Thema: Antike
In der Videothek gab es erstaunlich wenige passende Filme zum Thema… da Holocaust; Revolutionen und Kriege den Bereich der historischen Filme für sich vereinnahmten… fast wäre ich mit "Agora - Die Säulen des Himmels" rausgegangen… aber dann las ich den Text auf der Hülle und alles klang nach sehr später Antike… und dann sah ich was anderes…
Titel: Barabbas
Release: 1961
Medium: DVD
Spieldauer: ca. 130Min.
Der Film ist 'ne Romanverfilmung… und der Roman hat laut Wikipedia 1951 den Nobelpreis für Literatur erhalten… oha!
Der Film hat mich echt positiv überraschtund obwohl er nen ordentliches Epos ist, kam er mir irgendwie länger als 130Min vor…
Die Sounds bei Folterszenen usw. sind gelegentlich etwas unpassend (klingen also null nach dem, was da gezeigt wird… und ich habe noch nie etwas gehört, was sowas von absolut garnicht nach Peitsche klang… )
Bei einer recht krassen Steinigungsszene fehlte es mir an Feedback. Also man merkte sehr sehr stark, dass die schauspielende Person überhaupt nichts abbekam… wenigstens nen Arm hätte ja mal wackeln können…
Ein Stuntman der sich hinter eine Pferdekutsche ziehen lassen musste, hat hoffentlich viel Geld dafür bekommen… das war im Gegensatz zur Steinigung nicht "bearbeitet"…
Ne Hinrichtung per Sperrwurf… interessant… dazu wurde dann noch gerufen: "Lang lebe der Imperator!"
Rom sah brennend gut aus.
Handlungsausgangssituation:
3... 2... 1... los geht's:
Zu Beginn geht's direkt damit los, dass der Vollzug der Todesstrafen stattfinden solle, aber 1 Person begnadigt werden könne, da es am aktuellen Feiertag so Sitte sei… ein paar Leute machten auf diesen Brauch aufmerksam, da sie eine bestimmte Person rette wollten…
Dem Typen der da Boss war, gefiel diese Absicht nicht und schlug daher noch eine Person vor… Barabbas. Obwohl dieser ein Trunkenbold, Halunke und Straftäter war, entschied sich ein größerer Teil für ihn, da er den Leuten bekannt war… und wie üblich brauchte es nur ein paar lautere Leute, um Andere dazu zu bringen, diesen auch zu wählen… Barabbas! Barabbas! Barabbas!
Barabbas wurde freigelassen… blöd nur für die Anhänger Jesu… denn damit war Jesus der Tod gewiss…
Barabbas kannte diesen nicht… man bemerkt neben der Freude durchaus das aufkeimende leichte Schuldgefühl, da er verschont wurde… aber halt auch mit ansah, wie Jesu sein Kreuz den Weg entlang zog/schleppte…
Barabbas lässt sich in seiner Lieblingsspelunke feiern… säuft… und erfährt, dass seine vermeintliche Liebschaft (bzw. Lieblingsfrau der Spelunke) wenig an ihn interessiert ist, da sie zu einem glauben gefunden habe… naja… ihm egal… er nimmt sie sich.
Jesus stirbt am Kreuz. Jesus kommt ins Grab. Die Frau ist fest entschlossen, dass die Worte jesu wahr werden… und er auferstehen wird. Barabbas geht während der "Wartezeit" dann halt zu einer anderen Frau… 3Tage später fragt er diese morgens, wie lange er bei ihr gewesen sei… viel Suff+Sex, da kann man halt schon mal die Tagesanzahl nicht mehr ganz im Blick haben…
Zack… knapp verpasst… Jesus war auferstanden und seine ehemalige Liebschaft war Zeuge, die aber alles wohl nur unklar erkennen konnte… an dieser Stelle wird die Position von Barabbas sehr deutlich… er geht objektiv ran, zweifelt den Glaubenskram an, ist stets irgendwie ziellos und lebt von einem Tag zum anderen… was für ihn blöd ist, da Jesus hätte verschont werden können… dieser Mensch, der so vielen Leuten wichtig war…im Gegensatz zu ihm… usw usw usw… dies wird sich den ganzen Film so durchziehen… aber naja…
Nicht nur, dass Barabbas auf einen Teil der Apostel trifft, später das Straflager und den Steinbruch überlebt, trotz einiger Zwischenfälle… und noch etwas später als Sklave die harte Feldarbeit durchsteht… nein, er kommt sogar durch gewisse Umstände dazu, Gladiator werden zu können… und da er sehr von sich überzeugt ist, nimmt er sich vor, als herausragender Turniersieger irgendwann die Freiheit zurück zu erlangen… nero sei dank… beim Gladiatorentreffen trifft er wieder auf Glaubensanhänger… ach eigentlich überall, wo er auftaucht… und überall gibt es neue Probleme… und Richtung Ende ist sogar noch Platz für den großen Brand Roms.
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Puh… sry… die Story ist so umfangreich… ich könnte hier echt noch sehr sehr viel schreiben…
Auf jeden Fall geht es bei all den dargestellten Jahren und Erlebnissen von Barabbas Leben um seinen Weg zum Glauben… und es ist ein verdammt langer Weg mit vielen Umwegen.
Christliche Werte und Reden bekommen häufiger einen großen Fokus im Film… was für mich anfangs gewöhnungsbedüftig war, da ich außerhalb der Arbeit nichts mit Christentum zu tun hab… aber naja… Christen dürften den Film wahrscheinlich zusätzliche Pluspunkte geben.
Für much war er interessant… aber 1Mal gucken reicht mir im Leben… auch wenn mir so einige Szenen bei denen Barabbas definitiv als sehr deutlich Ungläubiger in Szene gesetzt wurde durchaus gefielen… dieser Säufer uns Zweifler ey.
Spoiler des Moments, als er seinen Glauben fand: