Das mit der Klima Debatte ist nur der Aufhänger, weil es das Thema im Interview war. Wie geschrieben, sehe ich das Problem bei vielen gesellschaftlichen Problemen, nicht nur beim Klimawandel.
Das man Themen emotionalisiert ist natürlich älter als das Internet. Die Frage ist ja eher, wie man dem entgegen wirken kann.
Ich fand es ganz gut, dass die Förderung nach einem Fach soziale Medien in der Schule auf kam. Da träume ich Schon seit Jahren von. Wie läuft das bei euch ab? Du bist ja Lehrer, wenn ich mich recht erinnere?
Naja theoretisch ist ja „digitale Bildung“ teil des Curriculums (zumindest in Ö) in allen Fächern, allerdings nur theoretisch. Dem Thema nehmen sich bestenfalls dies Informatik- bzw. die Deutsch- und manchmal auch anderen SprachlehrerInnen an. Bislang hab ich versucht, Themen wie Quellenkritik zu machen. Allerdings fehlt einfach die Zeit und ich kann ja auch nur den deutschdidaktischen bzw. geschichtsdidaktischen Zugang machen. Die technische Expertise fehlt mir da einfach. Da sind manche Kiddies schon weiter. Ein eigenes Fach soziale Medien, weiß ich nicht ob ich das gut fände. Aktuell wär ich eher dafür den Informatikunterricht da endlich zu reformieren und an die Gegebenheiten anzupassen und eben Social Media da einzubauen ins Curriculum.
Also, das Fach soziale wäre auch eben ziehmlich interdisziplinär, wie du schon ganz gut herausgearbeitet hast. Es sollte Quellenkritik beinhalten, soziologische Auswirkungen, wie z.B. Cybermobbing und Entwicklung Auswirkungen von Shitstorms und die Funktionsweise eines sozialen Netzwerks erklären. Das letztere kann man glaube ich bewerkstelligen ohne technisch zu sehr in die Tiefe zu gehen. Das kann man dann im Fach Informatik machen.
Man könnte aber auch solche Themen wie Office-Benutzung u.ä. etwas reduzieren, zumindest zeitlich (es ist mMn nicht notwendig sich ein ganzes Semester nur mit Word auseinanderzusetzen), dann wäre denk ich genug Platz für die (ich fass die bereits genannten Punkte mal unter diesem Begriff zusammen und ja ich erfinde ihn grad^^) „digital soft skills". Natürlich bleibt es den anderen Fächern nicht erspart, sich auch mit solchen Themen auseinanderzusetzen, gerade Deutsch und Geschichte/Politische Bildung nicht, aber ich denke, dass da die “Themenhoheit” bei den InformatikerInnen ganz gut aufgehoben wäre.
Gab es das denn alles mehr als an anderen wo es immer ein paar Spinner gibt? Also das zusammen kommen an Silvester und böllnern klingt für mich als Grund etwas dünn.
Wo gibt es rechtsfreie Räume? Wo werden diese Beansprucht?
Und wo tut er das nicht mit einer Deeskalationstaktik?
Der Titel:“digitale soft skills”, gefällt mir ^^. Wäre wahrscheinlich gut, wenn man den Kurs als Basis nimmt, damit die von dir angesprochenen Fächer das wissen um soziale Medien in ihren Fächer bei den Diskussionen voraussetzen können.
Edit: Wenn Word und Office zu Informatik gehören, dann ja. Ich würde die beiden Themen auch eher unter Soft-Skills fürs Leben verorten, als bei Informatik.
Jop, dass ist auch ein Problem, das man bei so etwas gerne einkinkt. Ist aber verständlich, da sich Shitstorms oft gegen einzelne Person richten und diese defamieren. Bei Organisationen kann man deutlich mehr Rückrrad erwarten. Es ist aber wi schon angesprochen, kein Problem, dass sich in ein politisches Lager einordnen lässt.
Ist es, würd es nicht zu den Soft-Skills zählen, weil da die technischen Fähigkeiten beigrabracht werden und weniger der sensible und kritische Umgang mit dem Medium (zumindest würd ich so die Grenze ziehen).
Das ist absolut richtig, allerdings ist das Word in der Regel nicht das Problem und wenn, dann kriegt man das in 1-2 Monaten locker hin. Eher Excel ist da mMn das Problem, da muss mehr Zeit reingesteckt werden. Im Übrigen wär ich auch der Meinung, dass Informatik mehr Stunden bekommen soll.
Ich glaube nicht, dass es sich dabei um eine Eigenart von Social Media oder Onlinemedien handelt, sondern eher des menschlichen Wesens bzw. der Frequenz mit der wir Nachrichten konsumieren.
Womit soll man Zeitungen und TV-Zeit füllen, wenn man nur das große ganze Betrachtet, gerade beim angesprochenen Klimathema sind die grundlegenden Fakten und Argumente doch sehr schnell durchgesprochen.
Hinzu kommt, dass Menschen für sehr abstrakte Themen häufig einen konkreten Aufhänger brauchen, der ein Thema dann relevant macht. Aus diesem Grund wirkt dann ein einzelnes Ereignis als Katalysator für deutlich grundlegendere Diskussionen - z.B. Fukushima, Sylvester 2015 oder auch OmaGate als Anlass für eine Reformdebatte des ÖRR.
Ich bin mir auch nicht sicher, was diese “soft skills” im Bezug auf Social Media dann erreichen sollen. Man wird die Menschen nicht dazu bringen können, dass sie die Gatekeeper Funktion der traditionellen Medien wieder 100% akzeptieren, zumal es in unserer sehr vielfältigen Medienlandschaft genügend Angebote gibt, die eine entsprechende Agenda haben.
Das große Problem bei Social Media ist vielmehr, dass sich Menschen ihre eigene Realität in Form einer filter bubble bauen und es keinen konstruktiven Austausch zwischen den unterschiedlichen Lagern gibt. “Früher” hat man sich, mangels alternativen, in der peer group (Arbeitsplatz, Verein, Familie etc.) über Politik unterhalten und dadurch auch ein gewisses Verständnis für andere Positionen gehabt. Heute gibt es dafür “guides” im Internet, wie man mit dem “AfD Onkel” beim Familientreffen umgehen sollte, weil seine Gegenwart etwas derart schreckliches ist.
Für dieses Problem sehe ich aktuell leider keine Lösung.
Sie sollen vor allem den kritischen Umgang mit digitalen Medien ermöglichen. Es fängt schon damit an, dass einige nicht mal ein „Satireblatt“ wie den Postillon nicht von echten Nachrichten unterscheiden können. Der Umgang mit Fakenews geht da in eine sehr ähnliche Richtung. Zusätzlich sollten da mMn auch Themen drin sein, wie etwa Cybermobbing, Selbstdarstellung im Inet, Umgang mit Trollen, Datensicherheit, …
Eigentlich schon.
@ Excel: ich weiß nicht. Was ich so mitkrieg, ist es v.a Excel was Probleme bereitet. Word und Powerpoint sind es eigentlich ganz selten.
Ich glaube da Prallen einfach zwei Welten aufeinander ^^. Für mich ist alles, was sich nicht mit dem inneren eines Rechners oder eines Programms auseinandersetzt keine Informatik. Es handelt sich viel mehr, um das Bedienen einer App.
Ich glaub du solltest dich nicht zu sehr am Begriff aufhängen. So heißt einfach nur das Fach in Ö und selbst das nicht überall gleich. Im Endeffekt kannst dus auch Computerunterricht oder Digitalkunde oder sonst wie nennen. Ich denk, dass der Begriff noch ein Überbleibsel aus den 80ern ist. Wundert mich eh, dass sie den Begriff nicht wirklich geändert haben Beim Turnunterricht passiert das andauernd