Weil hier wieder das männliche Wort/der männliche Stamm als „normal“ benutzt wird und alles andere auf ein * reduziert. Wäre für mich ein Rückschritt.
Spiel* oder Spielx (und ähnliche Konstruktionen) sind für mein Sprachgebrauch dann doch zu weit weg, bzw. depersonifiziert das die Angesprochenen. Das ist wie wenn die Bundesregierung mich nur mehr als „Liebe Bevölkerung von Österreich“ als „Liebe Österreicher*innen“ anspricht.
Aber wer weiß, vor 20 Jahren dachten noch weit zuwenig Menschen darüber nach, wie wir genderneutral schreiben und sprechen können, kann gut sein, dass die Sache in der Zukunft wieder ganz anders aussieht.
PS: Danke übrigens an @Fabian_Crane und dem Rest der Bohnen, dass ihr versucht, euch gender neutral auszudrücken. Dickes, fettes
Der nächste Vorteil ist, dass du ausgesprochen: liebe Spieler (*-Pause) innen, auch akustisch alle miteinschließen kannst, bei Spieler* reduzierst du alle wieder auf das generische Maskulinum.
Inwiefern wird man mit einer Pause - also nichts sagen - miteingeschlossen? Zumal ich dann auch hier wieder mit der selben Logik auch nach Spieler eine Pause machen kann.
Des Weiteren wird die Pause oft einfach übersprungen, (weil gerade gesprochene Sprache möglichst kurz sein wll) was in einem generischen Femininum Spielerinnen resultiert. Dann haben wir die selbe Situation nur umgedreht.
Weil die Platzierung des Symbols zwischen männlichen Stamm und femininer Endung das „dazwischen“ verdeutlicht?
„Warum nicht X oder Y?“ Wird dir Addearheart auch nicht beantworten können, ich schätze nicht, dass sie das so entschieden hat.
Nee sprachlich eben nicht. Dass „innen“ in meinem Satz ist nicht Plural, sondern auf Grund des falls. Im Maskulinum wäre es „er ist einer der bedeutendsten Schriftsteller“ also Singular. Aber gut, dann nimm halt als Beispiel eine etwas andere Aussage: " Sie ist meine Lieblingsautorin". Andere Aussage aber gleiches Problem.
Dann müssten wir das aber eher als Intervall schreiben: Spiel[er,in]. Außerdem finde ich es merkwürdig, non-binaries als „dazwischen“ zu bezeichnen und damit auch Mann und Frau quasi als Extreme zu darzustellen. Es ist doch viel mehr ein „und“ als ein „dazwischen“.
Wobei (da ich viele Pressemeldungen schreiben muss) gendern am besten weit vorher anfängt:
Brauche ich das Wort überhaupt? (Liebe Schüler*innen der Klasse 3d! - Liebe 3d!)
Gibt es andere Wörter, die geschlechtsneutral sind? (unsere Mitarbeiter*innen - unser Team)
Kann ich auf das Passiv ausweichen? (die Spieler*innen müssen - Ziel des Spieles ist)
…
Gendersternchen
@anon82894354 deine Überlegung ist übrigens der Grund, warum der kurzzeitig verwendete Unterstrich _ mit dem Sternchen * ersetzt wurde, eben weil es männlich/weiblich keine Extreme sind, sondern zwei Punkte in einem Kreis (vereinfacht gesagt).
Bei einem Satz wie „Die Spieler* müssen“ fällt halt die Pause zwischen Spieler und müssen kaum auf, Spieler [Pause] innen fällt mehr auf, wenn auch nicht immer perfekt.
Tut man doch gar nicht… Es sind beide Formen inkludiert.
Ich habe es auch schon einmal hier irgendwo geschrieben: Die Form mit dem „In“ am Ende ist bisher die beste Form von Gendern, ob jetzt mit oder ohne Stern (ich mag den Stern nicht).
Beim Sprechen und Hören ist das anfangs noch etwas ungewohnt, aber man kommt rein.
Ich finde das geht flüssiger von den Lippen und ist ökonomischer als z.B. „Radfahrer und Radfahrerinnen“.
Wenn man unter einer Schrift einfach eine Fußnote schreibt: „Frauen sind auch gemeint“ finde ich das ebenfalls abwertend.
schon nice und wie sich gleich alle aufregten, wegen Untergang des Abendlandes
PS: Und kann nochmal die Aktion einer Kursleiterin vom AMS (österreichische Bundesagentur für Arbeit) hervorheben: Wie in diesen Kursen üblich, weren Bewerbungsschreiben geübt. Dabei hat sie verschieden Stellenangebote aus Zeitungen kopiert - die meisten mit „Frauen sind auch gemeint“. Wir mussten uns eine aussuchen und uns bewerben.
Kam halt raus (waren nur Frauen im Kurs), dass die meisten nur jene Stellenangebote nahmen, die gender neutral (oder wo ausdrücklich eine Sekretärin gesucht wurde) gehalten waren. Und ja, auf die Frage, warum nicht der gleiche Job bei dem anderen Unternehmen (mit besserer Bezahlung) ausgesucht wurde: Die suchen doch Männer.
Außerhalb des Artikels? Weil im Artikel haben doch eigentlich alle normal reagiert.
Bei einem Gesetz sollte man pingelig sein. Wenn nur in einem Gesetzt das Femininum genutzt wird hätte ich jetzt auch gedacht, dass genau dieses Gesetz nur für Frauen gilt weil offiziell nur der männliche Plural neutral ist.
Und die andere Person hatte den Eindruck das Gesetz wird nicht ernstgenommen weil es genutzt wurde um etwas anderes zu pushen.
Kann da alle Reaktionen verstehen.
Wie gesagt - wie bei jedem anderen Gesetz gab es am Ende die Erklärung, dass alle Geschlechter gemeint waren. Und - meine Meinung - irgendwann muss angefangen werden. Weil sonst ist es immer „nur ein Gesetz“ und kann kein Fortschritt stattfinden.
Es ist mir egal. Da es aber anderen mitunter viel bedeutet und keine Katzenbabies dadurch sterben versuche ich selbst auch zu gender wenn ich dran denke. Auch wenn ich nicht immer dran denke, mühsam ernährt sich die Kraehe.
Mich stört es auch gesprochen mittlerweile nicht mehr. Und um mich darüber aufzuregen wäre mir die Zeit zu schade.
In Gesetzen sollte einfach das stehen was aktuell offiziell ist.
Also wenn aktuell gilt Arbeiter ist das geschlechtsneutrale Plural soll das genommen werden. Wenn Arbeiter:innen daas offizielle neue Plural ist dann sollten die Gesetzestexte angepasst werden.
Oder gibt es sowas wie offiziell nicht für Sprache? Hätte gedacht gerade in Gesetzen muss sowas exakt sein.
Interessant. Etwas desillusionierend. Dachte deutsche Gesetze wären entsprechend ihrem Ruf übermäßig pingelig aber ist scheinbar auch alles Kraut und Rüben und sowas wie offizielle Sprache gibt es nicht.
Wurde der Thread verschoben?
Mir gings ja nicht um die allgemeine Diskussion übers Gendern sondern ursprünglich ums Gendern auf dem Sender, deswegen hatte ich es eben nicht unter Talk gepostet sondern RBTV Allgemein.
Ich hatte eine gute Diskussion und ein paar Antworten bekommen und klinke mich jetzt aus.