Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt II

Als ob es den USA je um Terrorbekämpfung gegangen wäre. Die Taliban haben die USA im Zuge des Kalten Krieges selbst “gezüchtet” und ihnen ist dann ihre Schöpfung auf den Kopf gefallen und im Irak gings nie darum einen Despoten zu entmachten, sondern nur um Macht und Ressourcensicherung.

Edit: btw wie viel Zynismus kann man denn aufbringen, den Mord an ZivilistInnen zu rechtfertigen?

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So viel kann man doch gar nicht saufen um das zu glauben. :smiley:

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Ich hab von dir nichts anderes erwartet. Aber gut, es heißt im Endeffekt ja, dass du dann auch Menschen verstehen kannst, die dann US-Soldaten töten wollen, wenn die ganze Familie getötet wurde durch einen Angriff.

Welches waren denn die Motive im Irak? Deine Verschwörungstheorien kannst du aber gern in der Schublade stecken lassen. Ich bin gespannt, welche edlen Motive die US-Administration hatte. :slightly_smiling_face:

Auch bin ich gespannt, welchen Nutzen es hatte die komplette Region zu destabilisieren und dem Iran damit überhaupt die Chance gab sich so auszubreiten? Ja, ja der alte gute Freund Saddam war auf einmal böse. Aber wer Null Plan hat, was danach folgt, verursacht dann Chaos. Auch der Austieg des IS ist keine Verschwörung sondern Fehler der Bush- und Obama-Regierung.

Afghanistan ist auch ein tolles Beispiel. Nun möchte man mit den Taliban Frieden schließen und akzeptiert dann auf einmal das Morden?

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Wie gesagt, es gibt natürlich Verschwörungstheorien, die eine andere Motivation unterstellen, die aber einer Überprüfung nicht standhalten. Es stimmt, dass die USA, zusammen mit den Saudis, in den 80ern Pakistan finanziell und Materiell dabei unterstützt haben die Mudschaheddin in Afghanistan auszurüsten und auszubilden, allerdings haben die Pakistaner sehr genau darauf geachtet, dass sie die einzigen sind, die vor Ort Kontakt haben.

Nach dem Rückzug der Soviets haben sich dann die meisten dieser Gruppen im Peshawa-Abkommen auf eine Nachfolgeregierung geeinigt - Hekmatyar, ein dem pakistanischen ISI besonders nahe stehender Warlord jedoch nicht. Darauf hin gab es einen Bürgerkrieg, im Laufe dessen der ISI seine Unterstützung von Hekmatyar eingestellt hat und die neu gegründeten Taliban (1994) unterstützt hat. Die primäre Motivation für Pakistan lag darin, dass sie eine paschtunische Regierung in Afghanistan wollten, um nicht in Gefahr zu geraten, dass sich Indien und Afghanistan gegen Pakistan verbünden. In diesem Bürgerkrieg standen dann auf beiden Seiten Milizen die in den 80ern gegen die Soviets gekämpft haben.

Zu den genaueren Hintergründen dieser Entwicklungen empfehle ich das Buch Secret Ghost Wars von Steve Coll.

Die US Administration dachte, in Retrospektive zu Unrecht und mit einer gehörigen Portion Überheblichkeit, dass sie durch den Sturz Saddams und den Aufbau eines demokratischen Staats die Situation im Nahen Osten deutlich entschärfen können. Hier bei ist zu bedenken, dass Saddam nicht nur seine Nachbarn Angegriffen sondern auch eigene Minderheiten mit Giftgas ermordet hat.

Diese Darstellung ist doch mehr ein Hollywood trope und hat mit der Realität relativ wenig zu tun. Es hat natürlich eine gewissen Charme, sich den Terroristen als armes Waisenkind vorzustellen, dass 20 Jahre später seine Rache nimmt, hat aber wenig mit der Realität zutun. Was natürlich stimmt ist, dass die Drohnenangriffe von den entsprechenden Parteien durchaus als effektive Propaganda genutzt werden um neue Mitglieder und Sympathisanten zu gewinnen.

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Selten so einen menschenverachtenden Kommentar gelesen.

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Es geht hier ja auch um eingriffe in einen souveränen Staat.

Deutschland würde sich sicher auch beschweren, wenn Argentinien zb die geflüchteten Colonia Dignidad Verbrecher hier einfach mal in die Luft sprengt, da
Deutschland sie nicht ausliefert.

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Und die Erdölreserven, welche nach Saudi-Arabien die zweitgrößten sind, spielen natürlich keine Rolle. Wäre es den USA wirklich wichtig eine demokratische Regierung in der Gegend zu haben, würden sie nicht mit Saudi-Arabien paktieren. Nach O’Neill have Rumsfeld selbst genau dies am 30.01.01 gesagt. Am 3.2.01 wurden sogar die Ölfelder zu einer Frage der “nationalen Sicherheit” erklärt. Auch wollte man verhindern, dass der Euro anstelle des Dollars als Handelswährung für Erdöl verwendet werden soll.
Dass der Plan, so an Öl zu kommen nicht funktioniert hat, steht auf einem anderen Blatt. Mich würds auch nicht wundern, denn würdest du mit jemanden eines der wichtigsten Ressourcen handeln, wenn dieser zuvor dein Land niederbombt?

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Und andersrum gilt das nicht, das die USA knapp 20 Jahre nach 9/11 Rache nimmt bzw. immer noch Drahtzieher und Mitläufer von damals erst jetzt aufspüren und ausschalten kann? So den großen Unterschied sehe ich da nicht.

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Was hat denn Soleimani mit 9/11 zutun? :confused:

Ein guter Witz. Warum benötigte man dann die Lüge über die Massenvernichtungswaffen, wenn ein Kriegsgrund schon Jahre vorher feststand? Ja, die ganze Täuschung ist nachgewiesen, auch wenn du es nun als Grund nicht mitaufführst. Warum auch immer.

So wie die USA nachweislich auch sehr viel Propaganda und Täuschung nutzt um Angriffe oder Kriegsgründe zu legimitieren. Aber das ist deiner Ansicht nach wohl alles rechtes.

Im Übrigen, lass meine Begründung ein Hollywood-Trope sein. Deine ist auch sehr in das Schwarz-Weiß-Denken von Actionfilmen mit Kopf ausschalten manifestiert. Ich habe zuletzt einige Staffeln 24 rewarched. Du würdest gut auf eine der beiden Seiten passen. Töten, töten, töten. Solange das Ziel ausgeschaltet ist, ist egal was drum passiert. Da nehmen sich alle nichts.

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Hier noch ein Beitrag zum Thema Iran.

Hast du nicht angefangen mit „Bekämpfung von Terroristen, die über 3000 unschuldige Zivilisten in den USA getötet haben“? Ich hab keine Ahnung was das eine mit dem anderen zu tun haben soll. Sag du es mir.

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Der US Präsident kann ohne zustimmung des kongresses 60 tage krieg frühren plus 30 tage als rückszugszeitraum, im grunde. Dabei geht es auch um Bodeninvasionen und nicht drohnen schläge.
Ich hab mal eine alte präsentation von mir aus dem 3. Semester im Studium ausgegraben die die War Powers zusammenfassen für mehr infos einfach mal den wiki artikel hier lesen.

Zusammenfassung

War Powers

Framers separated military power between Congress and President.

 Congress can declare war and it also manage the armed forces
 President commands military forces, negotiates treaties and defends the nation as commander-in-chief

This system prevents one side to overrule the other. (E.g. President as military dictator is not possible) It also lays military power into the hand of an authority elected by the American people.

Framers did not expect Congress to authorize every war. Speed and secrecy, which only a president can provide, are essential in emergency situations.

Congress has made formal declaration of war only five times, most notably World War I & II

 When Presidents thought war was necessary, they found ways and means to circumvent the constitutionally mandated declaration of war, for instance by pushing a resolution or emergency legislation through Congress (famous examples: The Gulf of Tonkin Resolution under President Johnson; the USA Patriot Act under President George W. Bush).

Due to a single sentence in the Constitution that explains presidential war powers the interpretation of such is rather broad
 “The President shall be Commander in Chief of the Army and Navy of the United States, and of the Militia of the several States, when called into the actual Service of the United States.”
 Any action that helps to defend the nation or that helps contain the enemy can be justified under the broad interpretation of the commander-in-chief clause.

Presidential war powers grew gradually over time and were usually approved by Congress

 Power grew because the flexibility, speed, secrecy and unity of command was highly valued in high pressure situations, for example during Civil War and during the two World Wars.

 Every extension of presidential war powers set a precedent for future presidents. (Lincoln -> Wilson -> Roosevelt)

 War powers act of 1973 tried to cut those powers but presidents regularly found a way around it

o Heavily flawed law

Nuclear weapons enhanced the President’s war powers

 Decisions on when to use them or when to delegate authority to military commanders are entirely on the president

 The nature of nuclear weapons, which can be delivered quickly, requires Presidential control

o The actual power to destroy the world in one hand
Sources:

  • Peters, Gerhard, et al., eds. The Presidency A to Z. Washington, DC: CQ Press, 2008.

Der wichtigste punkt ist die commander in chief clause die so vage ist das der president fast alles damit rechtfertigen kann.

Haben sie auch noch nie. Never change a President at war. Ist ein bekannter grundsatz.

Mir ist eh bewusst, dass ers bis zu nem gewissen Grad darf, arg find ichs dennoch, aber danke trotzdem :+1:

Man darf halt nicht vergessen das die USA eine bedrohte nation waren in ihren anfängen. Deswegen haben die Gründerväter dem präsidenten diese macht gegeben. Ist heutzutage ja nicht mehr wirklich zeitgemäß aber da gibt es ja noch mehr sachen wie z.b. das electoral college

Die US-Verfassubg ist halt wie ne Betaversion eines Games, schon ganz nett, aber mit jeder Menge Bugs

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Würde ich so nicht sagen, sondern eher so das jede Verfassung auch immer ein Produkt ihrer Zeit ist. Mit Betaversion ist es da nicht wirklich gut beschrieben, denn für ihre Zeit war sie revolutionär.

Der Vergleich war natürlich nicht 100% ernst gemeint. Klar war es für die Zeit revolutionär, aber eben nur für diese Zeit und hätte man es sich erlaubt (ich setz hier mal das Bild fort :wink:) nicht nur DLCs (Amendments) sondern auch Bugfixes (Modernisierung der Verfassung) zu integrieren, wäre es heute nimmer in der „Betaversion“.

Das ist aber natürlich keine Eigenart der US-amerikanischen Verfassung.
Ich tue mich schwer das so abzuwerten, weil es auch Vorteile gibt, genauso wie unsere auch Nachteile hat. Nur mal so grundsätzlich.

Du wirst aber zugeben müssen, dass die aktuelle Verfassung der USA veraltet ist. Sicherlich hat die US-Verfassung auch Vorteile (in der Theorie ist das electoral college dafür zuständig, dass keine DemagogInnen an die Macht kommen, was wie wir gesehen haben nicht funktioniert hat :sweat_smile:) aber auch genügend Nachteile, die mit Reformen begehbar wären.