Das Ding ist eher, dass im letzten Jahrhundert nach und nach aus allen speziell für Damen hergestellten Kleidungsstücken die Taschen entfernt wurden.
(Spezielle Outdoor Hosen u.ä. mal ausgenommen)
Selbst wenn ne Hose Taschen hat, sind sie oft kleiner, als beim Herren Äquivalent. Und bei Jacken und Mänteln ist es ähnlich. Mittlerweile gibt es wieder mehr mit (nicht zugenähten) Taschen - zum Glück.
Und mit Modebewusstsein hat das auch nicht so viel zutun, sondern mit Praktikabilität.
Warum sollte die einzige Lösung, um eine Packung Taschentücher dabei zu haben, sein, eine Hose anzuziehen, wenn ich mich in Röcken viel wohler fühle und es nunmal keinen Grund gibt, warum die nicht auch ne Tasche haben sollte. Also so ein ganz normaler standart Alltagsrock/Alltagskleid.
@tristanotto das Huhn ist ja süß
Dann brauch ich def. zwei Taschen, eines für das plüsch Huhn und eines für das plüsch Schaf
So etwas ist doch von der Nachfrage gesteuert. Wenn es einen riesigen Markt für Hosen für Frauen mit großen Taschen geben würde, dann würde der auch bedient werden. Es ist aber schlicht ein Nischenmarkt.
Nein. In der Mode läuft das umgekehrt: Die Leute kaufen das, was da ist. Die Designer gehen i.d.R. nicht raus und machen eine Umfrage, was gebraucht wird, sondern nach dem, was denn voll trendy in Session X ist. Oft sind Designer auch nicht diejenigen, die diese Kleidung tragen und daher die Praktikabilität ungenügend einschätzen: Warum Taschen, wenn „Frau“ eh eine Handtasche dabei hat? Dass die Handtasche aber gerade gebraucht wird, weil es nur Hosentaschen an Damenhosen gibt, wo selbst Hosentaschen an Kinderhosen größer sind, ist egal. Bei skinny Jeans sehen große Hosentaschen ggf. nicht ästhetisch genug aus, weshalb die überhaupt nicht bedacht sind. Ich denke jedoch, fast jede würde sich aber auch da an echten Hosentaschen erfreuen. Die Funktion bei Damenbekleidung ist oft dem Design untergeordnet, weil geglaubt wird, es sei nicht so wichtig.
Kan man so oder so sehen. Was nicht angeboten wird, kann nicht durch stärkere Nachfrage gepusht werden und die Nachfrage wird ja auch durch Rollenbilder etc. mitgeprägt. Du bist ja abhängig von dem, was sich Designer ausdenken.
Die Taschen sind aus den Frauenkleidern verschwunden, als der Kleidungsschnitt schmaler und Körperbetonter wurde. Das selbe gilt ja noch immer. Viele Kleidung ist dafür gestaltet Frau möglichst schlank und den aktuellen Schönheitsidealen entsprechend aussehen zu lassen. Und schlank und Tasche widerspricht sich halt augenscheinlich.
Und du wächst als Frau natürlich auch mit einem Bild im Kopf auf, wie du auszusehen hast. Sich davon zu lösen und das zu tragen, was man selber mag und worin man sich wohl fühlt, ist nicht so einfach. Und wenn Frau die Mode entwirft (und nicht wie halt oft ein Mann), dann steckt dieses Bild auch bei ihr mit im Kopf.
Trotzdem kenne ich keine Frau, ich sich nicht über diese winzigen Faketaschen an ihren Sachen ärgern würde und gerne größere hätte. Und die bei zwei gleichwertigen Röcken nicht den mit Taschen nehmen würde.
Es gibt aber Frauenhosen mit Taschen, man muss vielleicht mehr danach suchen und findet das nicht in jedem Geschäft, wenn man es aber darauf anlegt, findet man welche. Da wird auch von der Kundschaft Aussehen über Praktikabilität priorisiert. Die Gründe dafür sind sicherlich vielfältig.
Bei Schuhen ist es doch geschlechterübergreifend dasselbe: Stöckelschuhe sind schlecht für den Fuß und unpraktisch, normale Schuhe etwas besser, aber immer noch schlecht und Barfußschuhe wären die beste Wahl. Trotzdem läuft kaum jemand in Barfußschuhen herum, weil die durch den breiteren Bereich für die Zehen den ästhetischen Ansprüchen nicht genügen.
Ja, dafür muss man aber wirklich lange suchen. Gefühlt kommt auf 100 taschenlose Hosen eine mit Taschen. Und dann ist das Problem: Nur weil die Hose meine Größe hat, heißt es nicht, dass sie mir auch wirklich passt. Und bevor ich mir eine überteuerte Hose mit großen Taschen kaufe, bei der aber mein halber Hintern raushängt, kauf ich doch lieber ne passende ohne Taschen.
Es gibt auch Hosen, die erst mal so aussehen, als hätten sie Taschen. Die sind aber nur aufgenähte Zierde oder halt so minimal klein, dass grad mal ne 1€-Münze reinpasst (während sie aber normal groß aussehen). Ach ja, und vllt bin ich ja oberflächlich: Aber schön sollte die Hose auch irgendwie sein, ne?
Wenn dir mehrere Frauen sagen, dass es quasi unmöglich ist, vernünftige Hosen mit Taschen zu finden, dann glaub denen das doch einfach statt als nichtbetroffene Person jetzt hier zu sagen „Nä, stimmt nicht. Ihr guckt nur nicht richtig“.
Ja, sorry, ich vergesse immer, dass ich extrem privilegiert bin, da ich einen Allerweltskörper habe und mir quasi die Standardsachen immer sofort gut passen.
Allerdings ändert sich dann auch nichts, wenn sich jede mit dem Angebot zufrieden gibt und dann im Nachhinein drüber aufregt.
Naja, es ist halt auch ein Spagat der zum Scheitern verurteilt ist. Du kannst nicht einerseits einen „skinny“ Look haben und andererseits Taschen, die ausbeuelen, sobald du was reinsteckst. Und wenn du eh nichts in die Taschen stecken kannst, ohne dass sie den Look, den du haben willst, torpedieren, sind sie halt tatsächlich nicht mehr als ein Accessoire. Körperbetont erfordert, dass die Hose eng am Körper anliegt, da widerspricht es sich, da was in die Tasche zu stopfen. Was dämlich ist, ist, dass es dann bei skinny Jeans für Männer doch Taschen gibt, in die man eigentlich nichts reinstopfen sollte. Also den Unterschied zwischen skinny für Männer und skinny für Frauen kann man durchaus anprangern, das ergibt nämlich 0 Sinn.
Was mich zu meinem ursprünglichen Punkt bringt: Warum keine Cargohose, wenn man viel Wert auf Hosen mit guten, großen Taschen legt? Als Beispiel:
Ich meine, die gibt’s ja und die haben laut Beschreibung funktionale, tiefe Taschen mit augenscheinlich viel Stauraum. Du kannst ja dem aktuellen Schönheitsideal widersprechen und einfach was Praktisches tragen.
Würde an sich ja auch ein Signal an den Markt senden, dass Praktikabilität beachtet werden sollte.
@LaRocca nur mal zum Verständnis nachgefragt: Wäre folgende Hose eine mit kleinen Taschen?
Es wird durch das Bild zumindest suggeriert, dass die Front-Taschen mindestens eine Hand Platz haben, zu den Rücktaschen lässt sich jetzt nichts sagen. Wird da viel getrickst?
Das bringt mich allerdings wieder zu meinen obrigen Ausführungen bezüglich Körperbetontheit. Eine Geldtasche in der Hosentasche ist alles, aber nicht gutaussehend, auch bei Männern nicht
Das hat sich doch in den letzten Jahren auch stark verändert. Sind so viele Leute mit Barfußschuhen unterwegs und du bekommst mittlerweile schon im normalen Schuhgeschäft ne breite Auswahl. Vielen Schuhen siehst du nicht mal mehr an, dass es Barfußschuhe sind.
Aber ist ja auch egal
Weil man aus diversen Gründen keine passenden Hosen findet und daher z.B. Röcke trägt
Du kannst auf dem Bild z.B. nicht erkennen, ob die Taschen zugenäht sind bzw. nur fake.
Es passen immerhin mehr als nur die halben Finger rein, aber ich hab auch Hosen, wo einfach mehr möglich ist.
Ich will zB gar nicht ständig mein dickes Portmonee in der Hosentasche mit mir rumtragen, aber mal schnell den Schlüssel oder andere Kleinigkeiten. Und das kann ich tatsächlich nur bei einer Levis Männerhose (die mir aber leider zu eng geworden ist ).
Dass so vollgepackte Taschen bei ner engen Hose doof aussehen, ja, das stimmt. Aber wenn man sich schon die Mühe macht, Faketaschen aufzunähen, dann macht daraus doch direkt echte Taschen und lasst jede Trägerin selbst entscheiden, wie viel sie wirklich da reinstopft und ob es für sie gut oder kacke aussieht.
Jetzt wo du es sagst. Das Bild sieht nicht so aus, als wär die Stelle, wo die Fingerrspitzen sein sollten, entsprechend gewölbt. Kann natürlich einfach bearbeitet worden sein oder man hat bei der Positionierung der Finger getrickst.
Wir müssen endlich die Handtasche für Männer Gesellschaftsfähig(er) machen.
Dann brauch ich auch endlich keine bescheuerten Taschen mehr, die nach 3 Wochen eh dafür sorgen, dass die Hose nur noch so halbgeil aussieht, weil die Taschen alle vergriesgnaddelt sind.
Ich kann mir Hosen auch sicherlich maßschneidern lassen, wenn ich genug Geld dafür habe. Es gibt sicher in irgendeinem Online Shop, die Hosen, die man sucht. Jedoch finde ich es bei Hose extrem praktisch und für mich wichtig, dass ich die anprobieren kann, da die Bilder nicht wirklich aussagen, wie es ausfällt oder passt, selbst mit Größentabellen.
Aber gut, wenn du dieses Glück hast:
Erübrigt sich eh jede weitere Erläuterung meinerseits, warum es nervt, in keinem Geschäft das zu finden, was man sucht und wenn man es findet, es nicht unbedingt heißt, dass es passt. ^^
Ich verstehe da ehrlichweise nicht die Vergleichsebene und geht imo daran vorbei, worüber hier @LaRocca@Llywlyn und ich reden.
D.h. wir sind selbst Schuld daran, wundervoll.
Ich habe eine skinny Jeans zu Hause, die Hosentaschen hat, wo mein Handy reinpasst. Klar, beult es aus, wenn ich was reinlege, aber ich habe die WAHL, ob ich das möchte oder nicht. Wenn ich sie leer lasse, beult nichts und ist nach wie vor enganliegend. Es ist also sehr wohl möglich, Funktion und Design zu verbinden.
Weil die nicht überall easy verfügbar sind. Wenn deine Quellen tatsächlich nur Online Shops sind, es das traurig. Anfang der 2000er konntest du Damencargos in ganz normalen Mainstream Modegeschäften finden. Selbst Madonna hatte eine Modelinie bei C&A, wo sie exakt solche Hosen verkauft hat. Ich habe jahrelang solche Hosen wieder gesucht, weil ich welche als Jugendliche hatte und diese (bis heute) toll finde. Ich habe aber auch keine Lust, mehrere Stunden im Inet zu suchen, sie in 3 Größen zu bestellen und im worst case alle wieder zurückzuschicken.
Warum Damenbekleidung keine Taschen haben, haben daher nicht nur einen modischen, ästhetischen Hintergrund, sondern auch, wie man in meinem Link nachlesen kann, einen politischen. Und wenn man selbst nicht davon betroffen ist, finde ich es amüsant, wie man hier gerade den Frauen versucht zu erklären, warum sie selbst an dem Dilemma Schuld sind und es doch soooooooo ein großes Angebot gibt, wenn man wirklich nur richtig intensiv sucht: Und das für eine Sache, die für euch schlicht und ergreifend Standard ist.
Man kann ganz normal Taschen anbieten und jedem selbst überlassen, ob er sie nun befüllt oder nicht.