Film-Themen-Challenge

Thema: StudioCanal
Film: Rush
Regie: Ron Howard
Laufzeit: 123 Minuten
gesehen auf: Sky

Irgendwie hab ich den immer wieder vor mir her geschoben, obwohl ich den eigentlich schon im Kino hab sehen wollen.

Ron Howard trifft hier wie so oft einfach den richtigen Ton. Er weiß sowohl den Zeitgeist einzufangen, als auch beiden nicht ganz einfachen Hauptcharakteren genügend Platz zu bieten. Sowohl die Geschichte drumherum, als auch die Rennbilder sind fantastisch. Daniel Brühl und Chris Hemsworth spielen ebenfalls ganz groß auf. Hans Zimmers Score besorgt hier den Rest.

Ein Film, der für mich einfach rund ist und Spaß macht, nicht nur für Motorsportfans.

4.5/5

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Thema: StudioCanal
Film: Paddington (Paul King)
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 96 Minuten
Wo geschaut: Prime Video

Vollwaise Paddington (ein feinstes Englisch sprechender Bär) wird von seiner Tante aus Peru nach London geschickt, um dort ein liebevolles neues Zuhause zu finden. Familie Brown nimmt ihn zunächst nur vorläufig auf, und dann gibt es da noch eine Tierpräparatorin, die den guten Paddington ausgestopft im Museum sehen möchte.

Ach, was für ein Film mit viel Herz. Ich wollte gerne etwas angenehmes gucken, und das ist mir mit Paddington gelungen. Hatte vorher schon immer viel gutes über den Film gehört, hab aber immer gedacht, dass er mich kein Stück interessiert (weil ich die Trickserie als ich jünger war, immer blöd fand). Aber ach - der Film ist herrlich. Nicht nur unglaublich liebevoll in der Set-Ausstattung etc., er ist (zumindest für mich) auch noch saukomisch. Ich musste mehr lachen, oder “lauter”, als bei vielen anderen vermeintlichen Komödien, und das in einem vermeintlichen Kinder- oder Familienfilm.

Ich werde mir demnächst mal Teil 2 leihen, denke ich.

4/5 Orangenmarmelade-Gläsern

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Teil 2 ist noch besser :slight_smile:

2 „Gefällt mir“

Lese ich häufiger, mir liegt Teil 1 irgendwie mehr am Herzen, aber sowieso beides großartige Filme mit viel Herz :beanjoy:

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Ich wurde zwar noch nicht angepingt. wenn unsere Liste noch stimmt, bin ich aber ja dran mit einem Thema.

Ich habe mir mal ein Thema ausgedacht, dass wir glaube ich auch noch nicht gehabt haben dürften. Da ich aktuell wenige Billy Wilder-Filme auf den Streaming Diensten gefunden habe, habe ich mir also etwas anderes überlegt:

Schaut einen Echtzeitfilm!

Ich möchte, dass ein Großteil des Films (optimalerweise natürlich alles) in Echtzeit geschieht. Die Sekunde im Film entspricht also auch einer Sekunde im echten Leben. Optimalerweise sind also bei einem 90 Minuten Film auch die Sachen geschehen, die auch tatsächlich in dieser Zeit passieren könnten.

Aber auch ein Lola rennt würde z.B. zählen, da die 20 Minuten-Episoden in Echtzeit sind.

Zur Definition:

wissenschaftlich (und trocken):

https://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=9573

Etwas lockerer und besser verständlich samt erster Liste:

https://www.cinegeek.de/echtzeit

Ich hab mal die Listen so sortiert, wie man wohl am besten etwas finden könnte.

https://editorial.rottentomatoes.com/gallery/every-minute-counts-24-real-time-movies/

Hier überschneiden sich natürlich viele Listen:


https://letterboxd.com/godmonstr/list/real-time/

https://www.moviepilot.de/liste/die-besten-realtime-filme-und-serien-muthiman

Vielleicht fallen euch aber auch noch Filme ein, die hier nicht zu finden sind.

Ich hoffe, es ist klar, was ich möchte, diesmal sollten aber zumindest Filme zu finden sein, das war ja bei meinen letzten Themen wohl häufiger mal das Problem.

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Cooles Thema. :+1: möchte zwar nicht behaupten, zuletzt immer daran gedacht zu haben, allerdings liegt der fehlende ping wohl auch daran, dass heut noch Donnerstag ist. :grin: :sadsimon:

Ich hab den Post gestern Abend schon geschrieben und die Listen gesucht, den wollte ich halt jetzt absenden :sweat_smile:

Hatten wir nicht mal Donnerstag für die neuen Themen? Naja egal, sollte ja jeder finden.

Hab beim durchstöbern der Listen auch eigentlich aus fast allen Genres und Epochen was gefunden. Und sehr viele meiner Meinung nach sehr gute Filme, an die man auch rankommen kann.

1 „Gefällt mir“

Thema: StudioCanal
Film: *Hell or High Water
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 102 Minuten
Wo geschaut: Netflix

Dieser Neowestern brilliert durch seine starken Schauspieler, toller Kulissen und ja auch die typische Westernatmosphäre, übertragen auf die Neuzeit. Besonders die Figur von Jeff Bridges ist sehr interessant. Die Geschichte selbst bietet dagegen kaum etwas Neues. Bankraubbrüder, wobei einer nur die Banken ausrauben will, die ihn betrogen haben (klar Kritik am Wirtschaftssystem darf nicht fehlen). Zwei Cops jagen diese. Erst das Ende verspürt dabei etwas Spannung.

Dennoch ein gelungener, wenn auch sehr geradliniger Film.

7/10

Das nächste Thema ist definitiv interessant. Habe auch schon ne Idee, welchen Film ich da mal endlich nachholen werde.

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Ich hab jetzt noch Teil 2 geguckt, und bin ein bisschen verliebt in den Film. Hugh Grant ist ja einfach mal grandios :joy:

4 „Gefällt mir“

Les Parapluies de Cherbourg (1964)
von Jaques Demy

Eine junge Liebe wird nicht nur durch die Ablehnung der Mutter der “Braut” auf die Probe gestellt…

Erster Eindruck: Bäm…was für ein cooles Intro. Zweiter Eindruck: Well, that’s weird…tatsächlich werden alle Dialoge gesungen (Wikipedia nennt das genauer “Rezitativ” - ich bleib trotzdem einfach mal bei “gesungen”). Dritter Eindruck: Ich hab mich schnell daran gewöhnt, die tolle Musik inkl. schöner Stimmen haben ihr Übriges dazu beigetragen. Vierter Eindruck: Wow…schon wieder hat ein Musicalfilm eine atemberaubende Cinematography - besonders die farbenfrohen Bilder begeistern mich!

Im weiteren haben mir die für Liebesfilme untypische relative “Entdämonisierung” der “Antagonisten” der ursprünglichen Liebe - also der beiden “Nebenbuhler” und der Mutter - gefallen, die im großartigen Finale dann in der Kombination aus pragmatischen Realismus und großer romantischer Tragik seinen Höhepunkt findet.

8/10

Thema: StudioCanal
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Thema: StudioCanal
Film: Attack The Block
Regie: Joe Cornish
Erscheinungsjahr: 2011
Laufzeit: 88 Minuten
Wo geschaut: DVD

Die Bande rund um den Jugendlichen Moses bedroht und bestiehlt die frisch in den Block zugezogene Sam. Sam versucht damit in Ruhe klar zu kommen, während Moses und co einen Meteoreinschlag beobachten und eine Kreatur töten. Ein Fehler, denn die Kreatur hat Freunde, die nun alle auf dem Weg Richtung Erde sind. Der Block wird attackiert!

Ich habe den Film vor vielen Jahren mal in der Videothek gesehen und für, ich glaube, 3 Euro einfach mal so gekauft. Ich bereue keinen Cent davon. Attack The Block ist ein Genrefilm von vorne bis hinten. Er nimmt sich nicht wirklich ernst und zeigt zumindest stellenweise heftige Szenen. Dazu hat er zwar klischeehafte, aber dennoch tolle Figuren. Was ich erst beim erneuten Schauen realisierte ist, dass John Boyega (Moses) in seiner ersten Filmrolle und Jodie Whittaker (Sam) mit dabei sind. Sehr interessant zu sehen. Besonders gut gelungen sind die Aliens, meine Güte sehen die bedrohlich aus und meine Güte machen sie einen guten Gebrauch aus ihrem Design mit der Umgebung.

Wie schon erwähnt sind die Figuren aber klischeehaft und so ist auch die Story an sich. Erwartet kein Feuerwerk…also Feuerwerk gibt es schon verdammt viel im Film aber die Story ist es jedenfalls nicht. Sie nimmt ihren sehr erwartbaren Verlauf an, was etwas schade ist. Aber innerhalb dieser Story gibt es hier und da ein paar nette Ideen und Einfälle, die dann doch für Überraschungen sorgen.

Attack The Block ist ein tolles Stückchen Gernekino, welches ich nicht nur Fans von Sci-Fi-Action-Comedy-Streifen empfehlen würde. Der Film macht Spaß und als Regiedebüt von Joe Cornish, der leider nicht viel danach gemacht hat, beeindruckend. Ich kann dem Film heute ein wenig mehr abgewinnen, als ich es vor vielen Jahren tat.

3.5 von 5 mit :herz:

4 „Gefällt mir“

Thema: StudioCanal
Film: Erinnerungen an Marnie (Omoide no Mānī) von Hiromasa Yonebayashi
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 100 Minuten
Wo gesehen: ProSieben MAXX

Meine Erinnerungen an Marnie sind nicht die Besten. Ein recht schwacher Hitchcockfilm sehr langatmig und technisch schon damals veraltet… Halt! falscher Film :crazy_face:.

Erinnerungen an Marnie ist ein richtig toller Film. Ich habe letztes Wochenende die kostenlosen Tage von Anime on Demand etwas ausgenutzt und ein paar Filme gesehen, aber außer „Das Mädchen, das durch die Zeit sprang“ konnte mich kein Film dort so abholen wie Erinnerungen an Marnie. Ich denke, dass liegt nicht an den verklärten Erinnerungen an Studio Ghibli, sondern einfach daran, dass sie so toll Geschichten erzählen können:

Anna ist 12 Jahre alt und hat starkes Asthma. Ihr geht es physisch und psychisch immer schlechter, deshalb wird sie auf Sommerurlaub in die Provinz zu ihren Verwandten geschickt. Dort beginnt für Anna eine wundersame, phantastische, tragische aber auch hoffnungsvolle Reise ins Ich.

Wenn ihr mich fragt, hört sich der Anfangsplot so an, als könne das auch zu einem langatmigen und zähen Film führen.
Zuletzt zum Beispiel bei diesem Mirai no Mirai erlebt wo es um einen 4-jährigen Schreihals und seine kleine Schwester geht. Wunderbare Bilder und Aussagen aber zäh wie Kaugummi. Könnt man sagen, naja du hast halt kein Interesse und Erfahrung mit 4-jährigen Schreihälsen und kleinen Schwestern. Aber vor Marnie hätte ich auch nicht gesagt: Hey einen Film über ein 12-jähriges asthmakrankes Mädchen in der japanischen Provinz ist genau, dass was ich jetzt gewollt habe.

Dieser Film wird aber nie langweilig, er bleibt immer mystisch, ohne das ganz große Phantasiefeuerwerk, was uns Ghibli so oft gibt, abzubrennen. Wunderschön sind auch die Bilder, welche uns durch Träume aber auch japanische Provinzlandschaften gezeigt werden. Ich wusste schon nach der Spielplatzszene am Anfang und der anschließenden Zugfahrt durch Japan: Das wird einfach wieder ganz, ganz großes Kino. Da stört es auch nur wenig, dass Annas Charakter manchmal etwas unausgegoren wirkt (Extreme Schüchternheit, wechseln sich mit starkem Wagemut ab (Erkundungen im Moor)). Aber es verschmelzen eben auch viele träumerische Elemente mit der Realität in diesem Film. Die Musik ist schön, kommt für mich aber z.B. nicht an „Der Mohnblumenberg“ heran. Auch wage ich zu bezweifeln, wie so oft bei Ghibli-Filmen, ob der wohl für kleinere Kinder wirklich interessant ist. Richtig schön dafür für Erwachsene sind zahlreiche atmosphärische Anspielungen auf das melodramatische Kino, vor allem der 40er und 50er Jahre.

Wer Lust auf einen zutiefst traurigen,bewegenden aber auch hoffnungsvollen Anime hat, der sollte dieses Spätwerk von Ghibli gerne anschauen.

(Kleine Anmerkung: Hab mir ja jetzt auch dieses Letterboxd geholt. Und im Vergleich zu IMDb ist es einfach soviel schöner und übersichtlicher, hier zu schmöckern und nach Filmen zu schauen. Und auch ist die Community aktiv (und nicht wie bei IMDb seit gefühlt 10 Jahren nicht vorhanden) aber richtig viel Interessantes findet man trotzdem erst, wenn man die Reviews weit durchforstet und viele schöne „kleine“ Meinungen liest. Die „Top“ Bewertungen sind in gefühlt 80 Prozent der Fälle (bei etwas bekannteren Filmen aufwärts), von an einer Hand abzählbaren Leuten und sage wir mal von „fragwürdiger“ Qualität.

So ist auch dieser Ghibli, bei der Allgemeinheit noch gut bewertet aber die sehr schlechten und lauten Wertungen, sagen alle sie sind enttäuscht oder sauer, weil sie durch, die „Filmpropaganda“ dachten es geht hier um eine lesbische Liebesbeziehung, geht es aber nicht. Wie könne man die Leute nur so verarschen… Ich hab keine Ahnung ob mir Filmcover und -werbung im Durchschnitt zu egal sind,aber von mir aus kann man jeden Film mit einem halben Stern bewerten und seine Meinung dazu kund tun. Aber enttäuschte Erwartungen aufgrund einer nicht auftretenden Grundthematik in einem eigenständigen Film anhand des Covers? Verstehe ich 0 und riecht in Teilen schon nach Agenda. Vor allem bei so einem starken Film, der so viele wichtige Themen (und die Themen darf ja auch jeder zu manchen Teilen selbst hineininterpretieren) für alle anspricht und dabei eben ohne großes Tamtam aber genial von 90 % Screen Time und 95 % Sprechanteil nur von weiblichen Protagonistinnen lebt).

8 von 10 verhallende Ruderschläge im Moor

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United 93 (2006)
von Paul Greengrass

Spielt überraschenderweise zu knapp zwei Dritteln bei der Air Traffic Control und nur zu etwa einem Drittel im titelgebenden Flugzeug selbst. Wenn man Filme wie Captain Philipps, Patriots Day oder Zero Dark Thirty kennt, weiß man ziemlich genau was man bekommt. Wer solche Filme also nicht unbedingt pietätlos, sondern eher verdammt spannend findet, wird auch hier sein Nervenkostüm ordentlich auf Touren bringen.

8/10

Thema: Filme, die in Echtzeit spielen

6 „Gefällt mir“

Thema: Echtzeit
Film: Lola rennt
Regie: Tom Twyker
Erscheinungsjahr: 1998
Laufzeit: 81 Minuten
Wo geschaut: Prime

Manni hat Probleme. Manni hat in der U-Bahn einen Beutel mit 100.000 DM vergessen und soll die eigentlich an seinen Hehler Ronnie übergeben. Ronnie will das Geld aber bald haben. Verzweifelt ruft Manni seine Freundin Lola an. Sie versucht zu helfen, hat aber nur 20 Minuten. Also bleibt Lola nur noch eine Sache, um Manni zu helfen: Rennen.

Ich habe diesen Klassiker der deutschen Filmkunst bisher noch nicht gesehen und bereue es ein bisschen, so lange gewartet zu haben. Der Film wird sehr smart erzählt in verschiedenen Läufen a 20 Minuten. Bei jedem Lauf verändert sich eine Kleinigkeit, die den gesamten Verlauf beeinflusst. Zwar ergeben sie nicht immer einen Sinn und auch wenn ich die “Zukunftsschnitte” der Leute, an denen Lola auf dem Weg vorbeikommt als Idee zwar sehr cool finde, aber im Schnitt ein wenig zu zufällig, im großen und ganzem bin ich ein Fan der Story.

Dazu kommt der wilde Stil, in dem der Film präsentiert wird. Er ist hektisch und nimmt sich kaum Ruhe, was wiederum zur Story passt. Anfangs hatte ich die Befürchtung, dass es mehr Style Over Substance werden könnte, aber dem wurde nicht so. Beides kann überzeugen. Was mich eigentlich nicht überraschen sollte, da Twyker ja auch mitverantwortlich an Babylon Berlin ist.

Ich mag Lola rennt sehr. Zwar finde ich hätte der Film hier und da noch ein wenig besser sein können, besonders auf die Logik in 2-3 Fällen bezogen, aber ich verstehe vollkommen, warum der Film so ein Klassiker ist.

4 von 5

6 „Gefällt mir“

Thema: Echtzeitfilm
Film: Dog Day Afternoon von Sidney Lumet
Erscheinungsjahr: 1975
Laufzeit: 125 Minuten
Wo gesehen: Amazon Video (Leihe)

Basierend auf realen Ereignissen am 22. August 1972 zeigt der Film einen versuchten Banküberfall in New York, der sich zu einer langwierigen Geiselsituation wandelt.
Dank Lumets überragenden 12 Angry Men war ich sehr erfeut und gespannt, diesen Film auf mehreren der von @Morissa vorgeschlagenen Listen zu finden. Im Nachhinein betrachtet gibt es im Film ein paar Hinweise darauf, dass doch mehr Zeit als 2 Stunden vergeht; so haben sich auch die realen Ereignisse über 14 Stunden erstreckt. Ich denke jedoch, dass die erzeugte Atmosphäre durchaus einem Echtzeitfilm entspricht.

Diese klaustrophobisch schwüle Atmosphäre ist es auch, die den Film neben den starken Darstellerleistungen für mich auszeichnet. Besonders John Cazale schafft es mit seinem tieftraurigen Blick der Figur “Sal” die nötige Tiefe zu verleihen, obwohl man über seine Motivation zu dem Überfall wenig erfährt.

Neben den Geschehnissen in der Bank greift Lumet hier viele Stimmungen in der amerikanischen Gesellschaft auf und thematisiert u.a. den Vietnamkrieg, Polizeigewalt, mediale Wirkung und auch Homosexualität. Durch die Fülle an Themen geht für mich jedoch in der zweiten Hälfte der Bezug zur Hauptfigur Sonny etwas verloren und die ermüdende, sich im Kreis drehende Situation hat sich zu sehr auf mich übertragen.

So kann ich durchaus die Stärken des Films anerkennen, aber mir fehlte persönlich der emotionale Impact.

3,5/5

7 „Gefällt mir“

Thema: Echtzeitfilm
Film: Buried von Rodrigo Cortés
Erscheinungsjahr: 2010
Laufzeit: 95 Minuten
Wo gesehen: BluRay

Der deutsche Subtitel lautet: Lebendig Begraben. That`s it!
Paul Conroy war zur falschen Zeit am falschen Ort. Der Flasche Ort war sein LKW in Irak, denn er ist Lastwagenfahrer. Die falsche Zeit war ein Terroristenangriff auf einen Convoy. Er wurde geschnappt und unter der Erde in einen Holzsarg gesperrt. Wir wachen zu Beginn des Film zusammen mit Paul an diesem Ort auf und werden auch die nächsten gut 90 Minuten an diesem engen, luftbegrenzten Ort verbringen. Nur mit seinem Mobiltelefon, einem Feuerzeug, einem Flachmann bewaffnet muss Paul einen Ausweg aus dieser schier auswegslosen Situation finden, während der Sauerstoff schwindet und der Handyakku sich leert.

Buried hatte mich damals beim ersten Schauen komplett gepackt und wirkt am besten, wenn man ihn noch nicht kennt. Die klaustrophobische Stimmung überträgt sich perfekt und das Finale lässt einen in die Sitzkissen kneifen.
Jetzt beim Re-Watch ging ein wenig dieser Spannung verloren, allerdings ist die Inszenierung immer noch so packend, dass ich 90 Minuten eine unterhaltsame Zeit hatte.
Die Handlung ist natürlich sehr dünn. Mehr braucht dieser Film aber auch nicht.

4/5 Akkubalken

8 „Gefällt mir“

Thema: Echtzeitfilm
Film: Phone Booth (Joel Schumacher)
Erscheinungsjahr: 2002
Laufzeit: 81 Minuten
Wo geschaut: Rakuten

Stu nutzt eine der letzten verbliebenen Telefonzellen in New York. Als das Telefon klingelt, hebt er ab und gerät in die Fänge eines Snipers, der ihn beobachtet und dazu bringen möchte, seine Sünden zu gestehen.

Die Prämisse des Films fand ich damals schon interessant, das weiß ich noch. Warum auch immer habe ich den Film bisher aber noch nicht geschaut. Ehrlich gesagt habe ich aber auch nicht viel verpasst.

Ja, die Prämisse bleibt gut, Colin Farrell spielt emotional, und Kiefer Sutherland (die Stimme des Killers) klingt einfach richtig gut. Aber ansonsten bleibt alles sehr dünn. Die Twists am Ende sieht man schon am Anfang kommen, die vermeintlichen Sünden bleiben auch eher blass - und die Motivation des “Killers” … na ja, auch ziemlich flach.

Außerdem haben mich die Splitscreens eher genervt. Und es waren einfach zu oft für mich unlogisch erscheinende Pausen im Telefonat mit dem Sniper, wenn eben gerade woanders etwas passiert.

Da war irgendwie viel mehr drin.

2,5/5

7 „Gefällt mir“

Kennst du eigentlich Grand Piano? Hat eine sehr ähnliche Grundidee, aber mit Elijah Wood als Pianist, der sich nicht verspielen darf, und für mich persönlich der bessere Film im Vergleich

Kenne ich nicht, muss ich mir mal auf die Liste packen :slight_smile:

Thema: Echtzeitfilm
Film: Der Vorname von Sönke Wortman
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 88 Minuten
Wo gesehen: Sky

Deutsche Neuverfilmung von Le Prénom (2012). Hab ich aber nicht gesehen und kann nichts dazu sagen. Allgemein hat der Film aber natürlich diesen französisch-deutschen Kammerspieltouch.

Literaturprofessor Stephan und seine Frau Elisabeth (Deutschlehrerin) haben Thomas, den Bruder von Elisabeth und Immobilienmakler, seine schwangere Frau Caroline (Schauspielerin) sowie den „Ziehbruder“ von Elisabeth und Thomas, René (Orchestermusiker) zum Abendessen eingeladen. Es entwickelt sich ein Streitgespräch.

Die erste halbe Stunde mit der Diskussion über den Namen Adolf und was sich daraus alles ergibt sind lustig, spritzig aber auch spitzig. Überhaupt ist der Film nie langweilig und immer kurzweilig. Ich hatte die Angst, dass es nach dem „Vornamenwitz“ bergab geht aber nein, neue Sticheleien und Streitereien ergeben sich daraus. Bei allen gesellschaftlichen Anspielungen kommt der Film aber immer ohne Dampfhammer aus. Man fühlt die Klischees richtig die abgehandelt werden und die Realität ist zum greifen nah. Optisch sieht das alles gut aus und die Schauspieler machen ihre Sache sehr gut (was bei einem Kammerspiel nicht immer leicht ist), bis auf eine Ausnahme.

Janina Uhse in der Rolle der Caroline spielt einige Klassen unter den anderen. Es beschleicht einen fast das Gefühl, dass ihre Rolle deshalb auch so klein gehalten wird und mit Abstand am wenigsten beiträgt. Ein eher passiver Charakter ist zwar nicht ungewöhnlich, aber dafür haben Gestik und Mimik einfach nicht so toll gepasst wie bei den anderen.

An diesem eigentlich recht guten deutschen Film stören mich jedoch zwei weitere Dinge massiv: Die Geschichte im Regenrückblick von René ist katastrophal überzeichnet und passt überhaupt nicht in die Stimmung des Films. Damit meine ich nicht, die Thematik, so etwas kann man in so einem problemorientierten Stück schon machen, aber wie melodramatisch das umgesetzt wird. Wirkt vollkommen deplatziert.

Und wer ist auf die Idee gekommen den Film nicht als Echtzeitfilm, wie in unserem Thema, nach dem Abendessen enden zu lassen sondern noch paar Minuten „Erklärungsvoiceover“ mit Handlung einzubauen. So kommt ein belehrender Touch hinzu, was bei dem Film recht deplatziert wirkt. Man hat ja den Klassenkonflikt aus dem Film raus genommen (alle sind sehr reich hier, was im Original wohl anders war), was überhaupt kein Problem ist; da der Film gut so aufgezogen ist, wie er jetzt ist. Warum man dann aber dieses Voiceover nicht raus nimmt verstehe ich nicht.

6 von 10 Adolfs (Adolf Kolping natürlich oder was habt ihr jetzt gedacht, tz tz :stuck_out_tongue_winking_eye:)

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