Das durchweg irgendwie theatralische, freiwillig oder unfreiwillig komische Schauspiel hat es für mich nicht wirklich geschafft, die eigentlich düstere, fesselnde Atmosphäre aufzufangen. War für mich dann doch nicht mehr als ein eher schlechter Fernsehfilm aus den 70ern.

Film: Kafka von Steven Soderbergh
Erscheinungsjahr: 1991
Laufzeit: 98 Minuten

Handlung
Auf Grund des Namens hab ich hier eine Biographie Kafkas erwartet, es stellte sich dann allerdings doch als mysteriöse, schwarz-weiße Kriminalgeschichte in expressionistischem Setting heraus, die sich an der Lebensgeschichte Kafkas sowie an seinen Werken „Der Prozess“ und „Das Schloss“ orientierte.

Meinung
Der Film hat mir auf jeden Fall deutlich besser gefallen. Ich fand die Idee ganz interessant, die Biografie Kafkas mit seinen eigenen Werken zu mischen. Auch wenn ich anfangs eher irritiert war und der hier als recht aktiv auftretende Hauptdarsteller nicht so recht in mein Bild von Kafka passt, den ich mir immer eher als zurückhaltend vorgestellt habe. Ich kenne allerdings auch nur ein paar seiner Erzählungen und Briefe und weiß daher nicht, ob das an meinem einseitigen Blick liegt, oder ob die Figur hier wirklich durch die Kriminalgeschichte nicht mehr so recht mit der realen Person übereinstimmt.
Was mir auch gut gefiel war die Szenerie, mit der schwarz-weißen Darstellung, hauptsächlich bei Nacht, dem Bürokratischen und der oftmals sehr hübschen Lichtstimmung. Das hat doch ein recht konsequent düsteres Bild geschaffen.
Die Geschichte gefiel mir teilweise ebenfalls ganz gut. Sie war durchaus spannend und mitreißend. Der teils alberne Humor hat mich nur ab und an etwas rausgerissen und irgendwann war mir etwas zu viel Plot. Das Verwirrende fand ich da eigentlich ganz gut, eine Kriminalgeschichte hätte es für mich nicht sein müssen. Dadurch, dass hier Kriminalgeschichte und mystische Dystopie miteinander vermischt wurden passierte irgendwann einfach ziemlich viel, dabei war die Atmosphäre das von dem ich gerne mehr gesehen hätte und da bevorzuge ich wohl generell eher langsamere Geschichten, die dafür unangenehmer sind. Das Ende war da auch irgendwie nicht mehr so meins.

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Ich finde stressen sollte man sich, egal in welcher Situation, so oder so nicht, ich hatte hier ja auch ein paar Wochen ausgesetzt, weil wegen vieler Nachtschichten nur noch matschig im Kopf war.

Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass es dir bald wieder besser geht. :handshake:

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Wuhu, Ahaa, Uhuuu, Yeah. Booyah … Sorry, bin kurz ausgetickt :smiley: Ich liebe es.

Und besonders, gar allem zu Grunde liegend, die Manipulation der, nennen wir es „Eliten“.


Hast du die Serie geschaut? Basiert nicht auf Papa Herberts Büchern, sondern auf einem von Sohn Brian. Die wird von anderen Leuten zB Anna Foerster inszeniert. Bisher Underworld: Bloodwars und viel Zusammenarbeit mit Roland Emmerich, allerdings auch mit Erfahrung bei Serien wie Westworld und Carnival Row.

Von Brian, der offenbar oft einen Co-Autor hat (Schelm der Böses denkt) hat stammen verschiedene Vor- Zwischen- und Nach- Erzählungen, die auf Notizen seines Vaters basieren. Ich hab von ihm ehrlich gesagt nix gelesen.

Meine Skepsis ist so enorm hoch, dass ich bisher nichts von der Serie (nicht mal nen Trailer) sehen wollte. Eine Meinung von jemandem wie dir, der die Filme auch so gut findet, wie ich, wäre sehr willkommen. :slight_smile:

Ich unterstütze (ungebeten) diese Empfehlung. :slight_smile:

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Kurz aus einem Aufsatz zitiert:

„Franz Kafka war introvertiert, selbstkritisch und von tiefer Unsicherheit geprägt. Er hatte eine komplexe Beziehung zu Autorität und Bürokratie, die sich in seinem Schreiben widerspiegelt, doch im echten Leben trat er selten offensiv oder rebellisch auf. Seine Weltanschauung war geprägt von Passivität und Selbstzweifeln.“

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Ohh, da muss ich ja nochmal den Videorekorder anschmeißen. Schönes Thema.

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Okay, wenn es da auch was ohne viel Splatter gibt, sag gerne Bescheid.

Kloppen und Blut okay, aber keine reine Orgie, Vergewaltigung etc.

Sind die bei Mubi „okay“?

Danke!

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Erste Challenge waren 3 Jahre, zweite waren 3,5 Jahre glaub ich. Teil 3 geht noch paar Jahre :slight_smile:

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Aah danke :beancute: Das passt auf jeden Fall zu meinem Bild von Kafka.

Glaube das ists auch, was ich bei dem Film nie so ganz ausblenden konnte. Dass die Figur nicht wirklich Kafka ist. Ansonsten wars ein guter Film :beancomfy:

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Thema: Double Feature
Filme: Perfect Blue / Black Swan
Regie: Satoshi Kon / Darren Aronofsky
Erscheinungsjahr: 1997 / 2010
Laufzeit: 83 Minuten / 109 Minuten
Wo gesehen: Blu-ray / Disney+

Perfect Blue:
Einen Film, den ich schon länger mal schauen wollte, dank der Challenge war ich dann auch bereit die 21 € für die Blu-Ray hinzulegen. War zumindest nicht die teuerste Disc, die ich im Dezember gekauft habe :sweat_smile:

Wir begleiten das Mima, das Mitglied einer Idol-Group ist. Doch da läuft es nicht so richtig und so verlässt sie die Pop-Gruppe um als Schauspielerin durchzustarten. Dies fängt auch zuerst recht gut an, jedoch gefällt ihr Ausstieg aus der Gruppe auch nicht jedem. Schnell erhielt sie Drohbriefe, welche dann schnell auch in vermeintlichen Briefbomben eskalieren. Die Situation eskaliert immer weiter, die Szenen, die sie spielen muss, werden anspruchsvoller, ihre alte Gruppe hat auf einmal ohne Sie Erfolg und da ist dann noch diese eine Website, die scheinbar alles über sie weiß.

Am Ende passiert so viel, was ist noch Wirklichkeit, was ist Illusion, der Charakter als auch der Zuschauer wissen da am Ende nicht weiter. Am Ende ist es ein Meisterwerk und sowas als Regie-Debüt abzuliefern, ist halt einfach nur ein Zeichen dafür, wie stark seine dann leider doch recht kurze Schaffenszeit wirklich war. Gerade durch die kurze Laufzeit

4/5

Black Swan:
Wir begleiten die ehrzeigige Ballerina Nina, welche am New Yorker Ballletensamble arbeitet. Dort soll eine Neuinterpretation von Schwanensee aufgeführt werden, in der weiße als auch der schwarze Schwan von der selben Ballerina aufgeführt werden soll. Natürlich will sie die Rolle, muss sich das Vertrauen aber erst einmal „verdienen“. So erhält sie die Rolle auch, aber natürlich ist damit nicht jeder zufrieden. Dazu kommt dann noch ihre Mutter, welche sie behütet und „nur das beste für sie will“.

Im Ensamble trifft sie auch auf den Neuzugang Lilly, welche sie schnell als ihre ärgste Rivalin wahrnimmt, obwohl diese ihr stetig widerspricht. So kommt es zu mehr und mehr Situationen, welche sie durch ihre Paranoia hervorruft und es am Ende auch wieder alles eskaliert.

3,5/5

Was haben beide Filme gemeinsam?

Im Vergleich zu Perfect Blue, dem man nachsagt die größe Inspirationsquelle gewesen zu sein, wirkt Black Swan schon recht anders. Was sich gleicht sind einige Kameraeinstellungen und ein ganz bestimmter Teil der zum Ende wichtig wird. Ja, auch so Sachen wie die Scheinwerfer eines Fahrzeuges, die für Bühnenlicht gehalten werden sehe ich parallelen. Aber dass ist jetzt auch nichts, was beide FIlme alleinig für sich beinhalten. Gerade weil Perfect Blue unter 90 Minuten geht, kommt in diesem Film dieser ganze Aspekt noch viel mehr rüber, der einen nicht mehr loslässt, bis der Abspann rollt. Insgesamt haben mir beide Filme aber gut gefallen und ich bin froh sie endlich mal gesehen zu haben.

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Ich glaube, ich gebe Wong Kar Wai dann noch mal eine Chance die Woche :thinking:

Hab gesehen, dass Filme bei Mubi ab 16 sind, dass passt diese Woche hoffentlich.

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Ich hoffe ihr hattet ein paar schöne Feiertage und auf ein in jeder Hinsicht gutes Jahr 2025.

Thema #51: Double Feature (hier: Schriftsteller)
Film: American Fiction von Cord Jefferson
Erscheinungsjahr: 2023
Laufzeit: 117 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

Thelonious Ellison, Professor für englische Literatur in Los Angeles ist genervt von den niedrigen Verkaufszahlen seiner geschriebenen Bücher, von kultureller Übersensibilität, von seiner Familie und am meisten: Von sich selbst. Zeit die Dinge mal von allen möglichen Blickwinkeln neu aufzurollen.

Start in meine Award-Season, was soviel heißt wie: 2025 kann man ja mal anfangen, sich die Filme anzuschauen, die 2024 für den Oscar nominiert waren und ich glaube ich hab für mich dabei einen eher guten Start erwischt, denn „American Fiction“ beeindruckt mich zwar handwerklich nicht wirklich von der Geschichte aber umso mehr und für was gab es den Oscar? Adaptiertes Drehbuch.

Kamera, Sound, auch so die Orte des Films – alles ganz solide aber nicht mehr. Gerade die größte Schwäche des Films war für mich bisschen die Sprunghaftigkeit im Schnitt. Ich finde der Film erzählt jeweils ein zumindest recht solides Familiendrama (was schon in sich selber manchmal an dieser Abgehacktheit leidet) und ein gutes Gesellschaftsdrama – außer die Dinge die untrennbar mit den beiden Sachen verbunden sind, hätte ich mir aber gewünscht, dass die Sachen ein bisschen besser ineinander fließen.

Die Geschichte selbst dagegen sehr gelungen. Fand gerade gegen Ende den Film wirklich stark und mir hat das zum Schluss auch sehr gut gefallen, als Metaüberbau, was man von einem Filmende denn alles zu verlangen hat. Der Film gibt auch schön viele Blickwinkel, ich finde auch nicht, dass er nicht bissig genug ist sondern er tariert da vieles gut aus und allgemein lebt der Film davon, dass er zu ganz vielen Dingen zum Nachdenken anregt und damit schafft er womöglich…sicher mehr, als der ein oder andere Film, den ich mir noch irgendwann von den Oscars 2024 vornehmen werde. Und nebenbei ist er auch noch in einigen Szenen ziemlich witzig – der Jackpot für so einen Grüblerfilm auf der einen und doch sehr unterhaltsamen Film auf der andern Seite.

Handwerklich etwas abgehackte Satire über die amerikanische Gesellschaft allgemein und das Kunstbusiness im speziellen, (versucht) verwoben mit den allgemeinen Gesellschaftsproblemen als Überbau.

7 von 10 Buchpreise

Film: Following von Christopher Nolan
Erscheinungsjahr: 1998
Laufzeit: 70 Minuten
Wo gesehen: Magenta

Ein erfolgloser Schriftsteller in London folgt wahllos Menschen, doch wer folgt hier eigentlich wem?

Kurzer, knackiger, neo-noariger, nolaniger Kriminalfilm. Zeitspielchen (mit Sinn!) → hohe Spannung, noch wenig Fleisch drumherum, aber zum Beispiel schon gelungene Musik. Ist ein gutes Regiedebüt, ein bisschen wie ich mir ein gelungenes Regiedebüt mit einem sehr markanten eigenen Stil so vorstelle und eine gute Übung für seinen überragenden „Memento“.

Hat 6000 US-Dollar gekostet, „Tenet“ gibt es dagegen für weniger knackige 250 Millionen US-Dollar. Gibt Dinge die erschrecken einen weniger. Kurz und knackig:

7 von 10 Debütfilme

10 „Gefällt mir“