du kannst als pflegekraft ja nicht davon ausgehen, dass - nachdem du die 72jährige darauf hingewiesen hast, dass die sauerstoffgabe eine lebensnotwendige maßnahme ist - sie das gerät sogar erneut ausstellt, im vollen wissen und bewusstsein, damit das leben der mitpatientin zu gefährden.
wer geht denn davon aus, dass jemand totschlag oder einen mord begeht, weil man sich von einem geräusch gestört fühlt?
außerdem wird man wohl kaum die personellen kapazitäten haben, da im nachtdienst eine pflegekraft zur bewachung abzustellen oder große zimmerwechsel zu organisieren.
Ich hätte aber eigentlich gedacht das da irgendwie ein Alarm zwischen ist. Kann ja auch mal technische Gründe haben warum das ausfällt.
Muss ich mal meine Schwester fragen
nicht zwingend. kommt drauf an. z.b. kann die sauerstoffgabe über nasensonde oder maske erfolgen, ohne dass ein beatmungsgerät zum einsatz kommt und/oder ein messgerät (z.b. der sauerstoffsättigung) am patienten angebracht werden muss.
Vor Corona hätte ich dir da zugestimmt. Mittlerweile würde ich definitiv davon ausgehen, dass jemand auch ohne zu zögern seine Mitmenschen gefährdet, nur weil man sich etwas genervt fühlt
okay, was heisst das dann in der praxis?
wenn sich jemand bspw. im krankenhaus oder pflegeheim von anderen patienten / heimbewohnern oder deren behandlung o.ä. genervt fühlt, erwächst den dort arbeitenden dann insofern eine besondere aufsichts- und fürsorgepflicht, dass sie die genervten bewohner/patienten unter 24/7 bewachung oder in isolationshaft setzen müssen, weil es könnte ja was passieren?
Na ja, gibt es ja z.B. bei Alzheimer-Patienten auch. Da sitzt eine Wache am Bett.
Und wenn jemand so verrückt ist, jemand anders den Sauerstoff abzustellen, ist das wohl ein Fall für so eine Wache.
nur als beispiel für sauerstoffdarreichung ohne „alarm-gerät“. ich kann natürlich nicht wissen, ob es sich genau so verhalten hat.
du musst dir das so vorstellen, dass da entweder ne sauerstoffflasche neben den bett stand oder sauerstoff aus nem wandanschluss (evtl. mit wasser zur befeuchtung, was blubbert) jeweils über einen schlauch per nasensonde oder maske an die patientin führt.
da ist dann nicht zwingend etwas alarmgebendes dazwischen.
Bei Alzheimer Patienten ist das aber auch eine Betreuung die im Rahmen ihrer Erkrankung notwendig sein kann. Die das Krankenhaus also durchaus auch erstattet bekommt.
das weisst du ja vorher nicht.
im normalfall gehst du ja davon aus, dass das mit ner erklärung getan ist.
und ob eine demenz vorliegt, ist idR ja auch vorher klar und somit ob eine sitzwache notwendig ist.
und so ne wache organisierst du auch nicht mal eben so.
da warten keine 12 sitzwachen nachts im keller darauf, von einer station angefordert zu werden.
die personellen kapazitäten hast du einfach nicht so kurzfristig.
leute mal ernsthaft.
reden wir gerade davon, dass die diensthabende pflegekraft davon hätte ausgehen müssen, dass die 72jährige totschlag oder einen mord begeht?
nachdem man sie ausdrücklich darauf hingewiesen hat, dass die sauerstoffgabe lebensnotwendig für die mitpatientien im raum ist?
seid ihr tatsächlich dieser meinung?
Da muss ich wieder an meinen 100 jährigen Bettnachbarn denken der jede Nacht im Schützengraben lag und eines nachts aufgestanden ist mit runterrutschender hose sich alles rausgerissen hat.