Grammatik, Rechtschreibung, Semantik & Schreibweisen

Dürfen, sollen, müssen, müss ma ja zusammen halten :+1:

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Mit der mir-mich-Geschichte aus diesem Thread im Hinterkopf hab ich folgenden Halbsatz gelesen, interessiert mich ob es sich da ähnlich verhält, wie bei dem schon besprochenen Beispiel.
Ich erwog die Umfrage in Regionen zu gliedern, aber das gibt wohl mehr Chaos als Information.

[…] wenn ich … vor das Schienbein trete.

Schriebet ihr dich oder dir?

  • dich; Und ich sage: “Ich tu mich schwer.”
  • dich; Und ich sage: “Ich tu mir schwer.”
  • dir; Und ich sage: “Ich tu mich schwer.”
  • dir; Und ich sage: “Ich tu mir schwer.”

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Hintergrundinfo

Im Roman selbst steht: “[…] wenn ich dich vor das Schienbein trete.”
Zum Übersetzer, Jürgen Langowski, hab ich leider nichts gefunden - sein Eintrag auf der Verlagswebsite gibt ein 404 -, einer kommt eventuell aus Bochum, das scheint mir jedoch ein anderer zu sein.
Der Verlag, Piper, sitzt in München, die Übersetzung ist von 2013.

Ich würde dir nutzen, hab dann aber überlegt, dass es “wenn ich dich trete” heißt.
Als Vergleich hatte ich dann noch, “wenn ich dich schlage”/“wenn ich dir in das Gesicht schlage”, parat.

Ich würd “dir” nehmen, weil danach mit “vor das Schienbein” ein Akkusativ kommt und ich es so leichter verständlich finde, wenn unterschiedliche Fälle verwendet werden.

:sadsimon:

^^

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du hast also Mood´s

Was soll das heißen? „Cuckold“ ist ein betrogener Ehemann. Das macht überhaupt keinen Sinn.

Und was Wikipedia zu dem Wort in moderner Bedeutung meint, möchte ich hier nicht selber wiedergeben. :simonhahaa:

Mal ne Frage: ist es grammatikalisch falsch „wegen Dir/euch/ihm/etc“ zu sagen? Beispielsatz: nur wegen dir sind wir zu spät gekommen. Oder: in diesen Film bin ich doch nur wegen euch gegangen. Es klingt für mich einfach sehr unästhetisch und müsste imho durch „deinetwegen/euretwegen/etc“ ersetzt werden. Den schlimmsten Anwendungsfall sehe ich jedoch, wenn Menschen diese Konstruktion in der 1. Person Singular verwenden. Beispiel: „Wollen wir jetzt einkaufen gehen?“ - „wegen mir…“
Hier sträubt sich alles in mir und mein Drang, mit „meinetwegen“ zu intervenieren wird besonders groß. Dennoch haben mir bisher iwie immer die Argumente gefehlt, um zu erklären, wieso es denn so falsch sei.
Könnt ihr mein Gefühl bestätigen und mir helfen? :slight_smile:

Ich weiß nicht. „Deinetwegen, du kleiner haariger Bastard, konnte ich den Taxifahrer nicht bezahlen!“ klingt doch auch scheiße. :simonhahaa:

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Grundsätzlich müsste “wegen” einen Genetiv verlangen. Daher ist aus schulgrammatischer Hinsicht “wegen dir” falsch.

„wegen mir“ ist Umgangssprache. „Meinetwegen“ wäre passender.

Welche Trends in der Umgangssprache einen triggern, ist sehr unterschiedlich (könnten bspw. Anglizismen sein :wink:).

Ich habe neulich im Umfrage-Thread einen herben Schlag erlitten, weil ich feststellen musste, dass sehr viele lieber „kein“ und „ein“ verwenden, wo eigentlich „keinen“ bzw. „einen“ stehen müsste. Das liest man immer häufiger und ich kann mich immer noch nicht daran gewöhnen. Das gilt auch für einige andere umgangssprachliche Auffälligkeiten oder einfach weit verbreitete Fehler.

Ich habe zu meinem persönlichen Problem ein kurzes Zitat aus einem SPON-Artikel von 2006 gefunden:

Nachdem ich das gelesen habe, ging es mir etwas besser. :smiley:

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Wenn du etwas Zeit hast, kannst du dir den Videopodcast von Daniel Scholten dazu ansehen/hören, wo er in 45 Minuten erklärt was es mit dem wegen+genitiv bzw. +dativ aufsich hat, wo beide Formen herkommen und welche “richtig” ist.

https://www.belleslettres.eu/content/genitiv/wegen-genitiv-dativ.php

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Wikipedia sagt auch:
" Im englischen Sprachgebrauch ist Cuckold gleichzeitig die Entsprechung des veralteten deutschen Begriffes Hahnrei , also eines Mannes, der durch das Fremdgehen seiner Partnerin gedemütigt wird.

Ich habe zwar keine Erfahrung damit, wohl aber mit Sekiro und kann mir vorstellen, dass es ähnlich entwürdigend ist, seiner Partnerin beim Geschlechtsakt zusehen zu dürfen.

In dem Zusammenhang habe ich “wegen mir” noch nie gesehen/gehört.
Nur “von mir aus” und “meinetwegen”.

Also im dialektalen Kontext hätte ich das schon öfter so gehört. Ist halt nicht sonderlich standardsprachlich

Habe es in Niedersachsen öfter mal gehört und war anfangs sehr verwirrt. ^^

Edit: ähnlich wie bei „dafür nicht“ als Erwiderung auf „Danke“. :cluelesseddy:

Das kenne ich eher andersrum, also als „nicht dafür“,
Als ich nach Dresden gezogen bin, war es für mich am Anfang total seltsam, dass die Leute hier nicht „Gleichfalls!“ oder „Ebenfalls!“ sagen, sondern stattdessen „Das Gleiche!“. Mittlerweile mach ich das auch. :sweat_smile:

:wtf: warum sprechen alle außer mir bloß so komisch? :eddy:

Hab da mal ne Frage. Es geht um Akronyme englischer Begriffer.

Beispiel: Key Performance Indicator

Abkürzung: KPI

Wenn ich jetzt von KPI in der Mehrzahl sprechen will, nehm ich dann KPIs oder KPI’s. Ein Kollege von mir macht immer das Zweite und irgendwie finde ich das falsch, kanns aber nicht begründen oder Googlen (nagut, könnte ich vielleicht, aber das Internet im Zug ist so schlecht, dass ich hoffe hier schneller eine Antwort zu bekommen :angel:)

Da das Apostroph eigentlich nicht sonderlich üblich ist, würd ich auch hier darauf verzichten.

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apostroph vor plural-s gibt es meines wissens weder im deutschen noch im englischen.
ob sich das jetzt speziell bei akronymen anders verhält, weiss ich nicht, halte ich aber für unwahrscheinlich.

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