Bin durch nen Arbeitskollegen auf den diesjährigen ESC Beitrag der Ukraine gestoßen. Gerade der Refrain ist
Kollegah und Co. fordern für sich höhere Positionen in Playlisten wie Modus Mio ein.
Scheinbar geht ihnen das Geld aus?
Wann hat man das letzte Mal über deren Musik gesprochen aus künstlerischer Sicht?
Heute ist die neue EP von Ebow erschienen
Wirklich sehr stark, sowohl was die Lyrics als auch die Beats angeht.
[…] Ihr Album „Canê“ – kurdisch für „Seele“ oder „Liebling“ – spiegelt diese Gegensätzlichkeit auch in der Struktur. Während die erste Hälfte des großteils von Ebow langjährigem Partner Walter P produzierten Albums dominiert ist von basslastigen Beats, Politik und Posen, geht es in den letzten fünf Tracks um Liebe, Sex und Introspektion, der Sound häufig eher Neunziger-R’n’B als Rap. Es ist die typische Mischung aus tanzbaren Beats und politischen, poetischen Lyrics, mit denen sich Ebow in der Rapszene einen Namen gemacht hat.
„Free my people / Free meine Leute / Kurdistan / Free meine Träume“, so beginnt der erste Track des Albums, „Dersim62“. Die Leute, das sind einerseits die Kurd:innen in der Türkei, von denen Ebow abstammt. Schon als kleines Kind nahmen ihre Eltern sie mit auf Demos. Die Leute sind aber auch alle mit sogenanntem Migrationshintergrund in Deutschland. Ebows Großeltern kamen als Gastarbeiter:innen nach Deutschland. Ebow selbst, die mit bürgerlichem Namen Ebru Düzgün heißt, ist in München geboren und aufgewachsen. Einer ihrer bekanntesten Songs ist „K4L“, kurz für „Kanak for Life“. Eine Selbstermächtigungshymne, die sich den rassistischen Ausdruck aneignet und umdeutet.
Ebow spielt auch auf ihrem neuen Album mit den typischen Markern von Straßenrap. Dem Posen mit aufgemotzten Karren etwa, im Video zu „Araba“, türkisch für „Auto“. Obwohl sie ihren Master in Architektur macht, kann sie sich mit Studenten-Rap und akademischen Vokabular nicht identifizieren. „Viele führen Diskurse in einem Fachjargon, der nicht zugänglich ist für die Leute, die es betrifft.“
Ihr Rap ist eine Schnittstelle zwischen Akademie und Straße, soll aber in erster Linie emotional berühren. „Ich will einen guten Song schreiben und keine Doktorarbeit.“ Ebows Songs sind nie didaktisch, das ist ihre Stärke. Gleichzeitig beschäftigt sie sich mit bisher unterbelichteten Themen. Die Hälfte des fast fünfminütigen Tracks „Prada Bag“ etwa ist ein Monolog, in dem sie über die Bedeutung von Statussymbolen im Rap nachdenkt. „Wenn du in einer Gesellschaft aufwächst, die dich immer als Mensch zweiter Klasse sieht, immer von oben herab, ist deine einzige Möglichkeit, auf gleicher Augenhöhe zu stehen, ihnen zu imponieren“, sinniert Ebow da.
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Quelle :
https://www.google.com/amp/s/amp.tagesspiegel.de/kultur/rapperin-ebow-und-ihr-neues-album-cane-flexen-fuer-die-freiheit/28174572.html
Es hat lange gedauert aber das warten hat sich gelohnt. Bisher hat jeder Track geballert