Fußball Fans/Ultras

Ich habe nicht alle Plakate oder Gesänge mitbekommen. Ein 90-minütiges Pfeifkonzert muss man dann über sich ergehen lassen, wenn man am Ball ist und zu einem ungeliebten Konkurrenten wechselt. Manuel Neuer bekommt von S04 auch immer noch was ab - auch wenn ich das nach all den Jahren kindisch finde ihn weiter zu beleidigen.

Stupide Beleidigungen oder “Burn Ralf, Burnout”; wer das lustig findet und im Rahmen angemessen sieht, der soll es machen. Meiner Meinung nach kann man seine Abneigung gegenüber anderen Vereinen oder Projekten oder Spielern durchaus kreativer im Stadion zeigten.

Wenn nun ein anderer langjähriger Rivale kommt und zeigt in der Fankurve einen am Galgen hängenden Fritz Walter, ist das auch geschmacklos und würde wohl ziemlich viel Stimmung geben (Nur als Beispiel). Und so zieht sich dann eine vergiftete Stimmung immer weiter - und immer weiter.

Es heißt nun nicht, dass man eben nicht gegen RBL sein darf, wenn man nun aus etablierten Vereinen des Profifußballs kommt. Nur finde ich dann auf der Gegenseite auch schwer, gegen Anhänger von RBL zu schießen. Da kommt der Fußball zurück in die Region, ein wenig Geld, ein paar Arbeitsplätze.

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Gibt auch einige Plakate die ich drüber fand, z.B. das angesprochene.

Bin da auch eher für kreatives wie

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Da muss ich mich dran erinnern wie Van Buyten sich nach dem Wechsel vor der Nordkurve aufwärmen musste und „Du bist nur Auswechselspieler. Auswechselspiiiiiiiiiiiieler“ gesungen wurde. :smile:

:scream:

Wie darf ich das jetzt interpretieren? :smile:

War nur darauf bezogen, weil du das so oft erwähnst. Aber mein Beileid hast du trotzdem bei jeder Erwähnung. :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Das muss solange wiederholt werden, bis es auch der Letzte nicht nur verstanden hat, sondern als hypnotische Botschaft annimmt und zum einzig wahren Verein übertritt! :smiley:

Mitleid aufgrund des Vereins oder aufgrund der aktuellen Situation?

Beides. :grin:

Absolut unverständlich, wie die darmstädter behörden derzeit aggieren. entweder sind da schlechte verlierer am werk oder noch schlimmer, politische hardliner. das wird morgen mit ziemlicher sicherheit nicht friedlich enden und daran hat die stadt eine erhebliche mitschuld.

Bin eigentlich jemand der am liebsten mit seiner Freundin ins Stadion geht und dann halt auch „gezwungener maßen“ sitzt. Habe vor ein paar Wochen eine Wette verloren und musste dann mit ein paar Freunden in den Werder Auswärtsblock mit. Stand direkt bei den Ultras, Pyro etc. inkl. - fands, obwohl es nicht mein Verein ist, einen sehr sehr geilen Tag. Habe mich wahnsinnig mit den anderen gefreut, habe - dank dem ein oder anderen Bier - auch lauthals mitgesungen. Hat wirklich Spaß gemacht. Aber da ich, wie gesagt, am liebsten mit meiner Freundin ins Stadion gehe wird das wohl ne einmalige Sache gewesen sein.

Allgemein finde ich Fans und Ultras sehr wichtig. Wer denkt dass diese unwichtig wären muss einfach mal nach Madrid, Barcelona oder Paris fahren um zu sehen was im Stadion los ist wenn eben diese nicht da sind. Wobei man da ja auch einfach in den Süden fahren muss. ;D

Hab schon ein paar Spiele gesehen in denen ich das Gefühl hatte, dass ohne das Puplikum ein anderes Ergebniss am Ende auf der Tafel gestanden hätte. Paradebeispiel: Dortmund - Malaga. Was da im Stadion los war lässt sich nicht in Worte fassen. Man hatte zu keinem Zeitpunkt das gefühl dass man aus der CL fliegt. Selbst als es aussichtslos schien war eine so unglaublich geile Stimmung dass ich immernoch oft dadran denke.

Zum Eintrach spiel lässt sich sagen: Verständlich nach dem letzten Spiel. Selber Schuld wenn es denn so gekommen wäre. Aber es ist wohl vernünftiger es einfach passieren zu lassen. Bin sehr gespannt auf das Spiel. :slight_smile:

Schöne und vor allem differenzierte Diskussion.

Ich bin selbst kein Stadiongänger, von 3-4 Ausnahmen im Jahr mal abgesehen, begeistere mich aber seit vielen Jahren für Fankultur. Das beste was ich bisher live gesehen habe, waren die Auftritte von Dresden, Rostock und Magdeburg in Münster. Die haben echt ne Mitmachquote von 95%. Schade find ich es dann, wenn die Magdeburgerfans in Münster von gefühlt 500 Polizisten, Wasserwerfern und Reiterstaffeln begrüßt werden, obwohl sie seit zig Jahren nicht mehr in MS zu Gast waren und dementsprechend auch nicht negativ aufgefallen sind.

Ich kann es völlig verstehen, wenn man der Ultrabewegung skeptisch gegenübersteht und, dass ein Teil Selbstdarstellung dabei ist, kann sicher niemand abstreiten. Aber ich denke, dass die deutsche Fankultur, der Ultrabewegung auch viel zu verdanken hat. Ich möchte nicht wissen, wie der Fussball in Deutschland heute aussehen würde, wenn es diese Bewegung nicht gäbe. Wahrscheinlich wie in England. Keine Stehplätze, astronomische Ticketpreise und generell alles darauf ausgelegt, möglichst unkritische und zahlungskräftige Zuschauer in den Stadien zu haben. Die Ultras haben sicher ihren Teil dazu beigetragen, diesen Prozess in Deutschland etwas zu verlangsamen. Aber ich fürchte, dass sie einen Kampf führen, den sie auf Dauer nicht gewinnen können.

Zu meinem Vorredner: Mit Süden meinst du wahrscheinlich Bayern? Ich denke, dass Bayern eine sehr gute Ultraszene hat. Politisch unglaublich engagiert: Allein die ganze Arbeit rund um Kurt Landauer, einem jüdischen Bayernpräsidenten ist aller Ehren wert. Dazu haben sie Auswärts wirklich gute Auftritte. Bei Heimspielen haben sie es natürlich schwer.

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Jemand gestern die Sky Doku gesehen? Ist in der Mediathek zu finden.

oder hier:

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Moin
Ich bin selbst ne Ultra , nicht von Berlin , sondern aus Osnabrück <3

Erzähl doch mal ein wenig. Wie sieht für dich persönlich als Ultra ein ganz normaler Spieltag aus?

Interessant. Hab hier immer noch einen Seidenschal von der Violet Crew. Müsst besser auf eure Sachen aufpassen.
Grüße aus Münster

Als erstes ist natürlich die Frage auswärts oder heim

Heim : Morgens so gegen 10 mit paar Kumpels in unserer Standartkneipe treffen , dort auf ne paar andere Leute warten und geschlossen zum stadion gehn , nachdem man das ein oder andere kalte Getränk auf Hopfenbasis genossen hat.
So um 13 im Stadion ankommen , zum Standartplatzt gehn und nebenbei ne paar bekannte Gesichter treffen und grüßen.
Im Spiel supporten , am besten das Spiel gewinnen oder zumindesten ein gutes Spiel abliefern. Nach dem Spiel meistens den Samstag wieder in der Kneipe oder bei einem Kumpel zuhause ausklinnen lassen.

Auswärts: Den Abend zuvor bei einem Kumpel fahren , der in der Nähe des Bahnhof wohnt , und dort schlafen,meistens noch ne runde Zocken oder wieder in die Lieblingskneipe. Am nächten Morgen (kommt darauf an wo das Spiel ist und wie lange die Fahrt dauert) zum Bahnhof und dort mit ne paar anderen treffen . In Zug , geg. Umsteigen und dann in die Stadt des Gegners. Meist dann zum Stadion , bereits auf dem Weg suporten . Im Stadion alles geben , was die Stimmbänder zur verfügung haben und dann den 3er holen. Dann kommt es darauf an welche Stadt es ist meistens den Gegner noch provozieren oder wie zu letzt in Padaborn , noch in ner Kneipe ne bisschen was trinken . Danach der Zug nach Hause ,von den Freunden verabschieden ( kommt darauf an welche Fahrt ) oder noch was trinken gehn

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Das finde ich gut: Ultras tragen die Politik ins Stadion und nehmen den Fußball als das wahr , was er ist: gesellschaftlich representativ.

Das finde ich nicht gut: Identitäres Kleingeistigtum, bei dem es oftmals um das “wir-ihr”-Gefühl geht. Ich finds iwie besser in den Staaten. Da ist auch gute Stimmung bei der nfl/NBA/NHL und das ganz ohne Hass.

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NAJAAAAAA…

ob jetzt mehr oder weniger ungeordnetes rumbrüllen bessere stimmung ist, kann jeder selbst entscheiden…

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Ich hab nicht viel miterlebt (1x NFL, 1x Collegeleague Football, 1x MLB), aber das war durchaus zufriedenstellend. Das mag aber auch subjektiv sein. Ich schäme mich auf jeden Fall fremd, wenn eine ganze Kurve “BVB. Hurensöhne”, oder “Auf geht’s Deutschland, schießt ein Tor!” ruft.
Finde ich irgendwie stumpf. Optische Choreos sind natürlich beeindruckend und unvergleichlich, aber vieles im Stadion ist mir zu prollig.

Ich kann verstehen das dir diese leichte Aggressivität beim Fußball nicht zusagt, für mich gehört sie jedoch teilweise einfach dazu, weil der Sport von seinen Emotionen lebt. Natürlich muss das Ganze im Rahmen bleiben und darf nicht eskalieren, doch genau eben diese Gratwanderung macht die Ultrabewegung so interessant.
Nur was genau findest du jetzt eigentlich an “Auf geht’s Deutschland, schießt ein Tor!” so schlimm? Mal davon abgesehen, dass die Stimmung bei den meisten Länderspielen eh nicht viel hergibt.

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