Ich meinte damit, dass es nahezu unmöglich ist, dass einer Mensch allein sofort alles richtig macht und beachten kann. Dafür ist der Mensch zu sehr Gewohnheitstier und muss sich erstmal Wissen und Verhaltensweisen aneignen.
Dass Lehrer als männlich wahrgenommen wird, liegt überhaupt erst daran, dass es Lehrerin gibt. Das ist ja die Krux an dem Ganzen. Würde man immer nur Lehrer nutzen, würde dieser Begriff in Zukunft vermutlich sogar oft mit weiblich in Verbindung gebracht werden, weil es mehr weibliche Lehrer gibt.
Einfach als die Lehrer. Eine gewisse Übergangszeit wird man bei einem sprachlichen Wandel immer haben. Das kann man auch nicht mit was anderem überbrücken.
Na ja, das generische Maskulinum hat ja schon einen historischen Hintergrund. Der Mann wird seit Jahrhunderten als Prototyp des Menschen angenommem, die Frau ist die Abnormalität. Auch das ist ein Grund dafür, lieber eine neutralere Form zu entwickeln, die diese Historie nicht mit sich bringt. Dass Lehrer als männlich wahrgenommen wird, liegt eher daran, dass Frauen diesen Beruf (oder überhaupt einen) erst seit relativ kurzer Zeit ausüben dürfen. Übrigens kämpfen sehr viele Menschen, die sich für Gendern einsetzen auch dafür, dass Kinder bei der Berufswahl weniger durch Genderrollen beeinflusst und eingeschränkt werden.
Aber wie willst du einen sprachlichen Wandel vollziehen, wenn du an der Sprache nichts änderst?
Edit: Ich beschäftige mich gerade sehr mit Ahnenforschung und in einigen Regionen wurde, teils bis vor 150 Jahren, der Nachname in Urkunden gegendert. Da hat man dann Frau Schmidtin, Frau Schwarzin, aber auch Frau Landmännin
Wer sind du und ich zu entscheiden welches Problem relevant oder nicht ist?
Wann ist dann denn etwas relevant? Wenn Menschen sterben? Wenn X Personen sich beschweren? Wenn DU es als relevant erachtest?
Ja gut.
Schade da keiner auf meine Ausführung eingeht.
Es wird dann eben auch schnell Lächerlich, wenn Leute gendern, obwohl keine Gendern nötig ist, oder ich hier schon im Forum aggresiv angegangen wurde weil ich immer über Kolleginnen schreibe im Auskotzthread.
Nur sind es eben nur Kolleginnen, da ist ausser dem Chef sonst kein Mann ausser mir in der Abteilung.
Inzwischen gendere ich da manchmal, wenn ich gerade keinen Bock auf Streit mit manchen Usern hier habe, auch wenn es eigentlich sachlich falsch ist.
Sprich Gendern wo Gendern nicht nötig ist, ist einfach Quatsch.
ok
Das :Innen ist nicht (ausschließlich) dafür da um weibliche und männliche Personen anzusprechen sondern auch die non-binären Menschen. Und das geht mit Kolleginnen und Kollegen eben nicht. Vor allem ist Kolleg:Innen doch auch so schön kurz.
Ich versteh dass man nicht direkt seinen Sprachgebrauch anpassen will. Ich will aber nicht verstehen, wie Menschen ihre eigene Bequemlichkeit vor solch kleine Bedürfnisse Anderer stellen um keine Rücksicht nehmen zu müssen.
Tut es das? Bei mir nämlich absolut nicht. Ich denke bei Lehrern an Frauen, weil ich in meiner Schulzeit fast ausschließlich von Frauen unterrichtet wurde. Lehrer ist für mich sogar eines der besten Bespiele dafür, dass sich das Bild, was man mit einem Wort assoziiert, durch die realen Umstände ergibt und nicht durch die Grammatik des Wortes. „Model“ wäre noch so ein Beispiel dafür. Ein grammatikalisch neutraler Begriff, bei dem trotzdem eher an Frauen gedacht wird, als an Männer, obwohl beide Geschlechter diesen Beruf ausüben.
Das liegt wahrscheinlich daran, dass das ein Anglizismus ist, den Begriff Modelin gibts ja nich. Ist ja auch DAS Model und nicht Der oder Die.
Deswegen krieg ich auch immer etwas die heebie jeebies wenn jemand von „Mitgliederinnen“ spricht. Woraus setzen die sich zusammen, der Mitglied un die Mitgliedin?
Also ich sage und schreibe ja Kolle*ge, und meine und spreche damit alle anderen an, und meine sie mit.
Bei User hat man auch einfach eine weibliche Form erfunden, weil es den Leuten zu männlich klang.
Darum habe ich „meisten“ geschrieben.
Der ist ja immerhin grammatikalisch maskulin, kann schon verstehen, warum da dann das Verlangen, da noch eine feminine Form zu etablieren, größer war.
Weil ich eben drüber nachgedacht habe, das geht ja irgendwie auch nur in diese eine Richtung (maskulin -> feminin). Wie würde man das andersrum machen?
Angenommen (rein hypothetisch) RBTV entscheidet sich, neben „Die Bohne“ noch eine männliche Form einzuführen? Der Bohner?
Ja, und auch dieses „meisten“ zweifel ich schon an. Ich glaube nämlich die meisten denken bei Lehrern an Frauen oder an beide Geschlechter gleich.
Naja schön wäre das jedenfalls.
Aber ernsthaft, bitte nicht noch anfangen DINGE zu gendern, weil sie einen Genus haben. Sonst lass ich vor Schreck noch meine Teller:innen fallen.
Diese Diskussion gab es hier im Forum schon zig Mal und kocht alle paar Wochen hoch. Du warst auch oft schon beteiligt, wenn ich mich recht erinnere. Bitte schau dir darum ältere Beiträge an, wenn du an Quellen und Studien interessiert bist. Es geht übrigens nicht nur um Lehrer*in, das war ein Beispiel. Nimm meinetwegen stattdessen Ingenieur*in oder Wissenschaftler*in.
Naja niemand hat denke ich die Absicht Gegenstände zu gendern.
Auch wenn ich gestern nich schlecht geguckt hab als bei einem Beitrag vom Welt Nachrichtensender das Wort „Löw_innen“ mit dieser kurzen Pause gesagt wurde
Kenn die Studien schon. Ich bin ganz ehrlich, ich verstehe nicht, wo die deine Aussagen belegen sollen. Und mir ist auch klar, dass Lehrer nur ein Beispiel war. Ich sage nicht, dass bei Ingenieur die Mehrheit der Leute an Frauen denken. Ich bezog mich schon explizit auf Lehrer und hab an dem Wort erklärt, warum meiner Meinung nach die realen Gegebenheiten einen größeren Einfluss haben als welche sprachliche Form man benutzt.
@Nesis90 also vielleicht verstehe ich die Untersuchung auch einfach falsch aber wird da nicht unter anderem gesagt, dass man bei der Verwendung von Wortpaaren (also einer gegenderten Sprache) anstatt dem generischen Maskulinum weibliche Jobs als weniger wert ansieht? Ist das nicht genau das Gegenteil von was man erreichen will?