Schwieriges Thema irgendwie.
Rein grundsätzlich tendiere ich zu der Position, dass man am und im Internet so wenig wie möglich „reglementieren“ sollte.
Fälle, wie der von AlexDeLarge geschilderte, sind aber natürlich inakzeptabel. Da MUSS die Plattform zeitnah reagieren. Und wenn sie das nicht tut, dann muss man sie eben letztlich zwingen in Zukunft.
Das hat aber mMn nur bedingt etwas damit zu tun, wer Zugang zu den Plattformen haben kann. Da gehts um Inhalt, nicht um Zugang.
Beim reinen Zugang weiß ich nicht, ob der Zug nicht schlichtweg abgefahren ist.
„The internet is for porn“ - das war so, das ist so und das bleibt so.
DNS-Sperren halten niemanden ab, das dauert 10 Sekunden Googeln rauszufinden, wie man die umgeht. Das kriegt JEDER hin.
Davon ab ist das größere Problem bei Kindern und Jugendlichen mMn eher der private Tausch via WhatsApp & Co. Dem beizukommen dürfte quasi unmöglich sein.
Von daher tendiere ich ganz klar gegen Sperren, aber für eine viel umfassendere und frühere Aufklärung in Medienkompetenz, Sexualität und solchen Dingen.
Das muss einfach ein Schulfach sein - und zwar nicht erst in der 10. Klasse mit 3 Stunden im Monat als freiwillige Projektarbeit mit einem Lehrer, der dann auf dem Niveau „das ist eine Maus“ anfängt…
Die Frage ist halt was unterrichtet man da, bzw gibt es überhaupt einen pädagogischen Konsens zu dem Thema?
Pornos sind schon okay aber nicht das wahre Leben, sowas in der Art?
Naja irgendwie schon, ja.
Ich bin nun niemand, der ein pädagogisches Konzept dafür in der Tasche hätte, aber so in die Richtung „das ist nicht „echt“ und nicht das, was ihr von Sexualität erwarten solltet“ könnte es schon gehen.
Zu Medienkompetenz gehört ja aber auch noch viel mehr. Der „Porno-Teil“ ist ja nur ein kleines Element davon. Es geht auch um Quellen, um die Einschätzung was „echt“ ist, einfach ganz generell um die Einordnung von Dingen, die man in Medien aller Art sieht oder hört.
In drei der von mir genannten Fälle war das Imponiergehabe und Geltungssucht der männlichen Schüler in einem Fall konnte das nicht geklärt werden. Alle Fälle gemeinsam hatten die folgende Scham der Beteiligten, da sowas natürlich ein Selbstläufer wird und weit über die eigentliche Peergroup der Schüler_innen hinaus geteilt wird - bis ins eigentliche Internet. Das hat natürlich mit der Naivität der Kinder zu tun.
Ich kann und möchte nicht weiter ins Detail gehen, es gab natürlich diziplinarische (und auch rechtliche) Maßnahmen, insbesondere für die Jungs, die diese Clips gegen den Willen ihrer „Freundinnen“ geteilt haben. Elterngespräche fanden statt sowie Sozialpädagogischer Dienst, Justiz und oberste Schulbehörde waren involviert. Für die betroffenen Schüler_innen der pure Horror und hoffentlich lehrreich.
Aber das ist auch der Wandel der Zeit und die Kehrseite des technischen Fortschritts. Wir stehen diesbezüglich erst am Anfang, Abhilfe schafft hier mMn nur ein echtes Schulfach „Medienkompetenz“. Bisher wird diese nur nebenbei vermittelt, was deutlich zu wenig ist. Kinder wachsen heute in einer vollständig mediatisierten Welt auf und viele Erwachsene, die eigentlich als Ansprechperson dienen sollten, besitzen selbst nicht die notwendigen Kompetenzen. Zudem gibt es ein viel größeres Problem, und zwar das Alter. Wir sprechen von adoleszenten Personen, die mitten in der Pubertät stecken. Mit denen über Sexualität zu sprechen ist schwierig, da es ihnen unangenehm ist und alles erstmal als lustig (befremdlich) wahrgenommen wird.
Das kann ich langsam nicht mehr hören. Das wird seit Jahren gefordert… von Eltern, Pädagogen, Politikern, Journalisten und auch sonst jedem, der öffentlich eine Meinung vertritt.
Unterfinanzierung der Schulen. Zu wenige qualifizierte Lehrer. Populistische Forderungen von Politikern, die anders handeln, als sie es fordern. Sensationsgierige Journalisten, die möglichst plakative Schlagzeilen produzieren sollen. Such dir was aus.
Das föderale Bildungssystem, langsam arbeitende Institutionen und komplizierte Gesetzgebungsverfahren kann ich sogar noch nachvollziehen, dass ist auch nicht so einfach, wie es öfters dargestellt wird.
Weil wenn man jedes Fach, das gefordert wird, einführt, die Kinder bald ne 50h Woche haben werden.
Kann mir außerdem nichts besseres vorstellen, als gelangweilte 14jährige die nem 50jährigen zuhören wie Tiktok funktioniert und Sachen über Datenschutz erzählt.
Neben der Forderung nach Medienkompetenz als Schulfach fällt mir nach Informatik ein. Mehr Sport wollen auch viele, dann soll noch Ernährung unterrichtet werden. Staatsbürgerkunde oder sowas fänden bestimmt auch einige toll. Versicherungen und so ein Kram soll auch noch irgendwie rein. Und es gibt bestimmt noch mehr, was mir gerade nicht einfällt.
Außerdem sollen mehr Psychologen eingestellt werden, es soll gutes Essen geben, Inklusion soll gefördert werden und die Hobbies sollen die Kinder am besten auch noch in der Schule machen. Da ist man schnell bei einer Ganztagschule.
Außerdem sollen die Kinder ja weniger unter Druck gesetzt werden und mehr Freiraum haben, um sich selbst zu entfalten. Einige wollen ja gleich die Noten abschaffen. Dann werden Schulformen abgeschafft oder zusammengefasst.
Wie das alles durchgesetzt, finanziert und umgesetzt werden soll sagt aber keiner.
Experimente gibt es auch schon mehr als genug , aber das Schulsystem ist sowieso schon chaotisch und unübersichtlich genug.
Schule sollte mal die Bildung der Kindern ermöglichen. Mittlerweile soll sie die Kinder erziehen.
Das wäre ja auch extrem schlechter Unterricht.
Ich schummel immer wieder reine Medienkompetenzvermittlung in den Unterricht, indem ich die Schüler_innen Spiele zocken, YouTube oder sonstige soziale Medien nutzen lasse und sie anschließend dazu bringe von sich aus darüber zu reflektieren. Ich forciere quasi eine intrinsische Motivation, so dass sie gar nicht merken, dass sie eigentlich was lernen.
So einen Blödsinn wie Steuerrecht oder Versicherungswesen braucht es in der Schule übrigens nicht. Wer das fordert, der hat das Prinzip Schule nicht verstanden. Das sind immer nur polemisch geführte Diskussionen unqualifizierter Dritter.
Ja ich wäre auch dafür, die Medienkompetenz in schon existierenden Fächern mitzugeben.
Unsere Geschichtslehrerin hat das damals sehr gut gemacht. Thema war China und sie hat sehr gut vermittelt, dass man sich da die Quellen (auch die Quellen der Texte aus dem Unterrichtsbuch) sehr genau angucken muss und man immer kritisch hinterfragen sollte, wie viel Wahrheit jetzt wirklich in diesem Text steckt.
Pornhub hat 78% (!) seiner Videos gelöscht und man darf nur noch als verifizierter User (Foto mit Bild) hochladen.
Die Wendung brachte dann aber nicht der moralisch-ethische Vorwurf an sich, sondern das Abspringen der Kreditkartenfirmen. Das ist gerade einmal 3 Tage her… solange dauert das also so eine Entscheidung zu fällen, wenn das liebe Geld betroffen ist
wird für Pornhub glaube ich keine großen einbüßen haben, da Pornhub ja einem riesen Netzwerk gehört und andere Porno-Seiten haben, wo (wie ich verstanden habe) jede Person was hochladen kann, auch wenn es nicht verifiziert ist.
Kann mir sogar vorstellen, dass Pornhub Erfolg damit hat, da es dann ein vollkommen verifizierter Platz ist, wo Adult-Content-Creator hochladen können.
Es gibt schon sehr viele, die dafür geld ausgeben.
Naja ist ja deren Entscheidung für was sie ihr Geld ausgeben. Ist ja genauso, wie wenn irgendwelche Leute Twitch-Streamer*innen abonnieren oder eben Geld spenden. Nur ist es da eben Erwachsenen-Content und bestimmt auch anstrengender als im Internet Videospiele zu spielen
Bei Pornhub ist das soviel ich weiß so, dass man irgendwie einen Trailer bzw. Schnipsel von dem Video sieht und man dann bezahlen muss (?).
Bin da nicht so bewandert, weil ich Pornhub seit längerem nicht mehr besuche (ich meine das ernst )
Ich weiß halt nicht wie es jetzt ist, aber da konnte man auch immer komplette Szenen sehen, wenn ich da mal ausversehen gelandet bin und meine Maus irgendwie ohne mein Zutun Videos geöffnet hat. Es gab natürlich immer Premium-Content, aber da gab es auch millionen Videos die länger als ein Trailer waren.
ich meinte jetzt die Videos der Verifizierten Accounts. Aber vielleicht uploaden sie ja auch vollen Content, keine Ahnung
Die davor waren ja einfach Uploads von irgendwelchen User*innen, die nicht verifiziert waren und dann einfach Szenen aus anderen Seiten hochgeladen haben. Aber die haben Sie es ja jetzt gelöscht.
Aber nur bei Pornhub (so wie ich es im Artikel gelesen habe). Deren anderen Plattformen wie RedTube oder YouPorn kann man glaube ich immer noch solche Videos hochladen.
Also wir werden es alle überleben Auf PornHub selbst gibt es trotzdem immer noch mehr gratis konsumierbare Pornografie als ein einzelner Menschen in seinem Leben jemals sehen kann. Ganz zu schweigen von den von Dir genannten Alternativen.
Und Pornhub selbst hat ja quasi nur die Videos gelöscht mit denen sie KEINE Kohle gemacht haben. Die wird das monetär kaum beeinflussen.
Ich bin der festen Überzeugung, dass das der Qualität - wenn man das bei Pornos sagen kann - nur gut tun kann, wenn da nur noch Unternehmen oder echte Amateure uploaden können.
Mich stören allerdings einfach die Umstände. Eine religiöse Gruppe hat hier Vorwürfe in den Raum gestellt, die sich kaum oder gar nicht belegen lassen konnten. Trotzdem - und gerade bei dem Thema - hat die Anschuldigung bereits ausgereicht. Allein damit in Verbindung gebracht werden zu können hat den Kreditkartenfirmen gereicht um den Stöpsel zu ziehen.
Bei Youtube z.B. ist es doch fast genauso gelaufen. Wenn Du da dein Video heutzutage monetarisieren willst, musst Du auf zig Dinge achten. Youtube ist einst als Alternative zum TV gestartet, aber mittlerweile strikter bei den Inhalten als das alte Fernsehen. Mein liebstes Beispiel sind da die deutschen Youtuber. Die Piepsen nämlich mittlerweile in ganz amerikanischer Manier ihre Schimpfworte, während im klassischen TV bei uns geflucht werden darf was das Zeug hält
Ausgelöst hat das damals auch, dass Werbepartner von Youtube abgesprungen sind, weil es dort zweifelhafte Videos gab.
das stört mich auch, auch wenn ich sagen muss, dass bei Pornhub, wie auch bei dem erfolgreichsten Pornoseite in Deutschland „Xvideos“ sehr sehr schlechte Moderations-Methodiken angebracht werden.
Da gibt es eben leider doch schon Videos, was von Randoms hochgeladen werden, die eben Minderjährige zeigen oder eben echte Vergewaltigungen zeigen. Hinzu gibt es immer noch eine Menge Revenge-Porn Videos, wo eben Sextapes ohne Einwilligung der einen Person hochgeladen werden
Das ist eben schwer für die Seiten, weil da eine unglaubliche Menge an Videos hochgeladen werden, dennoch sehe ich eben Lücken bei der Moderation und Entfernen solcher Videos.
Aber ja, diese ganzen religiösen Abolitionisten tun so, dass es nur darum geht, im Grunde wollen die aber Sexwork und solche Seiten vollkommen schließen, was auch vollkommen falsch ist, weil am ende ja jede Person selber freiwillig entscheiden kann, ob er/sie solchen Content erstellen will.
Und wenn es eben die Entscheidung der Person ist, ist es ja voll legitim und gut.
ISt übrigens nicht das erste mal das dies genau so passiert ist. In der Vergangenheit haben shcon Seiten wie Brazzer oder Kink komplette Serien eingestellt und Videos gelöscht, weil Kreditkartenfirmen gedroht haben nicht mehr als Zahlungsdienst zu fungieren wenn diese „moralisch zu anstößigen / zu harten“ Szenen nicht gelöscht werden.
Die genze Sache die pornhub da abgezogen hat ist sowieso wieder nichts halbes und nichts ganzes. So sind weiterhin das Profil und somit auch die Videos eines sehr bekannten männlichen Darstellers verfügbar der von der „industry“ gewissermaßen verstoßen wurde als zahlreiche Darstellerinnen ihn der Vergewaltigung bezichtigten.
Für pornhub scheint es zu reichen das das Profil verifiziert ist. Die Art der Videos und der Kontext scheinen nicht weiter relevant zu sein.
Bei Kink war glaube ich weniger der harte BDSM Context das Problem, sondern viel mehr das seinerzeit Darsteller angaben, sich während der Drehs mit HIV infiziert zu haben…