Das hat er wo gesagt?
Guter Artikel. Für mich jetzt weniger neu aber halt nochmal kurz und klar zusammengefasst. Frage mich aber ob in dem Buch mehr als eine umfassendere Ausformulierung der These und der genannten Lösungsvorschläge vorkommt. Die Idee von Sexualassistentinnen finde ich allerdings ziemlich dürftig. Zum einen ist es meiner Meinung nach ein verbreiteter Irrglaube, es ging den Incels nur um Sex. Wenn das der Fall wäre, könnten sie heute schon Prostitution nutzen. Das hat eher was damit zu tun in irgendeiner Form begehrenswert zu sein.
Was auch sehr stark durch die Medien forciert wird, was ich mittlerweile extrem problematisch finde. Ich mein, wie viele Filme kennt ihr, bei der das Finden eines Partners eine zentrale Rolle spielt? Und wie viele Filme kennt ihr, in dem jemand ein absolut glücklicher Single ist. Egal ob Film, Musik, Bücher oder Videospiele, es herrscht eine Dauerbeschallung, dass man erst dann ein vollständiger Mensch ist, wenn man(n) einen Partner gefunden hat. Da ist es für mich ziemlich gut nachvollziehbar, dass man ein gestörtes Verhältnis zu sich selber, Frauen oder Beziehungen im allgemeinen aufbauen.
Deswegen würden solche Sexualassistentinnen wahrscheinlich auch auf wenig Gegenliebe stoßen, da viele Incels ein verqueres Bild von „Reinheit“ ihrer Zukünftigen haben. Eben diese „Alles Schlampen außer Mama“-Mentalität. Mal ganz davon abgesehen, dass es dann auch Sexualassistenten geben sollte. Schließlich gibt es genauso Frauen, die keinen (Sexual-)Partner finden.
Puh, das ist schon aus so vielen Ebenen Unsinn. Also erstmal haben Frauen in Gesellschaften mit strenger Eheauslegung meist keine Wahl. In Ländern des mittleren Ostens zum Beispiel werden Frauen zwangsverheiratet und gerne auch mal im deutlich minderjährigen Alter. Da hat man als Mann definitiv gute Chancen eine Frau zu finden.
In freieren Gesellschaften haben die meisten mehr Sexualpartner, das ist soweit richtig. Allerdings sagt das gar nichts darüber aus, wer diese sind. Ob alle Männer gleichermaßen davon profitieren oder eher nur eine kleine Gruppe. Letztere scheint deutlich wahrscheinlicher, wenn man sich die Daten von Tinder und OkCubid anschaut, nach denen Frauen 80% der Männer als unterdurchschnittlich attraktiv bewerten.
Und zum anderen wächst in freien (und sogar in unfreien) Gesellschaft die Zahl der Frauen, die bewusst als Single leben (Quelle). Wenn dann doch ein Sexualpartner gesucht wird, dann nutzt man wahrscheinlich obig erwähnte Dating Apps. Und dort gehen viele Männer leer aus.
Die menschliche Zivilisation besteht, wenn man großzügig ist, seit rund 10.000 Jahren. Der Homo Sapiens existiert wahrscheinlich seit gut 300.000 Jahren. Der Hauptteil unserer Biologie, unserer genetischen Anlagen wird sogar noch weit, weitaus älter sein. Allein auf Grund der kurzen Zeitspanne einer existierenden Gesellschaft, kann der Mensch gar nicht all diese „natürlichen Zwänge“ hinter sich lassen. Dass Leute das Kratzen an der Tafel als unangenehm war nehmen, liegt daran, dass das Geräusch Tierlauten von Raubtieren ähnelt. Und jene Vorfahren überlebt haben, die vor dem Geräusch weggelaufen sind.
Und das ist nur ein kleines, relativ unwichtiges Beispiel dafür, wie wir immer noch in unserer Natur als Tier gefangen sind. Das Körpergerüche einen großen Einfluss darauf haben, wen wir attraktiv finden sollte auch weithin bekannt sein. Wir können durch die Gesellschaft anders mit natürlichen Zwängen umgehen aber wir können sie nicht hinter uns lassen. Wir können durch die Gesellschaft beeinflussen, dass wir uns auch in Leute verlieben, die wir anfangs nicht attraktiv gefunden haben, weil wir deren Charakter ansprechend finden. Aber wir werden dadurch nicht verhindern können bestimmte Menschen körperlich attraktiv zu finden.
Es gibt einen großen Unterschied zwischen rechtfertigen und erklären. Und letzteres macht man bei Evolutionsbiologie und nicht ersteres. Evolutionsbiologie erklärt es mit unseren Affenvorfahren, warum viele Frauen die Kindererziehung übernehmen. Evolutionsbiologie behauptet nicht, dass das zwangsläufig so sein muss. Man kann der Evolutionsbiologie gerne Zrikelschlüsse vorwerfen, weil man für die These, die man belegen will, fast immer eine vermeintliche biologische Erklärung findet. Allerdings ist es absolut Schwachsinn zu behauptet, sie würde den „Naturzustand“ als den einzig wahren und richtigen ansehen. Die Autoren in dem Artikel ist da kein Unterschied. Sie erklärt, warum bestimmte Zustände existieren und bietet aus ihrer Sicht Lösungen an. Sie sagt nicht, dass die „Female Choice“ die moralisch Überlegene Wahl ist. Sie sagt, sie ist (teilweise) unumgänglich, auf Grund unserer Biologie.
Ich finde ja gerade diesen Artikel zu dem Buch nicht sonderlich gut, dass wirkte in anderen Artikeln alles nicht so komplett reißerisch, wie hier dargestellt. Dementsprechend würde ich auch übrigens empfehlen, sich auch andere Artikel dazu durchzulesen, dann wirkt das auch alles nicht mehr ganz so eklig reißerisch.
Wie ich oben schon meinte, es ist nicht so, als hätte sie überhaupt keinen Punkt, aber es zu einfach gedacht, uns so herunterzubrechen, gerade in Anbetracht dessen, dass unsere Kultur durchaus auch unsere Evolution beeinflusst.
Glaube eher, dass in freien Gesellschaften viele eben mehr Partner (über die Jahre) haben, wobei in Patriarchalischen Gesellschaften die Frauen irgendwann gezwungen sind sich einen Partner zu suchen.
Zugegeben „Female Choice“ mag im Zusammenhang mit Zwangsehen unglücklich gewählt sein, aber was ich meinte, ist dass die Wahl des Ehemanns oft von der Familie der Frau entschieden wird und die eben Kriterien ansetzt (z.B. Haus, Job), die auch dazu führt, dass Männer aus dem Raster fallen. Die Familie des Mannes bewirbt sich bei der Familie der Frau, und nicht umgekehrt. Da es in solchen Gesellschaften ein Sexleben außerhalb der Ehe quasi nicht existiert, werden diese Männer notgedrungen Incels. Wieso Männer in diesem System „gute Chancen“ haben sollten, erschließt sich mir nicht. Klar, weniger „attraktive“ Männer sicherlich, aber die Kriterien sind halt andere. Du kannst Leonardo DiCaprio sein, aber wenn du nicht versichern kannst, dass du Geld nach Hause bringen kannst, gehst du schnell leer aus. Schau dir mal den Heiratsmarkt in China an, wo Eltern versuchen ihre Kinder an den Mann/an die Frau zu bekommen, in dem sie Steckbriefe verteilen.
In einer Welt, wo der zwischenmenschliche Kontakt zwischen Frau und Mann nur noch auf Dating-Apps stattfindet, mag das sein, aber soweit wird es - denke ich - niemals kommen.
Zudem erscheint es mir als ein Widerspruch, dass Frauen die Evolutionsleiter mit steigender gesellschaftlicher Freiheit nach unten klettern sollen und ihre Partnerwahl rein nach dem Äußerlichen treffen, also dem „Alfa“-Männchen mit den schönsten Federn. Selbst wenn wir in einer Welt leben sollten, die nur aus Singles besteht, ist es nur sehr schwer vorzustellen, dass aus Sex etwas rein platonisches wird. Wenn dem so wäre und wenige Männer die Qual der Wahl haben sollten, würde doch im Umkehrschluss auch hier Cherry Picking betrieben werden und Frauen leer ausgehen, die wiederum auch nach weniger schönen Federn Ausschau halten.
Das Konzept der Ehe ist eh überholt, war wohl auch nie ein gut. Wenn man dieses also auch über Bort wirft und Frauen in ihrer Sexualerziehung weniger Moral und Hemmungen eintrichtert, dann wird am ende auch genug Sex für alle übrig sein.
Was dann aber eben vorbei ist, ist der Klischee Macho der nur sein Triebbefriedigung will und die Frau ist egal.
Oh ja
Oh ja
Schon jetzt findet über 1/5 des Datings über solche Apps statt und ist damit nur knapp hinter „gemeinsame Bekannte“, was den Weg angeht, wie man einen Partner findet (Quelle). Und das war für 5 Jahren. Es gibt eine Studie, die davon ausgeht, dass es in 10 Jahren schon 50% sind (Quelle). Außerdem sollte man nicht so tun, als sei das Verhalten von Menschen auf Dating Apps so viel anders als im realen Leben.
Ja und nein. Frauen gehen tatsächlich häufiger leer aus. Hier mal ein Beispiel. Aber deswegen geben sich diese Frauen nicht mit weniger zufrieden. Warum auch? Ein Partner zu finden war meist in finanzieller Sicherheit begründet. Das fällt heute immer mehr weg. Jetzt muss der Mann als Partner halt etwas anderes anbieten. Und das können viele halt nicht, weil sie immer noch in dem Geist erzogen wurden sind, dass sie für die Familie finanziell sorgen müssen und die Frau sich um die Erziehung kümmert. Wie schon gesagt, die Zahl der bewusst als Single lebenden Frauen wächst. Und das in allen Gesellschaften mit relativ freien finanziellen Möglichkeiten.
Warum sollte sich der Sex dann gleich verteilen?
Weil der Mensch Sex ja nicht nur zu Fortpflanzung hat und mit Verhütungsmitteln die Möglichkeit einer Schwangerschaft sehr sehr klein gehalten werden kann.
Natürlich wird es trotzdem ein klein Teil von Personen geben die kein Partner finden.
Wenn man Female Choice und die aktuelle Sexualmoral zusammen tut, dann werden viel mehr Männer Single sein.
Mir erschließt sich nicht ganz, was du mit dem Satz meinst. Meinst du, viel mehr Männer werden Single sein? Also…fehlt da einfach ein Wort?
Das beantwortet nicht wirklich meine Frage. Warum sollten Frauen dann nicht einfach nur die attraktivsten Männer aussuchen? So wie es ja jetzt schon ist, siehe die Tinder/OkCubid Statistik.
Ja da fehlte das Single
Wie funktioniert diese Rechnung eigentlich, bei einer „nahezu“ 50:50 Verteilung?
Für jede Frau die kein Single mehr ist, ist ja ein Mann dann auch kein Single mehr. Es sei denn, man gäbe das gesamte Konzept der Monogamie auf und sagt sich einfach:
„Der Karl ist so ein geiler Typ, der darf bei jeder ran. Ingo und Udo die Lullis beommen aber leider keine ab.“
Also holen sich Ingrid, Getrunde und Hildegard alles was sie wollen von Karl. Damit sind 3 Frauen versorgt, aber nur 1 Mann?
Weil ‚attraktiv‘ ungleich ‚Frau möchte mit Mann Kinder und oder Beziehung‘.
Deswegen ja auch, das Konzept der Beziehung auf sehr lange Zeit sollte überdacht werden. Und eben kein Slutshaming mehr.
Frauen können sich ja dazu entscheiden. kein Mann zu wählen (bis der ‚richtige‘ kommt) und die aktuelle Sexualmoral fördert das ja, weil Frauen möglichst wenig Sexpartner haben sollen.
Aber dazu können sie sich doch auch jetzt schon entscheiden
Hä? Aber es geht doch gerade eben nicht um Beziehungen, sondern um Sex.
Aber Frauen soll aktuell, in der Moral, möglichst Sex in einer Beziehung haben und diese Beziehung sollte auch möglichst lang gehen. Deswegen ist Sex und Beziehung aktuell noch recht eng verbunden, das sollte so oder so aufgebrochen werden.
Das ist eh ne dumme Konnotation, weil das zu Beziehungen führen kann, die nur für Sex gut sind
Ja und? Für mich ein Konzept was völlig okay ist.
Naja aber man muss doch keine Beziehung führen, wenn man nur Sex haben will
Man kann den doch auch ohne irgendwelche höheren Konzepte haben ^^