Es ist halt ein Fakt dass, das aktive Handeln, immer eine deutlichere Sprache spricht.
Wen würde sie mit ihren Aussagen im Bezug auf Mental Health erreichen wenn sie diese bei Presseterminen äußert? Richtig wahrscheinlich nicht so viel wie mit dem jetzigen Boykott.
Klar kann man das jetzt als Mutmaßung abstempeln oder aber man zieht viele auf langer Sicht gelungene Protestaktionen wie den Fall Kaepernick als Beispiel heran der mit seiner Aktion auf dem Platz, ja auch dutzende andere Sportler auf sein Anliegen aufmerksam gemacht hat.
Und ja man kann jetzt dieses Beispiel nicht unbedingt der selben Bedeutung zusprechen aber dennoch, wird ihr Handeln nun eher für ein Umdenken sorgen als es wohl jemals passiert wäre, wenn sie es „normal“ in einer Pressekonferenz geäußert hätte.
Profisportler bedeutet ja, ein Sportler der vom Sport leben kann (und will).
Im gegensatz zu einem Bäcker, Maurer oder sonstwas hat ein Profisportler ja keinen selbstzweck, man braucht keine Profisportler.
Gibt viele Sportarten ohne Profisportler und die Welt geht davon nicht unter ;).
Will also jemand Profisportler sein, muss er eben schauen, was man so machen muss und dazu gehört eben.
sportliche Leistung
gewisses Maß an Interaktion mit Medien und Fans
Den ohne diese Medien und Fans gäbe es eben den profisport nicht und dann wäre auch das thema Profisportler durch.
Offensichtlich sind Pressekonferenzen mit Sportlern ein Riesending der Unterhaltung. Ich dachte echt, dass die meisten es wie ich halten und den Kram nicht schauen, weil es langweilig ist.
Ich finde auch, dass Bundesliga und Champions League komplett im Free-TV gezeigt werden sollten. Was da an Ticket- und Fanartikel-Einnahmen reinkommt, würde locker reichen, um die Bude am laufen zu halten (und die Gehälter und Transfersummen sind sowieso nur noch absurd)… Aber das ist halt komplett unrealistisch.
Was die Verbände/Veranstalter an Geld verdienen können, das versuchen sie auch zu verdienen. Genau das ist ein Großteil von dem, wofür sie bezahlt werden. Und natürlich wird eine reduziert mediale Aufmerksamkeit gewisse negative finanzielle Folgen für den Sport/die Verbände haben. Wie groß die durch die fehlenden Pressekonferenzen/Interviews sind - darüber lässt sich natürlich streiten.
Deshalb mag die Sache von Fr. Osaka ehrenwert sein, aber dass sich einige hier draüber aufregen, dass die böse geldgeile Gegenseite das nicht einfach ohne Murren hinnimmt, das finde ich „komplett irrational“ (um bei deiner Formulierung zu bleiben)
Nö, die Medien kommen nachdem der Sport professionelle wurde. Mir ist zumindest kein Sport bekannt, der vorher irrelevant war und dann professionelle wurde, weil paar Pressevertreter angefangen haben die Sportler zu interviewen.
sobald genügend zuschauer da sind, schaut auch mal die presse vorbei, wodurch wieder mehr leute von der ganzen Sache mitkriegen und wiederrum mehr Geld im Sport landet.
Das die Veranstalter so reagieren auf ihr fernbleiben war mir schon bewusst und ich würde ja auch wie Osaka übrigens auch nicht die komplette Pressearbeit in Zukunft verbieten wollen.
Es geht immernoch um den teilweise unsensiblen Umgang der Presse der eine dringende Änderung benötigt.
Und klar spült auch eine Berichterstattung über ein Sportevent Geld in die Kasse und das ist auch richtig so.
Aber zb unerwünscht privates aus dem näheren Umfeld herauszupressen, ist halt schädlich und das sollte halt kein Sportler einfach so hinnehmen.
Update: Osaka ist vom Turnier zurückgetreten.
Lest euch bitte ihre Stellungnahme durch - Richtige Lose Lose Situation die hoffentlich echt für ein Umdenken bei manchen Pressevertretern sorgen wird!
Das ist natürlich der worst case.
Ich kann ihr Handeln grundsätzlich verstehen, allerdings hat es eben auch in eine Sackgasse geführt, aus der sie dann nicht mehr während des Turniers raus konnte.
Es ist ja nun das zweite mal, dass sie ein Turnier aus persönlichen Gründen abbricht. Das verlangt auch Mut und Kraft, insofern respektiere ich das und hoffe, dass sie dann tatsächlich etwas Positives für alle Athlet_Innen bewirken kann.
Vor allem hoffe ich, dass sie zukünftig einen kommunikativeren Weg findet, um ihre Strahlkraft weiter zu nutzen.
Dafür braucht es natürlich auch die Solidarität der Kolleg_Innen.
Hoffe das weckt einige Verantwortliche auf. Bloß seil sie die besten des Sports sind, heißt es eben nicht, dass sie sich ihre mentale Gesundheit der Gier der Medien opfern müssen. Ja, das Timing war vielleicht doof gewählt, aber ihre Worte zeigen halt auch deutlich, wie sehr ihr diese Interviews unter Druck setzten und ihr schadeten.
Und nein, keine Berufswahl ist es wert, dass die Ausübenden sich selber schaden. Egal was die Leute erzählen - es gehört zu keinem Berufsbild, unfreiwillig sich zu belasten. Und gerade mentale Gesundheit sind ein Problem, dass viele gerne mal bagatellisieren. Ist es nicht.
Kudos und hoffe, sie lernen daraus. Wäre Schade um ihr großes Talent.
Es geht viel weniger darum, dass viele Menschen die PK und Interviews direkt sehen, sondern dass Journalisten und Journalistinnen die Aussagen von den PK und Interviews weiterverwerten und für eigene Artikel und Berichterstattungen nutzen. Und diese konstante Berichterstattung ist nunmal relevant um konstantes Interesse und Aufmerksamkeit für die anstehenden Sachen und Personen im Sport bei den Zuschauern zu erhalten.
Die Vorstellungen die manche hier äußern, dass sehr erfolgreicher Sport wo Millionen an Liquidität in den Systemen sind, nicht auf ein Maß an Medien, Interviews usw. angewiesen wären, sondern einfach auch für sich stehen könnten, sind nicht sehr realistisch. Eine Mehrheit der Menschen ist da eher auf Unterhaltung und eher oberflächlichem Niveau gestrickt. Da geht es mehr darum, dass man ein Federer vs. Nadal im Grand Slam Finale so promotet, dass es auch um persönliche Geschichten, Zitate von den beiden usw. geht. Und dann ist die Headline in den meisten Fällen eher: „Das Titanen-Duell“ und nicht „eleganter Techniker mit Rechtseffet bei seinen Rückhandslices gegen knüppelharte Vorhand an der Grundlinie“. Und oft wird es eher ein bisschen zweitranging um deren Spielweise und Taktiken im Spiel usw gehen. Das schon auch, aber es nimmt in den breiten Massenmedien immer eher eine Nebenrolle ein, als das es eine tiefe Analyse gibt. Eine interessierte Mehrheit liest halt eher die Sportbild, freut sich über kernige Aussagen von „Experten“ im Doppelpass, oder zumindest ein Mittelding daraus und eine „witzige“ Analyse mit Klopp und Urs Maier. Als das die Leute mehrheitlich Analysen auf Spielverlagerung.de lesen.
Es kann schon sein, dass in Sportarten auch mit weniger Medien Zirkus etwas Geld verdient werden kann, und sich da was trägt und rechnet. Sieht man ja auch an kleineren Sportarten mit weniger Aufmerksamkeit. Aber die sind halt oft auch an der Grenze des Überlebens und der Existenz, sowohl die Verbände als auch die Athleten. Und oft reicht den Sportlern das Einkommen da nicht zum eigenen Überleben. Es gibt nur recht wenige Sportarten die so ein Mittelding darstellen. Aber die reichen Sportarten mit ihren Superstars wie beispielsweise im Tennis, Fußball oder der Formel 1 würden so in der Form wie sie heute existieren, sich ohne so viel Medien-Klimbim nicht darstellen. Man kann das natürlich besser und angenehmer finden, wenn es den Medienzirkus nicht gäbe, dass ist eine legitime und nachvollziehbare Haltung. Aber zu glauben, man könnte das einfach weglassen und es wäre 1:1 das gleiche mit gleich viel Zuschauerinteresse, Einschaltquoten und Geld von Sponsoren und Interessenten im System, ist nicht realistisch.
Letzten Endes kommt den Medien da z.b. eine große Agenda-Setting Funktion zu. Über die Sportler und Sportlerinnen über die viel berichtet wird, wissen deutlich mehr Leute Bescheid und so steigen die Chancen, dass höhere Einschaltquoten existieren und Sachen um die Sportarten herum gekauft werden, als bei denen das nicht so der Fall ist. Natürlich sind das immer ein wenig Henne und Ei Konstellationen. Sobald mehr Leute Zuschauen, gibt es mehr Berichte und umgekehrt. Was war zuerst da? Manchmal nicht so leicht zu beantworten.
Gut. Interviews werfen Geld ab. Aber kein Grund, deswegen seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Und wenn das ein de-facto-Ausschlusskriterium für Menschen wie Naomi Osaka ist, dass hier Geld vor Gesundheit geht, dann empfinde ich das als höchst problematisch.
Joar, ist durchaus richtig, nur habe ich mich zum konkreten Fall einfach null geäußert, weil ich mich damit in der Tiefe nicht beschäftigt habe und ich deshalb da aktuell gar keine Einschätzung oder Bewertung dazu abgebe. Es haben nur im Zuge dessen viele hier generell den Wert von Medienrummel und den PK sowie Interviews usw. für den professionellen Spitzensport und im Sinne des Sportunterhaltungssystems für die Sportler und Sportlerinnen angezweifelt und geäußert, dass man darauf komplett verzichten könne und es praktisch trotzdem das gleiche wäre (was Aufmerksamkeit, Zuschauerinteresse, Sponsorengelder, Preisgelder, Fanartikelverkauf usw. angeht). Auf diese entstandene Diskussion habe ich Bezug genommen und die Meinung, dass man auf den Medienzirkus verzichten könnte, und würde sich in diesen Aspekten nichts an den Zahlen ändern, diese Meinung teile ich persönlich nicht.
War das eigtl jemals Thema? Ich kenne viele Videos aus China die das halt bestätigen. Die Geschichte kenne ich seit Herbst wie dort mit Unfällen umgegangen wird.
Ich bin halt echt sehr erschrocken darüber. Reiht sich aber in vielen weiteren Momenten von China ein die ich mal aus Dokumentationen gelesen oder gesehen habe. Für mich kommt es so vor, als würde dort eingeprägt dass ein Menschenleben nicht viel zählt…
Naja ja nicht weil sie jeden sterben lassen. Also hier eltbe ich schon immer wieder Hilfsbereitschaft, ich hab soviele Videos gesehen wo die die Leute links liegen lassen.
Oder wo einer überfahren wird und dann geguckt wird ob er noch lebt und dann nochmal drei mal drüber fahren weil tot = weniger kosten.
Der Ersthelfer wird meist verklagt bzw muss die Kosten übernehmen (Krankenhaus Pflege usw)
Ein Cousin von mir war mal eine Zeitlang in Shanghei und meinte auch, dass viele Chinesen eher rücksichtslos sind. Hat mich damals gewundert, weil ich immer gedacht habe, dass die Chinesen ähnlich höflich wie die Japaner sind.
Die von die geposteten Artikel sind echt bitter. Wahrscheinlich wird sich das nicht ändern. Würde mich mal interessieren, was deren Social-Scoring zu solchen Aktionen sagt…
Ist das denn wirklich ein systematisches Problem oder sind das extreme Einzelfälle? Sehe auch in dem Stern-Artikel nur eine anekdotische Evidenz. Besonders wenn du sowas wie
schreibst, sollte da schon ein wenig mehr kommen. Vor allem wenn in dem beschriebenen Fall der Ersthelfer tatsächlich auch der Täter war.
Ich meine, auch hier aus Deutschland habe ich schon von Zahlen zwischen 50-90% gehört, die keine Erste Hilfe leisten. Aus Angst, Unwissen oder Ignoranz.