Film-Themen-Challenge

Thema: Liste eingereichter Filme des Intro-/Outro-Turniers
Film: The Girl with the Dragon Tattoo
Regie: David Fincher
Erscheinungsjahr: 2011
Laufzeit: 158 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Ich habe das Original schon einige Male gesehen, das Remake seit Erscheinen nicht, jetzt weiß ich auch wieder weshalb.
Trotz einem David Fincher auf dem Regiestuhl und einem hervorragenden Cast um Daniel Craig und Rooney Mara, kann der Film bei mir nicht die gleiche Stimmung wie das Original erzeugen.

Zwar ist das Setting grandios und vieles erinnert durchaus an die Buchvorlage, aber man fühlt sich nicht so wirklich involviert. Ein solcher Film muss micht mitreißen, mich mal peinlich berühren, meinen Atem mal stocken lassen, Gänsehaut erzeugen und Fieber verursachen.

Die Atmosphäre ist fantastisch und die Kamera und Bilder toll, auch der Film ist keine Durchschnittsware und sehenswert. Vor Allem das Ende ist grandios inszeniert. Aber ich würde jedem das Original eher empfehlen.

Das hört sich alles schlimmer an, als es ist. Den Film kann man sehr gut schauen und wird unterhalten, er ist jedoch kein Meisterwerk und blieb einiges schuldig.

3.5/5

7 „Gefällt mir“

Thema #18: Liste eingereichter Filme des Top-Intros/Outros-Turniers
Film: Paprika von Satoshi Kon
Erscheinungsjahr: 2006
Laufzeit: 87 Minuten

Habe die Gelegenheit genutzt, mal wieder einen Anime von meiner Watchlist zu streichen, den ich schon ewig schauen wollte und zu dem ich im Voraus nur Positives gehört habe. Nachdem Perfect Blue bislang mein liebster Anime ist, war es dann auch nicht verwunderlich, dass auch Paprika mich gut abgeholt hat.

Mithilfe einer neuartigen Erfindung ist es möglich, in Träume einzudringen und diese aufzuzeichnen. Chiba, eine Entwicklerin des Geräts, nutzt den „DC Mini“ um Patienten Paprika in ihre Träume zu lassen. Blöderweise werden Geräte entwendet und offenbar zu terroristischen Zwecken eingesetzt.

Wunderschöne und bedrückende Traumsequenzen untermalt von vor allem einem Thema (Link), das im Verlauf des Films richtig schön automatisch das Stresslevel hebt, sobald es nur anfängt zu ertönen. Creepy Traumgesichter, guter Sci-Fi-Thriller und für mich eine bessere Variante (bzw. wohl eher Vorbild? :wink: ) von Inception.

4/5

4 „Gefällt mir“

Freitag, Tag der Arbeit. Ran ans Werk @cule0809 , das erste von dir gestellte Thema steht bevor. :grin:

Na dann! :smiley:

Ich bin gerade etwas unkreativ und sage einfach ein Film mit dem leider verstorbenen Schauspieler Irrfan Khan. Dazu einfach mal die Liste seiner Filmografie:

3 „Gefällt mir“

Thema: Liste eingereichter Filme des Top-Intros/Outros-Turniers von @BigDen
Film: (500) Days of Summer von Marc Webb
Erscheinungsjahr: 2009
Laufzeit: 92 Minuten
Wo gesehen: Sky

Octopus’s Garden ist nicht der beste Beatles-Song!

Ja mein First Watch von diesem Film, den man, wenn man so im Internet schaut, bereits als Kultfilm bezeichnen könnte. Entsprechend groß scheint auch die Liebe/der Hass einzelner Stimmen auf diesen Film zu sein.

Erstmal die Erzählstruktur des Films ist einfach super umgesetzt worden. Die Zeitsprünge passen gefühlt immer perfekt und ich weiß nicht wann es einem Film so gelungen ist Zeitsprünge in der Häufigkeit so gut einzusetzen ohne, dass man mal kurz genervt ist oder nachdenken muss welche Ebene hier gerade läuft – einfach perfekt gemacht. Überhaupt ist die Machart des Films für mich die große Stärke. Keine Sekunde langweilig und die vielen verschiedenen Spielereien in der Erzählstruktur gehen toll auf (die Sache mit dem Jahreszeitenthema und den Bäumen hat mir auch extrem gut gefallen).

Was gibt es Inhaltlich zu sagen? Zuviel wenn ich sehe, dass mit dem Film wohl seit Jahrzehnten mehrstündige Talkshows betrieben werden. Trotzdem aus meiner bescheidenen Sicht ein paar Dinge: Ich finde der Film ist sehr gut umgesetztes realistisches Kino. Es wird wirklich viel auf Realismus wert gelegt (ist ja auch viel autobiografisches von Scott Neustadter (Drehbuchschreiber) mit eingeflossen), dass kann Filme ja manchmal etwas zu wenig spaßig erscheinen lassen. Neben der tollen Erzählstruktur wurde hier aber auch mit einem wunderbaren, lockeren und in die Zeit passenden Soundtrack dagegen gearbeitet. Das gefällt mir sehr gut.

Was für mich aber einen Touch zu weit drüber ist (für einen Film der für mich ein sehr realistisches Bild zeichnen will) sind die Traumsequenzen (so etwas wie die Tanzszene mit dem Vögelchen). Ich mein die Verweise auf die vielen anderen Filme und die allgemeine Liebe zum Film passen ja noch toll in den Film (da autobiografisch (besonders toll fand ich, dass die zwei in irgendeinem Dracula kehrt zurück Teil 3000 mehr Spaß hatten als im modernen Kunstmuseum Kackhaufen im Wert von 10 Millionen zu betrachten – so würde es mir nämlich auch gehen)) aber diese unrealistischen Tanzszenen passen meiner Meinung nach nicht so gut in den Film. Da hätte man lieber noch ein bisschen ein schöneres Setting (L.A. Kommt nicht gerade so „toll“ rüber) dagegenhalten können.

Ansonsten hat der Film für mich auch ziemlich viele Magnolia-Vibes, da es schon viel um den Zufall geht. Das zieht einen auch manchmal etwas runter, wenn man so darüber nachdenkt. Der Film kämpft aber auch dagegen ganz gut an, da er doch einige witzige Szenen hat um seinen Comedy-Touch nicht ganz zu verlieren.

Der Film lässt sich natürlich in viele Richtungen interpretieren und so ist es auch besonders leicht ihn zu lieben oder eben zu hassen. Ich würde mal sagen: Mein Leben wird er wohl nicht verändert haben (obwohl Octupus’s Garden ist eigentlich ja schon ein ganz geiler Beatles-Song), aber ein sehr guter Film ist es allemal.

8 von 10 Sandkastenfreundinnen im (aus) Sand

7 „Gefällt mir“

Thema: Liste eingereichter Filme des Top-Intros/Outros-Turniers von @BigDen
Film: The Naked Gun / Die nackte Kanone (David Zucker)
Erscheinungsjahr: 1988
Laufzeit: 85 Minuten
Wo gesehen: Amazon Video (Kauf)

Ich hatte es seit gefühlt mindestens 15 Jahren vor, endlich Die Nackte Kanone auch mal im Original zu gucken. Also - Nostalgiefaktor hin oder her - der Film macht auch in der OV riesigen Spaß.

Zur Handlung nur kurz - der (unfähige) Cop Lt. Frank Drebin versucht, die Unschuld seines Partners fast zu Tode gekommenen Partners zu beweisen (wie unschuldig OJ Simpson im echten Leben war, steht auf einem ganz anderen Blatt … :simonhahaa: ). Dabei lernt er die Liebe seines Lebens kennen und muss auch noch ein Attentat auf die Queen verhindern.

Also - ich hab es weiter oben schon mal gesagt - was für ein riesiger Spaß. Ich kenne Teile des Films zwar immer noch auswendig, aber lachen musste ich (beim alleine gucken) trotzdem. Viel. Oft. Laut. Kein Gag zu banal, profan, dumm, zu lange ausgespielt oder drüber - nein, er wird einfach gemacht und zelebriert. Der Humor passiert im Vordergrund, im Hintergrund - und (um auf das Thema der Woche zu kommen) im Opening. Die Irrfahrt des Polizeiwagens bereitet mir immer wieder Freude.

Ach, Die Nackte Kanone hat einfach einen großen Platz in meinem Herzen. Ich freu mich schon sehr darauf, demnächst noch Teil 2 und 3 wieder herauszuholen.

4,5 / 5

7 „Gefällt mir“

Thema: Liste eingereichter Filme des Top-Intros/Outros-Turniers von @BigDen
Film: Climax
Regie: Gaspar Noé
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 97 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Eine große Tanzgruppe hat sich getroffen, um gemeinsam zu tanzen und Choreos einzuproben. Es ist der dritte Tag der Proben und die Leute kennen sich inzwischen zumindest ein bisschen. Nach den Proben soll gefeiert werden! Doch der Sangria ist irgendwie extrastark geworden. Liegt vielleicht am LSD, welches da drin ist…

Gaspar Noé führt Regie. Also kann es nur abgefuckt sein. Aber bis es dazu kommt dauert es 47 Minuten. Alles davor ist die Einführung der Figuren sowie der potentiellen Konflikte und sehr viel Tanz, eine davon eine 5 Minuten lange Intro-Tanz-Sequenz, die sogar komplett improvisiert sein soll. Und es sieht großartig aus. Aber kein Wunder bei Noé. Erst dann werden alle Namen eingeblendet und der Film fängt richtig an…dann wird es böse…

Generell ist dieser Film was besonderes, nicht nur aufgrund seines Aufbaus. Der Film wurde in einigen recht langen Sequenzen gefilmt. Die längste davon ist die nach dem „Intro“, sprich der Einblendung aller Namen. Nämlich fast der komplette Rest des Filmes mit etwas mehr als 42 Minuten. Und das ist nicht das einzig Experimentelle an Climax. Aber ich will nicht zu viel verraten, ich habe so schon das Gefühl zu viel vorweg zu nehmen.

Die Schauspieler, die meisten davon Tänzer, mochte ich und zum visuellen Aspekt habe ich mich schon geäußert. Auch die Musik mag ich in diesem Kammerspiel.

Climax ist kein Film für Jedermann und das will er beim besten Willen auch nicht sein. Es ist ein Gaspar Noé Film und oh Junge merkt man das. Er ist aber nicht so abgefuckt wie Irréversible, Climax ist da „anders“. Er ist deswegen aber nicht schlechter als Irréversible. Und lasst euch von dem vorletzten Satz nicht in die Irre führen, auch Climax kann wie ein Tritt in den Magen sein: Unangenehm und Schmerzhaft. Doch irgendwie mag ich diese spezielle Art des Films. Ich mag Noé, diesen kranken Bastard. Hab jetzt jedenfalls Bock seine anderen Filme auch noch zu sehen.

Wenn Climax mir eine Sache erneut klar gemacht hat, dann meine Fresse will ich so weit wie nur möglich von LSD fernbleiben.

4 von 5 mit :herz:

5 „Gefällt mir“

Thema: Liste eingereichter Filme des Top-Intros/Outros-Turniers
Film: Das Fenster zum Hof
Regie: Alfred Hitchcock
Erscheinungsjahr: 1954
Laufzeit: 112 Minuten

Der Meister der Spannung verbindet diese mit einer leichten Beziehungskomödie. Brillant, mehr muss man nicht sagen.

5/5

1 „Gefällt mir“

Thema: Liste eingereichter Filme des Top-Intros/Outros-Turniers von @BigDen
Film: Liebling ich habe die Kinder geschrumpft von Joe Johnston
Erscheinungsjahr: 1989
Laufzeit: 101 Minuten
Wo gesehen: Disney+

Als Kind kannte ich bisher nur die Fortsetzungen und die Serie. Letzteres habe ich als Kind auch sehr gern gesehen. Es wurde also einmal Zeit den ersten Teil von diesem Franchise mal nachzuholen und was soll ich sagen? Ich bin ein wenig enttäuscht. Obwohl ich solche Familienfilme schon durchaus mag, hat dieser mich absolut kalt gelassen. Die Technik und die vielen Spielereien sind es aber nicht, im Gegenteil. Die retten den Film teilweise und sieht sogar heute noch ganz gut aus. 1989 muss dies dann sogar imposanter gewesen sein.

Nein mich langweilte tatsächlich die gesammte Geschichte und ich habe einfach erwartet, dass man noch mehr mit dem Schrumpfen anstellen könnte. Doch im ersten Teil ist dies nur der Baustein für ein Waldabenteuer mit Kindern und dieses läuft selbstverständlich generisch ab. Leider fand ich auch keinen Witz gelungen und manchmal wünschte man sich, dass die Politik von Disney schon früher einzug findet, wenn die Menstruation einer Frau als billige Ausrede genommen wird und man sich 2020 fragt, ob das lustig sein soll?

Konnte mich nur technisch überzeugen und auch die Schauspieler*innen machen ihren Job gut. Vielleicht fehlte mir am Ende die Nostalgiebrille für diesen Film.

5/10

5 „Gefällt mir“

Thema: Liste eingereichter Filme des Top-Intros/Outros-Turniers
Film: Falling Down von Joel Schumacher
Erscheinungsjahr: 1993
Laufzeit: 107 Minuten

Ich bin gestern Abend beim ersten Versuch den Film zu schauen eingeschlafen, deshalb jetzt meine Gedanken nach dem vollendeten zweiten. :sweat_smile:

Handlung: Falling Down begleitet den in jeglicher Hinsicht gescheiterten Mittelständler William Foster auf dem Weg zum Kindergeburtstag seiner Tochter. Nur ist er dort nach einem erwirkten Kontaktverbot durch seine Ex-Frau nicht gern gesehen und auch ansonsten in keiner sonderlich guten Verfassung. Aus einer Autofahrt im Stau wird ein mürrischer Fußweg, Randale in diversen Geschäften und schließlich eine Spur des Terrors durch die halbe Stadt.

Meinung: Alllllso. Ich will hier echt keine „Joker-Debatte“ wiederbeleben oder dem Film und seinen zahlreichen Fans irgendetwas aus der Luft gegriffenes vorwerfen, aber es ist mir ziemlich schwer gefallen, Falling Down einzuordnen. Das ist erstmal ein gutes Zeichen, da es sich der Film offensichtlich nicht gerade einfach macht. Er kann so komplex gedeutet werden, wie es die von ihm angesprochenen gesellschaftlichen Probleme selbst sind.

Was mich aber unangenehm berührt hat, ist, dass er es anscheinend nicht stark genug zu vermeiden wusste, auf problematische Art und Weise gelesen zu werden. Gemäß meiner Befürchtungen hab ich jede Menge Kommentare und Reviews gefunden, die Empathie mit William Foster entwickelt haben und ihn als eindeutiges Opfer des Ganzen hinstellen. Und ja, wenn man Falling Down als Kapitalismuskritik liest, ist er natürlich eines der zahlreichen Opfer dieses Systems. Jedoch war nicht jede Rezension auf Wolfgang M. Schmitt-Niveau, sondern ließ sich teilweise auf „der arme Typ will doch nur seine Tochter sehen, aber seine hYsTeRiScHe Frau verbietet es ihm“ runterbrechen. Ein Eindruck, den der Film zum Teil auch provoziert. Warum zum Beispiel diese Szene, in der der Polizist die offensichtlich ängstliche Ex-Frau nicht ernst nimmt, weil sie (noch) nicht körperlich von William attackiert wurde, aber seine psychotische Seite sehr gut kennt? Oder das kurze Telefonat gegen Ende, bei dem der „gute“ Charakter Robert Duvalls dafür abgefeiert wird, dass er seiner manisch-depressiven Ehefrau sagt, sie solle „die Schnauze halten“ und das Essen vorbereiten?

Versteht mich nicht falsch, nicht jeder Film benötigt eine sympathische Hauptfigur, mit der man sich identifizieren kann. Und vielleicht sind manche der Szenen einfach furchtbar schlecht gealtert, aber für mich ist Falling Down weder „eine unterhaltsame schwarze Komödie, bei der ich mich totgelacht hab“, noch die super krasse Gesellschaftskritik, die mit feinem Skalpell die Missstände unserer Welt aufdeckt. Manchmal hatte ich das Gefühl, der Film weiß nicht genau gegen wen oder was er gerade schießt, Hauptsache es kommt eine zitierfähige, kultige Szene dabei raus.

Again, ich unterstelle anhand dieser Szenen oder z.B. dem Umgang mit Minderheiten im Film niemandem, dass man das Handeln Fosters in ein positives Licht rückt. Es gibt nur aus heutiger Sicht dieser ganzen Anti-PC-Welle unfassbar viel Material, an dem sie sich ergötzen und den mittelständischen weißen Mann als Opfer darstellen können, anstatt die vermutlich von Schumacher intendierten Zusammenhänge zu betrachten. Und das hat bei mir einfach für ein mulmiges Gefühl gesorgt.

Jetzt wo dieses Geplänkel aus dem Weg ist: Filmisch ist Falling Down echt toll umgesetzt. Die kleinen Bilder und Übergänge, die Joel Schumacher teilweise findet, könnten nicht besser auf den Punkt sein. „Was sucht ein weißer Mann in Hemd und Krawatte in diesem Bezirk?“ → Schnitt zu einem riesigen aufgemalten Burger auf dem Parkplatz des Restaurants. Duvall schlägt seinen Macho-Kollegen in die Torte → Foster sieht sich alte VHS mit dem Geburtstagskuchen seiner Tochter an. Auch die Intro-Sequenz, wegen der dieser Film überhaupt in der Liste gelandet ist, hinterlässt direkt einen starken Eindruck. Quasi das Gegenstück zur Stau-Eröffnungsszene von „La La Land“ - nur am komplett anderen Ende der emotionalen Skala.

Fazit: Inszenatorisch der wohl beeindruckendste Film von Joel Schumacher, den ich bis jetzt gesehen hab und auch eine tolle Performance von Michael Douglas. Wie konstruiert die Handlung des Films dann teilweise ist („Oh, ich will nicht in der Schlange vor dem Bus warten - also muss ich den ganzen Weg laufen!“) und meine ausführlich geschilderten Hintergedanken, haben das Erlebnis dann aber etwas getrübt.

7/10

P.S.: Wieviele Versuche haben sie wohl gebraucht, damit der geworfene Apfel des Bettlers genau vor Michael Douglas’ Füße rollt?

6 „Gefällt mir“

Thema: Irrfan Khan
Film: Talvar von Meghna Gulzar
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 132 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Talvar schildert basierend auf dem realen Fall den Doppelmord an einer Teenagerin und einem Diener ihrer Familie, bei dem unter anderem ihre Eltern zu den Verdächtigen zählen. Der Film zeigt dabei das Verbrechen aus drei unterschiedlichen Perspektiven, wie es sich zugetragen haben könnte. Aufgrund schlampiger Polizeiarbeit und fragwürdiger Ermittlungsmethoden erhielt der Fall große mediale Aufmerksamkeit in Indien und konnte trotz Urteilsspruchs nie zufriedenstellend geklärt werden.

Vorweg muss ich sagen, dass ich große Zugangsschwierigkeiten mit dem Film hatte und meine Bewertung nicht unbedingt fair ausfällt. Das lag daran, dass ich weder den realen Mordfall kannte noch sonderlich vertraut mit der indischen Kultur bin und viele schnell geprochene Dialoge enthalten sind, bei denen zu viel meiner Aufmerksamkeit auf die Untertitel gelenkt wurde. Auch gibt es ein paar Gegebenheiten sowie Aktionen von Charakteren, die in einer Filmhandlung seltsam erscheinen, aber in den realen Ereignissen begründet liegen.

Inszenatorisch ist Talvar solide umgesetzt und auch die Darsteller liefern überzeugende Leistungen. Irrfan Khan macht dabei das Meiste aus seiner relativ geringen Screentime und verleiht seiner stereotypen Ermittlerrolle gewisse Nuancen. Über weite Strecke ist der Film sehr nüchtern und distanziert, fast schon dokumentarisch erzählt; er enthält aber auch komische Einschübe, welche die Unfähigkeit der Polizei verdeutlichen sollen, mir aber zu überspitzt und tonal fehl am Platz erschienen.

Ich glaube, für mich, der nicht mit dem Fall vertraut ist, hätte eine Dokumentation besser funktioniert. Denn sehens- und besprechenswert ist er auf jeden Fall und leider wieder einmal ein empörendes Beispiel für mangelhafte Polizei- und Justizarbeit.

2,5/5

6 „Gefällt mir“

Thema: Irrfan Khan
Film: Jurassic World von Colin Trevorrow
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 124 Minuten

Da braucht es also die Filmthemen-Challenge und Irrfan Khan als Thema, damit ich mich endlich mal an diesen Film wage. Nun. Was soll ich sagen?

Die Jurassic World lockt Zig-Tausende Besucher mit Dinosaurier-Streichelzoos auf die Isla Nubla. Darunter sind auch die Neffen der Parkleiterin, die natürlich eine Affaire mit nem Dinotrainer hatte, der Raptoren wie Hunde trainieren kann. Aber natürlich gibt es eine Gefahr, weil ein genetisch kreierter Supersaurier, der sich tarnen kann und intelligenter als Menschen ist, sich befreit und dann gibt es den üblichen Katastrophenfilm.

Bryce Dallas Howard rennt die ganze Zeit in High Heels durch die Gegend. Ja. Sie Rennt. In High Heels. Flüchtet. Vor einem 30 Meter großen Dino. In High Heels. :cluelesseddy:
Der Film ist vollgepackt mit eindimensionalen Charakteren, durchschaubar wie nix, unlogisch ohne Ende, hatte ein paar miese aber auch ein paar gute CGI-Effekte und die Story ist leider null innovativ.

Und dennoch hat mich Jurassic World zumindest ein bisschen unterhalten, ein paar schöne Erinnerungen geweckt an das Meisterwerk in dem er seinen Ursprung hatte, nicht zuletzt aufgrund des Themes. Klar: Fanservice. Aber dennoch hat er mich an einigen Stellen gekriegt.
Lange habe ich mich gesträubt und jetzt überlege ich tatsächlich, ob ich mir die Fortsetzung auch noch geben sollte.

2,5/5 Love Simons in Ballfahrzeugen (hihi Balls :donnie:)

5 „Gefällt mir“

Thema #19: Irrfan Khan
Film: Darjeeling Limited von Wes Anderson
Erscheinungsjahr: 2007
Laufzeit: 91 Minuten
Wo gesehen: DVD

Endlich mal wieder einen Grund gehabt, diesen Film zu schauen, von dem ich so gar nicht mehr wusste, worum es überhaupt geht und habe festgestellt, dass ich den offenbar auch einfach noch nie ganz gesehen habe. :smile:

Drei Brüder, die sich lange nicht gesehen haben, treffen sich nach einem Unfall von Owen Wilson auf dessen Einladung, um eine „spirituelle Reise“ mit dem Zug durch Indien zu bestreiten. Schnell merkt man, dass alte Konflikte und Voreingenommenheiten wieder zutage treten, die sich unter Geschwistern so auftun. ^^
Irrfan Khan hat zugegebenermaßen nur eine sehr kleine Rolle: er ist der Vater eines Jungen, der bei einem Unfall auf einem Fluss stirbt und von den Protagonisten zurück zum Dorf gebracht wird, wo sie von der Dorfgemeinschaft aufgenommen werden.

Neben den, wie immer, wunderschönen und strukturierten Bildern, flauschiger Musik und den Schauspielern, die für Wes Anderson typisch sind, finde ich besonders beeindruckend, wie der Großteil des Films in einem tatsächlich fahrenden Zug gedreht wurde. Dem 20minütigen Behind-the-Scenes-Bonus habe ich noch dazu entnommen, wie die ganze Zugbemalung und Einrichtungsgegenstände von Hand für den Film erstellt wurden und wie die zu sehenden Abteile modifiziert wurden, um das ganze Filmequipment unterzubringen.
Der separierte Prolog Hotel Chevalier mit Natalie Portman und Jason Schwartzman ist übrigens auch sehr empfehlenswert. :smile:

Schönes Ding, für mich aber keiner der „Top Andersons“.

4/5

7 „Gefällt mir“

Thema: Irrfan Khan
Film: The Amazing Spider-Man von Marc Webb
Erscheinungsjahr: 2012
Laufzeit: 132 Minuten
Wo gesehen: Sky

Die Film-Themen-Challenge führt mich also zu einem Marc Webb Double Feature :nun:.

Ich hab keine Ahnung von den ganzen Comic-Vorlagen für die mittlerweile nicht endend wollende Flut an Superheldenfilmen. Aber besonders die ersten beiden Spider-Man-Filme hab ich besser in Erinnerung als so ziemlich jeder Batmanfilm, egal ob Nolan oder Burton. Das Spider-Man-Universum gefällt mir doch recht gut. Und als ich dieses Reboot gesehen habe wusste ich auch wieder warum.

Ich fand den Film wirklich sehr gut. Letztens erst diesen neuen X-Men: Dark Phoenix gesehen und das war wirklich um Welten schlechter als der Film hier. Was gefällt mir alles?

Dieses Superheldensetting in einer High School Geschichte fühlt sich einfach viel nahbarer an, als so eine hingeklatschte: „Irgendwo im Universum gibt’s ein Problem Problematisierung“. So hat der Film gleich noch einen kleinen Coming of Age Touch; mag ich sehr gerne. Überhaupt hat mich der Film auch emotional gut bekommen: Die Tode sind sind dramatisch ausgewählt und dadurch, dass die Figurenanzahl auch überschaubar bleibt, fiebert man immer mit. Der Film hat für mich keine Längen, besonders dadurch, dass sich actionreiche und ruhige Passagen schön abwechseln.

Obwohl die Laufzeit schon stattlich ist, hätte ich mir sogar noch etwas mehr Zeit für einige Passagen gewünscht. Andrew Garfield und Emma Stone sind sehr gute Schauspieler (was sie schon anderweitig zur genüge gezeigt haben) und eben nicht nur gute Superheldenfilmrepräsentanten.

All das angesprochene führt eben zu einem etwas heimeligeren Touch. Wir haben hier einen Schüler mit Problemen, der am Ende gegen einen Echsenmenschen kämpft, dass ganze vor einer tollen New Yorker Wolkenkratzer-Kulisse. Das kommt meiner Vorstellung von Superhelden einfach viel näher (man träumt sich im langweiligen Unterricht eben in eine Phantasiewelt und in Superheldenfilmen wird so ein Traum eben Wirklichkeit), als: Das Universum wird mal wieder bedroht und Planetenfresser – Der Planetenzerstörer droht mit seiner Planetenfressmaschine die ganze Galaxie zu eliminieren… ach geh mir doch weg und friss deine Planeten.

Die typischen Schwächen von einem Superheldenfilm zeigen sich hier auch: Die ersten 20 Minuten, bis Peter mal seine Spinnenkräfte bekommt, gefallen mir zwar wie angesprochen mit dem Coming of Age Charakter, aber sie sind doch recht plump und klischeehaft. So etwas bekommt man heute allgemein mit viel mehr Tiefe geboten. Dass es dann aber mit dem Beginn der Superkräfte auch recht humorvoll wird hat mir wieder sehr gut gefallen. Und ich meine solche Filme sind ja immer sehr überzeichnet also von mir aus auch die Anfangsstory. Die Liebesgeschichte war dagegen richtig schön und rührender als in so mancher Schnulze.

Die Kämpfe haben mich jetzt nicht von Sockel gehauen, außer sie haben die Wolkenkratzer-Kulisse mit benutzt, dann spielen sie ihre volle Stärke aus. Der Echsenbösewicht ist natürlich irgendwie kein Erzschurke aber wie gesagt ich fand, dass hat ganz gut in den Film gepasst. Neben den recht schwach umgesetzten ersten 20 Minuten, haben mich eigentlich nur die wirklich stattliche Anzahl von Filmfehlern und Logiklücken gestört. Da werden oft schlechte Schnitte gesetzt, ich könnte sogar wetten der Echsenkerl hat mal die Hand und mal nicht (ohne, dass eine Verwandlung sattfand). Aber auch so Sachen wie: „Peter ich muss arbeiten, bitte verlasse mein Labor“. Schnitt. Der Doktor verlässt sein Labor und Peter bleibt da um nachzuforschen??? Sind Fehler, wo ich denke: „Wie oft wird der Film angeschaut, bevor er gezeigt wird und das fällt wirklich niemandem auf?"

Im Endeffekt, nehmen mir solche Sachen den Spaß an dem Film aber nicht wirklich (ich meine in Gladiator könnte auch noch 20 mal mehr eine Armbanduhr zu sehen sein, der Film ist trotzdem genial) und gerade bei so Superheldenfilme sind ein paar vermurkste Szenen jetzt auch nicht so schlimm, da gab es schon genug komplett vermurkste Filme.

Für mich ein überraschend sehr gutes Reboot, was mir durchweg richtig viel Spaß gemacht hat.

8 von 10 Spinnen auf Emma Stones Nasenspitze

6 „Gefällt mir“

Es ist schon wieder Freitag und wenn ich mich nicht täusche, geht es wieder von vorne los mit @FireSmoke :slight_smile:

zumindest habe ich keinen neuen Teilnehmer aufm Schirm und die letzten beiden auf der Liste sind, glaub ich, wieder eine Weile nicht hier aktiv gewesen. ^^

1 „Gefällt mir“

The Darjeeling Limited (2007)
von Wes Anderson

Ich mochte diesmal besonders die Momente, in denen diese oberflächliche Vorstellung von einer sprirituellen Reise & Erweckung, die sich die drei, besonders verkörpert durch Owen Wilsons Figur, von ihrem Abenteuer in Indien erhoffen, aufs Korn genommen wird, wenn sie z.B. ihre Stationen in einem engen Zeitplan effizient planen und eher “abarbeiten” als sich wirklich mit diesen anderen Perspektiven zu beschäftigen. Erst als sie (durch äußere Umstände) gezwungen sind diese Herangehensweise abzulegen, beginnt eine ernsthafte Entwicklung in ihren Figuren.

7/10

Thema: Irrfan Khan
5 „Gefällt mir“

Thema: Irrfan Khan
Film: Talvar (Meghna Gulzar)
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 132 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Aus mehreren Sichtweisen wird die “Aufklärung” eines Doppelmordes geschildert. Je nach Ermittlerteam stehen die Eltern oder Bedienstete im Fokus.

Ich bekam mit Talvar, was ich erwartete. Hab von einem (indischen) Dozenten früher schon manches über Polizei und Rechtsprechung in Indien gehört - und nicht unbedingt gutes.

Der Film ist ganz gut gespielt, konnte bei mir aber eher mäßig Spannung erzeugen.
Dafür, dass er einen wahren, unaufgeklärten Mordfall beleuchtet, kam er mir recht parteiisch vor.

3/5

4 „Gefällt mir“

Thema: Irrfan Khan
Film: Lunchbox von Ritesh Batra
Erscheinungsjahr: 2013
Laufzeit: 105 Minuten

In Mumbai, der Millionenmetropole und größten Stadt Indiens, herrscht reges Treiben. Unter den unzähligen Menschen, die dort tagtäglich unterwegs sind, befindet sich auch eine ganz besondere Berufsgruppe: Die Dabbawalas. Sie bringen den Büroangestellten der Stadt in kleinen, mehrteiligen Behältern ihr Mittagessen und transportieren diese anschließend zurück nach Hause oder eben dorthin, wo die Mahlzeiten frisch zubereitet werden.

Leider kommt es auch in diesem perfekt getakteten Liefer-System mal zu Fehlern. So landet das hingebungsvoll zubereitete Essen, mit dem Ila die Liebe ihres Mannes wiederbeleben möchte, stattdessen bei Saajan Fernandes (Irrfan Khan). Während die Ehe immer weiter kriselt, entwickelt sich zwischen Ila und Saajan eine Brieffreundschaft, die über ausgetauschte Zettel in der Lunchbox stetig wächst.

Meinung: Was für ein toller Film! Ich liebe dieses Gefühl, komplett unvorbereitet in etwas hineinzugehen und zwei Stunden später mit völlig neuen Eindrücken und Perspektiven wieder rauszukommen. In Bezug auf Lunchbox sind das natürlich erstmal die indische Kultur und die mir vorher gänzlich unbekannte Form der Essenszustellung, aber auch einige Dialogzeilen, die bei mir wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen haben.

Mein erster Gedanke, als dieses Liefersystem in der Einleitung des Films vorgestellt wird, war lustigerweise: Das KANN doch in einer Millionenstadt einfach nicht fehlerfrei funktionieren. Und obwohl ich diesem überaus präzisen Berufsstand damit sehr unrecht getan habe, entpuppte sich genau das schließlich als Prämisse (:money_with_wings:) des Films.

Das aus dieser Verwechslung entstehende Verhältnis der beiden Hauptfiguren wird auf ebenso liebevolle Art und Weise dargestellt wie die Zubereitung der Mahlzeiten. Ich hab mich sooft mit einem Grinsen im Gesicht erwischt, angesichts dessen, wie sich dieses ungewöhnliche Paar zwar mehr öffnet und „näher kommt“, aber dennoch unbekannt bleibt. Alles strahlt so eine hauchzarte Romantik, aber auch tiefe Freundschaftlichkeit aus, die einem einfach sympathisch sein muss.

Doch auch die düsteren, unangenehmeren Themen wie Vergänglichkeit, Älterwerden, Isolation und Einsamkeit werden mit einer solchen Leichtigkeit in diesen Film eingewoben, dass es nie zu hart oder gar unerträglich wird. Immer gibt es den rettenden Hoffnungsschimmer am Horizont. Und, um mal kurz persönlich zu werden, besonders ein Zitat hat mich sehr bewegt. Es ging sinngemäß darum, dass man Erinnerungen und Erlebnisse, die man mit niemandem teilen kann, schlicht und ergreifend vergisst. Ich habe (unabhängig von Corona und auch Monate davor) eine Zeit hinter mir, in der ich mich einsam und isoliert gefühlt habe. Ein Gefühl, das ich zu einem gewissen Grad eigentlich sogar schätze und nicht abschreckend finde. Jedoch hatte ich zuletzt häufiger das Gefühl, mich an kaum etwas aus dieser Phase erinnern zu können. Als wär die Zeit einfach so vergangen und ich hätte nicht wirklich in ihr gelebt. Das stimmt zwar ganz und gar nicht, bringt mich aber wieder zurück zum Zitat aus Lunchbox: Jeder Mensch braucht den regelmäßigen Austausch und ein festes soziales Umfeld - und sei es nur, um das Gefühl zu haben, das Leben und die gewonnenen Erinnerungen mit jemandem teilen zu können.

Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass ich bisher kaum ein offenes Ende erlebt habe, das so gut funktioniert! Obwohl nicht genau gezeigt wird, was sich nach dem Abspann wohl ereignen wird, hat man irgendwie bereits seinen Frieden damit gemacht. Ich möchte natürlich nicht genau darauf eingehen was passiert, aber selten hat sich ein offen gelassenes Ende doch so geschlossen angefühlt. Und für alle ungeduldigen Rätselfreunde hinterlässt der Film trotzdem ausreichend Hinweise, mit denen man sich alles ungefähr zusammenreimen kann - wenn man denn möchte.

Fazit: Ein sehr leichter, warmherziger Film, der trotz seiner zarten romantischen Andeutungen immer mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität bleibt. Zu charmant für unsere Welt. Zu ehrlich, um kitschig zu sein.

8/10

6 „Gefällt mir“

Find den auch super (9/10). Ne recht interessante Mischung aus Liebesfilm und Drama.

1 „Gefällt mir“

Thema: Irrfan Khan
Film: The Amazing Spider-Man
Regie: Marc Webb
Erscheinungsjahr: 2012
Laufzeit: 136 Minuten
Wo gesehen: Prime (Leihe)

Erst wollte ich ja Life Of Pi gucken…den hatte ich schon länger auf der Liste und schon mal für die Challenge versucht habe ich es. Nun war endlich mal wieder eine Möglichkeit da und…Netflix hat ihn nicht mehr. Nun. Dann also Spiderman!

Ich verweise auf den Text von @Mostahsa, denn ich habe fast gar nichts hinzuzufügen oder zu bemäkeln. Klar mache ich es mir damit leicht, aber besser könnte ich es nicht schreiben, als es hier schon steht.

Ich habe damit erstmal nur den ersten Teil des ersten Reboots gesehen. Und falls Teil 2 kein kompletter Müll sein sollte verstehe ich beim besten Willen nicht, wie dieses Rebootuniversum so scheitern konnte.

3.5 von 5 (mit Tendenz zur 4)

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