Gesicht gegen Nazis

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Das ist natürlich ein berechtigter Kritikpunkt.
Solange Vereine, Organisationen und Parteien wie “Pro Chemnitz”, “Pegida” und die “AfD” sich nicht klar und deutlich vom Rechtsextremismus abgrenzen, ist das durchaus sehr problematisch und solllte auch unermüdlich kritisiert werden.
Dennoch halte ich es für grundlegend falsch alle, die sich diesen Gruppen angeschlossen haben pauschal als Nazis zu bezeichnen. Das führt doch nur dazu, dass sie sich weiter radikalisieren.

Es ist natürlich sehr ungünstig, dass Bewegungen, die offenkundig Rechtsextremismus und Fremdenhass tolerieren, leider die einzigste Zulaufstelle zu sein scheinen für all jene Bürger, die lediglich die gegenwärtige unkontrollierte Masseneinwanderung und Migrationspolitik kritisch sehen und es ist auch beschämend dass diese Bürger sich diesen Bewegungen einfach zuwenden, anstatt selbstorganisiert Bewegungen zu initieren, die sich von denen dem Rechtsextremismus nahe stehenden klar und deutlich abgrenzen.

Von daher hoffe ich ja, dass die neue Sammlungsbewegung von Sarah Wagenknecht bezogen auf vernünftiger Kritik an der aktuellen Migrationspolitik und der unkontrollierten Masseneinwanderung als alternative Anlaufstelle genügend Anreize schafft, um sprichwörtlich die Spreu vom Weizen zu trennen.

Kommt leider auch oft genug vor, siehe G20-Gipfel in Hamburg oder Demonstrationen am 1. Mai. Die Frage ist halt, wie soll man sich da denn distanzieren? Es ist ja wohl eher so, dass die Extremisten mitmarschieren und nicht die gemäßigten und friedlichen Teilnehmer.

Nö, eben. Gleiches Spiel, andere Mannschaft.
Es wird meiner Meinung nach mit hetzerischer einseitiger Berichtserstattung das “Teile und Herrsche”-Prinzip angewandt.

Eingeschenkt-TV haben bei der Berichtserstattung über die faschistoide und gewaltbereite Pseudoantifa aber eben nicht unerwähnt gelassen, dass es im Vergleich dazu, was im großen und ganzen in Hamburg passiert ist, eben nur eine kleine Randerscheinung gewesen ist.
Generell berichtet Eingeschenkt-TV sehr sachlich, wenn man sich die Beiträge mal anschaut, anstatt wild über wahnhafte Wahrscheinlichkeiten zu spekulieren, also bleib bitte sachlich.

Lars Paulsen hatte dazu in einem MoinMoin nach der Bundestagswahl etwas interessantes erzählt: In der Politikwissenschaft ist es wohl so, dass man bei einer großen Koalition davon ausgehen kann, dass in der folgenden Wahl die außen gestärkt werden. Also rechts oder links.
Durch die aktuelle Migrationspolitik und Einwanderer Situation erhält dementsprechend die rechte Seite den Zulauf.
Wären jetzt sozialpolitische Vorkommnisse im Mittelpunkt hätten wahrscheinlich die Linken einen höheren Zulauf.
Ich weiß allerdings nicht ob die Aussage stimmt, habe es mir aber gemerkt da ich es sehr interessant fand und es wäre eben auch eine Erklärung für die aktuelle Situation.
Umso wichtiger ist es sich klarer zu positionieren und deutlich nach rechts abzugrenzen.

Wer einen klaren Blick auf die Situation hat, sollte mMn erkennen, dass die Rechten sich die aktuelle Situation eben zu nutze machen und weiter Angst und Hass schüren (Genau wie damals die Angst vor Juden geschürt wurde).
Chemnitz ist doch das Parade-Beispiel dafür. Ein Mensch (der sich selbst Anti-Rechts positioniert hat) wird ermordet. Die Täter werden unmittelbar verhaftet. Das Rechtssystem hat also funktioniert. Das Thema könnte damit im Prinzip erledigt sein. Die Rechten thematisieren jedoch nur die Nationalität der Täter um weiter Angst und Hass gegenüber Flüchtlingen und Ausländern zu schüren, und leider gibt es offenbar viele die sich davon beeinflussen lassen und denen somit „hinterher rennen“. Wieso gibt es keine Protestmärsche wenn Frauen Opfer von häuslicher Gewalt werden? Warum schreit niemand Widerstand wenn sich Priester an kleinen Kindern vergehen? Warum lehnt sich niemand auf gegen die Kriege die erst zu Flucht führen? Der Grund ist eben Rassismus!

Wie gesagt, ich bleibe dabei, auch wenn die Leute dort keine Hakenkreuz-Binde tragen, tragen sie ein Stück weit den Rassismus in sich und damit eben auch rechtes Gedankengut.
Man kann die Migrationspolitik durchaus kritisieren, auch das gehört zu Demokratie, aber nicht in dem man „Pro Chemnitz“, „Kaotic Chemnitz“ oder „der III. Weg“ folgt.

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Sehr guter Punkt. Ich würde noch hinzufügen, dass man sich an diese Sache gewöhnt hat. Es war schon immer so, also ist es doch gar nicht so schlimm. Die Kriminalität von Ausländern, war vor dem Flüchtlingsstrom schlicht auf Grund der geringeren Anzahl niedriger. Jetzt kann man quasi täglich davon lesen, weil sich eben auch der mediale Fokus dahingehen verstärkt hat.

Allerdings, nur arbeitet man ihnen sogar zu, wenn man alle, die auf die Straße gehen, pauschal den braunen Stempel verpasst.

Du simplifizierst das ein bisschen, so einfach ist das mMn nicht zu beurteilen.
Erstens ist Totschlag mit 26 Messerstichen schon harter Tobak und eben ein besonders schwerer Fall und wenn man allein die mediale Berichtserstattung verfolgt, so kann man eindeutig eine Häufung von solch schweren Straftaten seit Beginn der unkontrollierten Masseneinwanderung feststellen, die nunmal von Tätern mit einem bestimmten Migrationshintergrund begangen wurden.
Da nun aber jeder Mensch egal welcher Abstammung und Herkunft mit Frieden im Herzen geboren wird, ist es selbstverständlich dumm, falsch, asozial und rassistisch eine kriminelle Ader mit einer ethnischen Abstammung in Verbindung bringen zu wollen.

Kriminalität ist eben ein soziales Problem und manifestiert sich allein aus einem gewissen (anti-)sozialen gesellschaftlichen Millieu heraus.
Allerdings kann es sehr wohl sein, dass von Krieg und Armut zerrütteten Herkunftsländern solch ein Kriminalität ausprägendes Millieu aufweisen!

Wenn man also Menschen aus einem solchen schwierigen Umfeld zu sich holt, neben der notwendigen Versorgung aber integrative Maßnahmen und perspektivische Angebote auf der Strecke bleiben, es dazu noch zu Ghettoisierung kommt und das rein natürliche männliche Aggressionspotential durch den Frust, der auf Grund einer nicht geglückten Integration und einem Dahinvegetieren in überfüllten Flüchtlingsheimen in absoluter Perspektivlosigkeit weiter angeheizt wird und viele Geflüchtete im Grunde genommen wenig Besserung zu ihrem vorigen Leben sehen, also man ihnen im Grunde genommen ein “soziales” Millieu mit denselben, ähnlichen oder gar schlimmere Zuständen beschert, dann ist es ja wohl klar dass sich eventuell schon vorher ausgeprägte Kriminalität und Verrohung nur noch weiter zuspitzt.

Das Problem ist meiner Einschätzung nach einfach, dass Menschen generell erst dann aufstehen, wenn die Probleme vor ihrer Nase zu stinken anfangen und Berichten zu Folge soll die Kriminalität in gewissen Ghettogebieten in Chemnitz eben vorher schon besorgniserregend gewesen sein und der schwere Messerangriff hat das Fass wohl zum Überlaufen gebracht. Sicherlich auch zur insgeheimen Freude vieler echter Nazis, die daraufhin mit Hitlergruß durch die Stadt marschiert sind, aber ich denke man muss halt genau hinschauen und differenzieren, anstatt alle über einen Kamm zu scheren und somit die ohnehin schon stattfindende Radikalisierung weiter anzuheizen.

WIe bereits gesagt, Kriminalität ist immer ein Zeichen von misslungener Integration und hat mit Abstammung rein garnichts zu tun. Dass beispielsweise im Osten nicht wenige Deutsche zu Nazis entarten, liegt ja auch daran, dass bei den Betroffenen die gesellschaftliche Integration missglückt ist.

Würde der Staat die Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen auf Höhe seiner Integrationsleistungsfähigkeit anpassen, wäre der sogenannten Ausländerkriminalität der Nährboden entzogen. Mit dieser Forderung protestierend und friedlich auf die Straße zu gehen ist mMn völlig legitim und mitnichten ausländerfeindlich.

Fraglich ist allerdings schon, wie viele der Protestierenden den Ursprung von Kriminalität tatsächlich in missglückter Integration und Perspektivlosigkeit erkennen und wieviele davon Kriminalität fälschlicherweise an Abstammung, Nationalität und Kulturkreisen andichten wollen.

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Diese Grenze würde übrigens so bei 500.000 Personen im Jahr liegen. Wenn nicht gar deutlich höher. Damit jene, die eine Obergrenze fordern aber zufrieden wären, müsste man die Migration auf annähernd null begrenzen. Schau doch mal nach Ungarn oder Japan, wie diese Länder schon von Islamisierung reden oder davon, dass sie nicht mehr aufnehmen könnten, bei Zahlen die nicht mal vierstellig sind. Es geht hier nicht um tatsächliche Zahlen, sondern um die Sache an sich.

Ich habe so das Gefühl, dass genau das das Problem ist und sehr viele es an “Abstammung, Nationalität und Kulturkreisen” festmachen. Ich bin Chemnitzer und wenn ich mich mit anderen unterhalte, die dem Ganzen sehr kritisch gegenüberstehen, dann kritisiert man nie, dass die Flüchtlinge ja schlecht integriert werden und perspektivlos sind, sondern es klingt immer durch, dass es eben rassistische Motive hat.
Ich kann es aber auch nicht beurteilen, inwieweit genau das medial aufgegriffen wird und die Menschen so dargestellt werden (sollen). Das ist alles höchst spekulativ von mir.

Einigen wir uns auf Nazi Mitläufer?

Ich glaube dass ist ein allgemeines Problem.

Bei einer Demo bekommt man ja nicht mit ob die meisten wirklich Nazis sind oder ob nur einige Nazis mitlaufen die aber so laut und assi sind dass die eben am meisten auffallen. Also können auch die Nazi’s quasi die Mitläufer sein.

Das ist doch das gleiche bei friedlichen “linken” Demonstrationen wo ein kleiner Block anfängt zu randalieren und natürlich kommt in den Medien dann nur diese zur Sprache.

Übrigens wenn man sich die Bilder anschaut fällt oft auf dass viele die aus der Rolle fallen besoffen sind - vielleicht sollte man über ein Alkohol Verbot auf Demos nachdenken. Nicht mal als Gesetzt sondern reicht ja wenn der Veranstalter das vorher klar macht. Macht auch einen besseren Eindruck da es nicht wie ein Partyzug aussieht sondern wie etwas ernstes.

Ich glaube auch nicht dass die anderen Teilnehmer gegen die Extremisten aus den eigenen Reihen was machen können - bzw. hab ich sowas noch nie gesehen.

Du meinst man bekommt es nicht mit, wenn Leute “Frei, sozial und National”, “Deutschland den Deutschen, Ausländer raus” oder ähnliches schreien? Das scheint mir eine sehr schwache Ausrede zu sein.

Nur, dass man bei rechten Demos, wie man aktuell sieht es eben nicht tut. Schau dir mal die Berichterstattung des Heute Journals an.

Das gibt es durchaus schon als Demo-Auflage. Wird halt bloß nicht durchgesetzt von der Polizei.

Einfach nicht an Demos von Extremisten teilnehmen und eine eigene Demo organisieren.

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Ich bin da anderer Meinung. Die Zeiten fürs Differenzieren und Entschuldigen sind vorbei, da es nichts bringt und die Rechten immer stärker macht.

Jeder der heutzutage noch auf einer Pegida Demo mit läuft, hat kein Problem mit Nazis oder stimmt diesen indirekt zu. Da geht es schon lange nicht mehr um besorgte Bürger, sondern frustrierte Menschen die jemanden suchen den sie Hassen können.

Bei dieser “Demo” gab es laute und offene Hitler Rufe die weit zu hören waren, wie man dem Bildmaterial entnehmen kann. Das kann man nicht mehr entschuldigen.

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Vor Allem allerspätestens jetzt, nach einer ganzen Woche seit den ersten Ausschreitungen nicht.

Nein, diese Leute muss man nicht mehr „überzeugen“, „ernst nehmen“ oder „zurückgewinnen“. Die wollen das auch gar nicht. Wer da jetzt noch mitmarschiert, teilt oder billigt ganz klar die Ideologie, die da vertreten wird.

Der Vergleich mit „linken“ Demos hinkt übrigens ganz gewaltig dort, wo diese nicht vom Schwarzen Block organisiert werden - also nahezu fast immer. Diese Gleichmacherei ist eh nur der widerwärtige Wurmfortsatz einer konservatorisch-apathischen „Mitte“, die eigentlich keine Ideen oder Ziele hat außer, dass Alles so bleibt, wie es gerade ist, weils für einen selber gerade erträglich ist. EIn Gleichsetzen von anti-faschistischen mit pro-faschistischen Ideen ist immer und grundsätzlich falsch. Auf jeder Ebene und in jeder Hinsicht.

@ heute journal: Berichterstattung auf AfD-Niveau… demnächst dann die Weltkriegsdoku „Vergessene Täter“: „Die Gewalt im zweiten Weltkrieg ging in nicht unerheblichem Maße auch von den Alliierten aus“… :unamused:

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Ich glaube, dass kann man auch gar nicht mehr. Weil sie den Medien und auch den staatlichen Institutionen nicht mehr vertrauen. Das Misstrauen gegen den Staat kommt durch vermeintliches Versagen beim Thema Kriminalität. Wenn du diesen Leuten jetzt zeigst, dass es letztes Jahr so wenig Straftaten wie seit 25 Jahren gab, dann heißt es nur, dass die Zahlen ja gefälscht seien.

Ich hör das immer wieder, aber ich hab da inzwischen eine weitaus simplere und auch einleuchtendere Theorie. Sie beruht darauf, dass Ausländerfeinde ausländerfeindliche Parteien und Organisationen unterstützen. Diese Leute haben ja laut Umfragen mehrheitlich auch keine Probleme mit Rechtsbrüchen “Deutscher”, z.B. im Rahmen der aktuellen Krawalle. Da liegt der Umkehrschluss nahe, dass die angebliche Angst vor gestiegener Kriminalität für die meisten davon nur genauso ein Feigenblatt ist wie angebliche NoGo-Areas in weit entfernten Großstädten oder früher mal die Protokolle der Weisen von Zion - es wird geglaubt, weil es die eigenen Vorurteile stützt, nicht umgekehrt.

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Ich glaube das trifft auf die Leute zu die dort mitlaufen, aber es gibt halt noch die größere stille Masse, die aktuell bei 17% steht.

In meinem Umfeld sehe ich auch wie Leute die eigentlich intelligent sind und im eigenen persönlichen Umfeld kein Problem mit Leuten anderer Herkunft haben, plötzlich komische Sachen sagen.
Das fängt dann tatsächlich an mit: “So müsste man mal über die Linken schreiben” / “Das wird doch alles gelenkt” / “das sind doch fake news”

Die würden wahrscheinlich nicht mit laufen und hätten ein komisches Gefühl bei den Hitler Rufen, aber in der Kabine wird dann doch der Haken bei der AFD gemacht. Und in 15 Jahren will es dann keiner gewesen sein…

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Ich verstehe schon, worauf du hinauswillst, aber ich bewerte das halt ganz anders, meinetwegen „radikaler“. Du wirst immer und überall „intelligente“ Leute finden, die dennoch irgendwo in sich drin Dinge denken und empfinden, von denen sie objektiv wissen, dass diese (moralisch, sozialethisch oder auch nur dem ureigenen Instinkt nach aber vielleicht sogar auch ganz objektiv) „falsch“ sind. Ob sie dem dann irgendwann nachgeben, ist dann eher eine Frage der Selbstbeherrschung, die dann unter einem affirmativen Umfeld natürlich eher zusammenbricht. Und das Umfeld wird mit jedem „Montagsspaziergang“, jeder „Migranten fressen unsere Kinder“-Schlagzeile und jedem Krawall chemnitzscher Prägung affirmativer.
Mit 10-25% Anteil von rechtsradikalen, nationalistischen bis hin zu pro-faschistischen Bevölkerungsgruppe muss man in einer demokratischen Gesellschaft einfach immer rechnen, abhängig von den sozialen Faktoren zum jeweiligen Zeitpunkt. Wobei die Schwankungen wahrscheinlich weniger besagen, dass die Leute „weniger rechts“ sind, sondern eher, dass sich je nach gesellschaftlichem Klima die Grenzen des Sag- und Machbaren verschieben und damit auch die Definition des rechten Rands. Von daher müssen wir uns keine Sorgen machen, denn bald ist „Heil Hitler“ wieder in der gesellschaftlichen Mitte angekommen und der Bevölkerungsanteil an Rechtsradikalen sinkt automatisch gegen Null… :unamused:

Nein bein meinen ganzen Post ging es darum dass man nur noch die Extremisten sieht und nicht mehr die eigentlichen Protestanten.

Weil Extremisten ja auch nur zu Demo’s gehen die klar als „für Extremisten“ gekennzeichnet sind…

Der Spruch könnte 1:1 auch von einen Nazi kommen. Die Welt ist nun mal nicht Schwarz/Weiß und auch wenn es eine einfache Lösung ist alle anders Denken als Nazi’s abzukanzeln ist damit niemanden geholfen außer den Nazis vielleicht.

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Ich finde das wirklich traurig, wohin Deutschland abdriftet. Das Land ist gespalten wie schon lange nicht mehr…