Film-Themen-Challenge: Part 3

Thema: Rip Offs
Film: Romancing the Stone
Regie: Robert Zemeckis
Erscheinungsjahr: 1984
Laufzeit: 106 Minuten

Das die Werke von Zemeckis ja gerade heutzutage mehr Miss als Hit sind, ist ja bekannt. Aber auch früher hat er schon Werke abgeliefert, die nicht zwingend zu den besten Vertretern ihrer Genres gehören. Gehört Romancing the Stone nun dazu? Nun…

Handlung:
In der Hauptrolle steht die Schriftstellerin Joan Wilder, welche gerade ihren neuen Roman fertiggestellt hat. Diese muss schnell nach Kolumbien, weil dort ihre Schwester dort festgehalten wird, sie soll eine Karte mitbringen, welche sie per Post erhalten hat. Warum dass alles, nun das wird dann noch später zumindest aufgeklärt.

Natürlich läuft ihre Reise dahin nicht reibungslos ab und nach einigen Umwegen sieht sie sich selbst im Urwald wieder und trifft dort auf den Abenteuer Jack, welchen sie natürlich erst nicht leiden kann. Wie es aber natürlich so eine richtige Romantische Komödie will, finden sie dann doch zueinander, lernen sich näher kennen, werden innig, bumsen etwas herum und am Ende sind sie sich sehr nahe. Auf dem Weg finden sich selbst zudem noch einige Unterstützer, welche sie durch ihr schriftstellerisches Werk schätzen.

Fazit:
Alles ein bisschen verworren, am Anfang weniger Indie-Rip-Off am Ende sind teils manche Stellen, fast komplett nachgestellt. Dabei macht der Film jetzt nicht viel falsch, ein wirklich besonderen Augenmerk auf das, was im Genre wichtig ist, gibt er aber auch nicht. So bleibt am Ende ein nette Action-Komödie, dessen Romantik-Part halt komplett formelhaft ist, bei dem Alter des Films aber auch klar.

3/5

6 „Gefällt mir“
Thema: Rip-Offs

Armour of God (1986)
von Eric Tsang Chi-Wai & Jackie Chan

Hab dem mal einen Rewatch gegeben, weil ich den in einer Liste mit Indiana Jones Rip-Offs gesehen habe. Und auch wenn das auf dem Papier durch einige ähnliche Zutaten nicht wirklich falsch ist, so fehlt ihm schon zum Großteil diese Abenteuer-Stimmung, welche Filme wie die Indiana Jones Reihe so auszeichnet.

Was den Rest angeht, finde ich, dass Armour of God einige gute Action-Szenen hat, aber eigentlich mehr Action hätte vertragen können - besonders wenn man bedenkt, dass hier leider viel zu viel Zeit für diese komische Dreiecksgeschichte verwendet wird, die meistens sehr kindisch und albern wirkt, ohne wirklich aber ustig zu sein.

6/10

7 „Gefällt mir“

Wenn ich den Konsens richtig gedeutet habe, hat unsere Feiertage-Spezialrunde nun also das Thema Double Features, zu dem jede*r sich selbst ein passendes Film-Pärchen aussuchen darf. Um diese zwei Filme zu schauen und zu reviewen haben wir diesmal nun zwei Wochen Zeit. :beanfriendly:

@Filmthemen-Challenge

Im Startpost habe ich mal supersudl zitiert, der ja eine schöne Zusammenfassung gegeben hat, was man sich so unter Double Features vorzustellen hat.
Außerdem gabs von Fergwal und supersudl noch eine ganze Reihe von Paarungs-Vorschlägen

Und ich hatte noch ein paar Letterboxd-Listen gepostet.

Viel Spaß und schöne Feiertage euch. :beanfriendly: :santa: :fireworks:

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Sagt mal sind auch einfache Duologien erlaubt?

Also z.B. Ghostbusters 1&2 oder The Raid 1&2?

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Würd ich schon sagen, jo

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Bitte klärt mich auf. Ich hab das bzw so ähnlich schon öfter gesehen, aber dann doch wieder vergessen zu recherchieren was das bedeutet:

„DuBFaL-Horrorweeks - 3rd Round - Film Nr. 5“

Was ist DuBFaL?

Das ist doch nur der Name einer Gruppe von Leuten, die sich ähnlich wie wir Filmen zu bestimmten Themen annehmen.

Achso. Ok, danke.

Hier genauer:

https://letterboxd.com/zeroena/list/dubfal-projekt/

2 „Gefällt mir“

Danke, die Verlinkung ging vom Handy nicht vernünftig.

Titel: The Descent + As Above/So Below
Thema: Double-Feature

The Descent (UK-Version)
Erscheinungsjahr: 2005
Laufzeit: 99 Min


The Descent ist ein atmosphärischer Horrorfilm, der mit seiner klaustrophobischen Stimmung überzeugt.

Die Kameraführung ist beeindruckend. Die engen, beengenden Perspektiven verstärken das Gefühl der Ausweglosigkeit. Die schnellen Schnitte in den actionreichen Szenen sind jedoch manchmal verwirrend. Vor allem, dass sehr viel nahezu 90% dunkel im Bild ist, kann unangenehm sein, da es mir die Orientierung vollends genommen hat. Ich denke, dass genau das auch so gewollt ist und dazu sage ich: Auftrag erfüllt.

Die Höhlen wirken authentisch und erzeugen eine greifbare Gefahr. Die "Monster” (Gollums;-P) sind überzeugend gestaltet, auch wenn das Make-up manchmal billig wirkt. Das relativ niedrige Budget zeigt sich an diesen Stellen, stört mich aber nur geringfügig.

Der Soundtrack ist passend düster und unterstützt die bedrückende Stimmung der Höhlen. Besonders die Geräuschkulisse, wie Tropfen bis Schreien, sorgt für Gänsehaut, auch wenn sie gelegentlich etwas vorhersehbar wirkt und zumindest mir (das ist bei fast allen Horrorfilmen so) die Jumpscares vollkommen entkräftet.

Der Cast, angeführt von Shauna Macdonald und Natalie Mendoza, liefert solide Leistungen ab. Die Dynamik zwischen den Figuren funktioniert gut, auch wenn einige Emotionen etwas übertrieben wirken. Mehr als die Hälfte der Truppe erscheint wie Edelstatisten, wobei aber manche auch gegen Ende noch echte Substanz gewinnen. Vom Eintritt in die Höhle an hat mich sehr gestört, dass die Figur Juno ärmellos und mit bemerkenswertem Dekolleté hinabgestiegen ist, obwohl sie “Profi” sein soll. Vielleicht nicht bezüglich Höhlen, aber doch mindestens im Bereich X-Treme-Sport allgemein. Völliger Quatsch, aber ich glaub da bin es wieder hauptsächlich ich und mein Klugscheißermodus, der angesprungen ist.

Die Story ist spannend, aber nicht besonders innovativ. Die Konflikte innerhalb der Gruppe sind interessant, werden jedoch zugunsten der Action zu schnell abgehandelt. Hierzu aber noch einen Blick auf die Enden.

Es kommt jetzt zu massiven Spoilern:

Das UK-Ende und die Idee der Halluzinationen:

Das ursprüngliche UK-Ende zeigt Sarah, wie sie allein in der Höhle zurückbleibt, scheinbar den Verstand verliert und sich ihre Tochter in einer Halluzination vorstellt. Das wurde im Laufe des Films, ja sogar von Beginn an, etabliert und somit klargestellt, wie symbolisch und evtl. irreal das Geschehen ist/sein könnte. Diese düstere Wendung passt zur klaustrophobischen und hoffnungslosen Atmosphäre des Films und gibt mir ein bedrückendes Gefühl, das lange nachwirkt. Die Idee der Halluzinationen ist interessant, da sie Sarahs psychischen Zustand nach den traumatischen Ereignissen beleuchtet. Es wird dadurch angedeutet, dass sie vermutlich niemals aus dieser Höhle herauskommt.

In der US-Version (bei Youtube nachgesehen) schafft Sarah es raus und gelangt zu ihrem Auto. Dort sieht sie den Geist von Juno … auch da kann man spekulieren, aber es scheint mir doch eher ein Happy End zu suggerieren.

The Descent ist ein spannender Horrorfilm mit vielen starken Momenten, aber auch Schwächen in der Tiefe (höhöhö…hö).

3 von 5 Sternen und ein Bonus Bohrhaken, denn im Bereich Horror gibt es wenig, dass mich wirklich über fast die gesamte Laufzeit fasziniert.



Titel: The Descent + As Above/So Below
Thema: Double-Feature

As Above/So Below
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 93 Min


As Above, So Below hat eine interessante Grundidee, schafft es aber nur bedingt, Spannung und Horror überzeugend zu vermitteln. Nicht zuletzt wegen des Found-Footage-Stils, den ich beinahe immer fragwürdig, unlogisch und nervig, statt immersiv finde. Mir fallen spontan nur zwei Filme ein, bei denen mich das gar nicht oder wenig gestört hat. Cloverfield und natürlich Blair Witch Project (Für mich gibt es da auch nur Teil 1, alles andere existiert nicht…wie Bielefeld:-D)

Zum Film mag ich irgendwie auch kaum etwas sagen. Er ist nicht schlecht, ich verstehe, wenn es Leute mögen und ich kann ihm objektiv nicht weniger als 2 Sterne geben. Einen Bonus bekommt er noch, wegen der konsequent, schrägen Ideen und das war es dann auch. Die Laufzeit ist vergleichbar mit der von The Descent, zu dem sich ein Vergleich quasi aufdrängt. Sie kam mir persönlich allerdings erheblich länger vor als beim Konkurrenten.

Die Pariser Katakomben sind ein faszinierender Schauplatz, aber das Potenzial wird nur teilweise ausgeschöpft. Das Design der Kostüme und Requisiten wirkt solide, aber wenig einfallsreich. Das sehe ich nicht als negativ, denn es passt zum Setting in der Gegenwart. Die Klangkulisse erzeugt zwar stellenweise eine gruselige Atmosphäre, aber oft wirkt sie aufgesetzt oder zu laut, was die Wirkung schmälert.

Die visuellen Effekte schwanken stark. Einige Szenen sind gelungen, andere sehen billig aus und reißen aus der Handlung. Insgesamt, auch wenn ich sowas natürlich auch schon extremer und in vielen anderen Filmen oder Serien gesehen habe, fand ich speziell die Ideen gut.

Die Darsteller bemühen sich, aber die Charaktere bleiben flach. Besonders in emotionalen Momenten wirken die Leistungen oft unglaubwürdig. Selbst falls die Darsteller etwas können, kommt in diesem Film kaum etwas davon an.

Die Story ist verworren und setzt mehr auf Klischees als auf originelle Ideen. Wichtige Fragen bleiben unbeantwortet, und die Charakterentwicklung fehlt fast komplett. Hier ist auch wieder die Idee, die Prämisse mit den Pariser Katakomben gut und danach hangelt sich das Drehbuch von einer kleinen Idee zur Nächsten.

As Above, So Below hat gute Ansätze, verliert aber durch schwache Umsetzung und oberflächliche Figuren an Wirkung. Ein Film, der Fans von Found-Footage-Horror vielleicht anspricht, aber mich nicht überzeugt.

2 von 5 schräge (gemeinschaftliche) Visionen.

8 „Gefällt mir“

Thema #51: Double Feature
Filme: Die Spur des Falken (The Maltese Falcon, 1941)/ Ronin (1998)
Regie: John Huston / John Frankenheimer
Erscheinungsjahr: 1941 respektive 1998
Laufzeit: 101 Minuten und 122 Minuten
Gesehen auf: Prime Video und DVD

Mein Double Feature hat als Thema: MacGuffin

Hitchcock explained the term MacGuffin in a 1939 lecture at Columbia University in New York City: It might be a Scottish name, taken from a story about two men on a train. One man says, „What’s that package up there in the baggage rack?“ And the other answers, „Oh, that’s a MacGuffin.“ The first one asks, „What’s a MacGuffin?“ „Well,“ the other man says, „it’s an apparatus for trapping lions in the Scottish Highlands.“ The first man says, „But there are no lions in the Scottish Highlands,“ and the other one answers, „Well then, that’s no MacGuffin!“ So you see that a MacGuffin is actually nothing at all.

Die Spur des Falken war dabei für mich tatsächlich eine Erstsichtung. Und das hier eine gute Gelegenheit, den Film einmal nachzuholen, gilt dieser doch als der erste Film des Film Noir Genres, der alle Teile zusammenbringt. Den Hard Boiled Detective in Form von Sam Spade (Humphrey Bogart), die Femme Fatale mit Miss O’Shaughnessy (Mary Astor), die halblegale Welt zwischen den Kriminellen und den Cops, in denen sich unser Detektiv bewegt.

Eines Tages meldet sich eine junge Frau in dem Detektivbüro Archer und Spade, eine gewisse Ruth Wonderly. Die beiden sollen doch bitte Ihre Schwester finden, die mit einem Mann namens Thursby abgehauen sein soll. Spade hat keinen Nerv auf den Fall und überlässt diesen Archer, der aber prompt erschossen wird. Genau wie Thursby, den es auch an demselben Abend erwischt. Sam Spade ist für den Mord an Thursby der Hauptverdächtige, da Spade einerseits eine Affäre mit Archers Frau hat und andererseits gleich am nächsten Tag Archers Namen von den Scheiben des Detektivbüros entfernen lässt.

Dummerweise war Spade es tatsächlich nicht und die Miss Weatherly hat die beiden auch angelogen, wie er herausfindet. Ihr richtiger Name ist O’Shaughnessy und Thursby eigentlich Ihr Komplize beim Schmuggeln eines Kunstgegenstands, des Malteser Falken. Und auch dumm für Spade, denken andere Gangster, allen voran der durchtriebene Joel Cairo (Peter Lorre) und der überaus fette Gutman, dass Spade da mit drinsteckt.

Alle wollen den Falken haben. Am Ende hat aber keiner, was er wollte und der Falke entpuppt sich als… MacGuffin.

Ein toll gefilmter Schwarz-Weiss-Film. Dem fehlt vielleicht noch ein bisschen die düstere Stimmung, die spätere Noir-Filme ausmacht, aber ja, vieles ist schon dabei. Und Humphrey Bogart spielt seinen Sam Spade auch so schön arschig. Es macht tatsächlich Spass, den Beteiligten bei allen Aktionen zuzuschauen, weil sich alle Parteien immer wieder gegenseitig übervorteilen wollen. Aber das klappt halt nicht.

Und bezeichnend ist die Schlussszene in der alles zusammenläuft, alle Hauptfiguren zusammen sind. Je nachdem wer sitzt und wer steht ändert sich da ständig die Machtdynamik zwischen den Figuren. Doch, das war ein wirklich toller Film.

4,5/5 Kopien aus Blei


In Ronin unter der Regie von John Frankenheimer folgt der Film einer Söldnertruppe auf der Jagd nach einem Koffer. Die Söldner werden dabei von Deidre angeheuert (Natascha McElhone) bei welcher angedeutet werden, dass Sie zur IRA gehört. Sam (Robert DeNiro), ehemals CIA, Vincent (Jean Reno), vermutlich Ex-DSGE, Gregor (Stellan Skarsgard), vermutlich Ex-KGB, Spence (Sean Bean), vorgeblich SAS und Larry der Fahrer runden das Team ab.

Armer Larry.

Bei einem Waffenkauf laufen die allerdings fast in einen Hinterhalt und es stellt sich heraus, dass Spence über seinen Hintergrund gelogen hat. Der Rest vom Team macht aber wie geplant weiter und plant einen Überfall auf den Konvoi, in dem der Koffer transportiert wird. Der Überfall gelingt auch, aber Gregor arbeitet auf eigene Rechnung und haut mit dem Koffer ab.

Währenddessen mischt sich auch Seamus (Jonathan Pryce), der Boss von Deidre in die Geschehnisse ein, da Deidre den Koffer nicht sofort besorgen konnte. Jetzt sind also drei Parteien hinter Gregor und dem Koffer her, Seamuns und Deidre, Sam, Vincent und Larry und die Russen, an die Gregor den Koffer eigentlich verkaufen wollte.

Frankenheimer hat hier einen wirklich knallharten Film inszeniert, bei dem auch ein ums andere Mal die „innocent bystanders“ im Kreuzfeuer einfach Pech haben. Der Film bleibt auch beim Rewacht absolut spannend, genau wie die Jagd nach dem Koffer, dessen Inhalt allerdings nie gezeigt wird. Die Verfolgungsjagden mit den Autos gehören noch immer zu dem Besten, was bis heute auf Film gebannt wurde, da sieht man auch, dass Frankenheimer einfach ein Auge für die inszenierung hat, aber von Ihm war ja auch der Film „Grand Prix“. Interessant ist auch, dass Natascha McElhone in einem Jahr zwei so gegensätzliche Figuren/Filme abgeliefert hat (Ronin und Truman Show). Aber als knallharte IRA-Terroristin, die den eigentlichen Plot vorantreibt ist sie auch klasse.

Ein paar Mal macht sich der Film es etwas einfach, wenn Sam und Vincent Gregor mühelos wiederfinden und auch Seamus und Deidre keine Probleme damit haben und am Ende läuft es auf einen Showdown hinaus, in dem sogar Kati Witt einen kleinen Auftritt (und Abtritt) hat. Ein Film voller unangenehmer Leute, die eigentlich alles für Ihr Ziel machen und denen alle anderen scheissegal sind. Dafür muss man auch ein bisschen in Stimmung sein, dann gibt es aber einen sehr guten Thriller. Einer, der es schafft aus Robert DeNiro fast einen Actiondarsteller zu machen.

4/5 Koffer

7 „Gefällt mir“

Thema #51: Double Feature
Filme: A Chinese Torture Chamber Story von Bosco Lam Tsz-Ho und A Chinese Torture Chamber Story II von Dick Cho
Erscheinungsjahr: 1994 und 1998
Laufzeit: beide 93 Minuten

Die beiden Filme haben trotz des gleichen Namens und der ganz groben Basis, Korruption im chinesischen Strafsystem, welches Folter nutzt, eigentlich nichts miteinander zu tun und die beiden Regisseure präsentieren auch sehr unterschiedliche Herangehensweisen. Beide gehören zu Hong Kongs „CAT III“.

Die Handlung des ersten dreht sich um einen Gerichtsprozess, in dem einer Frau und ihrem angeblichen Liebhaber der gemeinschaftliche Mord an ihrem Mann vorgeworfen wird. Mittels Folter sollen Geständnisse aus den beiden herausgeholt werden. Die Wahrheit ist jedoch (kein Spoiler), dass tatsächlich der Sohn des Richters für den Mord verantwortlich ist, der dies mit allen Mitteln zu vertuschen versucht.

Das Ganze passiert in einem sehr wilden Genre-Mischmasch: stellenweise gibts explizite harte Gewalt, recht lange Softporno-Strecken, aber auch absurde Komödien-Elemente, teils geradezu slapstickhaft und irgendwann gibts dann sogar Wuxia-Einlagen, bei denen ein Paar bumsend statt kämpfend durch die Gipfel eines Waldes fliegt. Merkwürdiges aber unterhaltsames Hin und Her.

Im zweiten geht es um eine Gruppe aus zwei Paaren, die als erfolglose Diebe durchs Land streichen. Sie versuchen, einem Mann sein Pferd und Gepäck zu stehlen, doch werden von ihm gestellt. Sie erzählen ihm von ihrem Leid, dass sie zur Gesetzlosigkeit gezwungen sind, er wiederum erzählt, dass er auf dem Weg ist, für die Regierung zu arbeiten und ihnen helfen möchte. Es entsteht eine scheinbare Freundschaft. Tatsächlich möchte er die Frau des einen für sich, zu welchem Zweck er die vier einige Zeit später zu sich holt, ihnen Arbeit unter sich gibt, wo sie selbst angebliche Straftäter bestrafen sollen. Ihnen wird dabei aber eine Falle gestellt, wodurch der eine sich ihrer entledigen und schließlich die Frau für sich gewinnen möchte.

Der ganze absurde Komödien-Stil findet hier gar keinen Platz mehr, der Ton ist insgesamt deutlich ernster, wenn auch die Gewalt noch auf ganz ähnlichem Level ist. Auch die Softporno-Anteile kommen in ähnlicher Frequenz. Durch die fehlenden Absurditäten ist der zweite weniger unterhaltsam und leidet mehr unter der Langeweile der Sexteile.

Beide Filme sind ganz okay, mehr Gewalt und weniger Sex hätte mir aber besser gefallen. ^^

3/5 explodierende Riesenpenisse und 2,5/5 Fischfang-Speere.

7 „Gefällt mir“

Thema: Double-Feature: Jim Carrey vs. Andy Kaufmann

Film 1: Man on the Moon
Regie: Miloš Forman
Erscheinungsjahr: 1999
Laufzeit: 118 Minuten
Wo geschaut: verleihshop . de (so ziemlich einzige Seite, wo ich ihn auf Englisch leihen konnte)

Ein nicht ganz typisches Biopic über den „Avantgarde-Comedian“ Andy Kaufmann. Einzelne Szenen seines kurzen Lebens werden dargestellt. Der Komiker wollte immer überraschen, schocken, mit dem Publikum spielen, aber keine Witze erzählen. Eine interessante Persönlichkeit, die sich oft unausstehlich und misogyn präsentiert hat, aber eigentlich die Leute nur unterhalten möchte. Und dann gibt es da noch Tony Clifton …

Film 2: Jim & Andy: The Great Beyond
Regie: Chris Smith
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 93 Minuten
Wo geschaut: Netflix

Etwa 20 Jahre nachdem er Andy Kaufmann verkörperte, wird Jim Carrey hierzu interviewt, und es gibt viel Making-Of-Material, in dem gezeigt wird, wie sehr er Method Acting gelebt (und sich in Andy - und Tony Clifton! - verloren hat), aber auch, wie sehr die ganze Cast auf dieses Spiel eingestiegen ist.

Ego-Trip? Genialität? Ist es, wie so oft, eine Mischung aus beidem?

Man kann sagen, was man möchte - ich finde, Jim Carrey ist ein fantastischer Schauspieler. Ich bin auf die Idee gekommen, diese Filme zu gucken, nachdem ich aus „Sonic 3“ im Kino gekommen bin.

„Man on the Moon“ hat mich sehr gut unterhalten, ich hatte aber tatsächlich noch nie von Andy Kaufmann gehört, und hab vorher aus Prinzip erstmal die Wiki-Page über ihn überflogen, weil ich finde, man kann ein Biopic besser beurteilen, wenn man auch ein paar Lebensdaten kennt. Aber eben nur überflogen, ein bisschen überrascht wollte ich ja doch noch werden - und das hat dann auch noch geklappt.

Von Carrey mal abgesehen, hat mich auch Courtney Love überzeugt, was ich vorher nicht unbedingt erwartet hätte.

Ich finde es spannend, dass mit Danny DeVito jemand eine große Rolle spielt, der auch mit dem echten Andy K aufmann zusammen gespielt hat, und dass sich der Wrestler Jerry Lawler selbst spielt.

Damit dann die Überleitung zu „Jim & Andy“.

Also - die Arbeiten an dem Film müssen der Wahnsinn gewesen sein, auf so vielen Ebenen. Es war sicher nicht leicht mit Andy und Tony zu drehen, und dann auch mal Jim Carrey zu erreichen … alle waren wohl sehr sehr involviert in dem Film und ich fand es super spannend, das alte Material von Dreh zu sehen.

Es ist ein bisschen schade, dass nur Jim Carrey an modernen O-Tönen zu Wort kommt, wäre interessant gewesen, zu hören, was die anderen rückblickend denken.

Beide Filme fand ich richtig gut, und geben zusammen ein stimmiges Gesamtbild ab. Jim Carrey hat sich wohl auch schon früh in seiner Karriere einiges von Andy Kaufmann abgeschaut - weit vor dem Film.

4/5 für beide.

8 „Gefällt mir“

Ich fand „Man On The Moon“ so toll, dass er zu einem der Filme geworden ist, die ich gar nicht mehr gucken will, aus Angst ich könnte meine Meinung ändern :slight_smile:

Ausserdem das erste Mal, dass ich bemerkt hatte, das Jim Carrey wirklich was kann.

2 „Gefällt mir“

Ich müsste alle meine Filme die ich geguckt habe wegen der Film challenge noch auf letterboxd eintragen :see_no_evil:. Gefühlt die letzten 5 vergessen einzutragen.

Ps: waren an die 20 Filme :see_no_evil:

Thema #51: Double Feature (Filme mit gleicher Vorlage)
Film: Gefährliche Liebschaften
Regie: Stephen Frears
Erscheinungsjahr: 1988
Laufzeit: 119 Minuten
gesehen auf: SKY

Viel zu aufgesetzt auch im Vergleich mit anderen Verfilmungen des Themas. Vielleicht etwas anzüglicher und böser als der fast zeitgleich erschienene Valmont der das gleiche Stück behandelt, aber leider sind dafür die Charaktere weniger gut gezeichnet und das Ende gefällt mir weniger gut.

Natürlich sieht er gut aus und auch der Cast ist hervorragend, aber der Funke mag nicht überspringen. Das liegt zu großen Teilen an Malkovich, der leider sowohl zu Uma Thurman als auch zu Glenn Close eine Chemie hat und bei Michelle Pfeiffer liegt das auch eher an ihr.

2.5/5

Film: Valmont
Regie: Milos Forman
Erscheinungsjahr: 1989
Laufzeit: 137 Minuten
gesehen auf: arte

Man muss sagen Valmont hat das Pech der zweiten Ausstrahlung, denn mit Milos Forman auf dem Regiestuhl und diesem Cast wäre er sicherlich weitaus populärer geworden, wenn eben nicht Gefährliche Liebschaften kurz vorher erschienen wäre, der eben den gleichen Roman adaptiert.

In Valmont konzentriert man sich mehr auf die Persönlichkeit. Natürlich ist Annette Benning hier für damalige Zeiten ein wenig zu aufgeschlossen, aber die Sexualität wird hier mehr nur angedeutet und der Fantasie der Zuschauer überlassen.

Colin Firth ist für mich der weitaus stärkere Valmont im Gegensatz zu John Malkovich und er hat auch eine bessere Chemie zu Meg Tilly und Fairuza Balk.

Das Ende mochte ich irgendwie, weil es eben anders war als die Enden der anderen mir bekannten Adaptionen und mehr zur Grundstimmung des Films passte.

3/5

Ich kenne nun vier Adaptionen der berühmten Vorlage, ich mag den 50er-Film mit Jeanne Moreau und bin großer Fan von Eiskalte Engel, beides Filme die den Stoff in ihre Zeit verlegt haben. Nun habe ich auch beide Kostümfilme gesehen, die fast zeitgleich erschienen sind. An sich machen beide Filme einiges gut und einiges weniger gut, ich glaube wenn sich die Drehbuchautoren hier zusammengetan hätten, hätte man tatsächlich etwas ganz Großes schaffen können.

Valmont ist oft zu brav und Gefährliche Liebschaften dann etwas zu offensiv.

8 „Gefällt mir“

2x deutscher Independent Horror, 2x das mutmaßliche Verlassen der eigenen Komfortzone:

Thema: Double Feature
Film: Schramm
Regie: Jörg Buttgereit
Erscheinungsjahr: 1993
Laufzeit: 65 Minuten

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Lothar Schramm lebt zurückgezogen in einer kargen Wohnung, soziale Interaktionen finden hauptsächlich durch zufällige Kontakte und einer Art flüchtiger Freundschaft mit seiner Nachbarin statt. Schon am Anfang des Films wird klar, dass Schramm mit einigen psychischen Problemen zu kämpfen hat, die sich u.a. durch verstörende Halluzinationen äußern was im Verlauf dazu führt, dass er immer weiter den Bezug zur Realität verliert und schlussendlich darin endet, dass Schramm die in ihm lauernden Gewaltphantasien in die Tat umsetzt.

Wenn ich ganz kurz zusammenfassen müsste, wie man Schramm beschreiben könnte, würde ich ihn als deutsches Gegenstück zu Maniac bezeichnen, gerade dadurch, dass der Film fast durchgehend beim Täter bleibt, es ist halt alles eine Ecke spröder inszeniert, als das vermeintliche US Vorbild und weniger auf Spektakel getrimmt.
Der Schock Faktor hielt sich für mich überraschenderweise in Grenzen, auch wenn die Gore Effete schon sehr plastisch wirken, besonders in den Selbstverstümmelungs Szenen, die wirklich nicht jedermanns Sache sein dürften.
Im Prinzip ist der Film auch mehr Psychodrama als Horror, der versucht für eine kurze Zeit Einblick in die gequälte Seele eines kranken Mannes zu geben und damit auch ein früher Kommentar zum Thema toxische Männlichkeit, was spätestens durch die zähnefletschenden Vagina-Puppen (Cronenberg lässt grüßen) deutlich wird.
Positiv hervorheben würde ich noch den schweren Synthie Soundtrack, der sehr wirkungsvoll das Geschehen unterstreicht.
Durch das offenen Ende und die für mich schwer greifbaren Traumsequanzen, blieben auch noch einige Fragen offen, was den grundsätzlich positiven Eindruck allerdings nicht schmälert.
7/10

Film: Pesthauch der Menschlichkeit
Regie: Marian Dora
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 77 Minuten

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Die Handlung ist schnell erzählt: Ein Trio bestehend aus einem Pfleger, seiner Schülerin und einem geistig behinderten Kleinwüchsigen machen einen Ausflug ins Freie, dabei wird die Stimmung zunehmend bedrohlicher, bis alles in einer exzessiven Gewaltorgie mündet.

Ich weiß gar nicht, was ich großartig über diesen Film schreiben soll, weil alles daran so überhaupt nicht mein Ding ist. Während die erste Hälfte mehr in die Kunstfilm Richtung geht, in der, außer ein paar schönen Naturaufnahmen, eigentlich überhaupt nichts passiert, wandelt sich der Film in der zweiten Hälfte zu einem sinnlosen Folter Porno.
Einen Handlungsablauf kann ich zwar schon irgendwie erkennen, denn offensichtlich weiß der (unfassbar unsympathische) Pfleger über die Sadistischen Neigungen seines Schützlings bescheid und hat auch Freude daran diese weiter zu fördern, aber das alleine reicht mir für eine nachvollziehbare Figurenbeschreibung einfach nicht. Genauso wenig wird klar gemacht, warum das Mädchen Teil dieses Trios ist, sie bleibt den ganzen Film über stumm und guckt dabei nur auf den Boden, um sich dann am Ende ohne große Gegenwehr in die Opferrolle zu fügen, mehr passiert mit dieser Figur leider nicht.
So blieb ich die kompletten 70 Minuten über durchgehend teilnahmslos und das trotz des großzügigen Gebrauchs von Fäkalien, viel nackter Haut und einer Cannibal Holocaust Hommage in Form einer Pfählung.
Es gibt bestimmt Leute, die sich einiges aus so einem Film ziehen können, ich gehöre leider nicht dazu, daher schenke ich mir auch die Bewertung.

8 „Gefällt mir“

Thema: Double Feature
Filme: Dune & Dune Part 2 von Denis Villeneuve
Erscheinungsjahr: 2021 & 2024
Laufzeit: 155 & 167 Minuten
Wo gesehen: BluRay

Da ich leider Part 2 im Kino verpasst hatte, war jetzt endlich Zeit im Double Feature direkt beide Teile im Zusammenhang noch einmal zu schauen.

Handlung: Der Wüstenplanet Arrakis wird künftig vom Haus Atreidis statt von den Harkonnen verwaltet und so zieht Leto Atreidis samt Sippschaft auf den kargen Planeten, der aber mit dem Spice so viel Reichtum zu bieten hat. Doch hier wartet nicht nur Reichtum, sondern auch die heimischen Fremen, Sandwürmer, Verrat und Intrigen, politische Machtspiele und vieles mehr. Mittendrin steckt Letos Sohn und Held der Geschichte: Paul Atreides

Bewerte mal beide Teile als eine Einheit, denn so sehe ich dieses Projekt, dessen dritten Teil ich kaum erwarten kann, um dieses epochale Meisterwerk abzurunden. Hier stimmt nahezu alles. Audiovisuell kann momentan sowieso niemand Denis Villeneuve das Wasser reichen.
Der Score von Zimmer brennt sich mit dem ersten Ton sofort in mein Gehirn wie eine Hunter-Seeker-Drohne. Der Cast ist sensationell uns spielt durch die Bank großartig. Die Story ist für mich als Sci-Fi-Story über jeden Zweifel erhaben und wickelt natürlich diverse menschengeschichtliche und Religiöse Themen wie z.B. die Messias-Geschichte oder den Kolonialismus ab. Eine Prise Liebe darf natürlich auch ebensowenig fehlen wie Twists und Turns.

Liebe beide Filme sehr.

4,5/5 Shai-Huluds mit dickem :herz:

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Neues Thema, @boodee ?

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