„I’m the greatest“
„in the art of repressing“
Die Mujahideen (Vorgänger der Taliban) wurden übrigens von den USA mit Geld und Waffen versorgt, damit sie gegen die Sowiets kämpfen…
Ähnlich war’s auch im Iran. Die Gesellschaft an sich war schon recht weit, doch westliche Einmischung (vor allem USA und GB) führten zu und verschärften Konflikte, die den Weg für die islamistischen Revolutionen ebneten.
Wessen Schuld es ist, ist doch einfach irrelevant, es ein komplett Versagen von egal welcher Administration. So heißt es auch in Biden Statement heute, wenn Trump nicht gegangen wäre, hätte es halt vielleicht Biden gemacht. Ggf. auf einem schleichenden Weg, aber die Taliban wäre immer noch da gewesen. Ob nun noch ein Jahr oder fünf Jahre es hätte keinen Unterschied gemacht, heißt es in seinem Statement. Hat er anscheinend Recht. Die waren fertig, nächsten Monat sind es 20 Jahre 9/11.
Was haben die Verantwortlichen - unter anderem, ja auch eher - von 2008 bis 2016 denn erreicht? Nicht viel Nachhaltiges.
Joa, nur haben sich die Zeiten geändert und ein Abzug des Westens sorgte zwangsläufig zur Machtergreifung durch erzkonservative Islamisten. Aber das war ja eh nie Thema der ganzen Sache. Es ging immer um die Propaganda der rechtschaffenden Amerikaner. 200 Freedoms/second, 'murica fook yea!
Ich kann immer noch die Arte-Dokumentation, mit verschiedenen Teilen, empfehlen. Besonders der Teil „Königreich“ 60er/70er ist spannend:
Man muss aber auch hier unterscheiden zwischen Kabul und anderen Teilen Afghanistans. Das was König Mohammed Zahir Schah machte, das Land zu modernisieren, wurde auch nicht von allen positiv aufgenommen. Gerade in dem Teil hört man immer wie schön Kabul war in der Zeit, fast wie eine europäische Hauptstadt. Das war dann nur die Elite, in den anderen Provinzen sah es anders aus. Arm, Analphabetismus, keine Frauenrechte, religiös. Da hat man eben auch große Fehler gemacht und dachte man lebt das perfekte Leben. Das ist dann immer der Fehler der elitären Klasse in den Großstädten und Palästen. Die anderen haben sich dann irgendwann auch aufgelehnt.
Hinzu kamen auch noch die weltweiten Studentenproteste. Linke bis kommunistische Ideen kamen, die das Land verändern sollten. Auch noch ein Problem für die tiefreligiösen Teil.
Ich glaube langsam könnte man das ganze Afghanistan mal Auslagern.
Jalalabad wurde nun auch eingenommen. Laut Quellen, die man nun lesen kann, stehen sie kurz vor Kabul.
Das Tempo ist erschreckend. Hab das Gefühl, dass sie spätestens morgen oder Dienstag Kabul eingenommen haben werden.
Das hier war übrigens vor 3 Monaten, so als Einordnung, weil unsere Regierung ja gerade total überrascht tut:
…
Nochmal der Vorschlag nach ner Auslagerung des Themas Afghanistan, da es hier in den nächsten Wochen wohl kaum um was anderes gehen dürfte.
Ja eine Auslagerung macht bei diesem Thema echt absolut Sinn um nicht andere wichtige Themen untergehen zu lassen.
Gefühlt ist zb die Erdbeben Katastrophe in Haiti mit 300 und mehr folgenden Toten kein Thema…
Letztendlich ist, wenn Kabul gefallen ist der Drops doch gelutscht, wenn man zynisch ist. Dann kannst du so einen eigenen Thread halt alle paar Tage mit Schreckensnachrichten füllen. Wenn dann hätte es seit Beginn des Rückzugs einen Thread gebraucht.
Es wird niemand daran gehindert andere Themen zu besprechen.
Ernstgemeinte Frage, dann macht man es zum Thema oder es besteht halt kein Diskussionsbedarf. Letztendlich ist dieser Thread fast wie eine News-Thread, in denen manche Sachen einmal oder zweimal geteilt werden. Dann steht es jeden frei da drauf einzugehen.
Für mich ist das hier jetzt nicht meine primäre Informationsquelle, daher muss in diesem Thread auch nicht jeder Tote oder jede weltweite Vorfall geteilt werden. Denn das habe ich dann ggf. schon wo gelesen.
Ich sehe nicht, dass Afghanistan jemand daran hindert über Haiti zu sprechen.
Solange es nicht unmittelbar zu stark ansteigenden Flüchtlingszahlen an der Grenze Europas kommt glaube ich nicht, dass das Thema Afghanistan annähernd so präsent bleiben wird.
Da findet sich was neues, was in spätestens zwei Wochen die Titelblätter dominiert.
Bin mal gespannt, ob es die NATO schafft ihre Leute noch wegzubekommen. Schon witzig, schnell verpissen und das Volk einfach im Stich lassen. Andererseits kämpfen die afghanischen Truppen ja anscheinend auch nicht wirklich.
Ich habe den Eindruck man geht davon aus, dass die Taliban eine halbwegs stabile Regierung etablieren können werden. Das wundert mich etwas. Sind sie intern wirklich so geeinigt?
In den 90ern, nachdem die Russen aus Afghanistan abgezogen sind und die Mudschahedin Kabul übernommen hatten, sind die verschiedenen Gruppierung direkt dazu übergegangen sich gegenseitig zu bekämpfen.
Ist ein ähnliches Szenario wirklich so unwahrscheinlich, wenn die „gemeinsamen Feinde“ weg sind, oder lese ich nur die falschen Artikel?
Gerade tickert die Eilmeldung das die Regierung in Kabul die Machtübergabe vorbereitet und das friedlich. Echt krass wie schnell das alles geht.
Und so endet das 20jährige Intermezzo.