Nachtrag: auch die Englisch oder geographielehrer nutzen alle paar Jahre ein anders Lehrbuch, weil es etwas „neues und besseres“ gibt und die Schule nun dieses bestellt
Das Lehrbuch mag anders sein, aber da wird sicher trotzdem noch in Geographie das Thema “Karst” behandelt und dazu hat der Lehrer immer noch seine einmal erstellten Lehrunterlagen.
Sprich wenn der Lehrplan nicht stark umgestellt wird, hat man als Lehrer eigentlich pro Fach und Jahrgangsstufe nur einmal viel Arbeit und dann hat man es quasi wie ein “Werkzeug” im SChrank und kann darauf zugreifen.
Das ist circa so wie wenn du sagt:
Der Elektriker muss sich nur einmal das Werkzeug kaufen und kann dann das immer gleiche elektrikerzeugs machen
Ist das in der Schule anderst, als an der Uni? Der Lehrer müsste ja wenigstens auf die Quelle bei den verwendeten Materialien verweisen, dann sollte es mit den Rechten kein Problem geben. Die gezeigten Materialien werden ja auch nicht kommerziell verwendet.
Naja die Quelle sollt man schon angeben, aber prinzipiell darf man alles für den Unterricht verwenden, egal ob Filmausschnitte, Musik, Bücher oder Zeitungen. Solang die Kopien, sofern man welche verwendet, nur im Kontext des Unterrichts eingesetzt werden, gibts copyrighttechnisch keine Probleme. Für Zeitungen gibts in Ö sogar ein eigenes Programm nahmens ZiS (Zeitung in der Schule), bei der man als LehrerIn für begrenzte Zeit sich Zeitungen zusenden lassen kann, um sie mit den SchülerInnen dann im Unterricht zu behandeln. Das hatte ich sogar selbst noch als Schüler.
Wir hatten mit unserem Deutschlehrer in der Oberstufe mal ein Jahr lang verschiedenste Zeitungen das Probemonat oder zwei Probewochen abgeschlossen und dann zwei Wochen Standard, zwei Wochen Presse, zwei Wochen Krone etc. und nachher Vor- und Nachteile der jeweiligen Zeitung besprochen.
Gesamtsieger (im humanistischen Gymnasium!) war die Krone ^^
Auch ne Möglichkeit. Dass er da gar nicht aufs ZiS zurückgegriffen hat, wundert mich. Ist doch organisatorisch einfacher, weilst gleich Zeitungen für bis zu 50 Schüler checken kannst, ohne dass jeder ein eigenes Probeabo abschließen muss. Aber solangs funktioniert, why not
Aber so hat jeder gleich gelernt wie das mit Abo und rechtzeitig kündigen funktioniert und jeder hat es nach Hause bekommen
Auch wieder richtig. Dafür ist man aber auch drauf angewiesen, dass das mit dem rechtzeitig kündigen funktioniert, sonst hat man sudernde Eltern vor einem stehen, weil das Kind ein Abo abgeschlossen hat, was sie nicht wollten und dann blechen können.
Bei uns war das in der Oberstufe. Da hatte jeder sein Konto. War dann eben dein Problem und eine Lektion fürs Leben.
Oder in meinem Falle:
Drei Lektionen fürs Leben ^^ Und zwei Wochen vor der Schule zur Trafik maschieren, weil ich das Abo für die Krone vergessen hatte ^^
Wir mussten im Leistungskurs Wirtschaft und Politik eine Tageszeitung abonniere für 2 Jahre. Wurde auch abgefragt
Wenn der Kreuzschlitz nicht kaputtgeht, kann er auch nach 20 Jahren noch gehen.
Und wenn der Biolehrer was zu Photosynthese macht, ist sein 10 Jahre altes Material noch genauso gut
werden nicht in wirklichkeit, wenn man digitale kompetenz fordert, mehrere kompetenzen auf verschiedenen ebenen miteinander vermischt?
soziale kompetenz (bspw. höflicher, respektvoller umgang miteinander, verantwortung), quellenanalyse (gehört afaik zum geschichtsunterricht), statistik, recherche, journalismus, etc - ich hab bestimmt einiges vergessen - all das wird ja bei der einordnung von meldungen in medien gefordert.
wer soll das leisten und wie soll das aussehen?
ist das aufgabe der schule, wenn ja, welche schulform und welches fach?
wie soll das ins curriculum eingebaut werden? was kann dafür aus dem curriculum entfallen?
wenn ich mal zwei minuten drüber nachdenke, erscheint mir die aufgabenstellung „(digitale) mediale kompetenz vermitteln“ doch sehr viel komplexer und komplizierter als gedacht.
'Und exakt das ist das Problem.
Klar wäre ein Fach, wo 2 Wochen die Stunde besprochen wird, was gerade „im Netz abgeht“
eventuell interessant, aber dann hast du da drin eben auch Schüler sitzen, wie einen Kumpel von mir, der das Internet quasi nur nutzt wenn er was kaufen will oder sich auf YouTube gezielt etwas anschauen will (zb wie Werkzeug X funktioniert oder sowas)
Wenn du dann Rezo und co ansprichst müsstest du denen erstmal das Video vorspielen, wodurch 2 Stunden schonmal rum sind
Nicht zu vergessen das die Stundenpläne eh schon brechend voll sind.
Teil der freiheitlich-demokratischen Grundordnung ist aber auch das Recht, die Verhältnismäßigkeit einzufordern.
Du verwechselst einfach Einsatzkritik damit, dass irgendjemand das Gewaltmonopol des Staates infrage stellt.
Deine Haltung, dass der Staat und damit die Polizei immer Recht hat und wer zusammengeknüppelt wird, der muss automatisch selber Schuld sein, die Du hier schon bei diesen Themen öfters an den Tag gelegt hast, finde ich äußerst bedenklich.
Du scheinst wohl mehr Fan einer autoritären Staatsführung zu sein als von einer liberalen Demokratie.
Ich erzähle immer gerne die Anekdoten von meinen Erfahrungen als Fußballfan. Oft sind es betrunkene Fans oder fanatische Spinner, die Situationen eskalieren lassen. Aber ich habe ebenso oft miterleben müssen, wie die Polizei durch martialisches Auftreten selber dafür gesorgt hat.
Du wirst bei keinem Fach es jemals haben, dass alle sich dafür interessieren.
Und @Rezo video, da gäbe es genug Ansätze die Problematik zu umgehen, etwa, dass man nicht das rezo video selbst sondern die Reaktionen darauf analysiert, dass man sich Zusammenfassungen ansieht, das video als Hausübung gibt, usw.
Das sowieso. Es ist sowieso eher selten der Fall, dass im Unterricht nur eine Kompetenz bzw eine Fähigkeiten alleine gefördert wird. Gerade das macht auch guten Unterricht aus, dass er mehrere Zugänge erlaubt und verschiedene Teilbereiche fördert. Der Grund dafür ist, dass so bessere Verknüpfungen und Zusammenhänge hergestellt werden können.
Wie gesagt, ich glaube es ist ein Trugschluss zu glauben es wäre nur fehlende Kompetenz. Viel glauben es, obwohl sie wissen das Falsch ist, weil es ins Bild passt und das weitergeben dieses Bild stärkt.
Das stimmt doch gar nicht, nie wurde so viel nach Quellen gefragt und gesucht Vor 20 oder 40 Jahren wäre ein durchschnittlicher Nachrichtenschauer nie auf die Idee gekommen nach Quellen zu suchen oder ähnliches.
Ob Leute nun in der Lage sind wissenschaftlich Quellen zu verfolgen ist eine andere Frage, das Bewusstsein ist auf alle Fälle da.
Reaktionen auf etwas analysieren das man nicht kennt, ist auch auch nicht so einfach
Und klar, das Video kann man als Aufgabe geben, aber es bleibt dabei das man dafür einen sehr engagierten Lehrer braucht, der zb nach solchen Sachen schaut, was sich nicht vorschreiben lässt.
Plus wenn man eben dann kontroverse Videos als Hausaufgabe gibt (zb auch mal AFD oder Linke Parteireden anschauen) MUSS das eben zwingend besprochen werden, nicht das sich da bei einzelnen Schülern falsche Gedanken einpflanzen, wenn man es nie besprochen hat und sich das bei denen festsetzt.
Natürlich ist es nicht NUR fehlende Kompetenz. Dazu gehört genauso auch Ignoranz, fehlende Empathie usw. Allerdings ist eben diese fehlende Kompetenz oft genug ein Faktor und wenn die Schule schon die Möglichkeit hätte, da anzusetzen, warum es nicht auch machen. Der einzige “Schaden” der dabei entstünde, wäre die aufgebrachte Zeit, die man mit diesen Themen verbringt.