Gendern in Schrift und Wort

Hier. Nochmals. Inkl. Quellen und Denkanstöße

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ich finde es sehr merkwürdig, wenn man sich vom gendern angegriffen oder von der gesellschaft abgespalten fühlt.
ich glaube, dass die wenigsten, die sich über das gendern echauffieren, im alltag überhaupt gross damit in berührung geraten, geschweige denn gar umittelbar von einem „genderzwang“ betroffen sind.
deshalb vermute ich hinter einer schrillen ablehnung in social media meist andere als die allenthalben vorgegeben gründe.

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Und ich träume von einet Welt in der alle Menschen gleichberechtigt sind.
Zu diesem Ziel gibt es einige Wege und einer davon ist nunmehr die Sprache gleichberechtigten zu machen…

Das kommt ganz auf die Einstellung drauf an. Angenommen du bist tolerant und möchtest dennoch deinen Alltag verbringen, ohne ständig bewusst oder unbewusst darauf hingewiesen zu werden, dass es Menschen gibt, die trans, queer oder was auch immer sind. Du kannst dir ja heute kaum noch beispielsweise einen Artikel zu Spielen durchlesen, ohne damit nicht konfrontiert zu werden. Oder du schaust dir ein Video dazu an. „Wir haben für das Spiel mit den Entwickler*innen gesprochen.“ Selbst, wenn man in der anschließenden Szene zwei männliche Entwickler im Gespräch hat.

Das ist nur ein Beispiel von vielen. Und wenn einem sowas nicht egal ist, dann fällt einem das eben auch auf. Und irgendwann nervt es einfach.

Was ist denn mit der Toleranz jenen Menschen gegenüber, die nicht zu Randgruppen gehören und die ihre funktionierende Sprache ohne Sonderzeichen nicht aufgeben möchten? Warum sollen die sich indirekt „schlecht“ fühlen oder den Eindruck haben etwas falsch gemacht zu haben, weil sie damit angeblich jemanden ausgrenzen?

Momentan sieht das für viele Menschen sicherlich überzogen aus. Doch wie heißt es so schön? „Wehret den Anfängen!“ Und ich möchte nicht, dass das Wort „Mutter“ einmal offiziell aus dem Wortschatz der deutschen Sprache verbannt wird oder „Muttermilch“ zu „Menschenmilch“ umbenannt. Das ist einfach absurd. Wir sind auf dem besten Wege dahin und fühlen uns wie immer von Kritikern genervt.

Da bin ich ganz bei dir. Gehe ich aber recht der Annahme, dass du die Gleichberechtigung in Gefahr siehst, wenn man nicht gendert?

Und ist es Menschen gerecht gegenüber, wenn sie nicht gendern und man ihre Muttersprache aber von nun an offiziell mit Sonderzeichen versieht, sodass sie gewisse Wörter gar nicht mehr im ganzen schreiben können? Wo ist denn da auf einmal die Gleichberechtigung geblieben? Oder habe ich jetzt auch das Recht beispielsweise Trans-Menschen ihre Sprache zu verändern? Macht das überhaupt Sinn? Aus meiner Sicht nicht die Bohne. Dennoch machen wir sowas. Nur, damit es „gleichberechtigt“ ist.

So lange es freiwillig ist, kann ich damit leben. Doch wir haben schon oft bewiesen, dass wir gerne Zwänge ausüben und diese dann als Pflicht verkaufen. Und dann ist die Freiheit und Gleichberechtigung nämlich auf einmal futsch. Doch das vergessen gerne viele.

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ich hab keinen lust, mich in deinen gish galopp hineinziehen zu lassen.

viel spass! :slight_smile:

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Irgendwie habe ich das Gefühl du hast mich nicht ganz verstanden. Wenn ich von etwas Träume dann ist das in der Zukunft, da kannst du dann nicht damit argumentieren dass du etwas in der Gegenwart in Gefahr siehst. Weil es in der Gegenwart noch nicht existiert.
Aber hey ich möchte dir nicht unterstellen dass du das bewusst gemacht hast, lies nur in Zukunft meine Texte durch und du brauchst dann auch keine tldr 100 Zeiler schreiben wenn man nach einem Satz schon merkt dass du mir nicht zugehört hast obwohl du mich zitierst.

Nein ich bin der Meinung es herrscht noch nicht genug Gleichberechtigung (sonst würde die Geschlechterquote in den Vorständen anders ausschauen)
Und ja ich glaube Gendern ist einer von vielen Wegen zum Ziel der Gleichberechtigung.

(Aber das hab ich die doch in meinem letzten Post schon gesagt…)

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Gish-Galopp? In dem ich dir anhand meiner Eindrücke versuche zu erklären, warum mich das gendern nervt? Du solltest vielleicht nochmal den Begriff „Gish-Galopp“ googeln. Denn das musste ich auch tun :smiley: Und nein, meine Eindrücke haben nichts mit Halbwahrheiten und co. zu tun. Es sind schlicht meine Eindrücke.

Dir auch noch viel Spaß! :wink:

Ich war mir nicht sicher. Deswegen hatte ich ja gefragt, ob ich recht der Annahme gehe. Denn du könntest damit impliziert haben, dass du die Gleichberechtigung in Gefahr siehst, wenn man nicht gendert.

Habe ich dich wirklich so falsch verstanden? Warum umschiffst du dann alles, was ich dir zum Thema gendern geschrieben habe?

Na sieh mal einer an… Also habe ich dich nicht falsch verstanden und meine Worte, die du so „elegant“ umschiffst und als „tldr 100 Zeiler“ abstempelst treffen also doch zu.

Dann wiederhole dich nicht und weiche künstlich aus. :wink:

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Okok ich dachte du hättest mich missinterpretiert. Es ist einer von vielen Wegen die gegangen werden müssen. Ob er wirklich notwendig war können dann die Historiker klären. Ist auf jedenfall ein Weg den ich gerne bereit bin zu gehen. Auch wenn wir zusätzlich viele andere Wege gehen werden müssen um zur Gleichberechtigung zu kommen.

Also argumentierst du unehrlich und sarkastisch. Das hier ist somit keine Diskussion mehr, sondern ein kindischer Streit. Gut zu wissen und viel Spaß noch.

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Ich mag deinen Avatar in Kombination mit dem post. :smiley:

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Danke, der kleine Kerl war schon immer einer meiner Lieblingsclips :grin:

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Hallo lieber Hermann He(t)sse, wenn du eine Diskussion über Gedichte bzw. Kunst starten willst, welche durchs gendern eingeschränkt wird, dann solltest du als Beispiel vielleicht keinen Durchsage der Lufthansa nehmen. Denn auch wenn die sich ein paar Gedanken gemacht haben was die da in ihr Mikrofon blubbern, dann ist das noch lange kein Gedicht oder Kunst im eigentlichen Sinne.

Da bist du mir gestern wohl etwas auf den rhetorischen Leim gegangen. Ich habe mich schon öfters sehr wohl über Gendern im künstlerischen Kosmos befasst. Und mir ist auch nach längerer Recherche kein Gedicht, dass zu einem deutschlandweiten Aufschrei geführt hat, bekannt. Nun gut mann könnte nun sagen, dass Gedichte jetzt nicht mehr die populärste Kunst sind und sie so gar nicht die Möglichkeit haben ein großes gesellschaftliches Echo zu erzeugen.

Aber dann können wir uns ja Kunstformen anschauen die dem Gedicht am nächsten kommen, die möglicherweise etwas populäre sind.
Gehen wir mal ein paar durch:
Poetry Slam, fast schon erschaffen um zu genderm. Meist praktiziert vom jungen privilegierten bildungsbürgerlichen Menschen. Aber wenn wir uns da die aktuellsten und erfolgreichsten Werke anschauen, dann hören wir weder durchgängiges gendern noch lesen wir in den Kommentaren und große Kritik daran.

Ok die fast schon inherent „linksgrünversiffte“ Kunst Poetry Slam spiegelt nicht deinen „Gendern/Kunst“ Konflinkt wieder.

Dann schauen wir mal als nächstes Kabarett an und um denn weiteren Beitrag nicht zu sehr zu aufzublähen werde ich die Beispiele nicht mehr verlinken sondern einmal erklären wie unwissenschaftlich ich hier meine Aussagen belege. Ich suche bei Youtube nach der jeweiligen Kunstform und filtere dann nach den meisten Klicks (Popularität). Danach schau ich mir die aktuellsten Werke an (max. 1-2 Jahre alt) da gendern vor z.B. Jahren ja erst recht nicht so verbreitet war wie heute.

Nun gut kommen wir zurück zum Kabarett. Dort lässt sich in den aktuellsten und größsten Werken ebenfalls weder tatsächliches Gendern finden noch Unmengen an Kommentaren die sich darüber beschweren. Lustiger weise tauch gendern als inhaltliches Thema ab und zu auf da wird dann ein nicht zu genderndes Wort gegendert oder ähnliches und das live Publikum kriegt sich gar nicht mehr ein.

Um auszuschließen, dass sowohl Kabarett als auch Poetry Slam immer noch nicht populär genug sind, schauen wir uns nun populärsten deutschen Songs an. Dort muss es ja einen Aufschrei geben wenn Max Giesinger, Apache207, Helene Fischer und Konsorten nicht gendern oder? Die laufen ja schließlich Tag für Tag im Radio und werden zu Millionen malen auf diversen Portalen gestreamt. Aber auch hier müssen wir feststellen, dass in den deutschsprachigen Charts nicht gegendert wird aber trotzdem niemand auf den Straßen steht und sich darüber aufregt.

Vielleicht können wir ja mal was produktives tun und du erzählst uns von deinem liebsten Gedicht und ich hoffe es ist diesmal keine Begrüßung eines Konzerns.

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Cooles Gedicht, Bro

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Eigenständiges Denken begrüße ich sehr, aber dazu gehört nicht „selber recherchieren“ und einen wissenschaftlichen Konsens nur zu hinterfragen, weil man was anderes gelesen hat, obwohl man keine Ahnung von den Begriffen hat, die in Umlauf sind.
Ich bin auch immer für eine Kritikfähigkeit. Die muss erhalten bleiben. Auch der Regierung gegenüber aber genauso kritikfähig muss man sich selbst gegenüber sein und wenn die Leute in ihrer Radikalisierung einfach zumachen und präsentierten Fakten nicht zuhören und diese nicht Bewerten können, dann hat das nicht viel mit fundierter Kritikfähigkeit oder eigenständigem Denken zu tun.
Was hier gerade passiert ist eine eigenartige Radikalisierung in der ein Narrativ bemüht wird, dass sich selbst in einer Diktatur wähnt, absolut idiotische Holocaustvergleiche geplärrt werden und sich selbst als starken Widerstandskämpfer erzählend, während in diesem Moment in anderen Ländern wirkliche Diktaturen und menschenverachtende Regime am Werke sind - da muss man garnicht so geschmacklos sein, vergleiche ins dritte Reich anstellen und sich als großen Märtyer inszenierend einen Davidstern auf die Brust kleben.

Jetzt machst du aber eine Schublade auf. Ich glaube, die wenigsten denken, dass Kritiker alle Leugner oder Nazis sind.
Die Art des Diskurses den man führt macht halt den Unterschied.
Man ist doch ein mündiger Erwachsener und als solcher will man ja auch gesehen werden, aber wenn man bei Demos mitrennt, wo ein krass rechtes Narrativ vorherrscht und wirkliche Nazis mitrennen, dann würde ich (persönlich) mir mehr als zwei mal überlegen, ob ich da mitrennen mag und mit solchem Gedankengut in verbindung gebracht werden will.

Wie gesagt, ich sehe nicht, dass da viel mit eigenständigem Denken zu tun hat, sondern mit einer (instrumentalisierten) Angst, die in das Bewerten von Inhalten Einfluss nimmt und das eigenständige Denken dann leicht behindert.

Völliger Quatsch. Nur die Verschränkung von Tatsachen bzw Fakten und Meinung, die oftmals angestellt wird, wo Meinung synonym zu Fakt gebraucht wird, ist eben gefährlich und völlig falsch.

Da gibts dieses idiotische Bild mit der Ziffer am Boden, wo der eine eine 6 sieht und der andere eine 9.
grafik
Es soll verdeutlicht werden, dass es auf die Perspektive ankommt.
Nur ist diese Darstellung unvollständig.
Hier hat dann einer der beiden recht und der andere unrecht. Irgendjemand hat nun entweder eine 6 oder 9 auf den Boden gemalt. (Oder ist es am Ende gar ein kleines g?)

Ich hoffe, wir brechen mehr, als bloß die Sprache auf, um eine inklusivere, tolerantere Gesellschaft zu werden. Wenn die Sprache der Beginn ist, dann bin ich gerne dabei.

Wo hast du denn das her? Hast du dich mal in letzter Zeit umgeschaut? Korruption und Lobbyismus wird sehrwohl behandelt und benannt, ohne dass auch nur im Ansatz auf das Wort Verschörungstheoretiker zurückgegriffen werden muss.

Nein, nicht direkt Lüge, aber Verschwörungstheoretische Narrative haben immer einen eigenartigen Wahrheitsanspruch(der nie ganz ausgesprochen wird) inne, der gefährlich ist.
Immer ist von Wissen die Rede, von geheimen Wissen, dass nur ich weiß.
Es werden einfache Lösungen, einfache Feindbilder geschaffen, auf die man reagieren kann, die aber nicht unbedingt in der Realität verhaftet sind.
Die da Oben essen Embryos und werden unsterblich. Die ganze Welt verbirgt vor uns die wahre Gestalt der Erde.
Das ist für den, der das wirklich glaubt ja keine Lüge. Aber Missinformationen sind Verschwörungstheorien in den allermeisten Fällen immer.

Das ist doch genau das, was diejenigen machen, die einem konspirativen Narrativ folgen, ich versteh grad nicht, was du mir damit sagen willst.

Das erklärt mir immer noch nicht, wie man stolz auf eine Sprache sein kann.
Ja, ich find Deutsch auch eine schöne Sprache, das hab ich mir erarbeiten müssen - denn lange Zeit fand ich Deutsch eine sehr unästhätische Sprache, die sehr, sehr ungelenk ist.
Aber genauso schön sind auch andere Sprachen. Die stoßen an dieselben Hürden und Vorzüge(nur an anderen Stellen).
Schau dir mal Die Frau mit den 5 Elefanten an, eine wunderschöne Doku über Swetlana Geier, die zu den großen zeitgenössischen Übersetzerinnen des russischen ins deutsche zählte. Dostojewski-Übersetzerin. Wie die Dame über russisch spricht hat mir unfassbar Lust auf die Sprache gemacht.
Oder mein Bruder als Beispiel, der hat zusätzlich spanisch studiert, nur um mal Cervantes’ Don Quixote im Original lesen zu können.
Ne Freundin von mir lernt gerade Mandarin, einfach weils sie interessiert und die Sprache schön ist.
Sprache ist generell eben was spannendes und schönes.

Ich glaube das hast du immer gehabt. Ich gehe sogar fest davon aus, dass selbst die meisten deiner großen Dichter und Denker im Privaten von Zeit zu Zeit durchaus schlampig gesprochen haben.

Wo spricht man bitte davon? Das klingt fast wie eine Geschichte, aus irgendwelchen rechten Kämmerchen, um Panik vor dem ganzen Genderwahnsinn zu machen.

Wer mich hier schon länger liest, wird wissen, dass ich auch ein Gegner von einfachem Umbenennen von Begriffen bin.
Aber einen Diskurs, der ein Bewusstsein und eine Sensibilisierung für Sprache und bestimmte Wörter schafft halte ich für gut und richtig. Allein zur Einordnung.

In dem Moment, wo ich das mit der Gewohnheit geschrieben hab, dachte ich mir schon, dass du mit dem alten Bild des Frosches kommst.
Klar Gewohnheit birgt Gefahren, aber gleichzeitig ist Gewohnheit auch ein fantastischer Mechanismus.
Übrigens würde der Frosch in Wirklichkeit raushüpfen, sobalds ihm zu unangenehm wird, egal wie langsam der Topf erhitzt würde.

Uff, dieses Leben ist wirklich eines der schwierigsten.

Ist das dein Ernst, oder finde ich die Pointe nicht? Inszenierst du dich jetzt ernsthaft als Opfer?

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Das ist eben eine Logik, die man nur mit ganz viel Denken hinbekommt. 70% sind gegen das gend
ern und trotzdem ist man noch Opfer.

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Geht zwar um Diskriminierung allgemein, passt aber auch hier gut rein

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Ich halte mich weder für einen großen Denker noch für einen Dichter. Ist ehrlich gesagt ziemlich lange her, dass ich ein Gedicht geschrieben habe, aber mich haben deine Worte dennoch inspiriert und ich dachte mir, wenn es mir auch nur in Ansätzen gelingt, dann werden das poetisch begabte Menschen schon hinbekommen.
Ich springe also über meinen Schatten und präsentiere etwas von meiner literarischen Seite:

Gendergap

Liebe Menschen, liebe Leser*innen
zurzeit sind viele wie von Sinnen
verwirrt, erzürnt - aufgrund von Binnen
Iiiiiis

Und Iiihhh diese Gendersternchen
Botschaften mit Senderkörnchen
knistern im sonst so gut geölten
Redefluss.

Fließen soll die Sprache
und natürlich gedeihen.
Wenn aber Sprecher*innen
an neuen Wörtern spinnen,
um Gedankenwelten zu befreien,
soll dies dann widernatürlich sein.

Die Sprache ist nicht am Fahrspurende
Der Wandel kommt sowie die Wende
Apropos Wände; die lassen sich mit Sprache bauen
Was ich hingegen besser fände:
wenn Mensch sie stets an alle sende

Wer nicht gendern mag, muss sich nicht beugen
Das Gedicht soll auch nicht überzeugen
Aber es nimmt Kritiker*innen einen Schreck
Dichtung: geht auch mit Gendergap

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Ich hab generell wenig Probleme, selbst gendergerechte Sprache anzuwenden. Auch wenn ich noch nicht für alle Situationen für mich zufriedenstellende Varianten gefunden habe, gerade bei Pronomen bei allgemeinen Adressierungen.

Also zum Beispiel ‚einE Fahrradfahrerïn‘. Dabei find ich inklusive Pronomen und Artikel schon wichtig, da ich mit der Sprache bewusst das Signal setzen will, marginalisierte Gruppen sichtbar zu machen.
Daher finde ich auch Varianten wie das Entgendern von Phettberg eher ungünstig. Dabei wird die ganze Pronomen-Frage ignoriert und es werden in einer ungleichen Gesellschaft alle gleich adressiert. Damit nimmt man sich eben die Möglichkeit, bewusst marginalisierte Gruppen sichtbar zu machen und unterstützt dadurch meiner Ansicht nach bestehende Machtverhältnisse.

Bin gespannt, hier auf neue gute und (für mich) gerechte Formulierungen zu stoßen :slight_smile:

Es gibt die Möglichkeit einem universellen Oberbegriff durch ein vorangestelltes Wort eine genauere Beschreibung mitzugeben, wenn man es denn für wichtig hält, z.B. kann man aus einer generellen Person so eine kleine, große, weibliche, männliche, schwarze, weiße, interessierte oder gelangweilte machen.

Aber es geht mir doch um allgemeine Formulierungen.

Wenn ich die Ärztïnnen sage, dann leg ich mich gar nicht fest, signalisiere aber durch das Gap mit, dass es auch ne enby Person sein kann.

Wenn ich sage ‚die weiblichen und männlichen und enby Ärztys‘, ist das viel umständlicher.

Wenn ich sage ‚die Ärztys‘ werden Leute vermutlich an das gesellschaftlich vorherrschende Rollenbild denken. Dafür finde ich eigentlich das Gap perfekt, da es genau dieser millisekundige Stolperer ist, bei dem ich im Kopf eben aktiv über diese default Vorstellung hinweg denke.