Ich denke anders
Es gibt aber immer Ausnahmen. In St Johann (in Tirol) gibt es einen Italiener der eine riesige Kart hat und da ist einfach alles Spitze.
Egal ob Pizza, Pasta oder sonstwas, jedes Essen ist toll. Aber die haben mittlerweile zwei Ruhetage und schon immer eine separate Pizzastube + ein riesiges Team.
Das gibt es aber nur sehr selten. Meistens leidet selbst bei den besten Restaurants in der Hochsaison die Qualität.
Ich hab Matura gemacht. Bin nur durch die Familie in den Bereich gerutscht. Aber ich kenne genug Leute und Betriebe, da es hier durch den Tourismus so viele Restaurants gibt.
Da sieht man was andere Betriebe so alles machen.
Und alles was ich nicht von der Familie gelernt habe, habe ich mir selber beigebracht.
Beim Kochen ist das Motto Probieren geht über studieren.
Einfach mal die Verwandten als Testobjekte missbrauchen und wenn alles gut klappt für die Gäste machen…
Klar, aber beim Großteil ist das ein sicheres Indiz, dass man fürs nicht-abwaschen bezahlt.
Ah, alles klar. Tourigebiete funktionieren eh nochmal anders. Da hast du Horden an Menschen, wo ich TK und co. ziemlich gut verstehen kann.
Alle Hütten arbeiten so. Die sind meistens ja auch nur per Schneemobil/Gondel erreichbar, aber trotzdem ist das Schade. Früher gabs noch echten Kaiserschmarrn und Jagatee (+ viele andere Hüttenklassiker).
Bei den Massen von heute ist das leider unmöglich.
Nicht alle … aber die meisten
Hier im gasteinertal gibts ein paar hütten wo du guten frischen kaiserschmarrn bekommst. Meist aber nicht die großen wo die touristen sind, sondern abseits der „großen“ pisten und eher für die einheimischen
Dafür musst du auch 20 minuten warten oder so
Kann man so nicht am Preis festmachen.
Zumindest wenn wir nicht von Restaurants reden wo ein 3 Gänge Menü dreistellig kostet, da wird dann hoffentlich schon richtig gekocht.
Ich kenne ein Restaurant, wo ich weiß was die im Großmarkt kaufen, und die bezeichnen sich als gehobene Gastronomie und die Hauptgerichte kosten auch 30€ aufwärts.
Wenn dann aber der Sauerbraten fertig gewürzt, der Apfelstrudel komplett fertig etc im Großmarkt eingekauft wird, ist das für mich da einfach ein No go und mit Ausnahme wo ich einmal einen Gutschein von dort hatte, gehe ich dort nicht mehr essen.
Der Witz ist ja auch, dass man teilweise recht schnell erkennt ob etwas Großmarktware ist einfach weil es so gleichförmig ist.
Bei selbst gemachten Spätzle sind zb eben nicht alle perfekt und man hat auch mal ein paar die etwas zusammengeklumpt sind (was sehr lecker ist )
Auch bei den Soßen merkt man es ja.
Wir haben hier zb ein Restaurant, das nur 3 Tage die Woche auf hat, der Wirt ist Jäger und die Gerichte sind echt geil.
Aber da er die Soßen eben nur aus dem Macht was er da hat und keine Fertigsoßen verwendet, kann er eben nicht jedem Gast einen Liter Soße hinstellen, übertrieben gesagt, einfach weil man das Grundmaterial dazu gar nicht hat.
Leider wird selbst eben auch in der gehobenen Gastronomie abgekürzt wo es nur geht und es ist echt schwer als Kunde zu wissen ob das nun so ist.
Sowas wie Kürbissuppe, Tomatensuppe, wird da eben einfach in großen Mengen eingekauft erwärmt und dann eben noch bisschen Fancy dekoriert und vielleicht noch bisschen Abgeschmeckt.
Und wenn die Gäste danach fragen, werden sie eben meist einfach angelogen, ala „wir machen alles selber“ und wenn dann mal ein Reporter rausfindet, dass alles gelogen war, wird sich natürlich mit „ja wir meinten das wir ja daraus ein Gericht machen“ rausgeredet.
Danke für die antwort, aber ich hab schon explizit mrmiesfies gefragt, da er ja das thema eröffnet hat und koch ist
Ist glaube ich eine Frage der Erwartungshaltung. Wenn ich irgendwo relativ günstig essen gehe, dann dürfen meine Erwartungen eben auch nicht so hoch sein.
Wirkt es ein klein wenig gehobener inkl. der Preise würde ich aber schon erwarten, dass es selbst gekocht ist ohne zu viel Convenience.
Am Ende ist aber eigentlich nur wichtig: Schmeckt es ja/nein?
Manchmal muss man nicht wissen wie die Wurst gemacht wurde.
Also bei mexikanisch vom Chinesen im Dönerladen sagst du nein
Danke für die Doku! Ich finde sie qualitativ echt gut gemacht und informativ. Es ist immer schön, wenn in solchen Dokus viele unterschiedliche Sichtweisen gezeigt werden: Köche, Azubis, Gäste, Hersteller, Verbraucherschützer. Auch die unterschiedlichen Herstellungsweisen von Convenience-Produkten fand ich interessant.
Ne… der dönerladen macht alles gut!
Guten Abend
Ich bin selbst auch Koch und Posten-Chef und teile mal so meine Erfahrungen:
Der Betrieb in dem ich tätig bin gehört einer großen Hotel-Kette in Europa und umfasst neben dem Hotel auch ein Golf-Platz und weitere kleine „gastronomische Örtlichkeiten“, die aber in unregelmäßigen Abständen genutzt werden.
Unsere Großküche ist prinzipiell sehr gut ausgestattet und bietet vielerlei Raum und Möglichkeiten.
Unser Hauptfokus liegt im Sommergeschäft, wobei die kälteren Tage mittlerweile auch nicht von schlechten Eltern sind.
Durchschnittlich bekochen wir an einem Tag ca. 100-140 Leute. Sprich:
Morgens Frühstücks-Buffet, Mittags meist Buffet und Abend ebenfalls.
Hinzukommt das wir durchgehend eine A-la-Carte Karte anbieten, ein Steakrestaurant innerhalb des Hotels betreiben und Room-Service ebenfalls angeboten wird.
Hauptfokus sind Tagunsgruppen (Seminare etc.) und Golfer (Tuniere etc.).
Der Knackpunkt des Ganzen ist recht simpel: PERSONAL.
Im Abendgeschäft sind wir froh, wenn wir mal 6 Köche sind, die das A-la-Carte Geschäft und das Buffet betreuen können.
Mittags haben wir ETWA… 4-5 Stunden Produktionszeit bis zum Start des Abendgeschäfts.
Innerhalb dieser 4-5 Stunden sind auf den jeweiligen Posten im BESTFALL zwei Leute da.
Um also den Kreis auf die Diskussion zu schließen:
Wir haben etwa ein Verhältnis von 70% Eigenproduktion und 30% Convenience Produkte.
Dabei handelt es sich aber immer um ergänzende Produkte, also fertige Gerichte an sich NICHT.
Wenn zB eine Tagunsgruppe mit 100 Personen ansteht, werden Kroketten oder verschiedene Pasta zugezogen die eben gekauft sind.
Desserts sind eben nochmal ein anderes Thema, ein viel schwerwiegenderes Thema.
Eine Mousse auf große Masse kannst du schon produzieren, gar keine Frage.
Aber da bei einem Buffet „Vielfältigkeit“ priorisiert wird, werden hier zum Großteil Waren von Vertragspartnern zum Einsatz kommen.
Und eines müsst ihr verstehen… und ich spreche da (erstmal) für unser Küchenteam:
Keiner, wirklich KEINER, findet das toll.
Es ist aber leider derzeit nicht anders zu bewältigen…
Wie es schon angeschnitten wurde: Ein Gast will meist MEHR und TOLL, aber zum Niedrigpreis. Und das stemmt man auf Dauer nicht.
Der Nachwuchs in dieser ohnehin sehr schlecht bezahlten Branche ist gering.
Der Beruf Koch genießt nicht mehr das Ansehen den er einst hatte.
Viele haben völlig falsche Vorstellungen vom beruf durch irgendwelche TV-Shows in der wirklich GAR NICHTS der Realität entspricht.
Und jeder zweite ist plötzlich Gluten-Laktose-Intolerant, isst nur noch vegan und Gerichte auf der Karte werden nach belieben umbestellt.
Da sind Kalkulationen bis aufs Gramm drin, Leute.
Am Ende des Tages will man (bzw. der Betrieb) Geld verdienen. MUSS Geld verdienen.
Angebot und Nachfrage sind noch nie so weit weg voneinander gewesen wie aktuell.
Was hinter den Kulissen einen großen Hotels oder Restaurants passiert wollt ihr gar nicht wissen…
Koch sein ist cool und es macht Spaß.
Aber es hat definitiv seine Schattenseiten…
(Sorry für diesen doch großen Text Aber DANKE wenn du bis hier hin gelesen hast du zuckersüßer Mensch haha)
Na supa, jetzt hab ich Diabetes
Uff. Diese Mischung ist halt wirklich tödlich, wenn man nicht genug Personal hat.
Kroketten und Pasta finde ich btw. eh total okay. Sofern man nicht gerade in die Karte schreibt, dass die Pasta hausgemacht ist, gehe ich eh von „gekauften“ aus, egal wo. Bei Kroketten ist der Aufwand von selber machen sowieso schon erheblich. Da gehe ich auch davon aus, dass die dazugekauft sind (was völlig ausreicht). Darüber sollte sich echt niemand beschweren.
Buffet ist eh eine ganz eigene „Klasse“ finde ich. Das sind Mengen und so viele verschiedene Gerichte, da geht es auch einfach nicht anders, sofern man nicht darauf spezialisiert ist (und nichts anderes macht).
Wie viele Leute seid ihr so durchschnittlich in der Küche? Also ernsthaft, wie sollt ihr das alles bitte schaffen!?
War in der Tat ganz interessant.
Persönlich bin ich da zwiegespalten. Wenn ich wie in dem Beitrag zu Maredo gehe, dann rechne ich erst gar nicht damit, dass der Koch die Hollondaise selber gemacht hat. Insbesondere bei so Ketten ist es ja auch ein verständliches Anliegen, dass überall gleiche Qualität geliefert wird.
Auch bei gewissen anderen Produkten ist es halt „normal“, dass nicht alles handgemacht ist. Wenn es im Restaurant Pommes gibt, dann nehme ich die fast immer und rechne eigentlich nie damit, dass die handgemacht sind. Ab und zu wird man dann mal positiv überrascht.
Da ist dann aber irgendwann die Frage, wo man eine Grenze zieht. Gehe ich eher hochpreisig essen und haben denn Klöße oder ein Gratin auf der Karte, dann erwarte ich eigentlich schon, dass die selbstgemacht sind.
Da ist dann halt wieder die Frage: Wo ist das Problem, wenn es trotzdem geil schmeckt? Bei manch einem Koch ist man ja vielleicht sogar froh, wenn er Fertigprodukte verwendet
Aber ich habe es schon immer so verstanden, dass ich im Restaurant auch für die Zubereitung durch Fachkräfte zahle und dort Essen bekomme, dass ich so selber vielleicht nicht hinbekommen würde.
Ist teils aber auch echt schwer da die Grenzen zu ziehen. Wenn jemand eine Gewürzmischung benutzt finde ich es komplett unproblematisch. Es muss ja nicht jeder sein eigenes Currypulver herstellen. Bei einem Fond wird es schon etwas schwieriger, wobei ich das auch noch okay finde. Fertige Saucen sind dann der nächste Step, wo ich dann je nach Lokalität unterscheiden würde.
Bei einigen erwarte ich, dass das Fertigprodukte sind und wenn ich den Laden betrete habe ich mich auch damit einverstanden erklärt. Bei anderen Läden würde ich schon erwarten, dass die selber gemacht werden.
Und was man von allen erwarten sollte ist zumindest Ehrlichkeit bei Nachfrage.
Bei so einigen Produkten fehlt mir dann aber auch jedes Verständnis. Mit 8 Jahren habe ich schon bessere Spiegeleier hinbekommen als die komischen fertigen Dinger da.
Insgesamt sind wir 13.
Davon sind 3 fest in der Frühschicht, 3 Azubis und 2 Aushilfen.
Und jeder möchte natürlich auch gerne mal seine 2 Tage frei haben (welche von Woche zu Woche unterschiedlich ausfallen) und das überschneidet sind entsprechend bei einigen.
Und Krankheitsausfälle haben wir leider auch nicht so selten…
Daher… wie gesagt, 6 Leute sind bei uns schon fast luxus.
Irgendwie MUSS es halt klappen.
Da sind 10-12 Stunden Tage keine Seltenheit.
Naja seit einiger Zeit gibt es bei Bratkartoffeln auch extra unregelmäßig geschnittene zu kaufen. Die Hersteller denken auch mit. Sieht man auch am Anfang in dem verlinkten Video.
Der erste kommentar aus dem video fässt es eigentlich gut zusammen:
Der tischler fährt auch nicht in den wald und schlägt den baum oder schmiedet den nagel selbst … genauso ist es in der küche … wenn das ketchup oder die mayo zu den pommes „fertig gekauft“ ist, find ich es nicht schlimm…
Ist der gebackene käse aber vom tiefkühllaster direkt in die fritteuse, dann ist es nicht mehr okay für mich.
P.s. Irgendwie spüre ich nach dem video einen drang dazu auf koch umzuschulen und „alles“ selbst zu machen, demonstrativ mit offener schauküche
Zu dem Thema fällt mir auch noch das Video hier ein
Ok, forget it!
So leicht kann man kohle machen? Count me in!