Game Two #193 - 19.02.2021 - Persona 5 Strikers & Destruction All-Stars

Kritik äußern ist, gerade in der heutigen Gesprächskultur wichtig, wenn sie sachlich geäußert wird. Nur so kann man das Gegenüber verstehen und seine Bedenken nachvollziehen. Und gerade so ein Beitrag wie deiner ist, meiner Meinung nach, verständlich und wertschätzend geschrieben. Nur so kann ein Diskurs gelingen.

Zu deinem Thread mein Feadback.

1.) Es schadet nie an die frische Luft zu gehen :slight_smile: So kommt man zu neuen Eindrücken und tut was für die Gesundheit. :slight_smile:

2.) Ich kann absolut nachvollziehen, das die Änderung von Gewohnheiten, gerade in der heutigen Zeit die Bubble oder Lebenswelt gehörig durcheinander bringt. Da habe ich in meinen 39 Jahren viel erlebt gerade als Wendekind und Internetaufwachsenseher. Vieles habe ich anfangs nicht verstanden und hatte deswegen eine ablehnende Haltung. Also habe ich im Freundeskreis bei „Betroffenen“ nachgefragt und so mein Unverständnis klären können.

Sicher ist beim Thema Gleichberechtigung und Sprache nicht alles perfekt und jede Maßnahme der Weisheit letzter Schluss. Aber nur durch Änderungen wird Diskurs angeregt und wenn man diesen nicht mit Vorwürfen und „aber du musst…“ Debattenkultur sondern Offenheit und einem Mindestmaß an Empathie führt, kann aus diesen Anfängen ein Endergebnis entstehen, mit dem alle leben können.

Und ja in einer aufgeklärten Bubble wie deiner, sind diese Begriffe nicht negativ behaftet. Aber leider gibt es diese Vorurteile in zu vielen Köpfen noch. Und um diese aktiv abzubauen muss man erste Schritte gehen. Als ich in meinem Praktikum von einem Elternteil dumm angeguckt wurde mit der Aussage, „Sie sind aber keine Erzieherin“, oder der Friseur neben mir von einer Dame gefragt wurde, ob er den schwul sei. Oder jedes Mal wenn ich erwähne das ich Gamer bin und die Killerspieldebatte aufkommt.

Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Und wenn dieser nicht mehr öffnet, weil die Tür eine andere geworden ist, muss man ihn anpassen. Am besten gemeinsam.

Um Budi indirekt zu zitieren „Wenn man von Fremdenfeindlichkeit“ spricht, deklassiert man das Gegenüber sofort zu „Fremden“. Und mich macht immer noch wütend, wenn man von „Ossis“ und „Wessis“ spricht, da man so die Mauer in den Köpfen weiter aufbaut. Nicht in allen, nicht in deinem und meinem, aber in anderen. Und solange diese Mauern bestehen, egal wo, müssen wir gemeinsam überlegen, wie sie abgebaut werden können.

Auf das irgendwann nicht mehr darauf geachtet werden muss, was man wie sagt, da unser Zusammenleben von Verständnis geprägt ist, das dies überflüssig macht. Aber bis dahin muss man leider noch solche Dinge angehen. Mit Vernunft, Empathie und Dialog. Auf beiden Seiten.

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Ist eigentlich noch jemandem aufgefallen, dass keine einzige Game-Two-Frau vor der Kamera war in dieser Folge? Das macht das Ganze einfach mal noch absurder. Bitte kümmert euch lieber darum, bevor ihr an der Deutschen Sprache herumdoktort. Damit könntet ihr nämlich tatsächlich etwas bewirken.

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Das stimmt, rein objektiv betrachtet, wobei ich die Tatsache, das an der kompletten Folge bestimmt die ein oder andere Frau herumgeschraubt hat, gern außen vorlasse :slight_smile:

Was würde es bewirken? Also jetzt ohne Ironie und sowas. Was hätte es anders gemacht wenn eine Frau die Show präsentiert hätte, aber wieder nur von Gamern (stellvertretend für alle anderen Worte) gesprochen hätte. Wäre sehr daran interessiert deine/ihre Meinung zu wissen (Wirklich ohne Ironie und Sarkasmus, nur aus reiner Neugier, was es nicht besser macht es zu wiederholen)

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Ich fand leider auch, gerade bei den News war es was das Gendern angeht ein kompletter overkill. Es hat mich aus dem zuhören komplett rausgerissen.
Gerde bei so sachen wie „Mario und seine Freund ,pause, innen“ finde ich das extrem störend beim zuhören.

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Da muss ich sagen, fand ich es auch unpassend, da, korrigiert mich bitte, „Freunde“ ja bereits Geschlechtsneutral ist, und daher im eigentlichen Sinne keine Genderisierung braucht.

Ansonsten finde ich aber, wird es etwas höher gekocht, als es notwendig ist, wenn ich Dinge lese wie „ich musste mich erstmal abreagieren“ oder „ich konnte es mir nicht anhören [und habs übersprungen]“. Das es sprachlich vielleicht unschön und manchmal übertrieben ist, ist das eine. Aber das macht mir persönlich doch keine Sendung kaputt :man_shrugging:

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Ich finde es besser wenn man sich eines aussucht, Spieler oder Spielerinnen.
In beiden Fällen sollte es klar sein, dass alle Gamer gemeint sind. Das Gendern und/oder beides auszusprechen ist ein bisschen holprig (wenn es so häufig vorkommt wie in den News vorgestern).

Das fand ich auch etwas irritierend. Freund:innen klang so als würde man Beziehungspartner und nicht Freunde meinen.

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Beim Sehen macht es also keinen Unterschied ob eine Frau vor oder hinter der Kamera steht. Beim Sprechen muss aber extra darauf hingewießen werden, dass sämtliche Geschlechter gemeint sind und somit sichtbar gemacht werden? Die Argumentation ist für mich nicht logisch.

Und zu deinem Beispiel mit Budi. Das Fremde ist nun mal das Fremde. Das ist völlig normal und in jedem Menschen so angelegt. Umso Wichtiger wie du schreibst, dass man eben aus der Bubble herausgeht und sich das Fremde zu Eigen macht. Das gelingt allerdings weder durch Störung noch durch Zwang. Das Gendern wie es hier eingeführt wurde führt lediglich zu einer Abwehrreaktion.

Viel Wichtiger wäre es meiner Meinung nach dieses Thema erst gar kein Thema sein zu lassen. Im Englischen gibt es ein schönes Beispiel dazu. Hier ist es völlig selbstverständlich, dass Theresa May, Prime Minister May war. Da hat sich auch niemand dran gestört. Und nur so wird der Minister dann auch zur Ministerin. Eine Bundeskanzlerin zum Bundeskanzler. Das Beispiel zeigt auch die Unsinnigkeit von Substantivierungen, oder hast du schon mal was von einer Ministress gehört?

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Ich werf nur kurz ein, dass mich die genderneutrale Sprache überhaupt nicht stört. Weder von der Intention noch von der Aussprache her. :smiley: Interessant aber, dass sich so viele Leute daran reiben. Hätte ich nicht gedacht.

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Mir ist es schon auch deutlich aufgefallen, aber es stört mich jetzt nicht so sehr.
Generell hat mich die Folge gut unterhalten und informiert.
Wenn wir gerade bei Sprache sind: mir hat eher der nicht so natürliche Sprachfluss von Prakti Daniel nicht so zugesagt. Das klang eher wie in so deutsch synchronisierten Filmen, wo dann immer so super ausdrucksstark und überbetont gesprochen wird - und weniger wie ein natürliches Gespräch. Aber das ist kein Weltuntergang, sowas lernt man eben mit der Zeit. Mir selber würde es sicher nicht anders gehen.

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Zu dem Gendern bevorzuge ich auch die neutrale Aussprache da alles andere einen erstmal rausreißt (liegt sicherlich auch daran das es erstmal ungewöhnlich klingt) und ich vermute das es auch deutlich anstrengender war als Moderator daran zu denken da es halt, erstmal ungewöhnlich ist was sicherlich daher deutlich Aufwendiger war.
Zudem wie hier zuvor auch schon erwähnt haben wir im deutschem viele Wörter die gleich sind aber eine andere Bedeutung haben können wie das hier bereits genannte Beispiel „Freund“, und ich bei Freund;innen gedanklich erstmal raus bin und diesen „häh“ moment habe da ich an die andere Bedeutung zuerst denke.
Also insofern es keine Vorgaben zum Gendern gibt würde ich persönlich das neutrale bevorzugen.

Zu dem Vorwurf das man auch Frauen moderieren lassen sollte um die Geschlechter gleich zu setzen halte ich gar nichts, da an der Produktion mit Sicherheit einige beteiligt waren und da die Sendung auch Regelmäßig welche vor der Kamera integriert kann man wohl in keinster weise behaupten das die Sendung von Männern dominiert wird. Ich sehe mir viel lieber einen Beitrag an von Leuten die auch Interesse an dem haben was sie tuen/zeigen/vorstellen als jemandem zuzugucken der gezwungenermaßen jetzt einen Beitrag erstellt nur damit weibliche Personen vor der Kamera vorhanden sind.

Zu der länge der Beiträge finde ich es sollte „angepasst“ sein und nicht auf Anzahl mit fester Zeit gestückelt. Es wird immer wieder Themen giganten geben die deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen werden um diese vernünftig abzuhandeln damit auch ein faires feedback entsteht so wie es auch immer kleinere Bereiche geben wird die schnell abgearbeitet sind. So wirkt es eher das kleine Themen künstlich gestreckt werden ohne was neues zu zeigen und große Bereich gestaucht sind und nur die Oberfläche ankratzen und man deshalb kaum schlauer als vorher in diesem Gebiet ist.

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die news werden immer unnatürlicher länger und das gendern bei neutralem wortgebrauch empfinde ich als störend. dazu wird durch das gendern das wort
in 2 lager klar differenziert: frauen und männer.
in der heutigen zeit müsste es bekannt sein, dass es mehr menschen pardon mehr „frauen und männer“ gibt als frauen und männer per se. (divers)

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Ich roll deine Antwort mal von hinten auf, wenn es dich nicht stört.

Ja Ministress habe ich immer, wenn ich früh den Wohnungsschlüssel nicht finde :slight_smile:. Aber ich verstehe deinen Ansatz. Jedoch ist eben Sprache seit Jahrhunderten geprägt durch die herrschenden Zustände. Und die sind eben männlich dominiert. Und wir als Männer können nicht nachvollziehen, was Frauen daran stört oder nur bedingt (Wie ich in meinem Beispiel, als Mann in einer noch weiblich dominierten Berufsfeld, wo automatisch die weibliche Form genutzt wird, anbrachte.) Die Tatsache das etwas immer schon so ist und war und man selbst keine Probleme mit Geschlechtern, Rassen usw… hat, sind zwar nachvollziehbar, beleuchten aber das Thema nicht im Ganzen.

Ich versuche zu erklären, worauf ich hinauswill, wo es mir genauso ging. Der Diskurs um das Wort Zigeuner (Nur zur Verdeutlichung und nicht als neues Diskusionsthema :slight_smile: Wird später deutlich) Dieses Wort hatte in meinem Kosmos keine negative Behaftung, war als Soße sogar äußerst lecker und sogar mit einer gewissen Romantik behaftet. Als nun die Soßendiskussion aufkam, dachte ich „Was für ein Schwachsinn.“

Als ich mich mit dem Thema beschäftigte, erfuhr ich, dass Zigeuner vom Wort „ziehender Gauner“ stammt und eine Stigmatisierung mit sich trägt, da es als Brandmarkung für eine Volksgruppe diente. Ich selbst hege diese Vorurteile nicht und habe dementsprechend keine negativen Assoziationen gehabt, wenn ich dieses Wort nutzte, nur sehe ich ein, dass ein Volk nicht so genannt werden will und nutze den Begriff nicht mehr. Tut nicht weh. So wurden aus Eskimos Inuit, der Ayers Rock wurde zum Uluru.

Nun kann man sagen, ist „der Spieler“ kein mit Stigma behafteter Begriff, außer fett, schwitzend und verpickelt. Nur schließt er die Hälfte aller Menschen aus. Und wenn man das jeden Tag zu spüren bekommt, nicht durch die Maskulinisierung des Wortes, sondern durch Kommentare, Blicke oder Unterschätzung, ist das nicht witzig.

Ich stimme euch hundertprozentig zu, Gleichberechtigung muss ohne Zwänge gelebt werden. Nur leben wir schon seit hunderten von Jahren so und gewaltig geändert hat sich nichts. Daher begrüße ich Diskurse, die dazu anregen, darüber nachzudenken. Leute wie du, die ein offenes Weltbild haben, stören sich daran (außer der ungewohnten Phonetik) weil Diskriminierung bei ihnen nicht vorkommt. Und Leute, die immer noch sagen, dass Frauen am Herd Kinder hüten und der Mann für das Geld und die Erziehungsschelle zuständig ist, erreicht man damit auch nur schwer.

Jedoch wenn wir nichts neues ausprobieren würden, unwissend ob es Erfolg bringt oder nicht, wären wir noch immer primitive, rückständige im Gestern lebende Höhlenmenschen.

So nun habe ich, so denke ich meine Meinung kundgetan. :upside_down_face: Ich hoffe, dass sie niemanden zu sehr vor den Kopf stößt und meine Ansichten, auch wenn man anders denkt, nachvollziehbar sind. Und wenn es auch nur für einen, ist es mehr als ich erwarten konnte.

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Dann schau dir mal die Among Us Runden von Matteo an. :beanjoy: Da explosed dein Kopf.

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Bei dem Ministress bin ich ganz bei dir :wink:

Beim Begriff Zigeuner kann ich dich beruhigen, die Herkunft von ziehender Gauner ist schlicht falsch. Ich kann aber durchaus verstehen, dass sich der ein oder andere an solchen Begriffen stört. Zumal Zigeuner ja durchaus als Schimpfwort verwendet wird (heutzutage überwiegt die Verwendung als Verniedlichung). Das Problem ist aber Sinti&Roma deckt genausowenig alle Volksgruppen ab die der Begriff eigentlich beschreiben soll. Fahrendes Volk wäre vielleicht noch ein Begriff der das Gleiche beschreibt.

Grundsätzlich sehe ich aber auch kein Problem bei Fremdbeschreibungen. Die Franzosen sagen ja auch les allemands, die Briten sagen the Germans (was ebenfalls eine diskriminierende Herkunft hat, oder gab es um Christi Geburt herum den einen Stamm der Germanen hinterm Rhein?). Aber auch Begriffe wie Krauts, Kartoffel, das Klischee mit den Lederhosen, etc… macht mir nichts aus. Wenn sich jemand in seinem Deutschsein beleidigt fühlen sollte ist mir das recht unverständlich. Ich würde auch hier den gleichen Weg gehen und die Wörter schlicht in ihrem normalen Sprachgebrauch anwenden. Schwul ist so ein Beispiel. Das wird genauso als Schimpfwort verwendet wurde aber ebenfalls von den „Betroffenen“ beansprucht. Dadurch ist schwul sein mittlerweile, in der Alltagssprache, auch kein Problem mehr.

Und dein Beispiel mit den Spielern verdeutlicht das genauso. Wir sind beinahe das gleiche Semester. Ich war also dabei als WoW gelaunched wurde. Daher weiss ich wie negativ das Wort Spieler selbst in den 2000er Jahren noch war. Noch deutlicher wirds vielleicht mit der Bezeichnung Nerd. Auch das war und ist ein Schimpfwort. Mittlerweile sind aber viele Spieler stolz auf ihr Nerdtum (auch wenn es nicht mehr viel mit den „Altnerds“ zu tun hat :wink: ).

Mit dem Neuen ausprobieren gebe ich dir absolut recht. Nur so gelingt Fortschritt, bzw. verbessert man den Ist-Zustand. Mein Fazit für gegenderte Sprache ist aber, dass sie keine Veränderung bewirkt. Stattdessen dreht sich der ganze interne Diskurs nur noch um sich selbst (siehe bspw. Professx vs. Professecs). Und Sprache wird niemals Diskriminierungsfrei sein. Denn es ist die Anwendung die diskriminiert. Daher liegt für mich der Schlüssel in der Intention des Sprechenden und nicht in der Wahrnehmung des Angesprochenen. Und damit sind wir wieder bei meinem vorherigen Punkt. Gendergerechte Sprache wirkt auf die Mehrheit abstoßend und vergrault gerade diejenigen die man eigentlich auf etwas aufmerksam machen möchte. Und wie du sagst, die Ewiggestrigen wird man damit erst recht nie erreichen.

Und zu deinem Schluss, ein Diskurs muss immer vor den Kopf stoßen. Denn nur durch unsere unterschiedliche Meinung lerne ich von dir etwas Neues, genauso wie du vielleicht von mir. Ob ich dir dann beistimme oder nicht ist natürlich auch jedem selbst überlassen :smiley:

Edit: Ich meinte eigentlich Sprache ist Diskriminierungsfrei. Sie wird aber gleichzeitig immer in ihrer Anwendung diskriminierend sein. Wenn ich dich bspw. einen Diesel nenne und genügend Menschen das als Beleidigung sehen, dann wird das auch eine diskriminierende Anwendung von Sprache sein. Hoffe das macht deutlicher was ich meinte.

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Da jetzt einfach was zu erfinden und zu meinen, dass ist jetzt der richtige Weg, das dies in Bezug auf das korrekte Gendern ein Mittel ist. Nee du. Es ist sicherlich vom Ansatz her gut. Aber es so in den Sprachgebrauch zu packen (fast gar erzwingen zu wollen). Nein, dass auf keinen Fall.
Bevor sich da die Damen, Herren und Diversitären Gelehrten der Germanistik nicht richtig Gedanken über Schreibweisen und Integration in den Sprachgebrauch gemacht haben, ist so was einfach völlig daneben.

Ich fand die Beiträge sehr informativ und kann mir die Spiele recht gut vorstellen vom Spielgefühl. Insbesondere gilt das für den Persona 5 Strikers- und den Rollerderby-Beitrag. Der Humor war jetzt nicht so präsent eingebaut. Kurz gesagt: Eine redaktionell sehr gute, seriöse Sendung.

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Zunächst mal freue ich mich, dass -Stand jetzt- die Diskussion hier größtenteils so gesittet und sachlich geführt wird, von allen Seiten. Das ist hier glaube ich auch bei weniger kontroversen Themen nicht selbstverständlich - danke an alle.

Ich gehe auch davon aus, dass hinter der Kamera natürlich die weiblichen Mitglieder von Game Two wie immer tolle Arbeit geleistet haben (Ann-Kristin wird im Persona-5-Strikers-Beitrag genannt, bei Destruction Allstars habe ich gegen Ende des Beitrags keine Bauchbinde gefunden, so richtige Credits für die gesamte Sendung scheints leider nicht mehr zu geben) - aber da es beim Gendern halt um Sichtbarkeit geht, habe ich das bewusst ausgeklammert.

Wenn -verlässlich- Frauen moderieren oder in den Beiträgen auftauchen oder die Texte einsprechen sorgt das halt viel mehr für einen Gewöhnungseffekt, dass Frauen selbstverständlich zu Game Two gehören und somit auch zum Gaming-Kosmos, als wenn zig Männer immer wieder mir über gegenderte Sprache versuchen weiszumachen, dass natürlich auch Frauen Videospiele spielen.

Übrigens, da du von „Gamern“ sprichst - das wäre für mich die perfekte Lösung. Ein Wort aus dem Englischen, wo keine Unterscheidung zwischen den Geschlechtern getroffen wird. Statt „Spielerinnen und Spieler“ oder „Spieler-Innen“ dürfte Game Two gern dauerhaft auf „Gamer“ umsteigen - Problem (für dieses eine Wort zumindest) gelöst.

Mein „kümmert euch lieber darum“ war übrigens auch nicht einfach so pampig dahergesagt. Ich hoffe inständig, dass sowohl Game Two als auch RBTV sich den Rust-Server mal genau anschauen. Da gibt es so viele junge weibliche Streamer die garantiert riesiges Potential haben, die vielleicht gerade auch alleine nicht schlecht verdienen, die man aber evtl. mit der Aussicht auf ein tatsächliches Erlernen des „Handwerks“ (Cutten, Redaktion, Moderation, Acting,…) trotzdem für RBTV begeistern könnte. Ich denke, davon würden wir alle profitieren.

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Eine subjektive Anmerkung an die „es stört den sprachfluss, ist unnatürlich, etc.“-Fraktion, einfach um es zu verstehen:

Einer der letzten Beitragenden schrieb, dass auch " schwul" mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen sei und nicht mehr als Beleidigung durchgeht. Find ich schwierig.

Wenn man sich, wie ich und scheinbar der Großteil der hier Anwesenden ebenfalls, eher im biedermeierig- linksseitigen gesellschaftlichen Spektrum bewegt, digitiert die Bubble reichlich schnell zur echochamber, obschon sich außerhalb derselben immer noch die boomer-generation mit den, ich sag mal „binären Attributen“ (schwul =lasch, weich, abnorm; männlich= stark, anführend, Rhabarbermäßig, etc.) und Klischees über Frauen oder natürlich auch die xenophoben Klassiker der übervölkernden Ausländer abgrenzt und auch identifiziert.

Meine persönliche Erfahrung ist halt schon, dass erstmal alle genervt sind von diesem ganzen Überachtsamkeits-Movement, in dem man ja nix mehr sagen darf. Andererseits zwingt es aber jeden, der nicht einfach unter’m Stein lebt, sich ganz bewusst damit auseinanderzusetzen und eine Entscheidung zu fällen, wie er persönlich dazu steht.

Sprache schafft nun mal Bewusstsein, das in meiner Wahrnehmung wohl immer noch beste Beispiel ist immer noch das N-Wort: Wer das heute noch nutzt, entscheidet sich doch in 98% der Fälle bewusst dazu, scheißegal ob er nun dümmlich provozieren will oder im Keller ein Gauland-Poster hängt, es ist wohl eine bewusste Entscheidung.
Und derzeit schlägt das Pendel halt von „die männliche Form inkludiert automatisch alle anderen“ in eine vielleicht anstrengende, weil ungewohnte, aber trotzdem richtige und vor allem wichtige Richtung, aber auch das geht doch vorbei, oder nich?

Um beim N-Wort zu bleiben: als sich vor ein paar Jahren mal Person of Colour (PoC) durchgesetzt hat, war das Geschrei in meinem Kollegen-Kreis (also genau eine der Gruppen, die man sich eher nicht aussucht und mit denen man dennoch einen Großteil des Tages verbringt) ähnlich groß.
Das störe den sprachfluss, so ein Quatsch, jahrelang war doch N auch in Ordnung.
Kommt natürlich von weißen Personen, die sowieso kaum mit fremden Kulturen in Kontakt kommen (außer im Urlaub und über das Bild-Magazin, natürlich).

Damit will ich keineswegs jeden Zweifler an der Richtigkeit und Richtung der derzeitigen Debatte in die braune Ecke stellen!
Ich finde halt nur, dass auch hier diejenigen dagegen sind/ es mehrheitlich als störend empfinden, die es nicht betrifft (weil man als Mann es ja seit quasi Lebzeiten gewöhnt ist, gemeint zu sein).

Auch wenn ich persönlich diese sprachverwurstelung als erstmal als holprig empfinde, sehe ich für mich persönlich schon Parallelen zu den früheren gesellschaftlichen Debatten, die ja schließlich auch einen deutlichen Wandel im Denken hin zu mehr achtsamkeit zur Folge hatten.

Wahrscheinlich braucht es jetzt das extrem, damit man sich in wenigen Jahren irgendwo in der Mitte beim Neutrum trifft und es fürderhin nur noch Spielende gibt. Aber ich glaube schon, dass die aktuelle Debatte ihren Teil dazu beitragen wird, dass wir diesen Wandel auch noch erleben.

Viel Text, wenig Inhalt! Too long, too verworren: Sprache schafft Bewusstsein, und auch die außerhalb unserer bubble legen den Grundstein für eine Änderung des Kollektiven unbewussten.:relaxed:

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Pun intended?

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Und das is auch tatsächlich das Argument, was die ganzen langen Texte über Holprigkeit von Sprache, übertriebener Rücksicht und Verfechtung von Gesprächskultur etc. etc. nichtig macht. Und das ist, weil das ja auch vielen wichtig ist, nicht nur ein Argument. Das ist eine wissenschaftlich bewiesene Tatsache.

Und genau deswegen sind die Ansätze, welche man ja auch immer noch verbessern kann, von GameTwo genau richtig. Das manche so wütend werden, dass sie sich zur Beruhigung erstmal außer Haus begeben müssen zeigt an, das ihr auf dem richtigen Weg seid. daumenhoch

PS: Und warum kommen die White Knights der Deutschen Sprache eigentlich immer so massiv bei dem Thema mit ihrem Unmut und Zorn um die Ecke. Schon mal nen Brief vom Amt/Behörde/Anwalt bekommen? Warum da nicht mal für Schönheit von Sprache kämpfen? Wo wart ihr eigentlich alle bei der Rechtschreibreform, die mir alten Sack immer noch Schwierigkeiten macht? Wo ist der Kampf gegen Absurditäten, wie die Doppelhaushälfte oder das herrenlose Damenrad? Pfff…

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