Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt III (Teil 1)

Ja, stimmt, das hast du nicht gesagt, sondern @anon30974211. Sorry.

Würde ich aber dennoch nicht als das Versagen politischer Bildung werten.
Vielleicht wurde es ja sogar mal in einer Stunde Sozialkunde kurz erwähnt. Aber weißt du noch alles aus deiner Schulzeit? Mit Sicherheit nicht.

Und selbst wenn es nicht erwähnt worden wäre, es gibt so viele politische Personen, da hört man natürlich nur von den wichtigsten der wichtigen. Für mehr ist halt kaum Zeit. Die Auswahl hängt evtl. von den Lehrern hab, evtl. vom vorgegebenen Lehrplan.
Die Grundbildung, wie wir überhaupt zur Demokratie gekommen sind, wie unser System hier funktioniert und dass man sich generell mal einfach mit aktueller Politik befassen sollte (mussten z.B. mehrere Präsentationen zu damals aktuellen politischen Themen halten), reicht denk ich schon aus.

Wenn man dann ansonsten allgemein die Nachrichten verfolgt, sich vor Wahlen nochmal genauer informiert und an diesen teilnimmt, kann man meiner Meinung nach absolut zufrieden sein, was die politische Bildung und dazugehörige Meinungsbildung angeht.
Da spielt es mMn keine Rolle, ob man den ein oder anderen (ehemaligen) Politiker kennt oder nicht, sofern er nicht mal Bundeskanzler oder -präsident war.

Sagt mir auch nichts und es könnte mir nicht egaler sein.

das ist nicht korrekt. ich habe nicht weiter spezifiziert, woran ich den mangel an politischer bildung fest mache. ich würde die grenze hier eben nicht bei den namen ziehen, sondern beim wirken.

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Du kannst die Wichtigkeit und politischen Hürden der Pflegeversicherung nicht ohne den Namen Blüm erklären?

Nicht alles, aber alles was wichtig ist und dazu zählen auch wichtige Persönlichkeiten.

Wenn eine Person, die 15 Jahre lang in der Regierung gesessen ist und damit anderhalb Jahrzehnte entscheidend daran beteiligt war, ein Land zu formen, nicht ausgewählt wird, ist das mMn eindeutig falsch ausgewählt.
Die von dir beschriebene Grundbildung ist absolut wichtig, das ist klar. Aber mMn greift dieses Wissen nicht weit genug, um Politik ausreichend zu verstehen.

Naja, das Wirken ist halt auch immer mit der Person verknüpft. Wenn dieses Wirken schon so lange zurück liegt, wieso sollte man die Person dann kennen?
Schön, dass es eine Pflegeversicherung gibt. Aber wozu sollte ich nachschauen, woher die kommt?
Es gibt viele Menschen, die großes bewirkt haben. Seien es Politiker, Wissenschaftler, Friedensnobelpreisträger, Unternehmer, einfache Tüftler, etc.
Aber kaum jemand wird alle (oder überhaupt viele) Namen kennen, auch nicht den Ursprung dessen, was wir heute als normal betrachten.
Nur ein Bruchteil von ihnen, stechen sogar hier so aus der Masse raus, dass sie immer wieder und häufig erwähnt werden, auch über Jahrzehnte hinweg.

Selbst wenn wir das in der Schule durch genommen hätten, es hätte mich damals null interessiert und ich hätte es heute wieder vergessen.
Auch heute interessiert mich die politische Vergangenheit recht wenig, wozu sollte ich das auch wissen, sofern es nicht gerade unglaublich geschichtsträchtige Personen und Ereignisse sind.

Dieses “XXX gehört zur Allgemeinbildung” Argument ist für mich auch einfach kein richtiges Argument. Es wirkt eher herablassend.
Man muss nichts wissen um des Wissens willen, sondern um zu lernen, das sehe ich hier z.b. einfach nicht.

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Nicht ausreichend. Denn die Einführung der Pfegeversicherung lässt sich nur ausreichend unter Inbezugnahme der von Blüm propagierten Christlichen Soziallehre erklären.

Siehst du? Das interpretierst du! Jemand anderes würde bei einem Thema das du vergessen hast vielleicht sagen, dass es wichtig ist.
Ich glaube erwachsene Menschen können selber gut entscheiden welches Wissen für sie persönlich wichtig ist oder nicht.

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Nein, denn ich hab mir auch so ziemlich alles gemerkt, dass mir persönlich nicht wichtig ist, das aber dennoch ein wichtiger Wissensinhalt ist, weil grundlegend für das Verständnis von anderen Inhalten, oder zwecks Verknüpfung, o.ä. Das ist halt Allgemeinbildung.

Ja mhhh keine Ahnung, ich kenn auch nur die Namen der Kanzler und Präsidenten und ein paar weniger Bekannte wie Franz Joseph Strauss.

Bin mir auch nicht sicher ob man mehr kennen muss.

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Ist mMn etwas wenig. Aber ich seh schon, dass ich da eher die Minderheitsmeinung vertrete.

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Ich kann mich immer noch mit der DDR rausreden :smile:

Ich könnt mich auf Österreich rausreden :sweat_smile:

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Du hast da nur 7 Jahre gelebt.

Ja und, den Honecker Bummi Starschnitt musste ich trotzdem in Kinderzimmer hängen haben.

Also weißt du noch jeden einzelnen Namen, der mal im Sozialkunde-Unterricht (oder Politik, Geschichte, Wirtschaft, Physik etc.) gefallen ist?

Wie gesagt, vielleicht wurde sie ja ausgewählt, aber ich habe es schlicht vergessen. Langjährige Abgeordnete gibt es zudem so einige.
Hab kurz mal interessehalber gegoogelt und diese Info-Grafik erblickt.
Bis auf Wolfang Schäuble, der ja noch heute politisch aktiv ist und häufig in den Medien auftaucht, kenn ich keinen der Namen dort.
Und das sind nur ein paar Namen, die 37+ Jahre an der Regierung beteiligt waren.
Wäre mal interessant zu sehen, wie viele Leute 10 oder 15+ Jahre dort saßen. Es sind einfach zu viele Namen. Selbst wenn man davon noch weiter aussortiert, wer an entscheidenen Weichenstellungen beteiligt war.

Das was du beschreibst, bzw. das, um was es hier geht, ist aber schon Spezialwissen.
Entweder weiß man sowas, weil man es selbst noch erlebt hat und sich entsprechend daran erinnert. Oder man hat eben ein deutlich erhöhtes Interesse in einem bestimmten Fachgebiet.
Und inwiefern ist dies für dich notwendig, um “Politik ausreichend zu verstehen”?

Manchmal denke ich mir auch, wie man diese Physiker/Chemiker/Mathematiker nicht kennen kann… Aber ich würde dadurch niemals behaupten, dass der Physik-/Chemie-/Mathe-/Geschichtsunterricht hierbei versagt hat. Es gibt wie gesagt einfach zu viele Persönlichkeiten, die es wert wären, gekannt zu werden. Aber solang man sich nicht speziell in dieses Thema einarbeitet, ist dies auch kaum von Interesse. Einen Einstein kennt hingegen jeder, genau wie jeder Hitler kennt.
An Obama als ersten schwarzen Präsidenten wird man sich auch noch lange erinnern können oder Merkel als erste Bundeskanzlerin. Hingegen wird Jens Spahn oder Haiko Maas wahrscheinlich in 20 Jahren kaum einer mehr kennen.
Das Wirken ist ein entscheidendes Kriterium, ja. Aber auch Zeiträume, sofern die Wirkung nicht so groß war, dass es regelmäßig wiederholt wird. Oder andere Besonderheiten dazu verhalfen.

Stephen Hawking kennt z.B. auch jeder, aber schonmal was von David Gross gehört?

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Erleb ich auch immer wieder, wenn sich Leute aus verschiedenen Lebenswelten unterhalten und plötzlich feststellen, dass der eine nicht weiß, wen der andere meint und andersrum.
„Was, diesen Fußballspieler muss man doch kennen!“
„Was, du kennst die Königin von Schweden nicht?“
„Dir sagt dieser Youtuber mit über 20 Millionen Abonnenten nichts?“

Einfach zur Kenntnis nehmen, dem Gegenüber erklären wer das ist und wieso man diese Person kennen sollte und sich freuen jemanden weitergebildet zu haben.

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Den Spruch kenne ich, aber Name hat mir nichts gesagt.

Im Parlament, heißt nicht zwangsläufig in der Regierung.

Ja

Personen machen Politik, Personen haben Hintergründe, diese Hintergründe sind entscheidend für politische Entscheidungen, etwa Ideologie, Freundschaften, Feindschaften, etc.

This. Wenn das Wirken stark genug ist (etwa wie die Pflegeversicherung bei Blüm), dann sind das Persönlichkeiten, von denen man zumindest grundlegende Informationen wissen sollte, oder zumindest mal gehört haben sollte. Es reicht ja schon, wenn man Personen wie etwa Blüm oder (um mal andere Beispiele zu nennen) Kissinger, McCarthy u.a. zuordnen kann. Es geht nicht darum, von jeder Person die Biographie zu kennen, sondern einfach nur die wichtigsten Inhalte, die mit dieser Person in Verbindung stehen zu kennen.

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