Hast du grade Momo erfunden?
Ich finde es komisch wie zynisch du hier schreibst. Ich empfinde es als lebensqualitätsgewinn dass ich die zeit die ich bis zu meinem tod habe nicht mit dem doppelt und dreifachen ein und auspacken von lebensmitteln oder dem schlange stehen verbringen muss.
Ich finde es ebensowenig schlimm wenn der supermarkt weiß dass ich statt 1,99 eiern lieber die für 4,29 kaufe.
Ne man sollte wissen was abgeht und dann für sich persönlich Kosten und Nutzen abwägen.
Das ist eben das was Naiv ist. Hast du schon die AGBs des Ladens gelesen in dem du immer einkaufst, deiner Bank, deines Kontos. Das macht fast keiner und was wäre auch die Alternative? Nirgends einkaufen gehen? Die Frage nach dem Bargeld und ob es bleibt ist eine sehr wichtige, die man eben nicht unterschätzen sollte.
Und das Firmen Millionen mit Daten verdienen und das häufig an der Steuer vorbei ist auch nichts was mal abtun sollte.
sei dir gegönnt. aber du kannst zeit nicht sparen, sie vergeht, immer.
und ich empfinde es als lebensqualität, wenn ich im leben mit menschen interagiere, wenn arbeitsplätze erhalten werden, wenn alle eine arbeit haben können, wenn löhne gezahlt werden, die zu einem guten leben reichen, wenn sich eine gesellschaft hin zu einer sozialen gerechtigkeit bewegt, wenn nicht datensammelkonzerne meine daten sammeln, auswerten und zu verhaltensmodifikationsmitteln umwandeln, wenn die macht von vielen ausgeht und nicht von einzelnen und wenn menschen nicht nur als objekte gesehen werden, deren nützlichkeit in der systemlogik ausgebeutet wird …
das mag für dich nur der unterschied zwischen teuren und preiswerten eiern und einer selbstscannerkasse und dem arbeitsplatz im einzelhandel sein.
ich stell mir die frage, wohin das führt und ob wir wirklich so leben wollen.
Weil es gerade passt: Durch Bargeld wird auch der Verdienst von Geld an der Steuer vorbei begünstigt
Ich will auf jeden fall in einer welt leben in der sich niemand für einen appel und nen ei hinter eine kasse setzen und wie ein roboter tag ein tag aus waren übers band schieben muss.
Ich habe aber langsam den eindruck dass du auf einer gaaanz anderen ebene reden möchtest als mir bisher bewusst war.
Bei deinem wunsch nach einem utopia bin ich voll bei dir. Ich glaube aber nicht dass dieses utopia durch das abschaffen von kassieren verhindert wird.
Ja und? Wenn das Bargeld geht, werden die Verbrecher auf Krypto sachen umsteigen oder sich Wege im legalen System suchen.
Leute die aber, warum auch immer, in Not kommen, sind dann völlig Abhängig vom System.
Davon Abgesehen das Elektronische Systeme noch viel anfälliger sind, siehe die Cyperangriffe in Europa. Hier konnte man noch einkaufen, woanders waren die Läden einfach zu, weil die kein Bargeld nehmen.
ich glaube, du verstehst mich falsch. aus mir spricht nicht der wunsch nach einem utopia (naja, vielleicht schon ein bisschen, aber nicht in erster linie).
meine perspektive ist auf das strukturelle gerichtet (und erst im nachgang, wie das die individuen beeinflusst).
und nicht in erster instanz auf das individuum (im hier besprochenen beispiel: ich spare 5 minuten an der selbstscannerkasse).
ich sage nicht, dass der fokus aufs individuum schlechter oder besser ist oder whatever.
meine persönliche wahrnehmung ist nur, dass ich finde, dass dem blick auf das strukturelle (oder auf „das system“, wenn man so will) im öffentlichen diskurs zu wenig beachtung geschenkt wird. ich möchte das also etwas mehr ins licht rücken. und hinzu kommt, dass ich das ganz persönlich sehr viel interessanter finde.
(was das ganze dann für mein empfinden aber oft sehr anstrengend macht, ist dass systemkritik als politisch „links“ angesehen wird und kritik an individuen als politisch „rechts“, was dann leider allzu oft nur in einem weltanschaulichen lagerkampf endet)
das ding ist:
wenn man sagt: „ich mag selbstscannerkassen, die verbessern meine lebensqualität“, dann ist das erstmal völlig okay.
ich füge nur hinzu: wenn wir statt des jetzigen zustands nur noch (oder vorwiegend) selbstscannerkassen haben, dann tauschen wir damit etwas ein, auf struktureller ebene. wollen wir das?
ja ich verstehe dich definitiv falsch, ich bin hier reingekommen um über kassensystem zu sprechen und nicht systemstrukturelle diskurse zu führen die an kassensystemen aufgehängt werden. Daher out.
Hast du eine Quelle dazu? Die einzige Geschichte die ich kenne ist die, dass die Firma es vor dem Vater der schwangeren Frau wusste.
Ich würde darauf Wetten dass Schwarzarbeit weit weniger Steuergelder frisst als Firmen die ihren Sitz in dubiosen Steueroasen haben.
Nee, nicht wirklich - siehe unten.
Aber beides Probleme (von dem ich persönlich die Steueroasen auch lieber mal richtig angegangen sehen würde)
Für das Problem mit dem Geld an der Kasse vorbei wurde ja schon mal die Kassenbon Pflicht eingeführt.
Über das auch lang und breit geraunzt wurde, wie unfair und freiheitseinschränkend es nicht sei (also zumindest hier bei uns)
Hier genauso. Es wurde sehr lange darüber gemotzt.
ja wir sparen jobs ein die keiner braucht und die bald auch keiner mehr machen will
Man kann die Kassen auch so bauen das man sein Bargeld da rein packt. Gibts bei uns zumindest.
Ich nutzte sie aber auch kaum, da man meist doch länger wartet, da die eine Person die die 6 Selbstzahlerkassen betreut nicht hinterher kommt.
1 Bier im Einkauf und die Kasse braucht ne Bestätigung das ich es kaufen darf ect.
Passiert hier leider immer noch, v.a wenn man zum Heurigen geht, ist das ne mühsame Angelegenheit.
Den armen Wirten wurde die Grundfreiheit genommen schwarz zu kassieren