Gendern in Schrift und Wort

Dann bin ich doch berufstechnisch garnicht so weit vom bäcker weg :thinking::joy:

Nur nicht mim Peckermeister verwechseln. :eddyclown:

Jetzt neu beim Bifi, noch heute anmelden und beruflich aufsteigen! :kappa:

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Sind dann „Frontende“ umgekehrt Menschen, die Streit suchen? :beanthinking:

Eben in den Nachrichten gesehen dass Frankreich das Gendern verbieten will :shocked_rikon:

BTW heißt es nicht in Wort und Schrift statt in Schrift und Wort? :beanwat:

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Es gibt mehr als genügend Begrifflichkeiten, wo es nicht so ohne weiteres machbar ist (insbesondere wenn man eben nicht dieselben Probleme erzeugen will, die das Nichtgendern verursacht) und btw ein neues Wort ist es auch, wenn man ein bereits bestehendes abwandelt. Und ob weniger aufgezwungen oder nicht, ist sowieso dein ganz persönliches Gefühl und tut hier so absolut nix zur Sache. Und auch dieses „künstlich anfühlen“ ist schlicht ein Nonsenseargument. Jede sprachliche Handlung ist per se künstlich. Sprache war nie und wird auch nie „natürlich“ sein, sondern ist immer ein Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisse. Genauso ist dieses „die Sprache entwickle sich organisch“ absoluter Humbug. In Sprachen wurde immer wieder eingegriffen, mal direkter, mal subtiler und das eigentlich schon immer. So ist auch jetzt das (Nicht-)Gendern in jeglicher Form ebenso ein Eingriff und ein Ausdruck der gesellschaftlichen Verhältnisse und daran ist nichts verwerfliches.

Weiß nicht, wieviel du dich mit Sprschwissenschaften auseinander gesetzt hast. Ich hab damals immer in den Vorlesungen, die ich zu dem Thema besucht habe gehört, das sich Sprache sehr organisch entwickelt.

Hab ja das Beispiel der Wählscheibe und dem Handy schon oft gebraucht. Es hat keinen interessiert, dass das eine Wort ausgestorben ist und das Handy (was im englischen einfach nicht dir richtigr Beziehung ist) eingeführt. Das hat auch keinen interessiert.

Es ist halt ein Unterschied, ob man einen neuen Begriff einführt oder man gegen alle Regeln Sonderzeichen in Wörter stellt.

Klar spielt sich die Gesellschaft in einer Sprache wieder, aber das ist meines erachtens auch das organische. Allerdings würde ich auch bei der Durchlässigkeit der Sprache nicht darauf schließen, wie konservative oder progressiv eine Gesellschaft ist. Die japanische Sprache bekommt jedes Jahr ein Buch voller neuen Wörter dazu und ist trotzdem stock konservativ in den größten Teilen.

Sag das mal den ganzen Professoren die ich hatte xD. Hab ja das schon oben das Beispiel gebraucht, da hat auch niemand gesagt, die Wählscheibe streichen wir jetzt aus dem Duden, weil das brauchen wir nicgt mehr. Es ist einfach so verschwunden. Genauso wie das Handy es wohl in den Duden geschafft hat.

Ich kann mich jetzt an keine positiven Sachen aus der Vergangenheit erinnern wo in die Sprache eingegriffen wurde.

Ich hab das studiert.

Dann hast du eindeutig nicht zugehört, oder nur das gehört, was du hören willst. Denn das ist grundlegend falsch.

Das hat v.a deswegen niemanden interessiert, weil das Wort nicht mehr gebraucht wird, einfach weil sich die Lebensumstände so verändert haben, dass es nimmer nötig ist. Mit natürlich oder organisch hat das nix zu tun.

Gegen deine Regeln. Nirgendwo ist geschrieben, dass man keine Sonderzeichen verwenden darf. Ich habe dir sogar Beispiele gebracht, wo das abseits des Genders auch passiert.

Du solltest wirklich mal den Begriff recherchieren. Denn so wie es aussieht, weißt du nicht, was er bedeutet.

Das habe ich nirgendwo geschrieben.

Gerne. Aber viel eher glaube ich kaum, dass du richtig zugehört oder verstanden hast, was gesagt wurde.

Formulierungen wie „etwas bis zur Vergasung tun“ ausm Sprachgebrauch entfernen zum Beispiel oder die verschiedenen rassistischen Begrifflichkeiten für Menschen etc.

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Können wir das bitte auch einführen. Ich wäre für ein Verbot sehr dankbar. Finde das gegenderte Lesen so unfassbar nervig.

Aktuell lese ich KI 2041 von Kai-Fu Lee, was auch gegendert ist. Ich werde es zu Ende lesen, die Storys interessieren mich, aber jedes Mal macht´s mich an entsprechender Stelle wütend, weils so bescheuert beschrieben ist. Hätte ich´s vorher gewusst, hätt ich´s nicht gekauft.

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So eher ein verfassungswidriges Verbot oder eines, das mit körperlicher Gewalt auf den Straßen umgesetzt würde?

Worte wie „Abstand“, „Verfasser“, „Entwurf“ oder „Anschrift“ waren genau das.

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Würde jetzt nicht sagen, dass es nur meine Regeln sind, das finden andere auch eher befremdlich.

Deine Meinung, ich hab da schon gut zugehört.

Ist mir jetzt noch nie untergekommen, dass man das Aktiv verboten hat. Ich kenne allerdings auch keinen der die Phrase benutzt.

Hast du die Verfassung denn Mal gelesen?

Wo wurde da eingegriffen? Das sind doch eher Begriffe, die auf Grund der E-Mail aussterben.

Bin mir grade nicbt ganz sicher worauf du hinaus willst.

Doofe Frage, ist das im Orginal englisch oder chinesisch?

Was es dennoch zu keinerlei Regel macht.

Nachdem ich auch abseits dieses Themas nen Eindruck von deinem Wissenshorizont zur Germanistik habe, bezweifle ich das doch sehr.

Noch in meiner Kindheit wurde diese Floskel recht häufig verwendet, ehe sich gesellschaftlich durchgesetzt hat, dass das so nicht richtig ist. Das ist auch nicht von heut auf morgen passiert und klar gabs da jetzt kein Gesetz, dass das verboten hätte. Gibts ja beim Gendern so auch nicht, dass man immer und überall gendern müsse.

Und bevor du wieder was von „organisch“ schwafelst, nein. Das ist das nicht. Hier hat sich schlicht die Entwicklung in der Gesellschaft auf die Sprache ausgewirkt.

Diese Begriffe wurden aktiv dafür erfunden, um in dem Fall fremdsprachlichen Einfluss einzudämmen. Man denke hier etwa an die barocken Sprachgesellschaften des 17. und 18. Jahrhunderts.

Ich hab nie behauptet, dass ich Germanistik gehört habe. Ich denke du weißt, dass zu Sprschwissenschaften deutlich mehr dazu gehört.

Wäre jetzt für mich auch ein Beispiel für die organische Entwicklung von Sprache. Ja, aber es wurde nie ein explizit Verbot ausgesprochen. Deswegen ist es halt für mich organisch. Sprache ist übrigens immer ein Abbild von der Gesellschaft. Was wenig überraschend ist. Das organische ist einfach, wenn es nicht durch einheitliche vorgegebe Regeln verändert wurde. Vielleicht ist die das lieber als Definition.

Alsl da hätte ich mal gerne eine Quelle, weil ich davon tatsächlich noch nocht gehört habe. Allerdings würde ich auch behaupten, dass sie heute nicht mehr aus dem Grund verwendet werden. Dabei hat es auch kein aktives eingreifen gegeben.

Und trotzdem schreiberst du „nimmer“ statt „nicht mehr“ :beannotsure: :kappa:

Auf twitch läuft just einer dieser ARD-Talks. Vielleicht könnt ihr euch ja da noch ein bißchen Munition holen :tellmemore:

Auch Anglizistik oder Romanistik, von mir aus auch Slawinistik, oder weiß Cthulu was noch.

Weder ist Sprache ein Teil belebter Natur, noch ein Organ, noch Teil der organischen Chemie, noch folgt sie natürlichen Gesetzmäßigkeiten (btw alles Definitionen des Begriffs „organisch“, zu finden u.a. im Duden). Die Begrifflichkeit des Organischen ist in der Sprache absolut deplaziert.

Bitte schau dir einmal im Leben an, was ein Begriff bedeutet, bevor du ihn verwendest.

Falls du was wissenschaftliches haben willst, empfehle ich folgende Werke:

  • Blume, Herbert: Sprachgesellschaften und Sprache. In: Sprachgesellschaften, Sozietäten, Dichtergruppen. Vorträge und Berichte. Hg. von Martin Birchner und Ferdinand van Ingen.
    Hamburg 1978, S. 39-52. (=Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung, Band 7)
  • Polenz, Peter von: Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Band II: 17. und 18. Jahrhundert. Berlin/New York 1994.
  • Roelcke, Thorsten: Der Patriotismus der barocken Sprachgesellschaften. In: Nation und Sprache. Die Diskussion ihres Verhältnisses in Geschichte und Gegenwart. Hg. von Andreas Gardt.
    Berlin/New York 2000, S. 139-168.

Jo mei, i kunnt a no gonz ondast schräbn, wonn da däs liaba warat :beanjoy:

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