Doch, wir haben die perfekte Lösung: generische Sprache.
Ehrliche Frage: Wie sieht die aus? Bei meinem Beispiel Handwerker*in?
Handwerker/Handwerkerin/Handwerkex kann man sich ja was aussuchen. Muss man sich halt nur drauf einigen. Ein Wort, was alle meint, ist inklusiver als 10 Wörter, die 10 verschiedene Gruppen meinen.
Okay…ich schlage Handwerker*in vor. Bis wir ein anderes finden, auf das man sich einigen kann. Handwerkex finde ich persönlich nicht so gut. Aber wenn es das Wort wäre, worauf man sich einigt, übernehme ich das natürlich auch.
Ich denke, ich habe da eine adequate Lösung gefunden:
Und zwar hörte ich neulich einen einstündigen Vortrag, bei dem es um Teilnehmer und Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmer:innen ging. Zu welchem Thema ist hier grad egal. Jedenfalls kam „Teilnehmer:innen“ sehr oft vor, so, dass ich von diesem ganzen verschluckenden *innen, und *innen, sowie *innen genervt: „Meine Güte, ist gut, ich hab’s geschnallt, ich bin kein verdammter Sexist(:innen)!“, rief.
Bitte nicht falsch verstehen: Unsere Sprache ist sehr patriarchalisch geprägt, und Gendern ist da nur fair. Aber so? Dieses ganze Geschlucke:innen stört doch sehr den Sprachfluss, und hilft auch nicht wirklich irgendwem:innen.
Also versuche ich stets eine neutrale Form mit Machen:de, also, weder Macher und Macherinnen oder Macher:innen zu verwenden, sondern mit Machende zu formulieren. Oder auch: Spielende, Arbeitende, Studierende, Verkaufende, Lehrende usw.
Und bei der Pluralform versuche ich auch weder: „Liebe Kolleginnen und Kollegen“, sondern auf „Liebes Kollegium“, auszuweichen.
Das stört den Sprachfluss nicht, ist nicht nur kürzer, glatter und grammatikalisch ebenfalls korrekt, sondern inkludiert, dass nicht nur Frauen und Männer, sondern auch Diverse gemeint sind oder sein könnten.
Zugegeben, das klappt nicht immer: Bei Ärzte und Ärztinnen geht’s z.B. nicht, aber das kommt dann so selten vor, dass man dann auch beides nennen kann, ohne den Sprachfluss erheblich zu verkomplizier:innen
Grüße
Nach dem Vornamen fragen.
Ich habe kein Problem mit Gendern und benutze (wenn ich daran denke) meistens das sogenannte „binnen I“, also GamerInnen oder SpielerInnen. Ich verstehe die Aufregung darum auch nicht und wenn sich dadurch nun einige besser fühlen, benutze ich halt nicht mehr ausschließlich die männliche Form. Ich gehe aber auch nicht so weit, dass ich unbedingt jeden darauf hinweisen muss, wenn er die männliche Form verwendet. Da gibt es wirklich viele Dinge, für die ich eher eintrete.
Da bleibt aber doch trotzdem das Ausgangsargument auf der Strecke, warum überhaupt sich die Mühe gemacht wird zu Gendern. Das Argument, dass es eben keine generische Form gibt, wo nicht ein großer Teil der mitgemeinten auch wirklich mitangesprochen und nicht nur mitgedacht wird.
Das generische Maskulinum hat ja quasi ein imaginäres Sternchen, dass eben per Definition dann alle nicht männlichen mitmeint, was ja auch erstmal gelernt und beigebracht werden muss. Dieses imaginäre Sternchen macht man im Prinzip ja mit dem Gendersternchen nur sichtbar und spricht es beim Sprechen mit der Pause auch mit.
Es geht dabei ja vorallem um das Sichtbarmachen.
Dann wäre ja Handwerkex oder Handwerk* die Perfekte Lösung.
Mag sein, dass sie dann „sichtbarer“ sind. Allerdings nimmt man auch eine starke sprachliche Trennung vor. Durch gegenderte Sprache sind Männer und Frauen sprachlich nicht mehr gleichwertig. Und Non-Binäre Menschen schon gar nicht, die sind schließlich nur ein * oder : . Und wenn man der Ansicht ist, dass Sprache einen wesentlichen Einfluss auf die Realität hat, dann müsste man konsequenter Weise gegenderte Sprache eigentlich ablehnen.
Ich sehe auch nicht, wo es leichter sein soll den Leuten beizubringen, dass ein : oder * non-binäre meint, als einfach die weibliche oder männliche Form abzuschaffen und den Leuten beizubringen, dass die andere jetzt alle meint.
„Was macht Ray beruflich?“
„Sie ist eine Ray.“
Ja, funktioniert super
du bist dir der Absurdität bewusst, eine Wortkunstruktion vorzuschlagen, die explizit nicht generisch sein soll? Aber gut, welches grammatikalische Geschlecht hätte diese Form dann eigentlich? Sagt man bei Non-Binären Menschen dann „ein“ oder „eine“ Handwerker*in?
Weil da der Feminismus aufhört.
Verstehe gerade das Problem nicht.
Charles arbeitet als Handwerker
Natalie arbeitet als Handwerkerin
Ray arbeitet als Handerwerker:in
Durch die Sprechpause bzw. den Doppelpunkt (oder Sternchen), die ich in den anderen beiden Fällen nicht mache, habe ich eine hörbare (beim Sprechen) und sichtbare (beim Schreiben) Unterscheidung.
Wo ist das jetzt so super kompliziert?
Letzteres kann aber zweierlei bedeuten: Entweder Ray ist non-binary Handwerker*in, oder du weißt einfach nicht, was Ray ist.
Die Annahme, das man mit einer sprachlichen Pause und eines schriftlichen Zeichens, eine Gruppe inkludiere, macht halt das Argument wenig kräftig das man die Männliche und Weibliche Form ausschreiben muss.
Vom generischen Maskulinum, wo Frauen und Diverse mitgemeint sind zum generischen Diversum, wo dann Männer und Frauen mitgemeint sind…
Nochmal: Ich finde die aktuelle Lösung nicht perfekt, aber es ist besser als nichts. Aber einfach weiter das generische Maskulinum zu verwenden ist mMn nach keine Option.
Das gleiche Problem habe ich doch beim generischen Maskulinum auch. Das Geschlecht wird nicht deutlich und kann für beide Fälle angewandt werden.
Hier habe ich aber die Möglichkeit klar zu differenzieren, wenn ich von einer bestimmten Person rede. Und bei Unwissenheit kann ich darauf immer noch hinweisen, falls notwendig. Natürlich kann man sich auch noch eine dritte Endung einfallen lassen, da ist man sicher noch nicht am Ende der Diskussion angekommen.
@Sedov8 Wie meinen? Mit der Pause soll ein Spektrum zwischen Mann und Frau verdeutlicht werden, wenn ich das richtig verstanden habe. Also ist das Ausschreiben dennoch nötig.
Mega witzig. Aber hey, why not? Beim generischen Maskulinum hört und liest man nur ein Geschlecht. Bei einem generischen Diversum würde man tatsächlich alle Geschlechter mithören und -lesen. Crazy!
Ja, richtig. Ergibt dann nur keinen Sinn, wenn die Lösung dieses „Problems“ das selbe Problem hat.
Ne kannst du ja eben nicht, weil die 3. Variante immer noch sowohl generisch als auch spezifisch sein kann.
Ich bin überzeugt davon, dass wenn man das tut, dann irgendjemand kommt und uns erklärt, wieso es noch eine vierte und eine fünfte Endung braucht. Genauso wie es ja jetzt auch schon diverse Varianten für Pronomen im non-binary Bereich gibt.
Genau durch diesen Schritt ist die aktuelle Situation überhaupt erst etnstanden.
Generisches Maskulinum -> wir brauchen auch eine Form für Frauen -> dann brauchen wir auch eine Form für non-binary -> dann brauchen wir auch eine Form für ??? -> …
Wäre es da nicht viel einfacher, nur noch eine Variante zu nehmen? So wie es im Englischen problemlos funktioniert?
im englischen gibt es zb auch keinen männlichen übergriff (oder vl doch, den mir spontan nicht einfällt) wie zb. mannschaft .
da ist die englische sprache wieder mal moderner.
Es gibt im Englischen halt generell keinen Genus. Aber männliche Überbegriffe gibt es schon. „guys“ wird z.B. oft benutzt, auch wenn in der angesprochenen Gruppe Frauen sind.