Solche Fragespiele erinnern dann halt eher an so eine Late-Night-Show oder politisches Satire-Format. Meiner Meinung nach ist der Erkenntnisgewinn für uns nun nicht so riesig, ob nun ein AfD-Wähler seine Meinung oder Ansicht ändert? Ich mein, dass haben sie auch schon nicht beim 1. oder 2. Mal, wo die Rhetorik oder wenn es um Landolf Ladig ging.
Wenn sich Partei-Freunde oder die Twitter-Armee dann lieber weiterhin eher um Grönemeyer abrackern. Nun ja.
Mich hat es persönlich amüsiert wie er und sein Sprecher da herumgewinselt haben. Hochemotionalisiert. Genau.
Warum man aktuell gerade ihm so viel Zeit einräumt, ist tatsächlich eine gute Frage. Immerhin waren gerade Sachsen und Brandenburg dran, nicht Thüringen. Aber er ist halt eine der bekanntesten und auch eine kontroverse Persönlichkeit der AfD.
Dass man generell mit der AfD Interviews führt, muss allerdings sein, da dies ein Teil der “fairen” Behandlung ist. Und da die AfD aktuell nicht als Verfassungswidrig eingestuft ist und leider zunehmend Stimmen erhält, haben sie auch eine entsprechend ausführliche Berichterstattung verdient.
Das Interview mit Gauland (das müsste das ARD Sommerinterview gewesen sein) scheint im wesentlichen fairer gelaufen zu sein. Und siehe da: Der hat auch keine Antworten auf nix; kann zu nichts was sagen. Solche Interviews sind viel entlarvender.
Die Journalisten müssen einfach durch gezieltes Nachfragen und darlegen der Fakten die Unwissenheit und Unfähigkeit aufdecken. Taschenspielertricks sind da ungeeignet und helfen der AfD nur, ihr Opferinszenierung voranzutreiben.
Um noch eine andere Ansicht mit reinzubringen, hier wird das Interview in einem Twitter-Thread durch analysiert:
Zum Zeit-Artikel: Ich finds fragwürdig, wenn man die AfD und speziell Höcke ihre ewige Opferrolle auch noch rechtfertigt, nur weil ein Journalist mal seinen Job gemacht hat und nicht nur Stichwortgeber für die AfD war. Kritisch nachfragen und Politiker nicht mit Ablenkungen und Falschaussagen durchkommen lassen sollte eigentlich Standard für jedes Interview sein. Gibts leider viel zu selten.
Würde Höcke nicht wie Hitler klingen, wäre der “Taschenspielertrick” auch nicht möglich gewesen. Das ist doch seine Schuld, nicht die der Journalisten.
da mich die verwendung von sprache und rhetorik und ihre macht und einfluss persönlich interessiert, hier noch ein link zu einem mMn lesenswerten thread über eine mögliche diskussion mit rechten ideologen:
es ist imo beeindruckend und erschreckend zugleich, wenn man mal darauf achtet, wie oft und heftig internetdiskussionen (vermutlich natürlich auch im real life, aber im internet kann man es leichter nachhalten und analysieren, da es eben festgehalten wird) nicht auf sachlicher ebene geführt werden, sondern weitestgehend unter zuhilfenahme von pseudoargumenten, framing und rhetorischen tricks und kniffe auf manipulativer emotionaler ebene.
das sieht man bspw. auf twitter, in kommentarspalten, aber auch in internetforen wie dieses hier - und beileibe nicht nur im politischen diskurs.
gut dass es leute wie natascha strobl gibt, die das erkennen und analytisch demaskieren können.
ich wünschte, ich wäre auch so gut darin.
Trudeau hat nun kurz vor den Parlamentswahlen , auch mit einigen Schlagzeilen zu kämpfen. Davor noch die Rüge der Ethikkommision bzgl. Einflussnahme in Ermittlungen.
Das ist ja wohl echt ein Witz, wegen fast 20 jahre alten Faschingsphotos so an den Pranger gestellt zu werden.
Kein Wunder dass sich immer mehr eine politische Kaste bildet, die sich aus sich selbst rekrutiert bzw aus Ihrem Nachwuchs, denn nur diese mächtigen Familien (Bushs und co) werden von klein auf darauf getrimmt, dass es eben keine solchen Photos gibt.
Bei quasi jedem anderen Menschen findet man wenn man genug gräbt und genug Geld dabei einsetzt. eben komprimierende Photos.
Jo, sehe ich auch so, dass der Anfang etwas tendenziös ist. Ich finde ihn allerdings gut, weil er schon etwas entlarvend ist. Was mir tatsächlich gefallen hat ist, dass man es mal geschafft hat den Herrn Höcke richtig an die Wand zu nageln. Dies ist aber nicht dadurch geschehen, dass man das übliche Spiel Person xy, hat gesagt, betrieben hat sondern einfach sehr konkrete Schverhalte angesprochen hat.
Edit: Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob der Spiegel das richtige Blatt ist, so etwas zu kritisieren. Ich sag nur Hilter Tagebücher usw…
Ich finde ehrlich gesagt provokante Interviews deutlich lesenswerter, als diese Stichwortgeber, wo man sich die Fragen gleich klemmen kann und die Zielperson auch direkt einen Kommentar in der Zeitung hätte schreiben können. Die Sache mit dem Zitateraten ging mir zwar schon eine Nummer zu weit, aber im konkreten Fall ist die Ähnlichkeit ebend verblüffend.
Es ist schlussendlich die Aufgabe des Journalismus genau solche Charaktere zu entlarven, wird halt nur viel zu selten gemacht. Ist meistens ja doch Hofberichterstattung.
Wenn jeder immer jeden hinterherrennt und überprüft würden weniger fehler passieren. Da hast du recht. Aber wer prüft den prüfer? Da würden wir aus dem prüfen nicht mehr raus kommen.
ja, alle die auf grund der Spiegel aufklärung ihre relotius-stories zurückziehen mussten, was so ziemlich alle nennenswerten deutschen verlagshäuser betraf