Great Minds think alike
Thema: Film aus dem Jahr 1995
Film: KIDS von Larry Clark
Erscheinungsjahr: 1995
Laufzeit: 91 Minuten
Ja, gut. Der Film hat schon ein paar starke Momente. Die meisten davon trägt Chloë Sevigny und ich verstehe total, warum besonders sie nach KIDS noch Karriere gemacht hat. Aber alles in allem ist das vermutlich einfach kein Film, den man noch ins Herz schließt, wenn man ihn nach seiner Pubertät zum ersten Mal sieht.
Ganz im Gegenteil: Mir wird sogar leicht übel bei dem Gedanken, in wie vielen zugekifften Teenager-Zimmern ein Film abgekultet wurde, in dem unsichere Jungs reihenweise Grenzen überschreiten, aber dabei einfach so coole Sprüche reißen. Diggnsack, hehehe.^^ Und nein, das soll keine prüde Kritik an jeglicher Auseinandersetzung mit Sexualität in diesem Alter sein. Sex ist DAS Thema der Pubertät und natürlich reden Teenager z.T. auch so darüber wie in der kompletten ersten halben Stunde des Films. Der “größere Rahmen” ist mir natürlich auch bewusst. Dieses Gefühl der “verlorenen Kids”, um die sich einfach niemand ernsthaft kümmert und die sich deshalb in Sex, Rausch und Krawall verlieren kommt sehr gut rüber. Vor allem die zweite Taxifahrt von Chloë Sevigny spiegelt u.a. das für mich wieder. Alles rauscht an ihr vorbei und sie sitzt da, gefühlstaub und komplett unfähig zu reagieren.
Mein Punkt ist kurzgesagt: Ja, der Film provoziert auch heute noch. Aber nicht weil meine heile Welt zusammenbricht, weil ich jetzt weiß, dass junge Menschen Sex haben und Drogen nehmen. Sondern weil der Freundeskreis (innerhalb der anderthalb Stunden des Films) einfach ein bisschen zu cool und nachahmenswert rüberkommt. Auf ne Art halte ich Harmony Korines Gummo sogar fast für die bessere Gesellschaftskritik.
Da ist von vornherein alles so verloren und abgefuckt, dass niemand ums Verrecken mit diesen Kids tauschen würde und ihre Realität WIRKLICH abschreckt. Im Fall von KIDS ist das eher so: Ja, gut. Denen passiert schon viel Kacke und ihr Handeln wird zwar einige (vor allem weibliche) Leben für immer zerstören, aber ey… Durch diese Nostalgie, nachts ins Freibad einzubrechen oder mit den Skater-Kumpels im Park rumzuhängen und edgy Sprüche rauszuhauen fühlt sich das alles viel zu gut an.
6/10
Vollkommen nachvollziehbar. Sind halt auch viele Erinnerungen und Zitate die einen mit dem Film verbinden, wenn man ihn damals als Jugendlicher gesehen hat.
Ja, sehe ich ähnlich. Aber Gummo ist glaube ich sehr schwer zugänglich für die meisten Leute.
Ich habe das Gefühl, dass unsere selbstaufgestellten Regeln, bzw. was wir für uns im Laufe der Zeit festgelegt haben, ein wenig verwässern.
Dass die Reviews zu früh (vor Montag) gepostet werden, passierte bislang glaub ich zwar nur neuen Teilnehmern, doch die „Nachreichungen“ scheinen mittlerweile recht regelmäßig einzutrudeln.
Ich persönlich finde das jetzt nicht allzu wild, wenn montags noch was nachgeschoben wird, wenn aber auch schon Beiträge zum neuen Thema der Woche gepostet wurden, fänd ichs schon allein wegen der schönen Ordnung besser, das anders als einen „regulären“ Post rauszuhauen.
Vielleicht ja mit der „Details ausblenden“-Funktion oder so was. sind in der Regel ja trotz Verspätung interessant zu lesen.
Beispiel:
Nachreichung für das vorige Thema
Blabla,
Review zum Film der letzten Woche
Blabla
Thema: Robert De Niro
Film: Raging Bull von Martin Scorsese
Erscheinungsjahr: 1980
Laufzeit: 129 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime Video (MGM-Channel)
Dieses biographische Boxerdrama zeigt den Aufstieg und Niedergang des Boxers Jake LaMotta, dessen Charaktereigenschaften ihm zunächst im RIng zu großen Erfolgen verhelfen, ihn zugleich im privaten Leben auf einen Pfad der Selbstzerstörung führen und letztendlich das Ende seiner Karriere besiegeln.
Inszenatorisch ist der Film wie von Scorsese gewohnt hervorragend umgesetzt, besonders die Boxszenen werden mir in ihrer Intensivität und Brutalität lange in Erinnerung bleiben. Auch liefert die Darstellerriege um den herausragenden Robert De Niro eine überzeugende Leistung ab.
Dennoch hat mich der Film leider nicht so begeistert, wie ich es erhofft hatte. Ich brauche keinen sympathischen Protagonisten, damit mich eine Story packt, aber hier kamen mehrere Aspekte zusammen, warum sie mich eher kaltgelassen hat: Zum einen sorgt die unbelehrbare, nicht reflektierende Art des Protagonisten für ein anstrengendes, repetitives Seherlebnis. So wiederholt sich beispielsweise mehrfach die Gewalt gegen seine Ehefrau, ohne wirklichen Einfluss auf die Charaktere oder die Handlung. Zum anderen ist die Erzählweise fast schon dokumentarisch und ich habe mich über weite Strecken seltsam distanziert zum Gezeigten gefühlt.
Insgesamt tue ich mich mit einer Bewertung schwer, da ich Raging Bull trotz offensichtlicher Qualitäten als zu einem nicht unerheblichen Teil uninteressant empfunden habe.
3-3,5/5
Thema: Film mit Robert De Niro
Film: City by the Sea
Jahr: 2002
Regie: Michael Caton-Jones
Wo gesehen: Sky Ticket
Unter den Filmen mit Robert De Niro sicherlich ein kleiner Geheimtipp. In den USA gefloppt, in Deutschland direct to DVD.
Im Grunde hat der Film alles, was ein gutes Drogendrama brauch, nur versagt hier die Regie komplett. Inszenierung und Spannungsaufbau sind im Grunde gar nicht vorhanden. Doch die gute Vater-Sohn-Geschichte plus dieser unglaublich guter Cast retten den Film. Am Ende schade, denn es wäre mehr drin gewesen.
6/10
Thema: Robert De Niro
Film: Jacknife von David Hugh Jones
Erscheinungsjahr: 1989
Laufzeit: 102 Minuten
Wo gesehen: Sky
Vor einer Woche noch gesagt: Wenn man die Filme von De Niro nicht gesehen hat, so kennt man vielleicht trotzdem die Titel und weiß: Hab ich schon einmal gehört aber halt noch nie angeschaut. Tja, nix war es. Von Jacknife hatte ich zumindest noch nie was gelesen. Aber gesehen, dass ihn @UnclePhil auf seiner Want to See Liste bei Letterboxd hatte. Dann mal auf ins vollkommen Unbekannte.
„Jacknife“, gespielt von Robert De Niro und „High School“ gespielt von Ed Harris waren zusammen im Vietnamkrieg und sind traumatisierte Veteranen. In dieser Zweierkonstellation gibt es noch Martha, die Schwester von „High School“, gespielt von Kathy Baker und alles was wir in diesem Film tun ist den Alltag der drei beobachten. Der Film bietet keine wirkliche Geschichte, sondern geht auf die Schwierigkeiten ein, welche (Vietnam)kriegsveteranen haben.
Dieser Film kann perfekt als der kleine Bruder/die kleine Schwester von „The Deer Hunter“ bezeichnet werden. Anstatt in über drei Stunden, die drei Phasen vor, während und nach dem Krieg zu bekommen; gibt es hier nur die Nachkriegsphase und die Kriegsphase wird nur mit ein paar Traumsequenzen angedeutet; die Zeit vor dem Krieg bekommen wir nur durch Dialoge und alte Fotos mit. Neben dieser Grundkonstellation, bekommen wir auch noch andere Verweise: Statt eines großen Jagdausfluges, gibt es zum Beispiel einen kleinen Angelausflug.
Ich fand den Film gut. Richtig gut sind die drei angesprochenen Hauptdarsteller/innen und der realistische Touch des ganzen. Realismus ist ja gerade in aller Munde (auf arte läuft ja gerade lauter Cannes-Zeug und gerade der „Loveless“ von Swjaginzew hat finde ich so perfekt ruhig eine realistische Atmosphäre von heute aufgebaut) und ich muss sagen die Zeit wurde hier schön ruhig und passend eingefangen. Klar der Film ist kein Meisterwerk, dafür ist er einfach bisschen zu „klein" und die Cinematographie (gerade von den Bildern) nicht so herausragend wie zum Beisiel im angesprochenen „Loveless“ oder „The Deer Hunter“. Auch das Ende war mir etwas zu schnulzig.
Bekommen tut man aber auf jeden Fall De Niro mit den schrägsten Frisur- und Bartauswüchsen bis es eine Coronakrise gab und richtig schrullige (aber hier recht passende Dialoge): „Jacknife ist wie ein Elefant: Kurzer Verstand, aber langes Gedächtnis."
Nicht nur für Leute die sich für die unterschiedlichen filmischen Aufarbeitungsstationen des Vietnamkriegs interessieren oder De Niro Komplettisten sind ist der Film empfehlenswert. Würde sagen „klein aber fein“ trifft es hier ganz gut.
7 von 10 Forellen
Angel Heart (1987)
von Alan Parker
Prototypischer Neo-Noir mit jungem Mickey Rourke, Robert De Niro (der leider nur in wenigen Szenen zu sehen ist), Lisa Bonet (bekannt aus der Cosby Show) und Charlotte Rampling (die ich vielleicht noch nie in jung gesehen habe). Die wahren Stars der Films sind allerdings die starken Settings in New York & New Orleans, die Noir-Inszenierung (liebe die Aufzugsschatten!) und die daraus entstehende starke schwül-schattige Atmosphäre mit Voodoo- & Satanismus-Einschlägen. Eine halbe Stunde kürzer und er wäre noch in ganz andere Wertungssphären emporgestiegen.
7/10
Thema: Robert De Niro
Hab ich tatsächlich letztens erst in richtig jung. Im wirklich grandiosen Horror-Episodenfilm Asylum.
Ah, das hört sich ja gar nicht so schlecht an. Ab auf die Watchlist.
Thema: Robert De Niro
Film: Hexenkessel
Regie: Martin Scorsese
Erscheinungsjahr: 1973
Laufzeit: 112 Minuten
Wo gesehen: Neflix
Joa … mhhh … naja …
Umso mehr Scorsese Filme ich sehe umso mehr merke ich, ich finde das er ganz schön überschätzt ist.
Irgend wie ähnelt sich alles, sowohl seine Männerrollen die er zeigt, als auch die Frauen. Und ich glaube die Frauen in seinen Filmen sind der zweite Grund warum ich nicht ganz an ihn ran komme, immer nur mittel zum zweck und keine tiefen Figuren.
Hexenkessel ist sicher brillant gespielt und die Story hält ein dabei, aber es ist eben die Formel die er später auch immer wieder genutzt hat und er hatte echt kein Händchen für Musik in dem Film, fast jeder Song wirkt deplatziert.
3,5/5 Aber nur wegen der sehr guten Darsteller
Thema: Film mit Robert DeNiro
Film: Cape Fear
Regie: Martin Scorsese
Erscheinungsjahr: 1991
Spieldauer: 128 Minuten
gesehen auf: Sky
Hab mal ein kleines Double-Feature mit Original und Remake gemacht.
Kurze Review zum Original
Robert Mitchum mimt in der Rolle des Max Cady den Archetypen der Psychopaten, aber man muss schon lange überlegen um einen zu finden, der auch nur annähernd an ihn herankommt.
Mit Gregory Peck der sich Unterstützung von Telly Savallas als Privatdetektiv holt gibt es aber auch zwei wahnsinnig gute Gegenparts, denn ein guter sadistischer Psycho wächst natürlich auch mit den Opfern.
Ein wenig kritisieren muss man vielleicht die weiblichen Darstellerinnen. Klar, ihre Rollen sind undankbar, sie werden (vielleicht auch etwas der Zeit geschuldet) als komplette Blödchen dargestellt, aber leider sind die Schauspielerinnen trotzdem gar nicht gut.
Alles in Allem ist dieses Werk ein absoluter Klassiker. Ein Vorzeigeobjekt wenn es um Spannungserzeugung und unglaublichen Nervenkitzel geht.
Zum Remake:
Cape Fear 1991
★★★★½ Added 21 May, 2020
Wenn Scorsese sich an ein Remake traut, dann erwartet man natürlich Großes - und das bekommt man auch.
Wer sich traut einen solchen Klassiker neu aufzulegen muss sich schon sehr sicher sein, sonst kann einem das lange nachhängen.
Wen besetzt man also in den Haupt- und wichtigen Nebenrollen? Wer soll Max Cady jemals so gut darstellen wie Robert Mitchum? Die Wahl fiel (bei Scorsese nicht wirklich überraschend) auf Robert De Niro - und hier hat man alles richtig gemacht. Ich vermag gar nicht zu sagen welche Darstellung mir besser gefällt, auf jeden Fall sind beide atemberaubend.
Gregory Pecks Rolle ging an Nick Nolte, auch das kann man machen. Nolte hatte zu dieser Zeit in Hollywood einen Hit nach dem Anderen und macht das hier auch wirklich gut.
Die Rolle von Telly Savallas wurde ein wenig abgeändert und mit Joe Don Baker besetzt, den ich am ehesten aus Junior Bonner oder als CIA-Agent aus einigen Bonds kenne, er ist aber ein durchaus umtriebiger Schauspieler.
Lobend erwähnen möchte ich hier wie die Frauenrollen ein wenig zeitgemäßer gemacht wurden und mit Jessica Lange und der hervorragenden Juliette Lewis perfekt besetzt wurden. Aber Frauen sind hier weiterhin naive unmündige Randfiguren.
Schön das man Mitchum, Peck und Balsam auch noch ein Wiedersehen in Nebenrollen geschenkt hat.
Wie auch im Original krallt man sich dauerhaft an der Couch fest und kann seinen Blick mit offenem Mund gar nicht vom Bildschirm lösen. Nolte und DeNiro spielen sich hier gekonnt die Bälle hin und her und auch Nolte bekommt es hin, dass man ihn überhaupt nicht mag.
Die letzte Konfrontation vom Privatdetektiv (Baker) und Cady gefällt mir hier sogar etwas besser und es gibt 1-2 Szenen die hier ein wenig nachvollziehbarer sind, da man sie halt 1991 anders umsetzen kann wie 1962.
Das Ende gefällt mir im Original jedoch viel besser, da das die Figur Sam Bowden (Nolte) nochmal auf ein anderes Level hebt.
Fazit: Beide Filme sind absolute Meisterwerke, ich kann keinen besser oder schlechter bewerten.
4.5/5
Das Original hat mir auch sehr gut gefallen, muss mir dann unbedingt mal bei Gelegenheit das Remake ansehen.
Es ist Freitag und ich bin wieder an der Reihe.
Mein Thema für die kommende Woche lautet Cinematic Firsts: schaut einen Film, der etwas zum ersten Mal gemacht hat.
Was meine ich damit? Filme, die eine bestimmte Technik das erste Mal verwendet haben, für die etwas neu erfunden wurde, die ein neues Genre ins Leben gerufen haben oder auch ein konkretes Element das erste Mal genutzt haben.
Was meine ich nicht? Debüts als Schauspieler, Regisseur und auch keine Erstlinge einer bestimmten Produktionsfirma oder ähnliches.
Für mich eine Grauzone: in den folgenden Listen tauchen auch Filme auf, die bestimmte Preise zum ersten Mal gewonnen haben, was ich persönlich ein bisschen lame finde, falls man jedoch sonst nichts findet, ist auch das in Ordnung.
Die Listen sind natürlich nicht wirklich vollständig, mir ist (überraschenderweise ) zum Beispiel direkt aufgefallen, dass der genrebegründende erste Splatterfilm Blood Feast dort nirgends gelistet wird, für mich aber ins Thema passt. Solltet ihr euch für einen nichtgelisteten Film entscheiden, fänd ichs schön, wenn direkt dazu eine Quelle gepostet wird, wo die „Erstlingseigenschaft“ hervorgehoben wird.
Viel Spaß.
Irgendwie sucht ihr zuletzt immer Themen aus, zu denen ich gerade erst einen Film gesehen habe.
Aber schönes Thema, da werde ich wohl mal wieder einen Film von der nie enden wollenden Watchlist streichen.
Sehr gutes Thema mit vielen offenen Filmen auf der Watchlist.
Ich kann ja direkt The Amazing Spider-Man 2 gucken damit
Hmm… beziehst du dich damit nur auf die Wikipedialiste, oder gibt’s da was „genaueres“ zu?
The Amazing Spider-Man 2 by Marc Webb, one of the first films to be commercially available on the Ultra HD Blu-ray format.[ citation
Dieses „one of the Films“ klingt für mich nämlich erst mal so, als wäre der da ziemlich wahllos aus einem größeren Wust verschiedener Filme rausgepickt worden.
Ja, ich hatte mich auf die Wiki Liste bezogen. Und es wurde wahllos gewählt, da mehrere Filme auf einmal als “erstes” veröffentlicht wurden. Wenn der Film zählt, dann zählen einige mehr.
Hmm, schwierig. ist natürlich ne wichtige Innovation für die filmwelt und passt darum ins Thema, aber dadurch, dass da nun über zwanzig Filme am selben Tag so veröffentlicht wurden, kann man ja schwerlich „das war der erste“ sagen.
Keine Ahnung, ob man da rausfinden kann, welcher als erstes so produziert wurde und ob das überhaupt die mühe wert ist. ^^
Glaub, wenn man nicht sonst garnichts findet, sollten wir den Punkt rausnehmen.