Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt III (Teil 1)

Und deswegen setze ich für manche Accounts keine 2FA ein.

Naja der Datensatz ist wohl schon länger im Umlauf. Der einzige Unterschied ist das er diesmal kostenlos angeboten wurde anstatt sonst gegen Bezahlung.

Die enthaltenen Daten sind übrigens von 2019 und beinhalten Name, Adresse, Bezeihungsstatus, Arbeitgeber und Email, sofern die Nutzer diese angegeben haben, aber keine Passwörter.

Gibts dazu auch irgend einen Kontext?
Falls du dich auf den Facebook-Leak beziehst versteh ich nicht was 2FA mit einer geleakten database zu tun haben soll. Wären Passwörter enthalten hätte dann übrigens jeder auf diese Accounts Zugriff wenn sie nicht mit 2FA gesichert sind.

Gar nicht mitbekommen, dass Netanyahu tatsächlich vor Gericht muss. Finde ich aber sehr gut. Allerdings ziemlich absurd, dass er trotzdem eventuell wieder die Regierungsbildung übernehmen soll.

#KonsequenzenFuerLuke trendet gerade bei Twitter. Es geht um
Luke Mockridge und irgend was mir sexueller Belästigung, weiß einer um was genau geht?

Meinst du das hier

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Ahhh okay, das könnte sein. Krasse Story

Sat1 hat ein Statement abgegeben und muss sagen, dass es sehr sehr missglückt und schlecht ist.
„Moderne Form der Lynchjustiz“…oh man :facepalm:

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Alter, wie schlecht kann eine Social Media-Abteilung eigentlich aufgestellt sein. Man hat ja schon einige schlechte Statements in den letzten Jahren gelesen, aber das ist echt ein ganz neues Level an Unprofessionalität :ugly:

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Luke ist eben einer der Moderatoren in dem Sender, der noch gut läuft bzw. gut Ratings bringt.

Da ist es eben einfacher zu sagen, dass das alles Gerüchte sind und man Lynchjustiz betreibt, statt mal genauer zu gucken, ob es wirklich „nur Gerüchte“ sind, oder was Wahres dran ist.

Dafür ist aber die Staatsanwaltschaft da.

Anzeige stellen
Polizei/Staatsanwalt ermittelt,
fertig.

Und nicht selbst eine Hexenjagd veranstalten.
Das sollte die Presse doch inzwischen gelernt haben, Stichwort Kachelmann.

Oder ?

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Lynchjustiz ist nicht das passende Wort, aber im Kern hat doch Sat 1 erstmal nicht unrecht. Sie können doch jetzt nicht auf Grund einer Aussage in einem Podcast und dem Gerücht irgendwelche Konsequenzen ziehen.

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Ist schon nicht komplett verkehrt was du schreibst, aber hier in Deutschland gilt zum Glück auch die Unschuldsvermutung.

Soange nicht mehrere Statements ans Tageslicht dringen oder Mockridge die Tat bestätigt muss Sat1 nicht handeln.

@Angrist @anon71685734

erstens finde ich immer wieder lustig, dass man direkt mit Kachelmann kommt, immer wenn eine Frau sagt, dass der Typ sexuelle Gewalt angewandt hat.

Kachelmann ist ein seltener Fall und ich sage nicht, dass alle Anschuldigungen direkt wahr sind. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass es eine Falschbeschuldigung ist liegt zwischen 2-8%.

Ich finde dieses „es gibt kein juristisches Verfahren. Deswegen machen wir einfach so weiter wie immer“. Oder man kann eben überprüfen was es mit diesen Anschuldigungen auf sich hat. Louis CK wurde auch nie angezeigt, sondern kam durch die MeToo-Aktion ans Licht. Dieses Solange nicht angezeigt, ist es alles erlaubt, ist einfach die falsche Eintstellung.

Wenn Frauen Männer der sexualisierten Gewalt beschuldigen, gibt es einen gesellschaftlichen Reflex. Anstatt den Anschuldigungen zunächst Glauben zu schenken, werden sofort Gründe und Motive bemüht, warum diese falsch sein könnten

Dass die Aussagen von Frauen so oft angezweifelt werden, liegt an einem wirkmächtigen Mythos, der die Falschbeschuldigung umgibt. Und den zu dekonstruieren überfällig ist.

Wer sich wissenschaftliche Studien und Artikel zum Thema Vergewaltigung und Strafverfolgung anschaut, merkt schnell, wie verzerrt die gesellschaftliche Wahrnehmung ist. Je nach Untersuchung, Land und politischer Weltsicht der Autoren variiert der Anteil der Falschbeschuldigungen an tatsächlich angezeigten Vergewaltigungen zwischen zwei und acht Prozent. Der Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe setzt den Anteil der Falschbeschuldigungen in Deutschland bei drei Prozent an und beruft sich auf eine europaweite Studie zur Strafverfolgung von Vergewaltigung.

Der mit weitem Abstand größte Teil der Vergewaltigungen wird gar nicht erst zur Anzeige gebracht. Die Dunkelziffer ist hoch. Eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus dem Jahr 2004 gibt an, dass in 85,7% der Fälle sexualisierter Gewalt die Polizei nicht eingeschaltet wird.

Nun sorgen sich einige Männer aber vor allem über die nicht strafrechtlichen Folgen, die ein Vergewaltigungsvorwurf nach sich ziehen kann. Eine ruinierte Karriere. Ein zerstörtes Leben als sozialer Außenseiter. Dabei sind es vor allem die beschuldigenden Frauen, die unter ihren Aussagen leiden. Brett Kavanaugh erlebt gerade seine ersten Arbeitstage als neuer Richter des Supreme Courts und Christine Blasey Ford kann wegen unzähliger Todesdrohungen immer noch nicht nach Hause zurück

Das alles heißt nicht, dass Falschbeschuldigung niemals vorkommen. Oder niemals gravierende Folgen für den fälschlicherweise Beschuldigten haben. Aber diese Fälle sind extrem selten. So selten, dass sie es nicht rechtfertigen, dass beinahe jede Frau, die mit dem Vorwurf der Vergewaltigung an die Öffentlichkeit geht, mit ihnen konfrontiert wird.

Hier noch ein Artikel, warum so wenige Täter verurteilt werden:

Der Kriminologe Christian Pfeiffer hat in seiner neuen Publikation Daten und Erhebungen der Jahre 2014 bis 2016 ausgewertet. „Von Hundert Frauen, die vergewaltigt werden, erlebt nur etwa eine einzige eine Verurteilung“, hat er herausgefunden. „Das liegt daran, dass 85 Prozent der Frauen keine Anzeige machen, und dann gibt es folglich auch keine Verurteilungen. Und von den 15 Prozent die übrig bleiben, werden letztendlich nur 7,5 Prozent der Täter verurteilt. Das ist indiskutabel.“

Und auch der Wohnort spielt eine Rolle, ob der Täter letztendlich verurteilt wird. Laut Berechnungen von Pfeiffer schneiden die Bundesländer Berlin, Bremen und auch Niedersachsen schlecht ab. Über die Ursachen will Pfeiffer bisher nur Vermutungen anstellen: „Für mich gibt es mehrere denkbare Ursachen, angefangen von der unterschiedlichen Ausstattung der Polizei, der Arbeitsbelastung in Polizei und Justiz bis hin zur Ermittlungsarbeit selbst: Hier müssten zum Beispiel alle Vernehmungen auf Video aufgezeichnet werden.“

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Also selbst mit dem widerlichen Ziel „Moderator beschützen, Opfer beschuldigen“ ist das ein unfassbar schlechtes Statement.

Der Podcast, in dem sie über ihre Erfahrungen gesprochen hat, ist 2 Jahre her. Ich hab das damals gehört, das war unfassbar beklemmend und sicher nicht ausgedacht. Das war damals einer der erfolgreichsten Podcasts Deutschlands, welcher dann später eingestellt wurde, da sie es psychisch nicht mehr verkraftet hat, weiter zu machen und sie ist erstmal komplett aus der Öffentlichkeit verschwunden.

Vor kurzem hat sie nochmal über die Zeit danach gesprochen, ist auf jeden Fall hörenswert:

Ansonsten ist es leider immer noch ein riesiges Problem, dass Opfer von sexueller Gewalt schweigen, weil sie Angst haben, nicht gehört zu werden. Der Umgang mit der Situation von Sat1 beweist leider wieder einmal, wie berechtigt diese Angst ist…

Reicht das aus, um den Moderator zu feuern? Keine Ahnung

Trotzdem kann Sat1 aus solchen Vorwürfen Konsequenten ziehen, z.B.:

  • sich inhaltlich mit den Vorwürfen auseinandersetzen, die Podcast-Folgen anhören, evtl mit Ines persönlich sprechen, das ganze einfach ernst nehmen
  • intern überprüfen, ob gewisse Strukturen und Machtverhältnisse bestehen, die dafür sorgen, dass sich Opfer von Gewalt nicht trauen, sich zu wehren

Selbst wenn das ganze nicht ausreichen sollte, für eine Kündigung, oder gar rechtliche Konsequenzen (die Hürde, das stichfest nachzuweisen, ist enorm), kann man trotzdem empathisch reagieren. Man kann zeigen, dass man die Vorwürfe ernst nimmt, dass man an einer Aufklärung interessiert ist und dass man das ganze zum Anlass nimmt, interne Strukturen zu überprüfen.

Und an alle, die jetzt meinen, sie müssten direkt Mockrige zur Seite springen. Hört doch einfach erstmal zu und informiert euch. Oder haltet die Klappe.

Mockrige selbst bringt es nämlich rein garnichts, wenn er hier verteidigt wird.

Was ihr mit den Relativierungen aber auf jeden Fall bewirkt ist, dass sich Menschen in eurem Umfeld, oder die hier mitlesen, und selbst Opfer von Gewalt wurden/werden, sich ebenfalls nicht trauen werden, sich an euch, oder andere zu wenden.

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Wenn wir dann schon mit Ihr/Seiten anfangen, dann gebe ich an „euch“ mal zurück, dass der sofortige Beißreflex und die Unterstellung von irgendwelchen Relativierungen in meinem Fall aber mal ziemlich überzogen ist.

Ich habe lediglich gesagt, dass ich in der Position von Sat 1 hier keine vorschnelle Handlung sehe. So wie ich das mitbekommen habe (gerne korrigieren) wird bisher nur vermutet, dass es sich um Mockrige handelt oder wurde er bisher vom Opfer direkt beschuldigt?

Solche Formulierungen macht diese Diskussioen jetzt gleich im Kern toxisch und nicht zielführend:

Dieser Punkt ist mir vor allem sauer aufgestoßen.

Da wie es der Zufall will, genau das Gestern passiert ist und eine Kollegin sich mir gegenüber geöffnet hat und über schlimme Dinge in ihrer Vergangenheit berichtet hat.

Ich habe über den öffentlichen Umgang diskutiert und nicht über die Tat. Aber hier wird gleich untestellt, ich würde in irgendeiner Weise dem möglichen Täter beistehen und die Aussagen des Opfers bezweifeln.

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Du hast zumindest Sat1 verteidigt. Ich hab beschrieben, warum ich das problematisch finde. Wenn du dich sonst von meinem Beitrag angesprochen fühlst, ist das dein Problem.

Ansonsten sollte es hier nicht um dich gehen, sondern um Opfer sexueller Gewalt…

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Nein hier geht es um Nachrichten und Thema war der Post eines Unternehmens. Das hast du falsch verstanden. Deswegen ist dein Angriff auch überzogen.

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ich habe nur Quellen gepostet, wo genau erklärt wird, warum es so schwer ist eine Person anzuzeigen.

Dieses Kachelmann-Ding fand ich lustig, weil jeder Typ bei Twitter auch erst Kachelmann rumposaunt hat, als wäre er eine Uno-Umkehr-Karte gegen sexuelle Gewalt.

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Nein weiter wie bisher wäre falsch,
Aus meiner Sicht wäre das korrekte Vorgehen die Person zu beurlauben, aber sich ansonsten nicht in der Sache zu äussern, da man eben Arbeitgeber ist nicht Ankläger oder Strafverteidiger.

Bei Entertainern die jetzt aber keinen regelmässigen Lohn bekommen, sondern zb über ihre eigenen Produktionsfirmen pro produzierter Show etc bezahlt werden, natürlich nicht so leicht umzusetzen, als zb bei einem Redakteur einer Zeitung oder einem Abteilungsleiter einer Firma.

Es ist eben ein Grundsätzliches Problem das dadurch Leben ruiniert werden ohne Verurteilung und das sollte nicht sein.

Wenn jemand behauptet Jan Böhmermann wäre vor 5 Jahren sturzbetrunken Auto gefahren (ohne das es Beweise gäbe), gäbe es eine Anzeige, keine Beweise, die Sache würde fallen gelassen bzw in einem Freispruch enden.

Klar sollte man solche Vorwürfe ernst nehmen, aber gleichzeitig hat man eben auch quasi Null Möglichkeiten, sich gegen solch einen Vorwurf zu verteidigen, vor allem wenn es schon X Jahre her sein soll und es keine physischen Spuren mehr gibt.

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Ich finde es absolut erschreckend wie viel Aufwand betrieben wird um mutmaßliche Täter zu verteidigen.

Das sind richtig, richtig heftige Sachen, die da im Raum stehen.
Es ist überfällig endlich von diesem Quark wegzukommen direkt mutmaßliche Täter in Schutz zu nehmen und den Personen zuzuhören und glauben zu schenken, die sich trauen darüber zu berichten.
Das ist leider der geringe Anteil, der großteil schweigt ein Leben lang.

Statt das ernst zu nehmen wird beschwichtigt, Entschuldigungen gesucht oder das Opfer zum Täter gemacht.

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