"Forced Subtitles" Unsitte

Seit wann gibt es eigentlich die Unsitte der erzwungenen Untertitel? Früher habe ich das nur ab und an bemerkt aber es kommt immer öfter vor, dass wenn man einen Film auf Bluray (oder auch Netflix) anschaut, dass plötzlich in einer Straßenszene im Hintergrund ein Geschäft ist auf dem z.B. „Drug Store“ steht als Untertitel „Drogerie“ eingeblendet wird oder bei einem Schriftzug „Police“ auf einem Auto eben „Polizei“. Meistens noch in einer furchtbaren Schrift und Riesengroß. Das finde ich zum kotzen.
Gleiches gilt für Filme, bei denen in einer Fremdsprache bzw. Fantasiesprache Teile enthalten, wie der Hobbit, dass man im Bild selbst die englischen Untertitel dann sieht und gleichzeitig noch Deutsche. Wer hat sich sowas ausgedacht und warum wurde diese Person noch nicht an den Pranger gestellt?
Kann man diese „erzwungenen Untertitel“ irgendwie technisch ausblenden? Habe in meinem Bluray Player keine Option gefunden - auf Netflix ist es ja ohnehin leider wohl nicht möglich… Es macht mich kirre.

Beispielbild (Montage):


Es triggert mich hart!

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Die Kunden. :smiley: Und (meistens) bauen die Synchronstudios das dann ein. Das gilt für deine Fälle, auch für eingeblendete Handynachrichten, usw. MUSS man nicht machen, aber der ein oder andere möchte das gern (warum auch immer). Ganz schlimme „Inserts“ gibts oft bei Dokus. Da wird gern einfach alles nochmal untertitelt. [quote=„anon39622057, post:1, topic:15928“]
Kann man diese „erzwungenen Untertitel“ irgendwie technisch ausblenden?
[/quote]

Ich glaube nicht. :confused:

Ja bei SMS oder so… verstehe ich es ja noch … “irgendwie” aber warum muss man Dinge die für die Handlung komplett irrelevant sind oder die selbsterklärend sind da auch noch “beschreiben”. Das hat sich doch sicher keiner gewünscht.

Neulich erst wieder auf Netflix was gesehen und da wurde allen Ernstes unten “SALZ” eingeblendet, weil auf dem Bildschirm im Vordergrund ein Sack mit der Beschriftung “Salt” stand. Am liebsten hätte ich laut geschrien.

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Ich denk mir dann immer: “Ach ne? Wirklich?” Wusst ich garnich!"

Ja, ich hasse das auch…
Warum auch immer man das macht.

Das schlimmste, was ich je an Forced Subtitles gesehen hab, ist aber die deutsche Version von “Only Lovers Left Alive” - man kann den Film original nur mit dt. Untertiteln erwerben und auch den englischen Ton nicht ohne die dt. UT anschauen. Als ich das festgestellt habe, ging meine BluRay an Amazon zurück, wegen mangelnder Qualität - und ja, ich habe mein Geld inkl. Rückporto erstattet bekommen. Die Reviews zum Film bei Amazon sind teilweise auch entsprechend, was das Rating für den Film leider sehr verfälscht.
Hab jetzt die UK-Version daheim und basta.

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Ich habe mich gerade belehren lassen, dass das früher (von 10-20 Jahren vllt.) IMMER gemacht wurde. Heutzutage aber (eigentlich) weniger, da das Sprachverständnis auch gewachsen ist. Es gab sogar mal eine Norm für Schriftart, Farbe, Größe dieser Inserts damit die nicht jedes Mal anders (und teilweise echt hässlich) aussehen. Mittlerweile ist das aber wieder von Produktion zu Produktion unterschiedlich und jeder macht sein Bier. Letztendlich entscheidet das aber wie oben schon gesagt der Kunde und/oder der ausstrahlende Sender.

Gewünscht hat sich das sicher keiner, aber es gibt halt Kunden die halten die Zuschauer für Vollidioten und lassen einfach alles untertiteln (selbst so Szenen wie bei dir da oben, wo das Bild doch schon ALLES erklärt) und dann gibts halt welche, die machen das bei solchen kleinen Sachen so gut wie gar nicht mehr.

Und weg bekommst du das tatsächlich nicht, da diese Inserts auf der Bildspur liegen. :frowning:

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Wer hat dich das gelehrt? :slight_smile: Mir ist das früher nie aufgefallen und mittlerweile sehe ich das leider relativ häufig. Bei alten Western steht doch unten auch nicht „Gaststätte“ wenn John Wayne den Saloon betritt :smiley:

Das Übersetzen von „relevanten Inhalten“ wie ne SMS, ein Brief der irgendwo liegt und ein „Hinweis“ ist etc… da kann ich das teilweise wirklich noch verstehen, auch wenn es das Bild einfach stört, aber so eine Grütze wie Salz oder Polizei… da frage ich mich wirklich ob man den Zuschauer da trollen möchte… oder wird so ein Quatsch heutzutage vielleicht automatisch erkannt und dann den Editoren vorgeschlagen?

Unsere Tonmeister. :smiley:

Ja. :slight_smile:

Ne, da gibts einen Insert Report was untertitelt werden muss und das wird alles in der Mischung gemacht. Auch davon abhängig, wie viel der Kunde bezahlen will. Schließlich kosten Inserts ja auch Geld. Und wenn der sagt alles - wird alles untertitelt.

Zeigt mal wieder, dass Kunden eigentlich fast immer nur nerven. Ist also in dieser Branche wie überall.
Mich würde ja interessieren, ob man sich dann manchmal auch schämt für seine Arbeit. :smiley: Hier ist es manchmal durchaus so dass ich einem Kunden etwas ausreden möchte, da ich einfach weiß, das es nicht gut ist. Wenn der aber darauf weiter pocht und solange er bezahlt macht man es. Zum Glück gibt es keine Pflicht, den Namen unter jede Arbeit zu setzen :slight_smile:

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Schämen nicht, da ist das nicht schlimm genug, eher ein ungläubiges Kopfschütteln. :smiley:

Kommt drauf an. :smiley: Mittlerweile gibt es bei jedem Film in den Credits Dubbing Cards. Da stehen dann Tonmeister, Dialogautor, Dialogregisseur und Aufnahmeleitung drin. Manchmal auch Mischtonmeister, Cutter, Produktionsleitung und Redaktion. Da kommt man aus der Sache manchmal nicht wieder raus. :smiley:

Sag mal, was arbeitest du eigentlich? :no_mouth:

Yo, war nur auf meine Arbeit bezogen :slight_smile: Im Film ist das natürlich wieder anders und in der „Branche“ weiß man da sicher auch, dass gewisse Dinge nicht freiwillig passieren.

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Ich hoffe, dass ist nicht der Großteil deiner Aufträge? :confused:

Edit: @Kazegoroshi Hauptberuflich Angehende Aufnahmeleitung für Synchron (noch). Mit dem ein oder anderen Autorenauftrag. :slight_smile:

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Ich will hier jetzt nicht zu sehr off topic gehen, aber das ist ja genial. Macht mich ein bisschen neidisch… ich bin ein großer Anhänger von einigen Sprechern (obwohl ich lieber Original als synchro schaue… mach was draus), und selbst an guten Ton arbeiten? Klingt wie ein Traumjob.

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eben, Western sind eben ne ganz gute film-klasse für sich allein.

sieht man mal wieder, wie gut western sind :slight_smile :stuck_out_tongue:

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Jain. :slight_smile: Aufnahmeleitung ist eigentlich nicht so meins, aber man lernt halt die ganzen Sprecher kennen - und da sind wirklich tolle Leute dabei. Aber genug von mir.

Bitte wieder über schlechte Untertitel aufregen. :smiley: Finde ja auch, dass die normalen Untertitel oft einfach viel zu schnell sind.

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Gott sei Dank nicht :slight_smile:
Meine direkten Kunden kommen eigentlich zu uns, weil sie eben auch Beratung und Konzeption wünschen und denen kann man dann die eigenen Ideen dann meist auch „verkaufen“ und Quatsch ausreden.
Wenn ich Auftragsarbeiten für andere Agenturen ausführe muss ich eben machen was deren Kunde mit denen vereinbart hat. Oftmals versuche ich dann natürlich Dinge anzuregen, aber wenn der Kunde dann sagt „nee, muss so“ dann muss ich in den sauren Apfel beißen.

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In Schweden sind alle Kinofilme mit „forced subtitles“ und zwar für alle Dialoge :smiley: Da kann ich die paar Wörter im Deutschen noch verschmerzen :wink:

Da frage ich mich manchmal, ob das technisch bedingt ist - also als ob die nicht rechtzeitig laden. Bei Narcos z.B. sind soviele UTs einfach viel zu kurz im Bild gewesen - die für die spanischen Sätze, nicht für Englisch. Wenn ich dann zurückgespult hab, waren die UT für den selben Satz manchmal viel länger im Bild.

Das liegt aber daran, dass dort Untertitel als Ersatz für eine Synchronisation gemacht werden (wie in Holland zum Beispiel), oder?