Ich arbeite als / bei und kann euch verraten, dass

Hatt der Arbeitgeber Pech :smiley:

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Arbeite selbst nicht bei einem der großen, aber habe schon teilweise mit Beratern dieser Unternehmen gearbeitet. Ist natürlich alles sehr subjektiv und Einzelerfahrungen, die keinesfalls auf die Allgemeinheit schließen lassen, aber man kriegt schon einiges mit…
Bspw. dass Onboarding-Dokumente mit Zugängen wochen- oder monatelang ungeöffnet am Platz liegen, da parallel für andere Projekte gearbeitet (und abgerechnet wird). Oftmals liegt das ja nicht mal daran, dass es schlechte Menschen mit bösen Absichten sind, sondern teilweise sind die eingeplanten Projekte schon allein zeittechnisch nicht zu bewältigen.

Auch solche Dinge bekommt man mit. Gerade wenn der Kunde aus dem öffentlichen Sektor ist, gibt es Leute, die versuchen es zu „melken“. Da gibt es bspw. Freelancer, die sich über Jahre festsetzen mit teilweise viel zu komplexen Architekturen/Programmierungen und somit unersetzlich machen. Dann sind solche „Berater“ quasi immer fest beschäftigt, aber mit Freelancer Tagessätzen :beansweat:
(Man erinnere sich an die „Berateraffäre“ :shocked_rikon: )

Ich will das nicht abstreiten oder so, denn in diesem Thread berichten ja alle nur aus ihrer eigenen Erfahrung :wink: Bei mir lief es tatsächlich relativ nach Klischee ab. Es wurde teilweise zwar sehr früh begonnen (5/6 Uhr, aber dann mit 2 Frühstücksrunden und später mittag), aber dann war da manchmal auch schon kurz nach dem Mittag Schluss. Länger als 17 Uhr war von Amtsseite her eigentlich keiner da und von Freitags ab mittag brauchen wir nicht zu sprechen :beanjoy: :wink:

Hab einen Kumpel, der in der Verfahrenstechnik für große Lebensmittelhersteller arbeitet. Was der teilweise erzählt wie da gerade auch Molkereiprodukte in den riesigen Fertigungsanlagen verarbeitet werden… Da hat man teilweise nicht mehr sooo Bock auf der Leckereien im Kühlregal :fresskoma:

Schonmal über eine Late Night Sendung nachgedacht, wie es scheinbar jetzt auch auf BibelTV gibt? Habe das nur vom Podcast UFO erfahren, wo Florentin da zusammen mit Stefan drüber geredet und ein paar Spitzen Ideen gesammelt hatte :wink:

Achja und es wurde nach Witzen/Gags bzw. Humor im Allgemeinen in der Bibel gesucht, vielleicht hast du da auch Vorschläge? :florentin:

Also irgendwo finde ich das mega interessant. Böhmermann ist/war auch Schöffe und hat davon mal beim Podcast erzählt.
Was mich (außer der Beruf) davon abhalten würde, wäre die enorme Verantwortung. Zum einen hätte ich Angst bei einer Verhandlung nicht alles richtig zu verstehen oder nachvollziehen zu können, auch mangels Rechtswissen usw. und dadurch auch ein falsches „Urteil“ zu treffen. Zumindest sollte man da ja auch seiner Verantwortung bewusst sein, dass man die ganze Zeit voll Aufmerksam ist, was ich mir zum Teil schwierig vorstelle, wenn man nur „Bahnhof“ versteht oder viel trockenes „Bürokratendeutsch“ verwendet wird.

Der ander Punkt, ich weiß jetzt nicht was da so alles verhandelt wird, wäre da auch viel Leid und Elend mitzubekommen, und das man über den ein oder anderen Fall dann noch länger nachdenkt und man dann diverse Gedanken dazu mit sich rumschleppt.

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Tatsächlich ja. Ich hätte gerne ein Talkformat mit Leuten, mit denen ich in meinem Beruf halt nicht so zu tun habe (z. B. ESportler, Pornodarsteller:innen, Influencer:innen, Comedians usw.).

3000 Jahre alter Humor! :+1: Naja, wenn du Witze IN der Bibel suchst, wirst du wahrscheinlich kaum etwas finden, was dein Humorzentrum trifft. Darüber gibt’s einiges.

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Ich glaube es geht ja gerade darum, auch „Laienrichter“ sozusagen zu haben, die aus Ihren Moralvorstellungen urteilen und nicht unbedingt die „Rechtswissen“-Brille aufhaben.

Wenn du eine gewisse Distanz wahren kannst, könntest du ja aber vielleicht auch ein Teil der Besserung sein, wenn du durch ein „gerechtes“ Urteil, das Leid lindern kannst? Aber ist sicher sehr individuell, ähnlich wie bei Ärzten etc.

Naja, dir kann es auch passieren (je nach dem wie groß/klein) deine Region ist, dass du da einfach Leute sitzen hast, die du kennst.

Mein Vater war lange Schöffe und Lehrer an der Berufsschule (u.A. BVJ = Das Jahr, was man halt irgendwie machen muss, damit man auch ohne Abschluss seine Schulpflicht vollbekommt). Der hat da dann schon einige Kandidaten wieder getroffen, die natürlich auch alle ne relativ harte Biografie hatten.

Einmal musste er einen Kindergartenfreund von uns verurteilen, weil der halt später komplett auf die schiefe Bahn geraten ist

Ja klar, das kann durchaus passieren, ist aber auch eine recht besondere Konstellation oder? Gerade als Lehrer lernt man ja sehr viele (vor allem junge) Menschen über längere Zeit kennen. Das hat man in vielen anderen Berufen ja eher nicht. Aber natürlich ist das nicht leicht, deswegen meinte ich ja auch „wenn er das kann“. Nicht, dass ich unbedingt davon ausgehe, dass er es charakterlich kann, sondern auch den Umständen entsprechend.

Ich persönlich hab mit Arbeitgebern kein Problem, da ich für den normalen Arbeitsalltag als arbeitsunfähig gelte und Sozialhilfeempfängerin bin. Das liegt daran, dass ich aus gesundheitlichen Gründen nicht täglich 3+ Stunden einsatzfähig bin.
Bei Gericht ist man das als Schöffe aber auch nicht.

Je nachdem ob man Schöffe oder Hilfsschöffe (Schöffe auf Abruf) ist, bekommt man zum Jahreswechsel eine Liste vom Gericht auf der ca. 12 Termine fürs Jahr stehen. Können bissl mehr oder auch weniger sein (bei mir sind es bisher ca. 7 … wohl nicht viel los in meiner Stadt).
Diese Termine sind noch nicht in Stein gemeißelt, dienen aber als Orientierungshilfe mit der sich an sich gut planen lässt. Etwa ne Woche vor dem Termin bekommt man dann nochmal Post, ob der Termin stattfindet oder sich nach vorne/hinten verschiebt.
Je nachdem wie umfangreich einer dieser ca. 12 Termine ist, kann es natürlich auch sein, dass man sehr viel öfter gebraucht wird, weil eine Hauptverhandlung sich über zig Sitzungen erstrecken kann.
Ebenso kann es aber auch sein das dauernd alles ausfällt (in diesem Jahr fand noch keine Sitzung wirklich statt und ich war nur einmal im Gericht… Richterin war krank und ich war umsonst da).

Der Arbeitgeber hat sich mit den Terminen von dem Schöffen zu arrangieren, wobei dieser natürlich seinen Arbeitgeber rechtzeitig über alles in Kenntnis setzen muss. Bei Fortsetzungsterminen der Hauptverhandlung werden die Schöffen aber auch gefragt ob der neue Termin passt oder nicht und mal angenommen es ist klar, dass genau an dem Datum Inventur ist, dann muss man sich eben auf ein anderes Datum einigen. Das geht aber nur bei wirklich guten Begründungen.

In den ersten Monaten/Jahr der Schöffenzeit gibt es auch ne Infoveranstaltung für die angehenden Schöffen und habe (wenig überrascht) festgestellt, dass es viel Frührentner oder Selbstständige sind, welche Schöffen sind, weswegen es da wenig Kollisionsprobleme mit der Arbeit gibt.
Meine Altersgruppe war deutlich unterpräsentiert…

Zum Hilfsschöffen:
Hilfsschöffen rücken nach, wenn einer der (Haupt-)Schöffen zB krank wird oder nicht erreichbar ist, eine Hauptverhandlung neu aufgerollt werden muss oder dergleichen. Da gibt es dann eine Liste die dann in diesem Notfall abtelefoniert wird und entweder man hat dann Zeit oder nicht. Als Hilfsschöffe muss man deutlich flexibler sein. Kann aber halt auch sagen, dass es gerade nicht passt oder man geht gar nicht ans Telefon (Bei der Arbeit hat man das ja auch gar nicht unbedingt griffbereit).

Ich zB war eigentlich als Hilfsschöffin berufen worden. Hatte im November meine Post bekommen und ich dachte mir so „Hey, da wird meine Flexibilität gut gefordert werden“. Im Dezember aber bekam ich neue Post, da ein Hauptschöffe nicht mehr zur Verfügung stand und schwupps war ich quasi „befördert“ worden.

Je nachdem wie nah die Arbeit zum Gericht ist, kann man auch mit dem eigenen Chef absprechen, ob man nach der Sitzung (je nachdem wie lange es dauert) noch arbeiten kommt.
Gibt Falltage da ist man morgens um 10 geladen und mittags wieder raus, während man an anderen bis Gerichtsschluss da bleibt.

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Ja gut das würde in den meisten Firmen dann wohl nicht lange gut geht, die Arbeit müssen ja dann die Kollegen abfangen die ja dann auch nicht happy sind.

Wegen der paar Termine im Jahr?

Ist ja jetzt nicht so, als ob man 1 x die Woche einen Tag fehlt

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12 Termine im Jahr sind ja schon was, plus noch Folgetermine,

Meine das eher in die Richtung, im eigenen Leben ist alles im Lot, und natürlich weiß man dass es nicht allen Menschen so gut geht. Teilweise blendet man sowas in seinem Alltag aber aus und beschäftigt sich nicht so damit. Bei solchen Verhandlung wird man dann u.U.mit genau solchen Sachen konfrontiert wie Alkoholmissbrauch, Drogenmissbrauch, schwierige Familienverhältnisse usw. Wird ja nicht nur um Verkehrssünder und einfache Delikte geben. Selbst bei Diebstahl wird ja dann die ein oder andere Geschichte aus der Vergangenheit auf den Tisch gebracht u.ä. und es wird dargelegt warum ein „Täter“ so ist wie er ist.
Da kann man dann halt durch ein Urteil nicht wirklich viel bessern, weil es bei Vielen da auch zu spät ist.

Daher habe ich defintiv großen Repekt vor solchen Aufgaben

Wenn du weißt das dein Chef damit totale Probleme hätte oder dein Betrieb vor die Hunde ginge, wenn du mal fehlst, dann darfst du dich eben nicht bewerben.
Vermutlich würde dich dann auch keiner vorschlagen, weil man wüsste,dass du permanent stressig eingebunden bist.

Kündigen darf man dir aber nicht, weil du deiner Berufung zum Schöffen nachgehst. Schöffenamt geht vor.

Ja aber ganz naiv bist du ja auch nicht, :wink: wenn einer Firma was nicht passt, haben sie schon mittel und Methoden

Arbeitnehmer aber auch

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Wobei es dann halt die Frage ist, ob man bei einer Firma arbeiten will oder sollte, die dir wegen sowas ans Bein pisst.
Wenn du auf der einen Seite nicht so embährlich bist, hin und wieder als Schöffe auszuhelfen, sie dich aber auf der anderen Seite ruckzuck ersetzen, weiß nicht wo da dein „Wert“ für die Firma ist.

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Wenn ihr es bei einem der Mitbewerber billiger seht bzw die kompetenter sind, spart euch euren Kommentar und geht einfach dort hin.

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Ich will dir nicht zu nahe treten, aber du arbeitest doch in der Buchhaltung oder? Es ist klar das du dann davon ausgehst, dass größtenteils immer die gleiche Menge an Arbeit da ist und was liegen bleibt, muss nach geholt werden.

So sieht aber nicht der Alltag von anderen berufen aus. Da ist mal deutlich mehr und mal weniger zu tun. Ich hab früher auch in der Buchhaltung gearbeitet und Urlaub nehmen war blöd, weil man nach dem Urlaub so viel nach holen musste und der Schreibtisch mega voll war.

Als ich aber später in anderen Bereichen gearbeitet habe, war ich erstmal verwundet wieso nichts auf meinem Schreibtisch liegt, als ich aus dem Urlaub kam :smiley:

Ich kann dir nur empfehlen das Arbeitsleben nicht immer aus dieser Perspektive zu beurteilen.

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Kommt natürlich auf den Hersteller drauf an… Bei uns lief auch nicht alles perfekt… Aber wie gesagt wir haben auch sehr viele Getränke vernichtet obwohl sie völlig unbedenklich genießbar waren… Die man zur Not hätte Spenden können… Das hat mich jedesmal frustriert … Btw. Mit Molkereiprodukten hatten wir zum Glück nichts zu tun :sweat_smile: die hätte ich dann ja auch sensorisch testen müssen :face_vomiting: