Und wie immer nutzen konservative Politiker die Anschläge um noch mehr Überwachung zu etablieren.
Ganz generell: Ohne ein gewisses Maß an Überwachungsmöglichkeiten ist nunmal keine Terrorabwehr möglich. Da muss auch der Staat mit dem Stand der Technik mitgehen.
Ich finde man darf gerne kritisieren, dass durch neue Überwachungsmöglichkeiten auch Missbrauchspotential entsteht, aber immer dieses DeepState-Gerede, dass alles nur ein Vorwand ist mit dem Ziel uns total zu überwachen gähn
Ach und ein Generalschlüssel der jegliche verschlüselte Kommunkation zahlreicher Anbieter auf Knopfdruck aushebelt ist also „ein gewisses Maß“
Aber lass mich raten, „wer nichts zu verstecken hat braucht auch nichts zu fürchten“?
Und das ist ein ganz massiver Irrglaube von dir. Terroranschläge bzw. organisierte Kriminalität werden durch klassische Überwachung (in Persona) und verdeckte Ermittler bekämpft. Nicht dadurch, dass man wahllos Zugriff auf gigantische Datenmengen hat. Der Attentäter von Wien war (wie viele vor ihm) den Behörden übrigens längst bekannt. Es war ein Versagen des Verfassungsschutzes, das dazu geführt hat, dass der Attentäter seine Tat ungehindert ausführen konnte. Und nicht die fehlenden Überwachungsmöglichkeiten. Mal von der ganz grundsätzlichen Frage abgesehen, dass Prävention durch Bildung und eine Lebensperspektive die beste Möglichkeit ist Terroranschläge zu verhindern.
Außerdem schafft man ja eine Lücke im System, die nicht nur von der eigenen Regierung ausgenutzt werden kann, sondern potenziell von allen. Es gibt keine Hintertür nur für die „guten“. Eine Hintertür ist eine Hintertür für alle. Also auch Hacker oder sogar andere Staaten, die dadurch gezielt versuchen könnten verschlüsselte Nachrichten von Politikern oder Geheimdienstmitarbeitern abzufangen und zu entschlüsseln. Man hat sich damit selbst ein rießiges Sicherheitsrisiko geschaffen.
Im übrigen scheinst du den DeepState-Begriff falsch zu verstehen. Denn dieser meint, dass es eine Regierung im Hintergrund gäbe, die alles regeln würde. Aber das ist hier ja nicht der Fall. Die Leute, die für die Überwachung verantwortlich sind, tuen das ja ganz offen. Die Gesetzesvorschläge sind ja für jedermann einsehbar.
die armen russischen Hacker sind jetzt arbeitslos
Man kann entweder mitlesen oder eben nicht. Mal aussen vor gelassen dass ein „generalschlüssel“ die verschlüsselung an sich ein bisschen ad absurdum führt, gibt es denn eine andere möglichkeit?
Eine andere Möglichkeit für was? Um Terroranschläge zu verhindern hätte es in Europa bisher keinen Generalschlüssel gebraucht, sondern einfach nur kompetentere Behörden mit mehr Personal für in Persona Überwachung.
Ich meine gibt es eine dritte möglichkeit?
Und nochmal meine Frage: eine Möglichkeit für was?
Alles gut, bleib bei deiner Meinung, ich bleib bei meiner. Aber die Argumente lese ich mir trotzdem aufmerksam durch und den Punkt, dass die „Hintertür“ von Nicht-Staatlichen Personen missbraucht werden kann, ist auf jeden Fall ein Punkt und hatte ich nicht auf dem Schirm.
Ich kenne jemanden der an staatlichen Überwachungsmaßnahmen im Rahmen von Strafverfolgung beteiligt ist (kein Geheimdienst) und der berichtet, was für ein riesiger Papieraufwand und ständiges Hin- und Her das jedes mal mit der Staatsanwaltschaft ist um ein OK zu bekommen. Von daher habe ich Vertrauen in unseren (=deutschen) Staat, was Überwachung angeht, auch wenn einige mich wahrscheinlich jetzt als „Blauäugiges Schäfchen“ ansehen werden. So be it.
Einsicht in Whatsappverläufe zu haben, kann durchaus ein Mittel sein, um Straftaten zu verhindern oder aufzuklären. Aber eben nur eines von Vielen aus dem „Werkzeugkasten“ und ganz sicher nicht der große Schlüssel gegen jegliche Kriminalität.
Was auch immer man durch das mitlesen oder verschlüsseln erreichen möchte.
Es gibt hier ja nur zwei zustände. Ich bin unentschlossen ob ich es gutheißen soll oder nicht. Einerseits kann man fast meine komplette kommunikation sowieso schon abhören, warum sollte mich das bei messenger X dann stören, andererseits habe ich auch 1984 gelesen.
Dann ist die Frage, ob die Nachteile die Vorteile überwiegen. Und das tuen sie meiner Meinung nach in keinem Fall. Geld und Zeit sind woanders immer besser investiert und gleichzeitig schafft man sich ein rießiges Sicherheitsrisiko. Dazu kommt noch der Punkt, dass dadurch die freie Presse weiter eingeschränkt wird. Ohne sicher, verschlüsselte Kommunikation wird es weniger whistleblower geben. Und in manchen Fällen kann auch das Leben der Journalisten in Gefahr sein, wenn sie zum Beispiel aus autoritären Staaten berichten. Denn wie gesagt, eine Hintertür für einen ist eine Hintertür für alle, auch für Diktatoren.
Weißt du was in Deutschland die sicherste Art der Kommunikation ist? Der gute alte Brief. Denn da gilt noch das Postgeheimnis. Ich verstehe bis heute nicht, warum selbiges nicht analog auf digitale Nachrichten angewendet wird.
Das kann doch sicher zum zweck der terror vereitelung oder so auch ausgesetzt werden.
Naja das führt hier auch zu weit. Ich bleibe unentschlossen mit tendenz pro verschlüsselung.
Genau das ist der Punkt. Da bin ich voll bei dir. Und ich glaube, das ist unglaublich schwierig zu beantworten und stark abhängig von der persönlichen Gewichtung zwischen Rechten und Sicherheit, die man von einem Staat erwartet.
Du äußerst auf jeden Fall valide Befürchtungen, aber ob diese sich bewahrheiten wissen wir ja noch garnicht. Mit jedem entschlüsselten Dienst entsteht ja auch irgendwo ein Neuer.
Das gilt soweit ich weiß für Privatpersonen, aber der Staat kann dieses doch genauso bei begründetem Verdacht aushebeln?
Man stelle sich mal vor, ein verdächtiges Paket mit vermutetem Sprengstoff muss am Bahnhof stehen bleiben, weil ja das Postgeheimnis gilt.
das hilft aber auch nur gegen einen deutschen Geheimdienst der sich eventuell an das Briefgeheimnis hällt.
Ansonsten hat jeder geheimdienst schon mittel und wege gefunden, briefe rückstandsfrei zu öffnen, den brief darin zu durchscannen und so zu lesen etc.
„Wer die Freiheit zur Gunsten der Sicherheit opfert, hat beides nicht verdient.“ Außerdem muss ich jetzt fragen, ob du den Artikel überhaupt gelesen hast? Es geht ja eben darum, dass auch ein Neuer Verschlüsselungsdienst diese Hintertür einbauen muss. Selbst wenn ich privat mir einen zusammen programmiere, bin ich durch das neue Gesetz verpflichtet den staatlichen Behörden ein Hintertür offen zu halten.
Ich rede ja auch nicht von Paketen, sondern von Briefen. Mir geht es um sichere Kommunikation, nicht um das Verschicken von Gegenständen.
Dh. laut deines Zitats sollte z.B. Volksverhetzung erlaubt sein, da Meinungsfreiheit über der Sicherheit von Volksgruppen steht?
Meine Meinung ist, dass ein bestimmtes Gleichgewicht bestehen sollte.
Gilt laut Wiki auch für Briefe, ohne mich jetzt mit den exakten Details befasst zu haben.
Volksverhetzung ist NICHT durch die Meinungsfreiheit gedeckt
Ich dachte du möchtest keine Personen überwachen.
Da hast du meinen Post jetzt ziemlich fies unvollständig zitiert. Bitte um Änderung!!!
Natürlich nicht, ich wollte damit genau das ausdrücken, dass Freiheit nicht immer über Sicherheit stehen darf