Was für ein wunderbarer Film. So erfrischend, ehrlich und lebhaft wie man es heutzutage nur noch selten vorfindet. Eine Geschichte über einen Geschichtenerzähler, das Geschichtenerzählen und die Schwierigkeiten damit, stets wunderbar flüssig zwischen tragischem Zynismus und heiterer Unbeschwertheit wechselnd, voller bizarrer Ideen, schrulliger Figuren, fantastischer Dialoge und einem Michael Douglas in Höchstform.
Was mich aber wirklich an dem Film fasziniert, ist seine fast schon grenzenlose Natürlichkeit. Denn die Geschichte bleibt dank dem grandiosen Drehbuch stets abwechslungsreich wie unvorhersehbar und wird trotz des unnatürlichen Geschehens in größter Natürlichkeit inszeniert, so dass man tatsächlich das Gefühl hat, an einer wahren Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann, teilzuhaben.
Voll von großartigen Darstellern wie Frances McDormand, Tobey Maguire, Katie Holmes oder Robert Downey Jr., ist es vor allem Michael Douglas, der einen mit seinen lakonischen Off-Kommentaren und purer Spielfreude sofort für sich einnimmt. Sein Grady Tripp ist verdreht wie ein Korkenzieher, manövriert sich mit Strubbelfrisur, rosafarbenem Bademantel und Joint im Mund ständig durch situative Ausweglosigkeiten, bleibt dabei aber jederzeit zutiefst sympathisch, genau wie der Film selbst.
Auch wenn sich das fast schon zuckersüße Ende mit der vorigen augenzwinkernd-sarkastischen Tonart des Films ein wenig beißt, gönnt man den liebevollen Charakteren, die einem zuvor 112 wahnsinnig tolle Minuten beschert haben, doch ihren versöhnlichen Abschluss, da sie sich genau wie der Film, heimlich, still und leise in mein Herz gestohlen haben.
9 von 10 Punkten.