Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt III (Teil 1)

Warum sterben dann nur die Elefanten :beanthinking:

Ich kann gut verstehen, dass man die Reichskreigsflagge aus dem dritten Reich verbietet. Bei denen aus dem Kaiserreich sehe ich es als übertrieben an. Das war zwar auch keine demokratische Institution, aber jetzt auch nicht der dunkelste Fleck in unserer Geschicht. Dazu kommt, dass sich Monachie treue Menschen, wie Staufenberg gegen die Nazis gestellt haben, was es noch ein wenig absurder macht, dass rechtsextreme mit den alten Flaggen rumrennen. Bei solchen Verboten denke ich mir immer, dass die Politik ihren glauben an den politisch interessierten und mündigen Bürger verloren hat…

Die Reichskriegsflaggen des 3. Reichs (ab 1935) sind bereits seit Ewigkeiten verboten und haben, wie für Nazis üblich, Hakenkreuze :wink:

Und auch die Reichskriegsfalle von 1933-1935 wird eigentlich kaum produziert/verkauft, weil das nicht mittig platzierte Kreuz komisch aussieht :smiley:

Naja, in vielen Fällen auch nicht zu Unrecht.

Ist mir schon klar das die Reichskriegsflagge vom dritten Reich verboten ist. Deswegen habe ich ja vom Kaiserreich geschrieben.

Staufenberg hat sich nicht gegen die Nazis gestellt, sondern gegen Hitler. Staufenberg hatte kein Problem mit der Diktatur der Nazis, sondern mit der Kriegsführung Hitlers. Die Verklärung Staufenbergs sollte mal langsam aufhören.

9 „Gefällt mir“

Mai, Drosten und einige andere Persönlichkeiten bekommen das Bundesverdientkreuz verliehen.

:cookie: für alle Freunde der Sonne! :beankiss:

20 „Gefällt mir“

stehe ich auch auf der liste?

Nix gegen Mai oder Thomas Hitzlsperger, aber was genau sind die Kriterien, um ein Verdienstkreuz zu bekommen?

Es gibt irgendwie verschiedene Abstufungen, aber allgemein lässt sich sagen es" wird für besondere Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem oder ehrenamtlichem Gebiet verliehen"

Bei Hitzlsperger ist es sein ehrenamtliches Engagement und auch sein Outing (weiß nicht ob mit der Begründung einen gefallen tut)

Aber Mai finde ich auch überraschend.

Die Begründung war:

Wissenschaft verständlich zu vermitteln, hat Mai Thi Nguyen-Kim zu ihrem Spezialgebiet gemacht – und das ist heute wichtiger denn je. Innovativ, auf der Höhe der Zeit und alle Medien vom Podcast über das Fernsehen bis zum Buch nutzend erklärt uns die Chemikerin und Wissenschaftsjournalistin die Welt. Dabei erreicht sie ein Millionenpublikum. Ihre Themen sind so vielfältig wie die Chemie, mit der man, wie sie sagt, fast alles erklären könne, seien es die Folgen von Alkoholgenuss oder die Ausbreitung des Coronavirus. Sachlichkeit ist ihr dabei oberste Pflicht. Bei Mai Thi Nguyen-Kim lernen schon die Jüngsten: Wissenschaft kann begeistern – und gemeinsam vernünftig zu handeln, bringt eine Gesellschaft voran.

Andererseits gibt es jährlich über 1200 Verleihungen. Insofern wird man da nicht zu streng sein

1 „Gefällt mir“

Er bekommt es ja nicht fürs Schwulsein an sich, sondern weil er der allererste Fußballer war, der sich öffentlich outet. Da gehörte schon Mut dazu. Damit hat er ein jahrzehntelanges tiefsitzendes Tabu im Fußball durchbrochen und hoffentlich die Tür geöffnet für weitere.

Es ist sicher noch ein sehr weiter Weg bis Homophobie im Fußball Geschichte ist, aber die Bedeutung von so einem Outing sollte man auch nicht klein reden.

3 „Gefällt mir“

Naja, er hat sich geoutet, nachdem er seine Karriere längst beendet hat. Das mit durchbrochenem Tabu zieht dann auch nicht mehr so wirklich.

Daher schrieb ich ja Outing. das beschreibt ja nicht das Schwulsein sondern den Vorgang des Öffentlich machens.

Ja schon, deine Klammer („weiß nicht ob man damit einen Gefallen tut“) klang für mich so, als wäre das Outing nichts wert gewesen. Vielleicht hast du es auch anders gemeint.

Dann halt, er hat dem Tabu erste Kratzer verpasst und es damit leichter gemacht für Nachfolger, das Tabu zu durchbrechen. Ich will jetzt keine Diskussion darüber führen, wie groß die gesellschaftlichen Konsequenzen daraus am Ende waren.

Beides stimmt so nicht. Stauffenberg war nie Mitglied der NSDAP und hat sich nicht nur gegen Hitler gewendet, sondern auch gegen die NS-Verbrechen wie den Holocaust. Der Historiker Peter Hoffmann schreibt hierzu:

Als [Stauffenberg] im Mai 1942 von dem damaligen Oberleutnant Hans Herwarth von Bittenfeld sowie von einem von der Front kommenden Augenzeugen weitere Berichte über SS-Massaker an Juden erhielt, erklärte er, Hitler müsse beseitigt werden - nicht wegen der falschen Kriegführung, nicht wegen einer etwaigen Niederlage, die Stauffenberg damals noch nicht drohen sah, sondern wegen der Verbrechen an den Juden, an der Zivilbevölkerung überhaupt, an den Kriegsgefangenen. Im August 1942 sagte er unvermittelt während eines frühmorgendlichen Ausritts zu seinem Mitarbeiter Major i. G. Oskar-Alfred Berger: „Die erschießen massenhaft Juden, diese Verbrechen dürfen nicht weitergehen.“

Erklärtes Ziel von Stauffenbergs Wiederstandsgruppe war die Beendigung der Judenverfolgung und die Wiederherstellung des Rechtsstaates. Hierzu zitiere ich den Rechtswissenschaftler Wolfgang Graf Vitzthu aus einer Veröffentlichung der „Gedenkstätte Deutscher Widerstand“:

Die Neuordnungspläne der rechtsstaatspatriotischen Brüder Claus und Berthold von Stauffenberg zielten auf das Ausschalten der staatlichen Willkür und die Garantie der Menschenrechte. Angestrebt wurde weniger eine parlamentarische Parteiendemokratie als eine ständisch geprägte abendländische Staats- und Gesellschaftsordnung, mit Volksherrschaft und Rechtsstaat als unverzichtbarer Grundlage. Wie auch wichtige Sozialdemokraten und Gewerkschaftler sahen Claus und Berthold von Stauffenberg, beide keineswegs Traditionalisten, im Übergang eine Militärdiktatur als unumgänglich an. Sie setzten sich, ohne die Aufgabe der demokratischen Elitenauswahl bereits schlüssig lösen zu können, für freie Wahlen zum frühest möglichen Zeitpunkt ein, um auf einen neuen Staatsaufbau hinzuwirken.

Stauffenbergs Widerstandsgruppe strebte ein Bündnis mit Sozialdemokraten und Kommunisten in der neuen Regierung an. Der Sozialdemokrat Julius Leber war als Innenminister vorgesehen, Schulenberg setzte sich sogar für Leber als Kanzler ein. Hierzu schreiben Eklkofer und Demmelhuber:

Stauffenbergs politische Ziele gingen schon bald über die der konservativen Hitler-Gegner Ludwig Beck (Generaloberst und ehemaliger Generalstabschef des Heeres) und Carl Goerdeler (ehemaliger Oberbürgermeister von Leipzig) hinaus. Er begann sich den Vorstellungen des Sozialdemokraten Julius Leber, einem Mitglied des Kreisauer Kreises, anzunähern.

Stauffenberg ist unter Historikern teilweise umstritten, deswegen ist er auch nicht als reine Heldenfigur geeignet, eine Verklärung ins Negative muss deswegen aber auch nicht sein.

7 „Gefällt mir“

Sie demonstrieren noch immer, sehr schön!

2 „Gefällt mir“

ich habe über Hänno bei Twitter es zuerst gelesen und bin einfach nur entsetzt. Nicht nur von dem Kerl an sich, sondern auch davon das Twitch da nicht eingreift.

https://www.derstandard.at/story/2000120230446/massive-kritik-an-deutschlands-groesstem-streamer-der-frauen-vor-laufender

5 „Gefällt mir“

Bestätigt nur mein Bild von ihm. Verstehe eh nicht, wieso der so erfolgreich ist.

Eben genau wegen solcher Aktionen oder Sprüche über die ja auch schon oft diskutiert wurde. Persönlich kann ich mir das auch nicht erklären, aber es scheint ja zu funktionieren.