Eine sehr interessante Doku, die für mich als Koch aber nix Neues ist.
Ich weiß wie viele Betriebe zu 90% auf Fertigprodukte setzen.
Doch auch ich selber benutze immer wieder so Sachen wie gekauften Fond.
Warum? Das ist ein Punkt der in der Doku nicht angesprochen wird.
Dort wird der Buhmann nur den Betrieben in die Schuhe geschoben.
Aber ein wichtiger Faktor ist: Die meisten Leute wollen billig essen.
Alles selber zu machen benötigt viele Hände und Arbeitskraft ist teuer (mit Abstand das teuerste im Betrieb).
Das schlägt sich dann auf den Preis nieder. Und ist der zu hoch kommen nur Gäste denen Gutes Essen auch gutes Geld wert ist, doch leider ist das nur eine Minderheit.
Ich liebe meinen Job und koche die meisten Sachen selber, aber irgendwo ist man auch Geschäftsmann und muss eine Balance finden zwischen Machbar und Bezahlbar.
Trotzdem möchte ich auch selber hinter meinem Essen stehen können und ich benutze deshalb nur ergänzende Convenient-Produkte wie Fond. Einfach ein fertiges Produkt von jemand anderen als meines zu verkaufen, wäre mir echt zu doof…
Doch wer einmal durch einen Profi-Großmarkt gegangen ist, weiß dass viiiiiele Köche nicht so denken.
Was denkt ihr als Endkunden darüber?
Für mich klingt dein Ansatz eigentlich ganz vernünftig. Ich denk mir halt, wenn nix mehr vom Küchenpersonal selbst gekocht ist, warum dann überhaupt da essen. Kann ich ja gleich selber einkaufen und machen. Auch denk ich, dass wo auswärts essen auch etwas besonderes sein soll, d.h jetzt nicht, dass es super fancy sein muss, sondern dass es was sein sollt, was ich so zu Hause nicht kochen würd, weil z.B zu aufwendig. Da kann es ruhig ein bisserl mehr kosten als Mci und co.
Ich kenne eine, die einen Suppenladen betreibt und fand das immer faszinierend. Vor allem, was für außergewöhnliche Kreationen sie da anbietet. Bis ich erfahren habe, dass sie die quasi alle fertig vom Großhandel bekommt. Da war ich richtig enttäuscht. Sie sagt zwar auch “Ja, das macht doch eh fast jedes Restaurant so” und ich kann die genannten Gründe verstehen, aber seitdem habe ich jetzt nicht mehr so wirklich Lust, dort mal was zu probieren.
Auch Restaurants, von denen ich das sicher weiß, meide ich eigentlich, wenn es geht. Wenn ein Teil, wie Gemüsebrühe oder eine bestimmte Soße fertig ist, ja dann, mein Gott, ist halt so. Aber so komplette Mahlzeiten, die dann nur noch mit Wasser aufgegossen werden bzw. die in der Mikrowelle aufgewärmt werden müssen? Und dann noch 8 Eur pro Portion kosten? Nö, das kann ich auch selbst Zuhause.
Dass ich zum Teil fertige Gemüsebrühe verwende hat einen simplen Grund: Lagerplatz.
Wenn ich die selber machen würde, dann würde ich das einmal die Woche oder so machen und die Brühe dann einfrieren. Doch leider habe ich nur begrenzten Platz in meinen Gefrierschränken und bei vielen Gästen reicht der nicht aus um alles einzufrieren.
Es gibt doch auch Anbieter, die bestimmte Zutaten oder ganze Desserts kochen und herstellen und die an Restaurants verkaufen bzw. Lieferverträge mit denen haben. Finde das gar nicht so unklug für bestimmte Betriebe, die selber 2-3 frische Desserts aufgrund Zeitmangel und Kosten nicht selber anbieten (können). Weiß aber nicht, wie “frisch” sowas dann ist bzw. ob da nicht auch Fertigprodukte verwendet werden. Kannst du dazu was sagen miesi?
Man muss einfach immer aufs einzelne Produkt schauen. Manche Fertigprodukte haben ne gute Qualität oder bieten eine gute Grundlage an und warum sollte man die dann nicht benutzten. Bei anderen Sachen wie zum Beispiel Fertigklößen schmeckt und fühlt man schnell den Unterschied und klar hat dann das Essen nur 10-15€ gekostet, aber wenn ich es zuhause besser schmeckend kochen kann, fühle ich mich trotzdem irgendwie um mein Geld betrogen.
Ich selber hab noch nie sowas bestellt, aber es gibt schon Firmen, die Gerichte “frisch” kochen und die dann an Gastro-Betriebe verkaufen. So eine Firma sieht man auch in der Doku.
Das ist auf jeden Fall ein besserer Ansatz als nur Tüten aufzureißen.
Doch das ist auch viel teurer. Gerade hier in den Alpen wo viel Tourismus ist, ist der Preis wichtiger als alles andere.
Ich habe das Glück, dass ich nicht vom Saison-Tourismus angewiesen bin, aber das ist ein Luxus den nicht jeder Betrieb hat.
Also so Sachen wie Fonds, oder meinetwegen auch bestimmte Mischungen an Gewürzen die man nicht so häufig braucht, dass sie sich frisch lohnen würde, kann ich irgendwo noch akzeptieren als Gast.
Ganze Gerichte anliefern zu lassen finde ich allerdings ziemlich kacke und da bin ich auch nicht bereit Geld für auszugeben. Würde ich sowas mitbekommen, würde ich da nicht mehr hingehen.
Grundsätzlich bin ich aber auch eher der Mensch, der lieber mal in ein
Ich denke es hängt viel vond er Art der Fertigzutaten, die verwendet werden. Wenn zB. Kartoffeln fertig geschält gekauft werden, weil es billiger ist und schneller geht, von mir aus.
Wenn die aber vollgepumpt mit Geschmacksverstärkern (gerade bei Brühen etc.) sind, dann verzichte ich doch lieber.
Wenn die Gerichte komplett aus der Fabrik kommen, dann kann man das Restaurant sein imho auch gleich sein lassen und als Kunde ist man mit Fertiggerichten ausm Supermarkt besser bedient.
Ich finde auch dass es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Fertigprodukten gibt.
Wenn man ganz genau sein will, sind ja auch so Dinge wie Wurst, Käse, Nudeln und Brot fertige Produkte.
Man muss halt auf die Qualität achten.
Ich habe immer das Motto dass ich nur Essen verkaufe, dass ich auch selber essen würde.
Und Fertig-Knödel und solche Sachen mag ich überhaupt nicht.
Bin wie du gelernter Koch, arbeite aber schon lange nicht mehr als solcher.
Ich kenne also beide Seiten. Privat koche ich auch nicht immer alles zu 100% selbst, sprich Fond und co. nutze auch ich.
In der Gastro war das bei meinem Betrieb aber zum Glück ein noGo.
Am Ende muss man halt wissen was man will. Wenn ich jedoch schon extra in ein Restaurant gehe, dann kann ich auch ein paar mehr € ausgeben um “richtiges” Essen zu bekommen.
Sowas finde ich auch sehr merkwürdig. Wenn ich sowas machen würde, wäre ich ja eher ein Supermarkt.
Eine Ausnahme habe ich aber. Der Bäcker meines Vertrauen macht eine hervorragende Linzer-Torte (alles frisch ohne Backmischung etc.). Die gebe ich immer wieder als Nachspeise raus. Aber da mache ich auch kein Geheimnis draus.
Aber immerhin schlage ich das Obers dazu selber auf…
Mir wäre vor allem wichtig, dass klar deklariert ist, was selber gemacht und was zugekauft ist. Diese Wortklauberei mit “hausgemacht” im Sinne von ich hab die Packung in der Küche hinten aufgemacht aber das war’s schon an Eigenleistung find ich zum Beispiel unverschämt.
Ich glaub vielen ist bewusst, dass Kroketten, Knödel und Co in den allerwenigsten Fällen selbst gemacht sind. Aber die Information, dass man quasi ganze Menüs fertig bestellen kann, haben denke ich viele nicht.
Meine Schwiegereltern gehen zum Beispiel gerne in ne Wirtschaft hier und ich weiß, dass die glauben der Koch macht da alles selbst. Da wird dann das gute Salatdressing gelobt, das eindeutig fertig ist oder die Soße. Dass ein Koch allein aber nicht einen Wirtsraum und 2 Säle beschicken kann, auch nicht mit der besten Vorbereitung, da wird nicht drüber nachgedacht.
Lange Rede kurzer Sinn, wenn kommuniziert wird was Convinience ist, geht das klar. Mir ist dann auch eine kleine Karte mit 5 Gerichten lieber, wo man weiß, dass kann man selbst machen.
Es kommt ja auch immer auf die Größe des Betriebs an. Wir sind halt nur 2-4 Personen, die den ganzen Betrieb stemmen (Kochen, Service, Putzen, etc.). Ich koche auch nicht a la carte, sondern nur ein fixes Menü.
Deshalb muss ich manchmal abwägen was ich mache. Ich habe ein fixes Budget pro Essen, mit dem muss auskommen.
Hätte ich eine größere Crew und eine größere Küche würde ich auch alles zu 100% selber machen. Aber bis dahin habe ich einen guten Mittelweg gefunden.
Sowas mache ich immer selber.
Aber ich verstehe jeden Betrieb der es anders macht. Wie du sagst es muss oft wenig Personal für irrwitzig viele Leute kochen und wenn man dann auch noch zig Gerichte auf der Karte hat ist es quasi unmöglich immer alles selber zu machen. Vor allem zu einem moderaten Preis.
In anderen Ländern ist Essen gehen viel teurer. In Ö und D hingegen will man so viel wie möglich bekommen, aber so wenig wie möglich bezahlen.
Ich zB bin sehr transparent. Wenn mich jemand fragt, dass sage ich dem was ich für Zutaten verwende. Doch das machen die wenigsten.
Ich spreche da eher von der großen Masse. Die wollen günstig Essen.
Doch frisches Essen braucht mehr und vor allem besser ausgebildetes Personal als Fertig-Essen. Wie in der Doku gesagt wird, Beutel aufreißen und warm machen kann jeder.
Aber ausgebildetes Personal ist teurer und die Personalkosten machen meistens den Großteil des Preises aus.
Von daher ist es schwierig frisch und billig unter einen Hut zu bekommen.
Meistens heißt frisch teuer und billig heißt Fertig-Produkte.
Diese Doku habe ich auch gesehen und war schockiert…
Wenn ich mal außerhalb essen gehe, und das kommt aufgrund meiner finanziellen Lage recht selten vor, dann möchte ich auch Qualität für mein Geld bekommen!
Natürlich achte ich auf den Preis und weiß, dass man bei Restaurants für unter 10€ pro Hauptgang nichts erwarten kann. Aber aufwärts und teilweise für 20€ oder mehr (Bsp. Steaks, Schnitzel o. Ä) erwartet man hochwertiges und frisch gemachtes.
Tütensuppen, Maggi Fix oder TK Essen kann jeder billiger im Supermarkt bekommen… dafür muss man nicht ins Restaurant!
Mein Fazit: Wenn mal Essen gehen, dann nicht zur billigen Kette sondern zu einem guten Restaurant aber dafür will ich auch etwas gutes bekommen!
Mir als Gast ist das relativ egal. Wenn es mir schmeckt, können von mir aus auch gerne convenience benutzt werden. Ich denke da ist auch jeder Mensch ein wenig verschieden. Und gerade ich bin sowieso nicht der Feinschmecker schlecht hin.
Es gibt bei mir nur manche Dinge die mich stören, Beispielsweise komme ich aus Baden-Württemberg, meine Omas und meine Mutter haben Späzle immer selbst gemacht. Das findest du aber kaum noch in einem Restaurant und das find ich schade. Aber andersrum ist es mir völlig egal ob ne Krokette selbst gemacht ist oder ein convenience ist…
Ich geh nur selten dort essen, aber ab und zu passiert es doch, gerade wenn ich irgendwo bin, wo ich mich nicht auskenne. Ich rede von Mc Donalds.
Dort finde ich es immer wieder schade, dass sie eher minderwertige Produkte verwenden. Sie müssten nur besseres Fleisch, Soßen und Käse verwenden und schon hätte man einen echt guten Burger.
Das Brot ist okay, das Gemüse und die Pommes auch und die Infrastruktur ist super.
Ich würde dafür auch ein paar Euronen mehr latzen. Doch die Masse will es so wie es ist.
Eigentlich Schade.