Film-Themen-Challenge: Part 3

Double Feature waren früher im Kino einfach zwei Filme zum Preis von einem. Da wurden ziemlich wahllos zwei Filme zusammengeklatscht, meistens ein B-Film und ein Blockbuster.

Später waren das dann meistens zwei Horrorfilme, die nacheinander gezeigt wurden. Wie z.B. Tarantino und Rodriguez bei „Grindhouse“ versucht haben, nachzubauen.

Heute sind das meistens Teil 1 und Teil 2, weil gerade Teil 2 veröffentlicht wurde oder solche Phänomene wie Barbenheimer.


Außerhalb davon kann ein Double Feature aber so gut wie alles sein, man nimmt aber meist zwei thematisch nahe Filme (selbe Regisseurin, vergleichbares Thema, zwei Animationsfilme, Original und Remake, zwei Verfilmungen derselben Vorlage) und dann gibt und gab es ja DVDs und Blu-Rays, die zwei oder mehr Filme zum kleinen Preis versammeln, die meist auch thematisch ähnlich gelagert sind.

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Mir ist dieses Prinzip völlig fremd. Gehört davon habe ich nur im Rahmen von „Grindhouse“, was ich damals aber auch nicht in einem geschaut habe. Ich bin eher so der Typ 20 Uhr starte ich einen Film und danach ist Ende. Na, mal sehen, was kommt, dann schau ich wie ich damit umgehe.

Thematische Verbindung: Dystopie
„Children of Men“ & „Snowpiercer“

Stilistische Verbindung: Cyberpunk - Sci-Fi
„Blade Runner“ & „Ghost in the Shell“

Atmosphärisch passend: Psychologischer Horror
„The VVitch“ & „Midsommar“

Kontrastierendes Thema: Humor vs. Ernst
„Shaun of the Dead“ & „28 Days Later“

Regiefokus: Quentin Tarantino
„Pulp Fiction“ & „Reservoir Dogs“

Psychologische Spannung
„Black Swan“ (2010) & „Whiplash“ (2014)

Postapokalyptische Action - rel. neu * rel. alt
„Mad Max: Fury Road“ (2015) & „The Road Warrior“ (1981)

Coming-of-Age in der Einsamkeit
„The Perks of Being a Wallflower“ (2012) & „Lady Bird“ (2017)

Horror-Klassiker von Stephen King
„The Shining“ (1980) & „Misery“ (1990)

Neo-Noir-Detektive
„Chinatown“ (1974) & „Se7en“ (1995)

Zeitreisen
„Back to the Future“ (1985) & „The Time Machine“ (1960)

… oder ähnlich

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Thema: Rip Offs
Film: Tenet
Regie: Christopher Nolan
Erscheinungsjahr: 2020
Laufzeit: 150 Minuten

Ein Geheimagent erhält ein einziges Wort als Waffe und soll damit den Ausbruch des Dritten Weltkriegs verhindern. Er muss durch die Zeit reisen und die Gesetze der Natur beugen, um seine Mission erfolgreich zu erfüllen. Von einer Wissenschaftlerin erfährt er, dass es Menschen in der Zukunft gelingen wird, die Entropie von Objekten umzukehren, sodass diese Objekte temporal invertieren. Das bedeutet, dass sich Gegenstände aus der Zukunft durch sogenannte Inversion rückwärts in der Zeit bewegen.

Ist wirklich in jeder Hinsicht ein James Bond Ripoff, der mir aber sehr gut gefallen hat von der Art und wie er die Geschichte erzählt.

4/5 Zeitumkehrer

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Sagt ja keiner, dass du die Filme am Stück gucken musst. :smiley:

Noch ein paar Vorschläge:

Vorlage und Nachmacher (im Geiste des Rip-Off)
Perfect Blue / Black Swan

Dieselbe Quelle, nur besser
Judge Dredd / Dredd

Favelas
City of God / Tropa de Elite

Deutscher Indie
Plan B: Scheiß auf Plan A / Rammbock

Kampfsport
Wie ein Wilder Stier / Karate Kid

Franco Nero spielt dieselbe Figur glaube ich
Django (1966) / Django Unchained

Kaiju
Pacific Rim / Godzilla Minus One

Die Vorstadt ist die Hölle
Arlington Road / Summer of 84

One Shot
Birdman / One Shot (Adkins)

Exorzismus
Ghostbusters / Beetlejuice

Weihnachten
Drei Haselnüsse für Aschenbrödel / Red One

Single Location
Buried / No Turning Back

Timeloop
Happy Death Day / Palm Springs

Außerirdische
ET The Extra Terrestrial / Alien

Gene Hackman trägt einen Regenmantel
Der Dialog / Der Staatsfeind Nummer 1

Serienkiller
Zodiac / Memories of Murder

Depression garantiert
Die letzten Glühwürmchen / The Road

Liberale Weiße (?)
Rat mal, wer zum Essen kommt / Get Out

Mobbing
Bowling for Columbine / Die Jagd

Die Martin Scorsese Movie Companion List

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Traurigkeit, Kloß im Hals oder Tränen.

Depression ist was anderes :no_mouth:

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Sehr gut. Das wäre mir nämlich sehr schwer gefallen.

Thema: Rip Offs
Film: Romancing the Stone
Regie: Robert Zemeckis
Erscheinungsjahr: 1984
Laufzeit: 106 Minuten

Das die Werke von Zemeckis ja gerade heutzutage mehr Miss als Hit sind, ist ja bekannt. Aber auch früher hat er schon Werke abgeliefert, die nicht zwingend zu den besten Vertretern ihrer Genres gehören. Gehört Romancing the Stone nun dazu? Nun…

Handlung:
In der Hauptrolle steht die Schriftstellerin Joan Wilder, welche gerade ihren neuen Roman fertiggestellt hat. Diese muss schnell nach Kolumbien, weil dort ihre Schwester dort festgehalten wird, sie soll eine Karte mitbringen, welche sie per Post erhalten hat. Warum dass alles, nun das wird dann noch später zumindest aufgeklärt.

Natürlich läuft ihre Reise dahin nicht reibungslos ab und nach einigen Umwegen sieht sie sich selbst im Urwald wieder und trifft dort auf den Abenteuer Jack, welchen sie natürlich erst nicht leiden kann. Wie es aber natürlich so eine richtige Romantische Komödie will, finden sie dann doch zueinander, lernen sich näher kennen, werden innig, bumsen etwas herum und am Ende sind sie sich sehr nahe. Auf dem Weg finden sich selbst zudem noch einige Unterstützer, welche sie durch ihr schriftstellerisches Werk schätzen.

Fazit:
Alles ein bisschen verworren, am Anfang weniger Indie-Rip-Off am Ende sind teils manche Stellen, fast komplett nachgestellt. Dabei macht der Film jetzt nicht viel falsch, ein wirklich besonderen Augenmerk auf das, was im Genre wichtig ist, gibt er aber auch nicht. So bleibt am Ende ein nette Action-Komödie, dessen Romantik-Part halt komplett formelhaft ist, bei dem Alter des Films aber auch klar.

3/5

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Thema: Rip-Offs

Armour of God (1986)
von Eric Tsang Chi-Wai & Jackie Chan

Hab dem mal einen Rewatch gegeben, weil ich den in einer Liste mit Indiana Jones Rip-Offs gesehen habe. Und auch wenn das auf dem Papier durch einige ähnliche Zutaten nicht wirklich falsch ist, so fehlt ihm schon zum Großteil diese Abenteuer-Stimmung, welche Filme wie die Indiana Jones Reihe so auszeichnet.

Was den Rest angeht, finde ich, dass Armour of God einige gute Action-Szenen hat, aber eigentlich mehr Action hätte vertragen können - besonders wenn man bedenkt, dass hier leider viel zu viel Zeit für diese komische Dreiecksgeschichte verwendet wird, die meistens sehr kindisch und albern wirkt, ohne wirklich aber ustig zu sein.

6/10

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Wenn ich den Konsens richtig gedeutet habe, hat unsere Feiertage-Spezialrunde nun also das Thema Double Features, zu dem jede*r sich selbst ein passendes Film-Pärchen aussuchen darf. Um diese zwei Filme zu schauen und zu reviewen haben wir diesmal nun zwei Wochen Zeit. :beanfriendly:

@Filmthemen-Challenge

Im Startpost habe ich mal supersudl zitiert, der ja eine schöne Zusammenfassung gegeben hat, was man sich so unter Double Features vorzustellen hat.
Außerdem gabs von Fergwal und supersudl noch eine ganze Reihe von Paarungs-Vorschlägen

Und ich hatte noch ein paar Letterboxd-Listen gepostet.

Viel Spaß und schöne Feiertage euch. :beanfriendly: :santa: :fireworks:

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Sagt mal sind auch einfache Duologien erlaubt?

Also z.B. Ghostbusters 1&2 oder The Raid 1&2?

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Würd ich schon sagen, jo

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Bitte klärt mich auf. Ich hab das bzw so ähnlich schon öfter gesehen, aber dann doch wieder vergessen zu recherchieren was das bedeutet:

„DuBFaL-Horrorweeks - 3rd Round - Film Nr. 5“

Was ist DuBFaL?

Das ist doch nur der Name einer Gruppe von Leuten, die sich ähnlich wie wir Filmen zu bestimmten Themen annehmen.

Achso. Ok, danke.

Hier genauer:

https://letterboxd.com/zeroena/list/dubfal-projekt/

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Danke, die Verlinkung ging vom Handy nicht vernünftig.

Titel: The Descent + As Above/So Below
Thema: Double-Feature

The Descent (UK-Version)
Erscheinungsjahr: 2005
Laufzeit: 99 Min


The Descent ist ein atmosphärischer Horrorfilm, der mit seiner klaustrophobischen Stimmung überzeugt.

Die Kameraführung ist beeindruckend. Die engen, beengenden Perspektiven verstärken das Gefühl der Ausweglosigkeit. Die schnellen Schnitte in den actionreichen Szenen sind jedoch manchmal verwirrend. Vor allem, dass sehr viel nahezu 90% dunkel im Bild ist, kann unangenehm sein, da es mir die Orientierung vollends genommen hat. Ich denke, dass genau das auch so gewollt ist und dazu sage ich: Auftrag erfüllt.

Die Höhlen wirken authentisch und erzeugen eine greifbare Gefahr. Die "Monster” (Gollums;-P) sind überzeugend gestaltet, auch wenn das Make-up manchmal billig wirkt. Das relativ niedrige Budget zeigt sich an diesen Stellen, stört mich aber nur geringfügig.

Der Soundtrack ist passend düster und unterstützt die bedrückende Stimmung der Höhlen. Besonders die Geräuschkulisse, wie Tropfen bis Schreien, sorgt für Gänsehaut, auch wenn sie gelegentlich etwas vorhersehbar wirkt und zumindest mir (das ist bei fast allen Horrorfilmen so) die Jumpscares vollkommen entkräftet.

Der Cast, angeführt von Shauna Macdonald und Natalie Mendoza, liefert solide Leistungen ab. Die Dynamik zwischen den Figuren funktioniert gut, auch wenn einige Emotionen etwas übertrieben wirken. Mehr als die Hälfte der Truppe erscheint wie Edelstatisten, wobei aber manche auch gegen Ende noch echte Substanz gewinnen. Vom Eintritt in die Höhle an hat mich sehr gestört, dass die Figur Juno ärmellos und mit bemerkenswertem Dekolleté hinabgestiegen ist, obwohl sie “Profi” sein soll. Vielleicht nicht bezüglich Höhlen, aber doch mindestens im Bereich X-Treme-Sport allgemein. Völliger Quatsch, aber ich glaub da bin es wieder hauptsächlich ich und mein Klugscheißermodus, der angesprungen ist.

Die Story ist spannend, aber nicht besonders innovativ. Die Konflikte innerhalb der Gruppe sind interessant, werden jedoch zugunsten der Action zu schnell abgehandelt. Hierzu aber noch einen Blick auf die Enden.

Es kommt jetzt zu massiven Spoilern:

Das UK-Ende und die Idee der Halluzinationen:

Das ursprüngliche UK-Ende zeigt Sarah, wie sie allein in der Höhle zurückbleibt, scheinbar den Verstand verliert und sich ihre Tochter in einer Halluzination vorstellt. Das wurde im Laufe des Films, ja sogar von Beginn an, etabliert und somit klargestellt, wie symbolisch und evtl. irreal das Geschehen ist/sein könnte. Diese düstere Wendung passt zur klaustrophobischen und hoffnungslosen Atmosphäre des Films und gibt mir ein bedrückendes Gefühl, das lange nachwirkt. Die Idee der Halluzinationen ist interessant, da sie Sarahs psychischen Zustand nach den traumatischen Ereignissen beleuchtet. Es wird dadurch angedeutet, dass sie vermutlich niemals aus dieser Höhle herauskommt.

In der US-Version (bei Youtube nachgesehen) schafft Sarah es raus und gelangt zu ihrem Auto. Dort sieht sie den Geist von Juno … auch da kann man spekulieren, aber es scheint mir doch eher ein Happy End zu suggerieren.

The Descent ist ein spannender Horrorfilm mit vielen starken Momenten, aber auch Schwächen in der Tiefe (höhöhö…hö).

3 von 5 Sternen und ein Bonus Bohrhaken, denn im Bereich Horror gibt es wenig, dass mich wirklich über fast die gesamte Laufzeit fasziniert.



Titel: The Descent + As Above/So Below
Thema: Double-Feature

As Above/So Below
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 93 Min


As Above, So Below hat eine interessante Grundidee, schafft es aber nur bedingt, Spannung und Horror überzeugend zu vermitteln. Nicht zuletzt wegen des Found-Footage-Stils, den ich beinahe immer fragwürdig, unlogisch und nervig, statt immersiv finde. Mir fallen spontan nur zwei Filme ein, bei denen mich das gar nicht oder wenig gestört hat. Cloverfield und natürlich Blair Witch Project (Für mich gibt es da auch nur Teil 1, alles andere existiert nicht…wie Bielefeld:-D)

Zum Film mag ich irgendwie auch kaum etwas sagen. Er ist nicht schlecht, ich verstehe, wenn es Leute mögen und ich kann ihm objektiv nicht weniger als 2 Sterne geben. Einen Bonus bekommt er noch, wegen der konsequent, schrägen Ideen und das war es dann auch. Die Laufzeit ist vergleichbar mit der von The Descent, zu dem sich ein Vergleich quasi aufdrängt. Sie kam mir persönlich allerdings erheblich länger vor als beim Konkurrenten.

Die Pariser Katakomben sind ein faszinierender Schauplatz, aber das Potenzial wird nur teilweise ausgeschöpft. Das Design der Kostüme und Requisiten wirkt solide, aber wenig einfallsreich. Das sehe ich nicht als negativ, denn es passt zum Setting in der Gegenwart. Die Klangkulisse erzeugt zwar stellenweise eine gruselige Atmosphäre, aber oft wirkt sie aufgesetzt oder zu laut, was die Wirkung schmälert.

Die visuellen Effekte schwanken stark. Einige Szenen sind gelungen, andere sehen billig aus und reißen aus der Handlung. Insgesamt, auch wenn ich sowas natürlich auch schon extremer und in vielen anderen Filmen oder Serien gesehen habe, fand ich speziell die Ideen gut.

Die Darsteller bemühen sich, aber die Charaktere bleiben flach. Besonders in emotionalen Momenten wirken die Leistungen oft unglaubwürdig. Selbst falls die Darsteller etwas können, kommt in diesem Film kaum etwas davon an.

Die Story ist verworren und setzt mehr auf Klischees als auf originelle Ideen. Wichtige Fragen bleiben unbeantwortet, und die Charakterentwicklung fehlt fast komplett. Hier ist auch wieder die Idee, die Prämisse mit den Pariser Katakomben gut und danach hangelt sich das Drehbuch von einer kleinen Idee zur Nächsten.

As Above, So Below hat gute Ansätze, verliert aber durch schwache Umsetzung und oberflächliche Figuren an Wirkung. Ein Film, der Fans von Found-Footage-Horror vielleicht anspricht, aber mich nicht überzeugt.

2 von 5 schräge (gemeinschaftliche) Visionen.

8 „Gefällt mir“

Thema #51: Double Feature
Filme: Die Spur des Falken (The Maltese Falcon, 1941)/ Ronin (1998)
Regie: John Huston / John Frankenheimer
Erscheinungsjahr: 1941 respektive 1998
Laufzeit: 101 Minuten und 122 Minuten
Gesehen auf: Prime Video und DVD

Mein Double Feature hat als Thema: MacGuffin

Hitchcock explained the term MacGuffin in a 1939 lecture at Columbia University in New York City: It might be a Scottish name, taken from a story about two men on a train. One man says, „What’s that package up there in the baggage rack?“ And the other answers, „Oh, that’s a MacGuffin.“ The first one asks, „What’s a MacGuffin?“ „Well,“ the other man says, „it’s an apparatus for trapping lions in the Scottish Highlands.“ The first man says, „But there are no lions in the Scottish Highlands,“ and the other one answers, „Well then, that’s no MacGuffin!“ So you see that a MacGuffin is actually nothing at all.

Die Spur des Falken war dabei für mich tatsächlich eine Erstsichtung. Und das hier eine gute Gelegenheit, den Film einmal nachzuholen, gilt dieser doch als der erste Film des Film Noir Genres, der alle Teile zusammenbringt. Den Hard Boiled Detective in Form von Sam Spade (Humphrey Bogart), die Femme Fatale mit Miss O’Shaughnessy (Mary Astor), die halblegale Welt zwischen den Kriminellen und den Cops, in denen sich unser Detektiv bewegt.

Eines Tages meldet sich eine junge Frau in dem Detektivbüro Archer und Spade, eine gewisse Ruth Wonderly. Die beiden sollen doch bitte Ihre Schwester finden, die mit einem Mann namens Thursby abgehauen sein soll. Spade hat keinen Nerv auf den Fall und überlässt diesen Archer, der aber prompt erschossen wird. Genau wie Thursby, den es auch an demselben Abend erwischt. Sam Spade ist für den Mord an Thursby der Hauptverdächtige, da Spade einerseits eine Affäre mit Archers Frau hat und andererseits gleich am nächsten Tag Archers Namen von den Scheiben des Detektivbüros entfernen lässt.

Dummerweise war Spade es tatsächlich nicht und die Miss Weatherly hat die beiden auch angelogen, wie er herausfindet. Ihr richtiger Name ist O’Shaughnessy und Thursby eigentlich Ihr Komplize beim Schmuggeln eines Kunstgegenstands, des Malteser Falken. Und auch dumm für Spade, denken andere Gangster, allen voran der durchtriebene Joel Cairo (Peter Lorre) und der überaus fette Gutman, dass Spade da mit drinsteckt.

Alle wollen den Falken haben. Am Ende hat aber keiner, was er wollte und der Falke entpuppt sich als… MacGuffin.

Ein toll gefilmter Schwarz-Weiss-Film. Dem fehlt vielleicht noch ein bisschen die düstere Stimmung, die spätere Noir-Filme ausmacht, aber ja, vieles ist schon dabei. Und Humphrey Bogart spielt seinen Sam Spade auch so schön arschig. Es macht tatsächlich Spass, den Beteiligten bei allen Aktionen zuzuschauen, weil sich alle Parteien immer wieder gegenseitig übervorteilen wollen. Aber das klappt halt nicht.

Und bezeichnend ist die Schlussszene in der alles zusammenläuft, alle Hauptfiguren zusammen sind. Je nachdem wer sitzt und wer steht ändert sich da ständig die Machtdynamik zwischen den Figuren. Doch, das war ein wirklich toller Film.

4,5/5 Kopien aus Blei


In Ronin unter der Regie von John Frankenheimer folgt der Film einer Söldnertruppe auf der Jagd nach einem Koffer. Die Söldner werden dabei von Deidre angeheuert (Natascha McElhone) bei welcher angedeutet werden, dass Sie zur IRA gehört. Sam (Robert DeNiro), ehemals CIA, Vincent (Jean Reno), vermutlich Ex-DSGE, Gregor (Stellan Skarsgard), vermutlich Ex-KGB, Spence (Sean Bean), vorgeblich SAS und Larry der Fahrer runden das Team ab.

Armer Larry.

Bei einem Waffenkauf laufen die allerdings fast in einen Hinterhalt und es stellt sich heraus, dass Spence über seinen Hintergrund gelogen hat. Der Rest vom Team macht aber wie geplant weiter und plant einen Überfall auf den Konvoi, in dem der Koffer transportiert wird. Der Überfall gelingt auch, aber Gregor arbeitet auf eigene Rechnung und haut mit dem Koffer ab.

Währenddessen mischt sich auch Seamus (Jonathan Pryce), der Boss von Deidre in die Geschehnisse ein, da Deidre den Koffer nicht sofort besorgen konnte. Jetzt sind also drei Parteien hinter Gregor und dem Koffer her, Seamuns und Deidre, Sam, Vincent und Larry und die Russen, an die Gregor den Koffer eigentlich verkaufen wollte.

Frankenheimer hat hier einen wirklich knallharten Film inszeniert, bei dem auch ein ums andere Mal die „innocent bystanders“ im Kreuzfeuer einfach Pech haben. Der Film bleibt auch beim Rewacht absolut spannend, genau wie die Jagd nach dem Koffer, dessen Inhalt allerdings nie gezeigt wird. Die Verfolgungsjagden mit den Autos gehören noch immer zu dem Besten, was bis heute auf Film gebannt wurde, da sieht man auch, dass Frankenheimer einfach ein Auge für die inszenierung hat, aber von Ihm war ja auch der Film „Grand Prix“. Interessant ist auch, dass Natascha McElhone in einem Jahr zwei so gegensätzliche Figuren/Filme abgeliefert hat (Ronin und Truman Show). Aber als knallharte IRA-Terroristin, die den eigentlichen Plot vorantreibt ist sie auch klasse.

Ein paar Mal macht sich der Film es etwas einfach, wenn Sam und Vincent Gregor mühelos wiederfinden und auch Seamus und Deidre keine Probleme damit haben und am Ende läuft es auf einen Showdown hinaus, in dem sogar Kati Witt einen kleinen Auftritt (und Abtritt) hat. Ein Film voller unangenehmer Leute, die eigentlich alles für Ihr Ziel machen und denen alle anderen scheissegal sind. Dafür muss man auch ein bisschen in Stimmung sein, dann gibt es aber einen sehr guten Thriller. Einer, der es schafft aus Robert DeNiro fast einen Actiondarsteller zu machen.

4/5 Koffer

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