Im Namen des Chat 2 - Theorien zum Tathergang und Beweisanalyse

Er hat gewartet und dann einen Nachbarn gefragt, ob bei ihm auch niemand war. Auf dem Zettel steht keine Telefonnummer, die er hätte anrufen können.

Was für mich auch gegen eine (Allein)schuld von Leon spricht ist, dass er keine Gasmaske dabeigehabt haben kann als er in das Büro ist. Sonst hätter er in aller Ruhe das Ableben von Pascal überprüfen können, dann das Fenster öffnen und evtl. sogar noch die leere Gasflasche entfernen können. Dann wäre die Tatwaffe verschwunden und die Ermittler hätten nicht klar feststellen können, wo das Gas herkam.

In der Strafjustiz sind solche Überlegungen deplatziert. Ob man selbst etwas so gemacht hätte, ist absolut egal, weil es nicht darum geht zu sagen, dass er „fahrlässig nicht auf den Handwerker gewartet hat“. Es ist jedenfalls plausibel, dass er die Zeit abwartet, mit seinem ebenfalls wartenden Nachbarn spricht und dann zur Arbeit fährt. Soweit ist das alles stimmig und logisch.

Ich verstehe ehrlicherweise auch nach wie vor nicht wirklich, wieso Leute denken, dass Leon es war.

Bei Leon gibt’s einfach keine wirklich stimmige Tatgeschichte. Das Motiv ist auch aus der Luft gegriffen. Würdest du deinen Kollegen und (besten) Freund umbringen, wenn du die Firma übernehmen möchtest? Oder weil er ein Spiel ohne dich entwickelt hat? Das ist absurd. Auch ergibt sich keine plausible Möglichkeit, wie er sicherstellen konnte, dass das Fenster zu war, ohne vor Ort zu sein. Vor Ort aber nicht, denn dafür gibt’s Beweise. Auch macht es Sinn, dass er eine Kohlenmonoxidvergiftung hatte, wenn Lifty die Mörderin ist, nicht aber, wenn er das gewesen sein soll.

Sämtliche auf Leon hindeutende Indizien lassen sich problemlos und plausibel als Zufälle erklären, wogegen die Fülle an absurden Zufällen bei Lifty absolut ausgeschlossen wäre. Alleine schon der Fakt, dass sie unbedingt ein Büro in der Nähe von einer Person haben wollte, die womöglich, mit hoher Wahrscheinlichkeit, ihren Bruder ermordet hat. Oder dem Zufall, dass der Stream gerade da gecuttet ist und ein VOD läuft, wo Pascal das Sushi abholt, von dem auch nur sie wusste. Oder ihren Fingerabdrücken auf dem Fenster. Bei Lifty ergibt nichts alleinstehend Sinn, wohl aber, wenn man annimmt, dass sie die Täterin ist.

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Wobei es schon komisch ist. Laut Zettel sollte der Handwerker bis 14:30 Uhr kommen. Und um 14:32 saß er schon im Bus Richtung Arbeit. Da hat er aber nicht wirklich den ganzen Zeitraum abgewartet … :beanthinking:
Und in der Zeit hat er angeblich schon bei seinem Nachbarn nachgefragt und versucht den Anbieter zu erreichen.

Aber wohin am heiligten Tag in einem besetzten Bürogebäude mit einer Gasflasche?

Wir sind hier ja auch nicht in der Strafjustiz.
Wir sind bei der Rätsellösung nach dem Verfahren.
Und selbst in der Strafjustiz sind solche Überlegung durchaus angebracht. Geht dort ja auch darum den Fall aufzuklären.

Und natürlich hat „hätte ich selbst anders gemacht“ relativ geringe Beweis- und Überzeugungskraft. Aber ich habe ja auch nichts anderweitiges behauptet oder angedeutet.

Zum Thema Leon als Täter:

  1. seine Apparatur zum justieren der Heizung eignet sich perfekt um z.B. die Gasflasche verzusteuern
  2. wie Leon selber sagt, hat die Apparatur ein Thermostat, womit er messen kann ob das Fenster zu oder offen ist und als Kollege/ Freund weiß er ungefähr die Mittagszeit bzw. dass er gerne bei Lifty reinschaut um ihn so zu überwachen. Einfacher wird das ganze sollte, er mit Laura zusammen gearbeitet haben
  3. Wie das ganze mit der Neugründung von Noffke Games zusammen hängt wissen wir leider nicht genau. Aber Leon hat das Spiel alleine programmiert und ist jetzt nicht in der Firma, die das Spiel veröffentlicht. Könnte also heißen, dass er daran nicht mitverdient. Aber das wissen wir eben nicht genau. Sollte Pascal sich aber an seinem Werk alleine bereichern wollen ohne Leon auch nur zu erwähnen, wäre das ein Motiv.
  4. Es gab nur einen Verdacht auf CO-Vergiftung. Nirgendwo wird das bestätigt. Ihm war nur schwindelig.
  5. Ja der Cut in Liftys Stream ist sehr verdächtig. Es ist offensichtlich, dass sie währenddessen etwas tut wovon keiner wissen soll.
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Für mich gibt es ganz im Gegenteil ein sehr starkes Argument dafür, dass Leon beteiligt sein muss. Nur weil er von dem Gas im Raum weiß wird er nicht direkt bewusstlos. Als Freund hätte er Pascal ja versucht wachzurütteln, bevor er den Notarzt ruft. Mindestens hätte er die wenigen Atemzüge getätigt, die es gebräucht hätte, dass er bewusstlos wird. Hier hätten die Anwälte genauer nachfragen können, wie Leon die Leiche gefunden hat und wo er den Anruf getätigt hat.

Tatsächlich war ja Pascal gerade so halb dabei, die Firma zu übernehmen. Salaman war Leons Lebenswerk, er hat für die Firma gebrannt. Während Leon die Spiele programmiert, kriegt Pascal den Ruhm und kauft sich sogar einen Tesla. Hier hätte der Verteidiger genauer nachfragen können, inwiefern Leon am Gewinn der Spiele beteiligt ist.

Das beste Indiz ist hier meiner Meinung nach das Interview mit Leon vor der Verhandlung. Höre da nochmal rein. Wenn Leon unschuldig ist, dann würde er vor der Mordverhandlung seines ehemalig guten Freundes und Kollegen nicht direkt von seinen Zukunftsplänen mit der Firma sprechen. Er teast sogar Salaman 2 an. Er wirkt nicht sehr traurig, dass sein Kollege gestorben ist, hat sich sogar bei seinem Namen versprochen.

Falls du die Theorie mit der Temperaturmessung gelesen hast: Kannst du die Probleme bitte konkretisieren?

Er hatte nur Symptome. Die können auch gespielt gewesen sein, oder er hat tatsächlich im Flur etwas CO eingeatmet.

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Auf dem Zettel steht „in der Zeit zwischen 11:30 und 14:30 möchten wir den Zählerstand ablesen.“, nicht „Wir kommen irgendwann zwischen 11:30 und 14:30.“


Vielleicht in ein leeres Büro oder in ne Besenkammer.

Allerdings hätte das Öffnen des Fensters bzw. das Entfernen der Flasche deutlich gemacht, dass nach dem Todesfall jemand im Raum gewesen sein muss, was einen Unfall ausgeschlossen hätte.

Also ich hätte ja an Leons Stelle einen Führerschein gemacht, anstatt ständig mit dem Bus zu fahren. :smiley:

Deswegen: Ist die Geschichte von Leon derart unplausibel, dass du sie mit der Logik „Ich hätt’s anders gemacht“ zu Fall bringen kannst? Das Argument ist halt nicht zielführend. Ich denke, dass der benannte Zeuge im Anwaltsdossier das Alibi auch untermauern soll. Die Busse passen auch zur Geschichte. Daneben: Warum ist das überhaupt relevant? Er soll doch sowieso nach jeder Theorie die Flasche von zu Hause aus gezündet haben.

Naja, eine CO Flasche mit offenem Ventil in der Ecke stehen zu haben, schließt meiner Meinung nach auch einen Unfall ziemlich deutlich aus. Außer wir sind in einem Betrieb der mit CO arbeitet. Da wäre es für die Polizei um einiges schwieriger gewesen, wenn in dem Raum eine CO Konzentration war, deren Herkunft sich aber niemand erklären kann.

Weil Leon potenzieller Täter ist, ist es relevant.
Ich wollte damit weder irgendwas zu Fall bringen noch irgendwas bestätigen.

Insgesamt sehe ich den Fall aktuell so wie du. Auch mit Rückblick auf die erste im Namen des Chats Folge, wo alles eigentlich am Ende ziemlich simpel war.
Meiner Ansicht nach ist der Fall tatsächlich schon gelöst bzw. war er das sogar fast schon durch Collin.

Nur die ganze Temperatur/Bahnfahren/Wetter-Geschichte habe ich noch nicht verbaut, aber glaube das gabs beim Letzten mal auch so ähnlich und war dann auch nicht so wichtig.

Grundsätzlich kann man die Lautstärke nicht allein über den Flow bestimmen, der Durchmesser des Auslassventils ist auch wichtig. Genau wie wenn man den Mund zum Pfeifen fast ganz schliesst. Ein im Durchmesser weiteres Auslassventil hat ein tieferfrequenteres und leiseres Geräusch zur Folge.

Ich denke, es macht nur Sinn wenn die Aparatur von Leon dort inklusive Druckminderer angebracht war. Leon hat die Aparatur dann vor Eintreffen des Notarztes entfernt.

Auch an @fmalik

Zunächst zu den Punkten von Aurikel:

  1. Ja, das mag sein, wobei ich nicht 100%ig sicher bin, ob das problemlos darauf passt. Nehmen wir mal an es passt oder er kann sich eine neue Apparatur machen.
  2. Er ist aber gestorben, während er gegessen hat. Das ist aus zwei Gründen relevant: Es entlastet Leon, weil er das Fenster immer offen hat, wenn er isst, und belastet Lifty, weil sie das Fenster hat schließen müssen. Ein abwesender Leon kann das Fenster nicht schließen und eine Lifty hat eigentlich keinen soliden Grund, Fingerabdrücke an dem Fenster zu hinterlassen.
  3. Er würde auch nicht mitverdienen, wenn Pascal tot wäre. Es gibt ja keine Anzeichen darüber, dass er der Erbe von ihm ist. Gleichzeitig hätte er auch keinen höheren Anteil von seinem eigenen Spiel, da auch das die Erben von Pascal bekommen. Deswegen sehe ich den wirtschaftlichen Aspekt davon nicht.
  4. Er kam jedenfalls damit ins Krankenhaus. Da muss er untersucht worden sein. Dass es vorgespielt ist, bezweifle ich daher. Da hätten wir sonst Indizien für.
  5. Und es ist ja nicht nur das, sondern so viele Zufälle, die an sich schon absolut unmöglich wären. In der Gesamtschau ergibt das nur Sinn, wenn Lifty die Mörderin ist. Das schließt zwar Leon noch nicht aus, aber sorgt dafür, dass Lifty selber schuldig ist.

Für mich gibt es ganz im Gegenteil ein sehr starkes Argument dafür, dass Leon beteiligt sein muss. Nur weil er von dem Gas im Raum weiß wird er nicht direkt bewusstlos. Als Freund hätte er Pascal ja versucht wachzurütteln, bevor er den Notarzt ruft. Mindestens hätte er die wenigen Atemzüge getätigt, die es gebräucht hätte, dass er bewusstlos wird. Hier hätten die Anwälte genauer nachfragen können, wie Leon die Leiche gefunden hat und wo er den Anruf getätigt hat.

Er hatte nur Symptome. Die können auch gespielt gewesen sein, oder er hat tatsächlich im Flur etwas CO eingeatmet.

Ich denke, du bewertest das falsch. Dass er nicht ohnmächtig wurde, liegt an zwei Aspekten: Die Konzentration hat innerhalb der halben Stunde seit seinem Tod natürlich abgenommen. Gleichzeitig kann er nur durch eine offene Türe in den Raum kommen. Durch das Sachverständigengutachten steht fest, dass selbst das geöffnete Fenster ausreicht, dass eine lebensgefährliche Konzentration nicht erreicht werden kann. Bei einer weitaus größeren geöffneten Türe und im Hinblick auf den Sauerstoffaustausch durch den Türschlitz ist es durchaus logisch, dass Leon da nicht sofort umkippt. Er hat nach Aussage im Anwaltsdossier ja auch „sofort“ den Raum danach verlassen.

Tatsächlich war ja Pascal gerade so halb dabei, die Firma zu übernehmen. Salaman war Leons Lebenswerk, er hat für die Firma gebrannt. Während Leon die Spiele programmiert, kriegt Pascal den Ruhm und kauft sich sogar einen Tesla. Hier hätte der Verteidiger genauer nachfragen können, inwiefern Leon am Gewinn der Spiele beteiligt ist.

Ja, aber wie eben bereits gesagt, ändert sein Tod da rein gar nichts dran. Weder an seinem Ruhm für das Spiel, noch an dem Geld. Insoweit fände ich es absurd, ihm dahingehend ein Motiv zu unterstellen.

Das beste Indiz ist hier meiner Meinung nach das Interview mit Leon vor der Verhandlung. Höre da nochmal rein. Wenn Leon unschuldig ist, dann würde er vor der Mordverhandlung seines ehemalig guten Freundes und Kollegen nicht direkt von seinen Zukunftsplänen mit der Firma sprechen. Er teast sogar Salaman 2 an. Er wirkt nicht sehr traurig, dass sein Kollege gestorben ist, hat sich sogar bei seinem Namen versprochen.

Das hat Steffen schon wirklich klasse gespielt. :smiley: Wenn das aber dein einziges Indiz für seine mögliche Tat ist, hast du aber immer noch kein Indiz für die Tathandlung selbst. Dass er - jetzt mal unterstellt - ein Motiv und die Möglichkeit hat, reicht nunmal nur dann, wenn es auch Indizien dafür gibt, dass es so gewesen ist. Und das fehlt bei Leon, im Gegensatz zu Lifty.

Falls du die Theorie mit der Temperaturmessung gelesen hast: Kannst du die Probleme bitte konkretisieren?

Die Theorie ist natürlich möglich, aber ähnelt meiner Ansicht nach schon eher Science Fiction. Es wäre viel zu riskant für Leon, das so zu machen, während er legitim in seiner Wohnung ist. Gleichzeitig lässt deine Theorie auch außer Acht, wie die Flasche und der Müll in das Büro gekommen ist. Leon mag keinen herumliegenden Müll und stört sich sofort daran. Er müsste bei seiner Abwesenheit das also alles an einem vorherigen Tag machen müssen. Wodurch dann Pascal mehrere Stunden Zeit hatte, sich daran zu stören, beziehungsweise den Müll zu entfernen, weil er ja weiß, dass Leon den nicht mag. Viel naheliegender ist in dem Hinblick, dass die Flasche da erst reingebracht wurde, nachdem Pascal den Raum gegen 13:30 Uhr verlassen hat um das Sushi an der Eingangstüre anzunehmen und es bei der Rückkehr, mit Blick auf den noch laufenden (lauten) Stream von Lifty und sein frisches Essen, nicht bemerkt hat.

Ich habe jetzt noch nicht alles durchgelesen hier aber hat Leon denn genaue Auskünfte über die Uhrzeit bzgl. seiner Ankunft im Büro gemacht und wurde das mit den Busabfahrtzeiten verglichen? Passt da vllt. was nicht bzw. ist da evtl. ein zu großer Zeitpuffer, der ein Fernauslösen des Thermostats ermöglichen würde?

Wie genau meinst du das? Da Pascal durch das Gas gestorben ist, müssen Fenster und Tür zu gewesen sein. Als Leon eintrifft ist die CO-Konzentration also nicht wesentlich geringer. Vielleicht sogar höher, da eine volle Flasche für über 40.000 ppm sorgt. Über Türschlitze etc. wird etwas Gas ausgetreten sein, aber das halte ich für unwahrscheinlich, dass es dadurch wesentlich weniger wird. Dann hätte, wie jemand anderes schon richtigerweise bemerkt hat, der CO-Melder des Notarztes schon früher gepiept.

Ihm geht es ja auch um die Zukunft. Ich kann gut nachvollziehen, dass man wenig erfreut ist über die Aussicht, die Hauptarbeit an weiteren Spiele zu übernehmen und dafür weiterhin nicht wahrgenommen zu werden. Möglicherweise gab es auch kreative Differenzen was Salaman 2 angeht.

Weitere Indizien habe ich unter der Theorie im GoogleDocs beschrieben. Zum Beispiel dass eine Apparatur an der Gasflasche das Gas freigesetzt haben muss und Leon am ehesten in der Lage wäre, das umzusetzen.

Wieso hat die Konzentration abgenommen? Wohin ist den das Gas in der halben Stunde verschwunden?
Die tür kann ja, sofern er das Büro betretten hat nur wenige Sekunden offen sein. In dieser Zeit findet doch kein nennenswerter Austausch zwischen den Beiden Räumen statt.
Zudem sollte ein nennenswerter austausch stattgefunden haben, warum ist dann das Messgerät vom Notarzt nicht bereits vor dem Büro angesprungen?

Er hat angegeben, gegen 14:50 Uhr im Büro gewesen zu sein.

Naja wenn Leon der Täter ist, muss er ja nicht in den Raum gehen um Pascal dort bewusstlos aufzufinden und den Notarzt zu rufen. Bzw. wenn er weiß, dass er in dem Raum nicht atmen kann, kann er ja eine Atemmaske benutzen um den Raum noch zu präparieren. Die Kohlenmonooxidvergiftung ist halt nicht bestätigt. Das sollten wir Florentin auf jeden Fall fragen. Leon wäre als Mörder schon richtig böld, wenn er sich absichtlich selbst einer solchen Konzentration CO aussetzt. Und die Nebenwirkungen vorher zu googeln um sie dann vorzuspielen ist auch kein Kunstwerk.

Aber wie hätte er es erklären sollen, wenn er es nicht eingeatmet hätte? Wenn er der Täter ist und weiß, wie viel für den Mord notwendig war, hätte er auch wissen können, dass er kurz was einatmen kann ohne dauerhaften Schaden.

Das ist ja eben der auffällige Teil! Pascal liegt hinter dem Bildschirm. Man muss also gut in den Raum reingehen um ihn zu sehen. Leon war also nicht im Raum oder er hatte eine Schutzmaske. Und sich selbst so in Gefahr zu bringen für einen Atemzug ist schon ziemlich dämlich. Im Dosier steht er wurde aufgrund von Kopfschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert. Das kann man schon vortäuschen.