Bei einigen Ertrunkenen muss ich mich natürlich fragen wie man in gewisse Gewässer gehen kann, wenn ich nicht schwimmen kann.
Das heute 60% der Zehnjährigen keine sicheren oder Nichtschwimmer sind ist schon krass. Klar das dann auch der DLRG der Nachwuchs fehlt.
Wenn kommunale Schwimmbäder schließen gibts halt auch keine Möglichkeiten. Egal ob privat oder in der Schule.
Ja, wir hatten die Diskussion ja schonmal vor einiger Zeit hier. Aber alle 4 Tage schließt in Deutschland ein Schwimmbad und in kaum Schulen gibt es noch Schwimmunterricht wird ja eher dafür sorgen, dass die Zahl noch weiter nach oben geht.
Finde ich schade, wenn ich bedenke das wir in den Sommerferien früher jeden Tag mit dem Fahrrad ins Schwimmbad oder an den See gefahren sind und es mittlerweile so vile Kinder gibt, die das nicht können. Auch weil schwimmen immer auch körperliche Betätigung für Kinder war, ohne dass sie wirklich große Anstrengung gemerkt haben. Die bleibt ja dann auch auf der Strecke. Es gibt sowieso schon zu viele Stubenhocker.
Unpopular Opinion: man kann als Eltern nicht alles auf die Schulen abwälzen.
Manchmal muss man als Eltern auch selbst mal ran.
Ausserdem ist vierte Klasse auch schon viel zu spät für Schwimmunterricht. Klar, besser als gar nicht. Abumso früher, umso besser.
Ich konnte auch schon schwimmen, bevor ich in der Schule war, aber dafür braucht man halt auch vernünftige Orte, an denen man das lernt. Wenn die örtlichen Schwimmbäder zu haben oder überfüllt sind ist das halt nicht so einfach das seinem Kind irgendwo beizubringen.
Ich glaube ich kann mich ganz glücklich schätzen dass wir hier in der Stadt bei mir mindestens zwei Hallenbäder und ein Freibad haben und die umliegenden Gemeinden damit auch nicht rar bestückt sind.
Seen, Bäche, Freibäder und zwei Meere gibt es auch noch (Flüsse klammere ich mal wegen der Strömung aus).
Hallenbäder sind natürlich besser, da sicherer und ganzjährig erreichbar, aber in der Not frisst der Teufel fliegen.
Schwimmen lernen ist für mich alternativlos, da geht’s schließlich um Leben und Tod. Drauf zu warten, dass die Schule da irgendwann (hoffentlich) was macht, das ist mir zu unsicher.
Die 60% schockt mich da gewaltig.
Badeseen hast du nicht flächendeckend. Und einfach in irgendeinen Tümpel mit dem Kind kann auch sau gefährlich werden.
Alles was fließt sollte man meiden, wenn ein beteiligter nicht schwimmen kann.
Gibt es wie oben angesprochen leider nicht flächendeckend und selbst wenn, kann sich das nicht jede Familie leisten.
Bei uns im Freibad zahlen Erwachsene mit einem Kind 6€. Und ein mal im Monat für 2 Stunden reichen nicht, dass ein Kind sicher im Wasser wird. Das heißt der finanzielle Aufwand ist für viele nicht machbar.
Muss man aber auch erstmal hin kommen. Da wohnt ja nicht jeder um die Ecke.
Also es gibt schon legitime Gründe, dass manche Kinder nicht schwimmen können. Das kann man nicht einfach immer schulterzuckend den Eltern anlasten.
Natürlich sind auch seen und andere gewässer nicht flächendeckend convenient vorhanden.
Aber wenn man die mit einbezieht, dann werden die weißen fläcken der Schwimmbäder auf der Karte weniger.
Es gibt in Deutschland irgendwas bei 12.000 Seen, wovon ca. 2.000 als Badeseen eingestuft sind.
Und klar gibt es legitime Gründe für Eltern. Geringverdiener und auch Einwanderer und Flüchlinge aus den eher teockeneren Ländern, oder solche, die geade beinder Flucht über das Mittelmeer Traumata erlitten haben.
Aber 60%! Das ist zu hoch für solche „schwierigen Fälle“.
Mal kurz quer gegoogelt: selbst in MV ist die Quote der Nichtschwimmerkinder knapp unter 60. In dem Land, wo du nur einmal falsch abbiegen musst um nasse Füße zu bekommen. In dem Land, das an eine seiner 4 Seiten an ein Meer grenzt.
Ich möchte das definitiv nicht schulterzuckrnd allen Eltern anlasten. Viele können da aus Gründen nix dafür.
Aber allein die Statistik sagt mir, das viele andere es schon könnten.
Sorry Leute, seht zu, dass ihr euren Kindern das Schwimmen beibringt.
Du meintest oben, es geht um Leben oder Tod (also sehr dramatisch), wenn diese Leute eh nie ins Wasser steigen, wo ist die Gefahr? (ehrliche Frage)
Nicht jeder wohnt direkt an Gewässern oder fährt dahin, wo ich dieses „Leben oder Tod“ absolut verstehe)
Meine fast fünfjährige Tochter kriegt Panik, wenn sie auch nur in die Nähe von offenem Wasser kommt. Da lasse ich sie lieber von jemandem ans Schwimmen ranführen, der da Erfahrung hat, als dass ich da noch groß was versuche.
Kann ich vollkommen verstehen. Und das war halt in unserer Generation wahrscheinlich ziemlich flächendeckend noch die Schule. Aber mittlerweile haben die halt auch weder die Schwimmbecken noch das qualifizierte Personal um das zu schaffen.
Und in dem von mir geposteten Beitrag sagt die Schwimmlehrerin aus Wuppertal ja das sie eine über zweijährige Wartefrist für Schwimmkurse haben. Da sind dann die zehnjährigen dabei, die im Sommer aber trotzdem am Badesee mit den Freunden sind und es dann zu tragischen Unfällen kommt.
Ich finde schwimmen lernen auch sehr wichtig, aber man muss den Leuten auch die Möglichkeiten geben.
Bei uns im Freibad gab es jetzt in den Ferien immer Vormittags von 9-12 einen Bereich in dem Kinder das gelernt haben und dann ihr Schwimmabzeichen machen konnten. Da braucht man aber auch ausgebildete Leute vom Bad selbst oder der DLRG die die Kinder ausbilden können. Im normalen Bad oder ab 12 kann man vergessen einem kleinen Kind da irgendwas beizubringen, das ist bei dem Wetter überfüllt.
Jo, meine Eltern haben mich mit 6 zum Schwimmunterricht geschickt. Bin mir auch nicht sicher, ob man wirklich Schwimmen gelernt hat im Schulunterricht, wenn man vorher Nichtschwimmer war.
War das nicht bei vielen auch ein kulturelles Ding?
Ganz ehrlich, der gezeigte Schwimmkurs ist aber auch für die Katz.
Mein Neffe zB war in zwei oder drei Kursen als er klein war, ohne Schwimmen zu lernen.
Dann zwei Jahre später fahren er, meine Schwester und sein Bruder mit uns in den Urlaub nach Kroatien ans Meer.
Zack, der Junge hat von uns an zwei Tagen schwimmen gelernt und war am 3. Tag schon echt sicher. (der ältere Bruder hat auch von mir am Meer Schwimmen gelernt)
Viele Eltern/Familien wollen immer alles den Schulen und irgendwelchen Kursen überlassen und wundern sich dann, wenn nur Murks bei raus kommt. Wenn man die Verantwortung aus der Hand gibt, muss man auch mit den Konsequenzen klar kommen.
Und beim Wasser ist sowas leider zig fach gefährlicher und trauriger…
Der unfreiwillige aspekt, sprich ins Wasser fallen.
Aber auch so „eh nie ins Wasser steigen“ halte ich für den Großteil der Bevölkerung nicht für sehr realistisch.
Irgendwann führt einen der Urlaub, das Ferienlager, etc. ans Meer, oder an einen See oder an einen Hotelpool.
Vielleicht haben die Eltern von Freunden einen Pool. Vielleicht entsteht in der Gegend ein Stausee, vielleicht laden doe Schwiegereltern zur Bootstour ein, vielleicjt geht man nach dem Besuch der RocketBeans-Studios noch in der Hafencity spazieren und macht einen Fehltritt.
Vielleicht habe ich da ein verzerrtes Bild, da ich quasi amphibisch aufgewachsen bin, aber ichbjalte es blauäugig zu sagen „man kommt ha eh nicjt mit Wasser in Berührung“.
Sowas ist natürlich blöd und auch schde für deine Tochter. Das kann sich aber noch geben, wenn sie dann schwimmen kann.
Wenn du die dann halt schwimmunterricht suchst (und hoffentlich findest) dann ist doch auch alles gut.
Grade wenn sie Panik hat.
Nochmal: ich sehe, dass es Gründe gibt warum Eötern ihren Kindern das Schwimmen nicht selbst beibringen können.
Es gint nur mehr Nichtschwimmer als Gründe.
Ich hab sehr spät schwimmen gelernt. In der 1. Klasse gab es Schwimmunterricht. Aber hab davon nicht viel mitnehmen können, da wir nach wenigen Monaten umgezogen sind und in der nächsten Grundschule gab es keinen Schwimmunterricht. Nach einem weiteren Umzug gab es dann in der 4. Klasse Schwimmunterricht, aber da konnten das alle schon, nur ich nicht. Hatte auch nicht den Eindruck, dass ich da noch ne Chance gehabt hätte, das dort vernünftig zu lernen. Irgendwie hab ich es dann allein hinbekommen. War aber dann entsprechend nie eine sichere Schwimmerin.
Abgesehen davon ist Baden bei den Hitzewellen, die jetzt regelmäßig anstehen auch einfach ein gutes Mittel, um sich abzukühlen. Was machst du sonst, wenn dein Rückzugsort die Dachgeschosswohnung mit 35 Grad ist?
Mein Kinder haben beide in der Grundschule schwimmen gelernt. Wir haben das ein bisschen ergänzt, indem wir mit denen auch hin und wieder mal ins Schwimmbad sind, aber auch nicht so oft oder regelmäßig. Jetzt hat mein Sohn erfahren, dass die in diesem Schuljahr mit der Schule in Holland Windsurfen werden und man dafür das silberne Schwimmabzeichen braucht, jetzt hat der wieder richtig Motivation um das Abzeichen auch noch zu machen.
Das verunsichert mich in der Diskussion auch etwas.
Gefühlt findet im Sommer jeder irgendwie eine Wasserfläche zum planschen - aber zum Schwimmenlernen mangelt es an Flächen.
Kann aber auch an einer verzerrten wahrnehmung liegen, weil man von denen, die im Sommer nicjt planschen, einfach nix hört…