Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt III (Teil 1)

Ja dieser Vorwurf hilft der Afghanischen Bevölkerung bestimmt… :man_facepalming:

Die US-Regierung hat der afghanischen Führung und den Sicherheitskräften angesichts des Vormarsches der Taliban mangelnde Kampfbereitschaft vorgeworfen. Es sei »beunruhigend« zu sehen, dass die politische und militärische Führung nicht den »Willen« gehabt habe, sich dem Vormarsch der militanten Islamisten zu widersetzen, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, dem Sender CNN. Die USA hätten den »fehlenden Widerstand« durch die afghanischen Streitkräfte nicht vorhersehen können, sagte Kirby am Freitag (Ortszeit) im Interview mit dem Sender.

Bin allgemein der Meinung, dass die EU zu schnell gewachsen ist und Länder wie eben Rumänien noch nicht für einen Beitritt bereit waren. Waren ja auch lange an einer Einführung des Euro interessiert, aber da fehlen halt bisher die Voraussetzungen.

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Vorübergehend ist ein gutes Wort, was hier aber eine unbekannte Größe ist. Wenn man sich die Situation so anguckt, dann gibt es anscheinend keinen großen „Gegenspieler“ im Land, der tatsächlich die Stirn bieten könnte. Nicht umsonst fällt nun alles in sich zusammen, vielleicht hält man Kabul länger. Die BBC hatte mal zusammengefasst, warum auch die afghanischen Sicherheitskräfte halt auf dem Papier gut klingen, aber in der Realität auch viele Probleme haben:

The Afghan army and police has a troubled history of high casualties, desertions and corruption - with some unscrupulous commanders claiming the salaries of troops who simply didn’t exist - so called „ghost soldiers“.

In its latest report to the US Congress, the Special Inspector General for Afghanistan (SIGAR) expressed „serious concerns about the corrosive effects of corruption… and the questionable accuracy of data on the actual strength of the force“.

Die Taliban sind nicht nur DIR Taliban, sondern wird in dem Artikel so beschrieben: „the Taliban is closer to a coalition of independent franchise holders loosely - and most probably temporarily - affiliated with one another“. Ein Kern von 60.000 Kämpfern, die mit anderen Millizen und Unterstützern auf 200.000 anwachsen könnte.

Nicht zu vergessen, überall wo die Sicherheitskräfte nun geschlagen werden, gibt es natürlich noch mehr Waffen, die man einnimmt. Aber so ist das halt, ist bei allem was einnimmt.

(https://www.bbc.com/news/world-asia-58187410)

Von daher würde ich vorübergehend als längere Zeit bezeichnen, wenn sie ihren islamistischen Staat aufbauen, solange sich nicht ein neuer Bin Laden in den Bergen versteckt oder man einem Nachbarland auf die Füße tritt, sollte es auch kein Problem geben. Wie man auch schon jetzt in Berichten liest, gibt es viele andere Länder, die dieses Machtvakuum auch gerne füllen würden. Die chinesische Regierung stellt sich mit Taliban-Gesandten in den letzten Wochen auch ganz gut bzw. es gibt öffentliche Bilder.

Die Taliban hatte schon in vielen Gebieten ihre parallelen Schattenregierungen, wo man sich um viel gekümmert hat und auch nicht wenig Geld einnahm:

According to Taliban members and a UN committee, they make close to $1.5bn a year (PDF).

They have also earned revenue from partnering with local and regional mafias in the regional drug trade. Last year, they made millions from mining and trading minerals, and even producing methamphetamine (a stimulant widely used as a recreational drug) in partnership with regional mafias.

They also have their own tax collection system and receive funding from abroad – although suspected sources, like Pakistan and Iran, deny it.

In dem Artikel heißt es noch, dass man kein Bürgerkrieg will und das man auch niemand was weg nehmen will, jeder kann zur Schule oder Universität, etc. Solang ihr System und Regeln eingehalten werden. Was das dann am Ende heißt, sieht man ja später.

(https://www.aljazeera.com/news/2021/7/25/the-taliban-explained)

Aber auch in anderen Regionen hörte man so etwas ja immer von den Freiheitskämpfern und Rebellen, die dann das Land befreien. Am Ende sitzen da dann Leute, die halt genauso morden, foltern und Menschen verschwinden lassen. Ggf. nur die anderen Gruppen, die einen im Wege stehen. Überrascht sollte man halt nicht sein.

Mit Sicherheit gibt es Menschen, die auch unter einer erneuten Taliban-Herrschaft in Afghanistan gut und gerne leben können. Es gibt auch viele Menschen, denen es nicht so gehen wird und ggf. auch um ihr Leben fürchten.

Welche wären es? Aktuell hört man nun auch nichts mehr zu Myanmar, da ist es still geworden, haben unsere Sanktionen etwas bewirkt oder nicht und hat sich die Lage geändert?

Der Ausnahmezustand wurde bis August 2023 verlängert und dann soll es auch Neuwahlen geben. Was auch immer das dann heißen mag, da das Militär ungern an Macht und Einfluss verliert. Da hinter denen China und Russland stehen, ist man bei uns im Westen lieber etwas ruhiger. Man möchte ja kein Fass aufmachen.

Wie gesagt, alles nicht einfach. Was soll man machen, was soll man tun. Was ist richtig, was ist falsch. Was würde die Mehrheit der Bevölkerung tun, wenn sie könnte? Am Ende können wir sowieso nur zuschauen und im 21. Jahrhundert ist man dank sozialen Medien auch noch näher dabei als früher.

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Ich lese da nichts, dass der afghanischen Bevölkerung wehtut. Die werden sicherlich auch nicht so erfreut sein, dass die eigenen Sicherheitskräfte schnell aufgegeben, ggf. nicht alle, aber nun ja, man sieht die Bilder. In meinem letzten Beitrag fasst es auch ein BBC-Artikel nochmal zusammen, wo das Problem bei der afghanischen Armee und Sicherheitskräften ist.

Nochmal etwas mehr Kontext zu der Laschet-Musk Sache

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Die Diskussion die sich da drunter entspinnt ist aber auch etwas drollig…
Ist Musk jetzt Asperger Autist oder Narzisst oder einfach nur A-Loch?
Ist das jetzt Persönlichkeitsmerkmal oder Krankheit?
Hmm schwierig so ohne Kenntniss über seine Patientenakte… :roll_eyes:

Alter Hut aber erschreckend wie locker Musk das immer noch einfach beiseite wischt…

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Für die Menschen, vor allem Mädchen und Frauen, eindeutig ja.

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Ich stell mir da die Frage, hatte Rumänien es jemals alleine geschafft, bereit für die EU zu werden?
Das Land hat sich wirtschaftlich seit dem Beitritt enorm entwickelt und die Prognosen sehen gut aus, dass es auch weiterhin aufwärts geht.
Das Land befindet sich eben in einem enormen Umbruch. Was sich auch sehr in der Bevölkerung widerspiegelt. Auf der einen Seite hast du auf dem Dorf immer noch Bauern die sich komplett selbst versorgen und mit Pferdekarren durch die Straßen fahren. Auf der anderen Seite hast du große Städte in den die Menschen ein westliches leben führen. Dort kannst du sogar in Lidl und Kaufland einkaufen. Was sich aber immer noch viele Menschen dort nicht leisten können und nur auf dem Markt sich Lebensmittel kaufen können.

Nicht abzuweisen ist das dieses Land weiterhin von Korruption geplagt ist. Dies ist ein Problem mit dem das Land schon seit Anbeginn seiner Gründung zu kämpfen hat. Die neusten Entwicklungen sehen nicht gerade positiv aus. Aber wenn die EU weiterhin ihren Druck aufbaut, bin ich trotzdem noch guter Hoffnung.

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Von der EU wegen Korruption angemahnt zu werden muss eine sehr surreale Erfahrung sein. :ugly:

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Nein, gibt es nicht.
Ich meinte aber (leider) mit „vorübergehend“ auch mehr einen historisch langen Kontext als nur ein Paar Monate, oder vielleicht ein, zwei Jahre.
Leider wird sich der Taliban vermutlich einnisten können und in der Region die Staatsherrschaft übernehmen und vermutlich die politische Regierung werden und das für eine ziemliche Zeit.
Und dann müsste man halt, anstatt mit Panzer und Raketen wieder reingehen, sie so behandeln wie wir andere Länder welche Menschenrechte verletzen auch behandeln (oder… behandeln SOLLTEN… auch wenn sie halt Öl haben oder Ökonomisch wichtig sind). Wie du angesprochen hast, mit Sanktionen und so. Sie im Prinzip (theoretisch) zwingen zu reformieren.

Jep…
Und hier haben wir halt ein Problem, dass es immer fraglich ist, wie erfolgreich diese Art des Druckes ist. Auf der einen Seite will natürlich jedes Land gerne frei mit dem Rest der Welt handeln und interagieren und es hat in der Vergangenheit durchaus Beispiele gegeben, wo die Tatsache, dass ein Land Wirtschaftlich sich so selber geschwächt hat, dass es schlussendlich gezwungen war sich unseren Werten mehr anzugleichen…

Auf der anderen Seite gibt es auch so viele Länder, welche seit Ewigkeiten mit massiven Sanktionen und globalen Restriktionen zu kämpfen hat, und an der Regierung hat sich rein gar nichts geändert, weil die Leidtragenden halt die Bevölkerung war, welche nichts zu sagen hatte.

Was mich jetzt schon zum Zukunfts-Kotzen bringt ist die Tatsache, dass wir vermutlich bald wieder Flüchtlingsströumungen in den Westen sehen… welche dann hier wieder zu einem Aufschwung der extrem Rechten und rassistischer Angstmacherei führen wird :sweat:
Hurra schonmal im Voraus…

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Damit dürfte nur noch Kabul fehlen oder?

Gab es eigentlich schon mal ein Land was nach Abzug der ausländischen Truppen, so schnell wieder ans alte Regime zurück gefallen ist?

Frankreich nach Abzug der Deutschen.

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:eddyclown:

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Somalia vllt? Bin da aber nicht so im Thema drin.

Kann man jetzt die nächsten 36 Stunden abwarten, ob Kabul dann eingenommen ist. Zumindest scheint es nun alles ziemlich schnell zu gehen.

Einfach nur schlimm. Hoffentlich können wenigstens noch so viele afghanische Unterstützer und ihre Familien wie möglich rechtzeitig evakuiert werden…

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Die Hairatan-Brücke nach Usbekistan staut sich gerade, Regierungsbeamte und Militär stehen dort wohl Schlange.