Ich beschäftige mich seit vielen Jahren Hobbymässig mit Astrophysik. Bin ein großer Fan von Neil deGrasse Tyson, Michelle Thaller, und anderen Größen.
Hier ist ein Gedanke den ich vor nicht allzulange Zeit hatte.
Beobachtungen weit entfernter Punkte im Universum haben bewiesen das die Expansion des sichtbaren Universums sich nicht verlangsamt, wie eigentlich zu erwarten war, sondern sich beschleunigt. Dafür wird ein Faktor verantwortlich gemacht der ‘Dunkle Energie’ genannt wird (Nicht zu verwechseln mit dunkler Materie, was eigentlich das genaue Gegenteil ist).
Was aber, wenn wir einer Fehlbeobachtung aufgesessen sind?
Es ist allgemein bekannt das Zeit variabel und sogar relativ ist. Je näher wir uns der Lichtgeschwindigkeit nähern desto langsamer vergeht für uns in relation zum rest des Universums die Zeit.
Was also wenn sich das Universum garnicht schneller erweitert…sonder Zu dem Zeitpunkt den wir beobachten einfach die Zeit schneller floss als sie es aktuell tut?
Soll heissen: Nehmen wir an Unser Standpunkt ist Punkt A. Wir beobachten Punkt B, einen für uns sichtbaren Punkt der sich 13 Billionen Lichtjahre von uns entfernt befindet. Wir stellen fest: Je weiter er sich entfernt, desto schneller entfernt er sich. Das ist bebachteter Fakt. Gleichzeitig schauen wir aber auch 13 Billionen Jahre in die Vergangenheit, denn das Licht dieses Punktes B das uns heute erreicht wurde vor 13 Billionen Jahren losgeschickt.
Da das universum, je weiter wir in die Vergangenheit reisen, auch dichter und gleichzeitig wärmer wird…wer sagt denn das es dunkle Energie ist die das Universum auseinanderzieht, und nicht das es schlicht die Zeit ist welche sich aufgrund von verringernder Dichte und Wärme des Universums verlangsamt?
ich kanns versuchen. Das universum ist etwas mehr als 13 Billionen Jahre alt. Seit Tag 1 expandiert es.
Das heisst direkt nachdem Big Bang war das universum mit deutlich dichterer Masse gefüllt und dadurch auch deutlich wärmer.
Seitdem expandiert es aber weiter. Das wiederum heisst die Dichte nimmt ab, und damit kühlt auch das universum ab.
Soweit alles bekannt.
Mein Gedankenexperiment ist hier: was wenn seit diesem Tag eben auch der Ablauf von Zeit sich konstant verlangsamt.
Dann beobachten wir, je weiter wir in die Vergangenheit schauen, wie zeit (und damit auch Raum) sich schneller bewegen. Dadurch sieht es für uns so aus als würde, je weiter wir in die Vergangenheit schauen, sich alles schneller bewegen. Dabei sind es einfach nur wir, die aufgrund der verlangsamung der zeit immer langsamer werden.
Wenn die Beobachtung der beschleunigten Expansion ein rein relativistisches Phänomen wäre, wie du annimmst, dann müsste sie von Anfang an beschleunigt gewesen sein. Soweit ich weiß, geht man aber davon aus, dass sich die Expansion des Universums zu Beginn verlangsamte (vermutlich weil da noch sämtliche Materie gravitativ gebunden war).
Zumindest erfreut es mich das mein Gedankengang verstanden wird. Meistens ernte ich nur … fragende Blicke wenn ich mal wieder eine meiner Unzähligen Theorien raushaue.
Hätte ich damals schon gewusst das Physik so geil sein kann hätte ich in der Schule aufgepasst. Aber da wurden immer nur Metallbälle eine rutschbahn runtergeschickt.
Du hast einen Denkfehler.
Das Universum dehnt sich an seinen „Enden“ konstant mit Lichtgeschwindigkeit aus. Darum ist es auch sehr leicht, die Größe des Universums zu berechnen:
R0= Lichtgeschwindigkeit x Alter
Die Lichtgeschwindigkeit ist sehr wahrscheinlich das Maximum an Geschwindigkeit, d.h. an diesen Stellen nimmt die Geschwindigkeit der Ausdehnung nicht zu. Dass sich Punkte schneller voneinander entfernen, je weiter sie auseinander liegen, gilt in dem Fall z.B. nur für unterschiedliche Galaxien etc, welche nicht an den äußeren Punkten des Universums liegen. (Wie bei einem Brot mit Rosinen, wenn man dieses Aufbackt)
Diese Galaxien bewegen sich aber nicht mit Lichtgeschwindigkeit voneinander weg, darum wird der Faktor „Zeit“ kaum beeinflusst. Und da sich an dem Ausdehnungsfaktor „c“ am „Rand“ des Universums nichts ändert, kann es nicht sein, dass sich die Zeit in der Vergangenheit anders verhalten hat, als sie es jetzt tut.
Die Sache mit der dunkeln Energie ist da schon wahrscheinlicher, da ein mittelfristiger Zuwachs in Sachen Ausdehnung einen „Antrieb“ braucht. (Newton I)
Uuuund du hast dich vom englischen „billion“ verwirren lassen und meintest „Milliarden“
Das Universum dehnt sich deutlich schneller als mit Lichtgeschwindigkeit aus. Die Lichtgeschwindigkeit als Höchstgeschwindigkeit gilt nur INNERHALB des Universums, nicht FÜR das Universum.
Das ist nur der Radius des beobachtbaren Universums, also der Teil, dessen Licht uns erreichen kann und damit in unserer Wahrnehmung existieren kann. Das tatsächliche Universum ist aber wesentlich größer als das sichtbare.
@Lanatir Die Geschwindigkeit von entfernten Objekten wird ja über die Dopplerverschiebung des von diesen Objekten ausgesandten Lichtes berechnet. In diese Dopplerverschiebung spielt zum einen die Geschwindigkeit, mit der sich das Objekt entfernt (vgl. Krankenwagensirene, die auf dich zufährt) und, wie du richtig gesagt hast, Effekte der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie. Die ältesten Objekte, die wir beobachten können, besitzen ein Alter im Milliarden Jahre Bereich, zu diesem Zeitpunkt war das Universum schon nicht mehr dicht genug, als dass die hohe Dichte eine höhere Auswirkung auf die Dopplerverschiebung hat, als die Geschwindigkeit, die hauptsächlich durch die Ausdehnung des Raumes zwischen uns und dem Objekt resultiert.
Interessanter wird das Ganze aber, wenn man in Richtung Urknall geht. Innerhalb von 3min nach dem Urknall soll die Urknallnukleosynthese stattgefunden haben. Durch die hohe Dichte des Universums zu diesem Zeitpunkt würden diese 3min für einen Beobachter aber als wesentlich länger empfunden.
wie lange schleppst du denn diesen Übersetzungsfehler mit dir rum? Wenn man sich schon so lange mit Astronomie auskennen will, sollte man schon wissen, wie alt genau das Universum ist. Nämlich genau 13,7 Milliarden Jahre. Nach derzeitigen Wissenstand natürlich.
ich habe den text den ich hier geschrieben habe in der form im englischen bereits an Neil deGrasse Tyson und Michio Kaku geschickt und ihn dann für dieses Forum wieder rückübersetzt. daher der fehler in der übersetzung. Ansonsten ist mir durchaus bewusst wie alt das universum ist. also. zumindest laut den aktuellen theorien
ausserdem sagte ich nicht das ich mich damit auskenne, sondern das ich mich damit beschäftige. Wenn ich mich mit Computern beschäftige kenne ich mich auch nicht zwangsweise damit aus.
Das Universum expandiert und die Expansion des Weltalls beschleunigt sich sogar. Diesen Effekt hat eine Kraft als Ursache könnte man sofort vermuten und eben diese “Kraft” wird bisweilen als “Dunkle Energie” bezeichnet. Aber was nun! wenn es gar keine beschleunigte Expansion gibt, sondern nur unsere Zeit im Laufe des Universums langsamer verläuft, wie die Zeiger einer Standuhr deren Batterie sich dem Ende neigt? Dann wäre unsere Beobachtung vom beschleunigten Universum nur eine “Illusion” da wir Vergangenes beobachten und eigentlich die langsamer verlaufene Zeit vernachlässigen. Es geht sogar soweit, dass die Zeit irgendwann anhalten könnte.
Diese Gedanken wurden natürlich schon einmal aufgegriffen, von (unbekannteren) Physikern wie Senovilla und weiteren Kollegen. Eben diese Physiker haben anno 2007 dazu einige Paper rausgegeben. (Hier z.B. 1 und 2 pdf - aber da versteht glaube ich niemand was.) Dort wird eben dieser Effekt wissenschaftlich, mathematisch beschrieben und so ausgedrückt: “might simply be an indication that our braneworld is about to change from Lorentzian to Euclidean signature” (Die Verschiebung der Signatur ist der Effekt der langsameren Zeit.)
Hier noch ein einfacher, verständlicher Artikel dazu: Is Time Disappearing from the Universe?
Das Problem ist, dass seitdem nichts vorangebracht wurde und die ganze Theorie eher populärwissenschaftlich aufgegriffen wurde. Außerdem fußt das alles eher nicht auf sioliden Erkenntnissen und wahrscheinlich sind da noch zu viele Fragezeichen, wie das alles zusammenpasst, offen.
Da ich das Konzept der Raumzeit (Zeit als eigene Dimension) sehr reizvoll finde (keine Ahnung, wie aktuell das in der Wissenschaft noch ist), würde das auch zu meiner Vorstellung passen. Wenn sich Raum ausdehnt, warum dann nicht auch Zeit? Im Endeffekt müsste es uns dann also so vorkommen, als würde sich in der Vergangenheit liegendes schneller zutragen. Oder? ^^"