So ist das Internet leider. Da wird ohne Rücksicht und oft auch Sinnhaftigkeit beleidigt und runtergezogen, einfach nur weil sie es können…
Und genau daran lässt sich arbeiten. Und genau daran muss gearbeitet werden.
Dass das mit Gutefrage keine gute Idee war, wurde dir schon erklärt und das hast du auch selbst gemerkt. Gerade im Internet muss man sich seine Bubbles gut aussuchen(und das kann man auch grundsätzlich ganz gut) und aufpassen, welche Fragen man wie in welche Räume stellt.
Aber gerade im Netz ist die Schwelle beleidigende und ausfallende Bemerkungen zu machen sehr gering und du hast keine Ahnung welche halbstarken Jugedlichen oder frustrierten alten Männer sich da einen Spaß erlaubt haben und dir da geantwortet haben.
Das sind jedenfalls keine Meinungen, denen man Gewicht geben sollte.
Wichtig ist erstmal, dass du dich in deinem persönlichen, privaten Umfeld um ein Netz kümmerst, das dich so auffängt, wie du bist. Familie, Freunde, Therapeuten vielleicht sogar Arbeitskollegen.
Menschen um einen zu haben, denen man vertraut, bei denen man sich fallen lassen kann (und die einen auch gut Ablenken)schützt auch vor Blicken anderer.
Gemeinsam, langsam rausgehen und immer mehr weglassen.
Und wie gesagt. Dir deinen eigenen Raum basteln. Musikhören und aus dem Fenster schauen. Nicht so sehr auf die anderen achten.
Ja, aber ich habe mir das schon sehr zu Herzen genommen und jetzt denke ich natürlich auch das es so ist
Verstehe ich auch. Sowas bleibt hängen. Bei mir auch viel zu oft, aber es ist nicht die Realität.
Also muss es gar nicht sein das ich so unattraktiv aussehe?
Ich denke halt bei solchen Kommentaren immer das es dann auch wohl so sein muss.
Du stellst halt immer wieder die Frage „warum sehen andere Menschen mich an?“, die richtige Frage wäre aber eher „warum interessiert mich das eigentlich?“ Und zwar so sehr, dass deine Gedanken ständig darum kreisen?
Du hast da offenbar ein sehr eingefahrenes Denkmuster in die Richtung und es ist schwer, sowas zu durchbrechen. Das kann man aber schaffen.
Eine Freundin im Studium hatte einen Waschzwang. Sie musste sich ständig die Hände waschen, hatte total Angst, irgendwas zu berühren und wenn sie aus Versehen doch an die Tischplatte gekommen war, musste sie sich sofort wieder die Hände waschen. Bei Türen, die sich nicht mit Ellbogen oder so öffnen ließen, war sie hilflos und musste warten, bis ihr jemand die Tür öffnet. Ihr war bewusst, dass die Angst übertrieben war, sie kam nur nicht raus aus den Gedanken, die ihr immer wieder gesagt haben, wie gefährlich das alles ist.
Sie war aber in Therapie und es wurde besser. Indem sie immer weniger Aufmerksamkeit auf dieses Thema geschoben hat. Sie hat sich auf andere Dinge konzentriert, zum Beispiel Musik gehört, wenn sie durch die Uni gegangen ist, durch volle Gänge - das hat sie abgelenkt von der Angst, dass jemand sie aus Versehen berührt.
Es hat aber einige Semester gedauert. Und der Therapeut hat sie nicht geheilt, er hat sie angeleitet, was sie ändern kann und das hat sie dann in kleinen Schritten.
Dafür ist es wichtig, sich auch zu trauen, aus den gewohnten Denkmustern auszubrechen.
Sich immer wieder anderen Dingen zuzuwenden. Sich selbst zu unterbrechen. Und Geduld mit sich zu haben.
Wenn der Therapeut nicht zu dir passt, such dir einen anderen. Mit häufigeren Terminen. Das liegt in deiner Macht.
Ansonsten kann ich mich nur @HerrDirk anschließen.
Ich werde jetzt nur noch das sagen, denn ich habe zu diesem Thema schon alles gesagt, was ich sagen kann:
Ich bin überzeugt davon, dass du nicht unattraktiver oder hässlicher bist, als die Anderen auf der Straße. Es läuft eine derartige Vielfalt an Gestalten herum, da stichst du sicherlich nicht heraus.
Weder in die eine Richtung, noch in die andere. So besonders bin ich nicht, so besonders bist du nicht.
Dicke Menschen, dünne Menschen, helle und dunkle Menschen, burschikose Damen, feminine Herren und alles dazwischen, Rundrücken und Hohlkreuze, große Nasen, lange Haare, fettige Haare, krause Haare, kurze Haare, bunte Haare, Glatzen und Combovers, tätowierte, gepiercte, Zahnlücken, geschminkt und ungeschminkt, Schönheitsbefleckte, Warzen und Feuermale im Gesicht, benarbte und Babyhaut, Dreck unter den Fingernägeln und Strasssteine auf den Zähnen, bunte Schals, graue Joggiganzüge tragend, gepflegte und ungepflegte Menschen und noch viel, viel mehr.
Da fällst du nicht auf. Und trotzdem wirds immer Menschen geben, die tuscheln und sich besser wähnen.
Was @Alexis sagt. „Warum interessiert mich das?“ ist die viel richtigere und interessantere Frage. Und auch, dass ein Therapeut nur oder großteils nur unterstützen und helfen kann, ist
richtig - die kleinen und bleiernen Schritte in eine neue Richtung musst du leider selbst machen.
Und das wars jetzt soweit von mir. Mehr kann ich hierzu nicht beitragen.
Ich verstehe halt nur nicht wieso im Internet ständig gesagt wird das ich unattraktiv aussehe oder gefühlt jeder etwas an meinem Aussehen auszusetzen hat. Ist dann denn normal im Internet?
Mich verunsichert sowas schon sehr
Du machst das aber auch zum einzigen Thema über das du hier redest. Ich hab noch nie ein Foto von mir hier gepostet und hab’s auch nicht vor, weil es überhaupt keine Relevanz hat wie ich aussehe.
Also ich mag abschließend für mich auch nur noch mal drei Dinge heranstellen, an denen du arbeiten solltest:
- Du sagst du magst nicht bewertest werden. Also musst du als ersten Schritt aufhören nach einer Bewertung zu fragen. „Sehe ich auffällig auf?“ ist halt deine immer wieder gestellte Frage auf die es hier keine neuen Erkenntnisse geben wird. Du hast im Prinzip deine Antwort und muss nun an den anderen beiden Punkten arbeiten:
- Die Meinung anderer muss und kann dir egal sein. Zum einen weißt du nicht, was die über die denken. Und zum anderen, selbst wenn sie was negatives über dich denken, warum sollte dich das interessieren. Es spielt für dich keinerlei Rolle, wenn du dich nicht mehr den ganzen Tag mit der Frage rumschlagen würdest.
- Und wenn dir die Meinung anderer dann mal ein Stück weit egaler ist, lasse diese Vermummung weg. Die ist auffällig. Und mit dieser wirst du halt immer mehr im Mittelpunkt stehen als ohne. Und was die Leute von dir denken, wenn du ohne Maskierung rum läufst, führt dich wieder zu Punkt 2. Es spielt keine Rolle, was andere von dir denken. Die sind kein Bestandteil deines Lebens, du machst sie nur künstlich dazu indem zu den ganzen Tag damit verbringt über deren Intension nachzudenken.
Da ich mich aber nicht immer wiederholen mag, war das jetzt für mich eher so noch mal zusammengefasst wo ich Ansatzpunkte für dich sehe. Versuch daran zu arbeiten. Was andere denken ist egal!
Mache dir auch bewusst, dass selbst ohne Brille und Maske du Leute beobachten wirst können, die dich ansehen.
Aber das ist komplett normal und passiert jedem.
Ich finde das Gefühl auch sehr unangenehm aber was mir auch immer hilft, ist mir klar zu machen, dass ich das ja auch nur sehe, weil ich sie auch angucke.
Fotos sind ja auch nochmal anders als die Realität.
Und selbst wenn wirklich manche Leute auf den ersten Blick meinen, du seist ein Junge (was du in der Situation eh gar nicht weißt, außer du kannst Gedanken lesen), dann ist das weniger bis gar nicht auffällig als mit Maske und Co. vermummt durch die Gegend zu laufen.
Jeder Mensch schaut anders aus, manche entsprechen mehr dem Klischee, andere weniger. Das macht sie nicht automatisch hübscher oder hässlicher. Zudem ja noch dazu jeder andere Präferenzen hat. Was jemand gut findet, findet der andere möglichweise schlecht und umgekehrt.
Die Vielfalt macht die Menge aus.
Dann war das wohl keine gute Idee ein Foto auf Gutefrage reinzustellen und ich werde es zukünftig lassen.
Aber solchen Kommentare haben mich wie gesagt wieder total verunsichert, ich weiß nicht was sich die Leute im Internet dabei denken.
Klar sehe ich jetzt nicht aus wie ein Topmodel, aber deshalb ist man doch nicht gleich unattraktiv/hässlich. Und nur weil ich nun mal im Moment kurze Haare habe und ein eher markantes Gesicht habe, dadurch das ich viel abgenommen habe, heißt es auch noch lange nicht das ich auf einmal wie ein Junge aussehe…
Es wird schwierig werden die Maske und Sonnenbrille ganz abzulegen, da ich mich einfach nun mal hinter der Maske gut „verstecken“ kann, aber ich könnte versuchen die Blicke auf der Straße einfach mal zu ignorieren
Jetzt schrieb ich doch nochetwas, sapperlot.
Der liebe @TIMBOlino1984 hat hier meiner Meinung nach etwas ganz wesentliches gesagt:
Das kann bzw muss man meiner Meinung nach auch noch weter fassen. Hier ist in meinen Augen nämlich nicht nur die direkte Frage gemeint, die du anderen (im Internet) stellst, sondern auch das unbewusste (stille) sich selbst und das Umfeld befragen, während draußen unterwegs ist.
„Sehen mich die anderen an? Was halten die jezt von mir? Lachen sie über mich? Wieso lachen sie über mich? Was wenn ich einen andere Sonnenbrille aufsetzte? Was starrt der so?“
Auch wieder leicht gesagt, aber die Haltung, wie man in die Öffentlichkeit tritt, macht unfassbar viel aus. Wenn du mit einer Selbstverständlichkeit (und Wurschtigkeit) außer Haus trittst ist das unauffälliger, als wenn du schon auf die nächste Verurteilung anderer Menschen lauerst.
Natürlich entspringt diese Haltung aus deiner Unsicherheit dir selbst Gegenüber, das ist mir schon klar. Aber trotzdem. Du stellst diese Frage (Wie sehe ich aus?) auch ganz nonverbal - zumindest, so wie ich das aus deinen Beiträgen herauslese.
Ja, so ist es, aber ohne die Maske wäre das noch viel schlimmer.
Offensichtlich scheine ich ja ziemlich unattraktiv zu sein, deshalb wird die Maske wahrscheinlich mein lebenlang ein Teil meines Lebens sein, doch ich kann natürlich lernen Blicke wegen meiner Vermummung zu ignorieren, dass hat manchmal sogar auch ganz gut funktioniert
Es ist egal, wenn andere dich ansehen. Es ist egal, was sie denken.
Und du musst für keinen Menschen dem Schönheitsideal entsprechen - das sich eh ständig ändert.
Für wen oder was möchtest du denn so „attraktiv“ sein, was ja eh (glücklicherweise) subjektiv ist?
Ich möchte einfach nicht abstoßend wirken und als hässlicher Mensch wirkt man nun mal wie ein „Opfer“
Es hat sich in deinem Kopf festgesetzt, dass du hässlich bist. Mein Depressionshirn hämmert mir das auch jeden Tag ein, aber es ist Blödsinn.
Attraktivität ist relativ. Was die eine Person als hässlich empfindet, empfindet nächste als wunderschön.
Dazu kann es einem wirklich vollkommen egal sein, ob die Person einen als schön oder hässlich sieht…was macht es für einen wirklichen Unterschied im Leben, ob diese Person das empfindet? Absolut garkeinen.
Es kann einfach hier niemand ständig, gebetsmühlenartig dagegenreden, aber nur du und irgendwelche Eier auf Gutefrage behaupten das. Versuch mal unser Zureden genauso anzunehmen, wie die Sprüche dieser Vollkoffer.
Und nein. Als hässlicher Mensch(was auch immer das ist) wirkt man nicht automatisch wie ein Opfer. Ich hab mir auch noch nie auch nur im Ansatz gedacht „Man ist der/die hässlich, was für ein Opfer.“ und es wird den wenigsten hier oder auf der Straße so ein Gedanke durch den Kopf gehen. Opfer ist überhaupt so ein schwieriger Begriff, den ich nur in bestimmtem Kontext verwenden würde, aber nie in diesem colloquial Beschimpfunsgestus - das entwertet diesen Begiff IMO.
Es ist schade, dass diese Gedanken in deinem Kopf leider so festgefahren scheinen, dass selbst wenn du positives gesagt bekämst, du seist nicht hässlich oder unattraktiv, vielleicht sogar ein Kompliment bekämst und als wunderschön beschrieben würdest, du diese Komplimente nie und nimmer akzeptieren würdest können und den Aussagen misstrauen und sie als Lügen verstehen würdest.
Vielleicht würdest du dann sogar wieder auf die Leute bei Gutefrage zurückkommen, weil „wenn die dich hässlich finden, dann stimmt das sicher“.
Ich will dir nicht zu nahe treten, aber wenn irgendjemand hier etwas anbietet kommst du, ohne wirklich auf die Angebote einzugehen, einfach schnell ausweichend auf deine Talkingpoints, „das ist schon richtig, aber bin ich wirklich verhüllt? (…) ja stimmt schon, aber ich bin offensichtlich hässlich/ die Therapie wird nicht helfen (…)“
Man kann sagen, was man will und du drehst es wieder auf Anfang und scheinst garnicht an einem Dialog interessiert. Das ist schon sehr erschöpfend.
Nicht, dass ich diesen Nihilismus und diese scheinbare Aussichtslosigkeit nicht auch irgendwo nachvollziehen kann, ich hab mich auch schon an ganz dunklen Orten befunden, aber mir fällt auch nichts mehr ein, was man noch sagen kann.
Abstoßend ist aber schon hart.
Man kann sich als unattraktiv oder hässlich sehen, was ja recht normal ist. Sowas ist oft ja auch von der aktuellen Tagesform abhängig. Aber abstoßend? So hab ich mich selbst in den schlimmsten depressiven Selbsthass-Zeiten nicht gesehen. Am Ende ist man ja einfach einer von vielen 08/15 Menschen. Egal wie vermeintlich hässlich man ist, die meisten Menschen gucken an einem vorbei. Nehmen dich, wenn überhaupt, für eine Sekunde wahr und haben dich danach vergessen.