Teils ja. Hatte zb mit einem Jungen in der Schule lange Probleme und ständig streit, irgendwann rauften wir uns und 10 Minuten später waren wir Freunde weil der Konflikt gelöst wurde. Was nicht heißt dass man alles durch gewalt lösen soll oder kann. Aber manchmal ist es (solange es nicht eskaliert) auch für alle beteiligten befreiend. Mehr wollte ich nicht sagen damit.
Das ist schwer jetzt auf akademische Art zu beantworten. In der Regel sollte man da seinem Instinkt vertrauen, wenn man sein Kind kennt. Raufen ist ja auch mehr rageln und schubsen als wirklich schlagen.
Also um mal meine Kindheits-Ich als Beispiel zu nehmen: Ich war auch eher jemand der sehr in sich gekehrt war und manchmal musste man sich einfach abreagieren. Glücklicherweise gibt’s ja bei mir auf dem Land viel Wald und so bin ich dann als kleiner Nullinger (damals hatte ich die 0 hintendran noch nicht verdient) da rein, hab mir nen Stock geschnappt und auf die Bäume eingedroschen und mir die Seele aus dem Leib gebrüllt. Das mag für manche seltsam wirken, hat mir aber häufig echt gut getan. Das würde ich als kontrollierte Gewalt bezeichnen.
Unkontrollierte Gewalt ist immer, wenn jemand anderes darunter leiden muss, was beim Rangeln / Raufen wie auch immer, nicht der Fall ist.
hmm, warum persönliche ebene?
aber ja, ich habe gewalt erfahren und ausgeübt. ich habe mich sexistisch verhalten und andere menschen abgewertet. ich war bereits mobbing-opfer, wie auch -täter.
bin ich nicht stolz drauf, finde mein verhalten scheisse und möchte das für mein zukünftiges leben ändern.
auch möchte ich meinen kindern vermitteln, jeden menschen gleichermaßen zu respektieren und dass sie gewalt ablehnend gegenüber stehen.
bitte lege mir nichts in den mund, was ich nicht gesagt habe.
ich habe eine frage gestellt, nämlich:
wie kann ich meinen kindern beibringen, dass gewalt scheisse ist, wenn ich sie gleichzeitig toleriere?
das führt unweigerlich zu einer weiteren, bereits oben gestellte, frage:
wenn es also zwei arten von gewalt gibt, eine kontrollierte, „gute“ art, und eine unkontrollierte, „böse“ art, wie unterscheide ich als erwachsener diese und wie können kinder diese voneinander unterscheiden?
Ich kann dir da auch keine akademischen Befunde vorlegen. Grundsätzlich bin ich aber der Überzeugung, dass ein gewisser Grad an Gewaltbereitschaft einfach in jedem Menschen steckt und du kannst Kindern eben nur versuchen beizubringen, dass sie diese Gewalt nicht an anderen Menschen / Tieren usw. auslassen sollen, sondern ihnen ein Ventil geben, wo sie das ausleben können. Nicht umsonst werden aggressive Kids ja oft in den Boxverein geschickt.
aber ich dachte raufereien sind okay?
nun bin ich vollends verwirrt.
Nochmal: eine Rauferei hat nicht gurndsätzlich was mit Gewalt zu tun. Sieh es vielleicht mehr als “Rumtoben” an, vielleicht passt das als Begriff besser um’s dir verständlich zu machen.
Kinder müssen da einfach lernen, wo ihre Grenzen sind und das geht größtenteils nur in der Praxis, so hart das klingen mag. Nur weil Jungs miteinander toben / sich raufen, wollen sie sich nicht zwingend weh tun.
Erkennen wirst du das daran, dass irgendwann jemand stop ruft oder, ja auch das passiert, anfängt zu heulen. Da kann man den Kindern aber keinen Vorwurf machen, bzw. muss demjenigen der übertrieben hat erklären, was er falsch gemacht hat und dafür sorgen, dass er sich entschuldigt.
keine ahnung, möglicherweise bin ich auch da ein sonderfall, aber für mich sind toben und raufen zwei verschiedene dinge.
also kann ich “guter” von “böser” gewalt erst hinterher unterscheiden, wenn einer weint?
wie kann ich das meinem 5jährigen kind erklären/beibringen?
was hat das mit einer persönlichen ebene zu tun?
ich habe ganz normal gefragt, wie du ganz normal gefragt hat.
Sollte nur zeigen, dass ich eben mit meinen Geschwistern gerauft habe als Kind, was aber nie im Form von richtig Schmerzen-Zufügen der Fall war.
okay, dann kannst du das “Gewalt verherrlicht” in “Gewalt tolerieren” umbenennen. Ist fast das gleiche in grün.
Das ist keine Frage, wo man eine 100%ige Anleitung bekommst und nach Rezept vorgehen kannst.
Jeder Mensch geht mit dieser Situation anders um und jeder hat eine andere Methode, wie er/sie es den Kindern erklärt. Das ist deine Entscheidung wie du das machen willst. Ebenso kannst du ja deinen Kindern sagen, das jegliche Art, was ansatzweise mit Gewalt zu tun hat, falsch ist und sie sich fern halten sollen, was aber meiner Meinung nach eine falsche Herangehensweise ist, weil Kinder nicht nur alles positive kennen sollen, sondern auch negative zu Gesicht bekommen sollen, damit sie nicht nur in irgendeiner Safe-Bubble sind.
Dazu, wenn die Kinder sich raufen/rangeln, kannst man es doch am Mimik, Gestik und Geräuschen erkennen, ob es eben spaßig gemeint ist, oder eben sie sich wirklich weh tun wollen.
In dem es durch Praxis lernt wann es zuviel war/ist würde ich sagen. Zumindest kann ich mich heute noch an Fälle erinnern wo ich es dann übertrieben habe und wie schlecht ich mich deswegen fühlte (da es eben nicht beabsichtigt war) und daraus für die Zukunft lernte.
Jeder/jede muss selbst Erfahrungen machen, das kann oder soll man Kindern nicht verwehren.
habt ihr eigentlich kinder im vorschul- und/oder schulalter oder anderweitig erfahrung mit der aufsicht von kindern?
Wie kam es bei dir zum umdenken, dass du dieses Verhalten welches du heute als scheiße empfindest, ändern wolltest? Hattest du früher falsche Vorbilder an denen du dich orientiert hast, und von welchen du dir diese Verhaltensmuster abgeschaut hast? Oder ist es ein normaler Prozess durch das Älter werden und Erfahrungsgewinn? Vielleicht kannst du diesen Wendepunkt auch eben deinen Kindern nahe bringen.
Ich weiß schon was du meinst, ich denke auch ich habe zu Schulzeiten Verhalten an den Tag gelegt welches man damals hänseln, heute mobbing bezeichnen kann. Heute als gereifter Erwachsener, sage ich auch wie dumm ein solches Verhalten war. Meine Eltern haben mir aber noch nie vermittelt dass so etwas wie mobbing gut ist.
Ich glaube die wenigsten Eltern tun so etwas, und denoch entstehen unter Kindern Verhaltensweisen und Dynamiken die fragwürdig sind. Habe da keine ausreichende soziologische Ausbildung um dies wirklich einordnen oder auswerten zu können.
Kommt drauf an, zählen Geschwister die 6 bis 12 Jahre jünger sind, Kinder von Freunden und ein Jahr Ausbildung zum Kleinkindpädagogen (abgebrochen) inklusive mehreren Wochen Praktikum in Kindergarten?
genauso, auch mädchen raufen und auch raufereien unter mädchen oder zwischen mädchen und jungs sind in ordnung solang am ende keiner verletzt ist. mMn unterscheidet das auch eine rauferei von gewalt bzw. ist die linie: bei einer rauferei wird keiner über ein für ihn erträgliches maß verletzt, bei kindern erkennt man das eig sehr schnell, entweder weint der eine dann oder sagt auaua oder die stimmeinfärbung ändert sich.
Grundsätzilch erkennen ob eine rauferei oder schlägerei zwischen kindern (und davon reden wir momentan, den erwachsene haben selten raufereien und wenn wer dazwischen geht können die sofort erklären “hey alles gut wir raufen nur aber danke fürs einschreiten”) kann man nur wenn man zusieht wie sie entsteht und eben an der stimme, verhalten von eventuell umliegenden kindern, den teilnehmenden kindern ect. Es gibt keine Skala oder checkliste die man abhacken kann, da die grenze dafür fließend und auch immer von person zu person unterschiedlich ist. Hier gilt natürlich als erwachsener im zweifelsfall einschreiten
Weil eine rauferei keine gewalt in dem sinne ist wie man gewalt versteht bzw. darstellt und das kann man z.b. auch einem kind klar kommunizieren und eben sagen: raufen ist ok aber niemanden ernsthaft bösswillig verletzten den das ist scheiße. beim raufen hat man immer die kontrolle wie viel kraft man verwenden kann ohne das der andere verletzt wird. Ein Kind hat diese kontrolle oft nicht ein erwachsener sollte sie haben und sowas kann man z.b. seinen kinern beibringen indem man mit ihnen rauft und wenn sie zu wild werden einen riegel vorschiebt und auch klar sagt: “das war zu viel”
Diese Frage ist mMn einfach zu beantworten, kontrollierte gewalt tut niemanden weh. Das klingt im ersten Moment komisch ist aber so, man darf hier nur nicht den fehler machen das “alles in sich reinfessen stattdessen lieber mal zuschlagen” als absolute aussage zu werten, richtig wäre: “anstelle alles in sich reinzufressen, lieber mal dampf ablasen” wie dieses dampf/druck ablasen aussieht ist von person zu person unterschiedlich, der eine spielt als beruhigung ne runde cod der andere geht in den wald und schlägt gegen bäume und der dritte “rauft” mit nem freund der ebenfalls grad zu viel Energie übrig hat (ein beispiel kommt weiter unten noch zum letzten punkt)
Ich möchte dazu mal mich selbst als beispiel hernehmen, ich bin ein sehr friedlicher mensch, ich habe nichts gegen gewalt aber übe sie grundsätzlich nicht aus und es ist bei mir nur ein letztes mittel wenn man mich wirklich reizt und nicht auf eine worte hört, ich warne z.b. immer reichlich vor und mache mit worten deutlich das bei mir gerade der spaß aufhört und man mich in ruhe lassen soll. Das klingt so als wäre ich ein schläger in meinem 27 jahren gab es bis jetzt 3 vorfälle bei denen menschen nach dem 5. lass mich in ruhe nicht hören wollten und mich weiter genervt/angegangen haben/sind
Ich habe in meiner Kindheit oft mit einem freund gerauft aber eben immer nur aus spaß und auch meist ohne grund bzw. der grund war ich hatte einen sitzsack mit diesen ganzen kleinen kugel drinnen (vllt erinnert sich wer was ich meine) und wenn er bei mir war wollten wir oft beide drinnen sitzen und dann gab es eine rauferei um den sitzsack bei der am ende keiner gewonnen hat weil wir danach eh was anderes gemacht haben. Wenn ausversehen mal er mich oder ich ihn verletzt habe haben wir auch immer sofort augefhört und uns um den anderen gekümmert gefragt ob alles gut ist. Da war ich aber bereits 12-13, Ich hab also schon bevor ich 12 war gelernt das raufen ok ist aber man auf den anderen achten soll wenn wirklich sich jemand verletzt oder aua sagt ect. Woher ich das gelernt habe kann ich nicht aus erinnerung sagen aber wenn ich mir meinen neffen ansehe der jetzt 8 ist kann ich mir vorstellen wie ich das gelernt habe:
Und zwar durch meine eltern und deren freunde die mit mir gespielt haben, den ich merk es momenan ja selber das ich wenn ich bei meiner schwester zu besuch bin ich mit meinem neffen öfters mal spiele und wir da ab und an raufen/kitzeln. Wird er zu wild, weil kinder eben nicht wissen wo ihre grenze ist, schiebe ich oder seine mama wenn die dabei ist dem ganzen einen riegel vor. An seinem 8. geburtstag war z.b. eine beschäftigugn das alle kinder die da waren am ende (glaub das waren noch 5-6 jungen und mädchen) versucht haben mich zu fall zu bringen bzw. auf der couch festzuhalten so das ich mich nicht bewegen kann, da gabs auch keinen konflikt oder irgendwas sondern da kamen die kindern irwie von selber drauf und ich hab halt migespielt und mich gewehrt.
Das mal so als beispiel wie mMn das aussieht wenn man einem Kind das beibringt das raufen ok ist aber eben gewalt nicht, gibt eben kein maß für eine grenze sondern das ist von situation zu situation unterschiedlich und nur eigene erfahrung hilft einem situationen richtig einzuschätzen
kommt drauf an, wie alt diese kinder sind/waren. unter kleinkinder z.b. verstehe ich kinder von 2-3 jahren, die dürften noch nicht in die angesprochene problematik fallen. und kommt drauf an, ob dein post mit diesem zynischen unterton überhaupt eine ernstgemeinte antwort war.
@IX99
mein lebenslauf gehört hier vermutlich nicht hin, möchte ich nicht zur allgemeinen diskussion stellen und würde den thread derailen.
nun gut.
ich nehme also für mich aus dieser diskussion mit:
es gibt “gute” und “böse” gewalt. unterscheiden kann ich diese entweder hinterher, wenn einer weint und/oder über ein erträgliches maß (was auch immer das im einzelfall sein mag) verletzt ist oder während der ausübung, indem ich die mimik, gestik und geräuschkulisse der kinder ununterbrochen überwache.
meine kinder soll ich gewalt aussetzen, damit sie nicht in einer “safe-bubble” aufwachsen.
gewalt verherrlichen und gewalt tolerieren sind fast das gleiche in grün.
das dilemma, wie ich vorschul-/schulkindern den unterschied zwischen tolerierbarer und nicht tolerierbarer gewalt vermitteln kann, konnte leider nicht aufgelöst werden.
vielen dank.
Es geht mir - wie ich nun zum zweiten Mal dir versuche zu erklären - lediglich darum dir zu erklären, warum manche Frauen sensibler auf Nachpfeifen reagieren als andere (Eddy Mum) und das beide Seiten ihre Berechtigung haben .
Was das? Das solche Delikte nicht verfolgt werden liegt daran, dass zu wenig Kapazitäten vorhanden sind um diese ordentlich aufzuklären und entsprechend zu bestrafen. Sexuelle Belästigung fällt mmn. auch nicht unter den Begriff der toxischen Maskulinität. Ich bin selbst kein Fan von dem Gillette Spot aus verschiedenen Gründen. Jedoch finde ich schon, dass soetwas wie eine toxische Maskulinität existiert und man verschiedene Verhaltensmuster (Männer weinen nicht, Männer brauchen keinen Arzt uä. Vorschriften wie Männer sich zu verhalten haben um ein „richtiger Mann“ zu sein) durchaus reflektieren sollte. Ich finde nur, dass das der Spot nicht allzu gut tut und irgendwie viel zu viele andere Dinge unter einen Begriff geworfen hat, die dort mmn. nur bedingt etwas zu suchen haben.
Und um alle: „Ja, aber Frauen sind auch manchmal scheiße!“ - Rufe zu beruhigen. Ja, auch das wird zum Beispiel bei all den Girls support Girls Kampagnen schon länger gefordert.
man hat ja richtig bock mit dir zu diskutieren, wenn du solche Kommentare schreibst.
Du stellst fragen, wir versuchen zu antworten, und haben nie gesagt, dass wir experten sind oder Ähnliches. wenn du solche Fragen richtig beantworten haben willst, kannst du einen Pädagogen fragen. Die Person kann dir helfen.
Aber durch deine Zusammenfassung merkt man, dass du eigentlich noch nicht mal eine Antwort suchst, sondern jegliche Antworten, die nicht zu deiner Agenda passen passiv runterziehst.
man hat ja richtig bock, mit dir zu diskutieren, wenn du solche kommentare schreibst.
du gehst direkt auf eine persönliche ebene und versuchst so dein gegenüber zu diskreditieren.
der diskussionskultur-thread könnte dir da evtl. helfen.
aber durch deinen post merkt man, dass es dir nur darum geht, leute, die vielleicht nicht deiner meinung sind, herunterzuziehen und eine agenda zu unterstellen, wenn die eigenen argumente vielleicht etwas schwach sind.
Da möchte ich jetzt mal kurz einhaken.
Ich komme vom Land (also ja so richtig uriges Dorfleben mit Kuhstall usw.)
Ich hab immer den Eindruck, dass viele denken, dort gehe es rauher zu. Als ich noch Kind war, hatten wir auch ne richtig große Klique von mindestens 15 Kindern aus der direkten Nachbarschaft oder umliegenden Dörfern.
Aber immer wenn ich den Begriff „Jungs raufen sich nun mal, das gehört dazu“ und da kann ich nur ganz klar sagen… Nein tut es nicht.
Ich hab noch nie spielerisch gerauft oder jemanden dabei gesehen, wie er „spielerisch“ sich mit nem anderen jungen gewälzt hat.
Es war immer Gewalt im Spiel, wenn sowas vorgefallen ist. Immer der stärkere gegen den schwächeren. Meist waren die banslsten Dinge der Auslöser für solche Dinge, aber danach wurde nicht gelacht und sich gegenseitig auf die Schulter geklopft. Meist hat sofort einer der beiden geweint und ist nach Hause. (Wir spielten im Wald) am nächsten Tag wars dann meistens vergessen. Das war im Grunde aber nie was anderes als: „ich zeig dir jetzt mal wer der stärkere ist“
Ein raufen unter Kinder mag für viele Leute banal sein, oder eben „dazu gehören“ aber ich hab da immer nur die Erfahrung gemacht, dass um nichts anderes ging als Gewaltaudübung um sich dem anderen überlegen zu fühlen.
Man muss aber auch dazu sagen, dass wir ne geile „Bande“ waren und sowas auch äußerst selten vor kamen. Aus allen Beteiligten sind übrigens liebe und nette Menschen geworden, die fast alle Familie und Kinder haben und immer noch zum engsten Freundeskreis gehören. (ja die leben tatsächlich fast alle immer noch hier aufm Land)
Mir gefällt der neue Weg von Gillette nicht. Das da Werbung kommt, wo jemand über 'starke" Frauen redet, was hat das noch mit meinen Bart zutun?
Naja, Gott sei Dank rassiere ich mich nur selten, aber die Werbung muss ich mir dennoch antun…