Dein Ernst? Inwiefern ändert ein Bittbrief seine Wand freizugeben etwas an der Tatsache, dass da irgendein Trottel illegal sein Tag drangespüht hat und man das jetzt auf eigene Rechnung entfernen muss?
“Dann erlaub es halt und hab dich nicht so.” Genial.
Bitte was? Hast du meine Beiträge hier verfolgt? Ich sage ganz klar, dass da geile Sachen rauskommen, die aber mengenmäßig deutlich weniger sein werden. Ich male auch nicht schwarz, ich sehe das täglich in der Praxis. Ich lebe derzeit im Status quo und der gefällt mir nicht. Die Freigabe von einzelnen Wänden hat viel Kreativität frei gesetzt und das begrüße ich. Aber der Vorschlag von Lassic hier, alle öffentlichen Wände freizugeben halte ich schlicht für falsch (aus genannten Gründen). Mit dir bin ich, zumindest bei den letzten Beiträgen von dir, bei einer Meinung.
Ja mein Ernst. Und “erlaubt es und hab dich nicht so” ist genau nicht worum es geht, aber was erwarte ich auch.
Es geht um mehr Angebot schaffen, damit weniger Flächen einfach ungefragt besprüht werden. Ist ja nicht so, dass es in anderen Bereichen ähnliche Erfolge hatte.
Naja aber zum Beispiel Tags sind ja eher Revierkennzeichnungen. Da ist es egal, wie viele Wände freigegeben sind.
Ich bezweifle, dass illegale Schmierereien dadurch zurückgehen. Wie hier oft gesagt wurde gehört das für viele Sprayer einfach dazu.
Ja aber Graffitis sind ja nicht nur Tags. Ich bilde mir nun auch nicht ein, dass es keine Leute mehr gibt, die es illegal machen. Ich erhoffe mir eher dadurch einen Rückgang.
Ich habe auch erst danach weiter hochgescrollt und gelesen, dass du wohl in Berlin wohnst, in so einem Schmelztiegel hast du in dem Kontext auch einfach verloren, sehe ich ein.
Mein Bild von der Kultur ist da bedeutend gemacher bzw. weniger angespannt.
Mich würde mal die Einschätzung der Pro-Fraktion interessieren, wie viele der Graffitis schlichte Tags sind, wie viele höherwertige Kunststücke und wie viele richtig geiler Scheiß. Meinetwegen könnt ihr gerne die Gruppen selbst definieren.
Also ich bin auch gegen das einfache besprühen von Wänden
Unterm Strich bleibt die befreiende Erkenntnis, dass den Sprühern Diskussionen wie diese am allermeisten am Pimo vorbei gehen.
Vielleicht die ersten, die einen in den Sinn kommen, aber damit sind es nicht automatisch die einzigen Es gibt auch progressivere Methoden.
Öffentliche Institionen müssen nicht immer sofort autoritär agieren. Es gibt auch eher laissez-faire Ansätze.
EDIT: wie @anon30884180 es für Göttingen beschrieben hat
Vielleicht nicht die einzigen, aber zwei Methoden, die garantiert lenkende Wirkungen erzeugen. Bei den meisten Laissez-faire-Methoden ist das nicht immer gegeben.
Da gebe ich dir vollkommen Recht. Aber es gibt eben auch Menschen wie mich, die mit Autoritären Maßnahmen nicht viel anfangen können, sondern eher progressive Ansätze bevorzugen würden.
Da wird gegen Autoritäten dann eben rebelliert. Kennst du ja vielleicht von der Schule
Ich sag ja auch nicht, dass man nur so arbeiten sollte. Wenn dann bedarf es sowieso, wie bei nahezu allem, eine Kombination verschiedener Methoden.
Ich mag Graffiti, gehört irgendwie zu einem urbanen Stadtbild dazu.
So lange es nicht stumpf verfassungsfeindlicher, rassistischer oder sexistischer Kram ist, würde mich das auch an der eigenen Bude nicht stören. (Fenster bitte freilassen! )
Bin ja eine landpomeranze aber diese herrlich abgelebten Wohngegenden mit Graffiti finde ich in Städten immer toll.
Nur wie gesagt, wenn es NUR gekritzelte Tags sind oder pseudotiefgründige Sprüche, finde ich es nicht allzu schick.
Aber das ist ja eine Frage des persönlichen Geschmacks
Was dafür spricht, dass zu wenig in der Hinsicht getan wird.
Direkt prozentuale Verteilung zu nennen ist schwierig, der Löwenanteil geht aber definitiv für Taggs und Schmiererein drauf. Um das mal auseinanderzufummeln:
Schmiererein: Penise, hakenkreuze, frauen samt Geschletsteile und alle naja, in großen anführungszeichen politische Symbole.
Schriftzüge im eigentlichen Sinne einer Botschaft, also klare Statements, ohne künstlerischen Anspruch.
Taggs: Die simplen Namen. Auch hier gibt es qualitative Unterschiede aber das tut nicht großartig zur Sache.
Schablonen: Sie werden zu Hause gearbeitet und können an Ort und Stelle einfach gegen dei Wand gehalten werden, sprüht man mit der Dose darüber, entsteht das Motiv.
Meiner bescheidenen Meinung nach, das beste Mittel für Karikaturen und stärkere Botschaften.
Throw Ups: In aller Regel, hingeklatschte, große, gut erkennbare Buchstaben. Überwiegend im Bubble- oder Blockstyle. Entstehen oder fast ausschließlich unter Zeitdruck, zum Teil von mehreren Leuten. Meistens haben die Leute es auch drauf mit beiden Armen gleichzeitig zu malen um das Bild wirklich in Sekunden abzureißen.
Ein komplett bemalten Wagon wird “Wholecar” genannt.
Graffiti: Mit mehr Zeit, ungeachtet ob illegal oder nicht entstehen dann die ersten Graffitis.
Auch im Bubble-, block oder dem anspruchsvollerem Wildstyle. Die größere Qualität kann man unter anderem daran erkennen, dass die Farbe bei den Fill-Ins, weniger von der dahinter liegenden Wand inne hat, also weniger washed up aussieht.
Dazugehörig sind dann auch nicht selten Characters, sei es comicfiguren oder reale personen. In seltenen Fällen sind wertigere Sachen auch auf Zügen zu finden.
Auftragsarbeiten und legales: Kein Garant für Qualität, zumal soetwas auch innerhalb eines Workshops von Jugendlichen entstehen kann. Hier ist dann wirklich die ganze Bandbreite abgedeckt, von dem wacksten scheiß, über Statements zum politischen Klima, bis hin zu größeren und anspruchsvolleren Werken.
Nur nochmal um für mein Seelenheil klarzustellen, ich habe zu keinem Zeitpunkt geschrieben, wie geil ich die Sachbeschädigung finde (nur dass ich es amüsant finde, wenn sich Leute darüber aufregen), Eingeräumt habe ich aber relativ zu beginn, das ich Taggs und andere Schmiererein auch nicht sonderlich ästhetisch finde und ja, wenn Funktionen eingeschränkt werden ist das (wahrscheinlich auch für mich) ärgerlich. Das erscheint mir aber in den allerseltensten Fällen so. ich stehe daher im nachhinein, also wenn es passiert ist, eher auf einer annehmenden und akzeptierenderen Seite, die natürlich auch vom Kontext abhängig ist. Ich denke aber auch, dass Graffiti und alles was dazugehört, genauso wie vieles andere, ein Transformator von Gefühlen, gedanken und Emotionen ist und ich möchte mich eben nicht dagegen stellen,
na wenn du meinst:
Okay ja, bei der Bahn gibt es Ausfälle. Aber in welchem Verhätnis stehen diese Zahlen ?
Wieviele Kilometer fahren Bahnen insgesamt in Deutschland ? Wieviel Umsatz macht die Bahn ?
Nachträglicher Edit: An den Zugverkehr habe ich in dem Moment nicht gedacht, nur an die Wandmalerei und die is’ soweit ich das überblicken kann, von eingeschränkter Funktion befreit. Da fallen mir jetzt auch kaum Lösungsansätze ein, also viel mehr als Schuldzuweisungen umherschieben, kann man da wohl nicht machen.
das ist ziemlich genau ein monat bzw 1/12 der gesamten ausfallkilometer der BVG
also alles andere als ein vernachlässigbarer teil.