Ist hier jemand introvertiert?

Ich eben irgendwie nicht :smile:
Gerade wenn ich kaputt bin, freue ich mich, wenn ich mit anderen reden kann, weil mir das wieder Kraft gibt. Nur, wenn ich irgendwie „verletzt“ bin, bin ich manchmal gern alleine und still. :smile:

Meine Schüchternheit (und vor allem meine immense Unsicherheit) ist (/sind) für mich leider ein größer werdendes Problem. Ich hätte mich gern gestern an der Sendung beteiligt, leider kommt die zu spät. :see_no_evil: Aber das passt wohl hier nicht rein.

In etwa so würde ich mich auch betrachten. In Gruppen bin ich schon ein ziemlicher Clown und mache jeden Spaß mit. Auf Leute die mich noch nicht kennen wirke ich dadurch meist sehr offen, teilweise aber auch arrogant. Viele Leute haben mir schon gesagt, dass sie mich am Anfang für ein arrogantes Arschloch gehalten haben, weil ich wirklich einen Spruch oder Witz nach dem anderen bringe. Bei guten Freunden kommen die auch mal flach, aber ich kann genau so gut einstecken. Also eigentlich extrovertiert wie es anders nicht mehr geht.

Leider kaufen die meisten mir dadurch nicht ab, wenn ich mal schlecht gelaunt bin oder meine Ruhe brauche. Ich sitze gerne auch mal alleine zuhause und mache mein eigenes Ding. Da wundern sich dann alle wo der Gruppenmensch hin ist. Und in Einzelgesprächen über ernste Themen sind dann viele überrascht über meine „andere Seite“.

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Ja so in der Art ist das bei mir auch. Für introvertiertere Menschen mag das nach einem „Luxusproblem“ klingen, aber wenn man ständig gefragt, gedrängt und eingeladen wird, aber einfach mal für sich sein will kann das durchaus auch problematisch sein. Ich habe jetzt schon bis Ende Juni sogut wie keinen „freien“ Tag, an dem nichts ist.

Wenn ich Ruhe brauche sage ich oft, am Wochenende oder spät Abends, dass ich etwas arbeiten muss und fahre ins Büro. Oft arbeite ich dann wirklich was aber manchmal mach ich dann einfach nichts und surfe, höre Musik oder programmiere just for Fun irgendwas - hauptsache keiner ist um mich herum. Zum Glück hat meine Freundin dafür Verständnis, zumindest meistens :wink:

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Hallo an Alle und vorallem hallo Cpt_Insane,

erstmal DANKE. DANKE, dass du diesen Thread aufgemacht hast.

Ich habe viele Jahre gebraucht, um zu wissen, warum ich mich von anderen Leuten so unterscheide. Oft gingen mir selbst enge Freunde auf die “Nerven”, wenn sie mich ständig treffen wollten oder anrufen wollten, und oft wurde ich wütend, wenn “spontan” Andere zu Besuch waren. Partys fand ich nie besonders anziehend, Diskos noch weniger. Wenn ich zulange unter Menschen war, fühlte ich mich erschöpft, gereizt - und wenn ich mich nicht rechtzeitig zurückziehe, dann werde ich emotional, weine ohne Grund und würde mich am liebsten einsperren.

Oft fühle mich diesbezüglich alleine - ich habe viele Freunde und eine intakte Beziehung. Allerdings kenne ich irgendwie nur Menschen, die Extrovertiert sind - zumindest schaue ich immer in ratlose und verständnislose Gesichter, wenn ich versuche zu erklären, dass ich alleine sein muss, um mich wieder aufzuladen…

Ich habe mich für die nächste Sendung Therathiel beworben, auch wenn das Thema der Soziophobie nicht ganz zu Introvertation passt. Ich werde sehen, ob Dennis mich trotzdem “durchwinkt”. Denn ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, dass man von der Umwelt als unnormal eingestuft wird oder sogar als unsozial. Von der Gesellschaft an sich, aber auch von Freunden, die wie gesagt mich bei dem Satz “Ich bin introvertiert” mit einem großen Fragezeichen ansehen.

Ich wünschte, der Begriff wäre bekannter, damit das allgemeine Verständnis wächst. Dieses ewige “Och hab dich nicht so, bleib noch länger!” oder “Warum gehst du schon jetzt”? Geht mir echt auf die Nerven, so sehr, dass ich am liebsten garnicht mehr hingehe. Ich habe das Gefühl, ich muss mich immer, für was ich bin, rechtfertigen. Dabei will ich einfach nur mit einem Kakao auf den Sofa nach der Arbeit oder am Wochenende sitzen, in Gammeloutfit und ganz alleine einfach RBTV, zocken oder auch Bücher lesen…leider ist das mittleriweile zu selten geworden, sodass das aufladen mittlerweile unmöglich ist. Ich frage mich, wie das andere hinkriegen, ohne durchzudrehen D:

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Klar stuft man das dann ab, einer „Fremden“ Person werde ich jetzt keine Details nennen, das ganze eben „weichzeichnen“ etwas abschwächen und irgendeinen Grund wird die Person ja wohl haben dich anzusprechen, wenn sie also nicht in den ersten Sätzen mit irgendwas wie „was ich dich noch fragen wollte“ oder so kommt dann hat das Gespräch wirklich keinen Sinn und ich würde mich wundern wieso die Person mich überhaupt anspricht.

Spätestens dann kommt von mir die Frage „Warum hast du mich eigentlich angesprochen?“

Du sprichst ja auch nicht einen an den du vom Hörensagen kennst OHNE das du einen Grund hast…

deswegen sagte ich ja ein ehemaliger studienkollege oder mitschüler oder auch arbeitskollege der grund ist einfach: gesellschaftliche konvention, weil es unhöflich gilt wenn man es nicht tut

Huhu, ich finde das sehr fazinierend - bei den meisten Punkten kann ich dir 100%tig unterschreiben. Alkohol trinke ich auch nicht, irgendwie gibt mir das einfach nichts. :smile:
Außerdem bewundere ich, dass du meist alleine zur GC fährst und damit sehr zufrieden bist. Ich fahre jedes Jahr - leider in einer großen Gruppe - zur Connichi 3 Tage. Meinstens versuche ich, mit einer Person herumzulaufen und den Rest der Gruppe zu ignorieren (also aus dem Hotel raus und einfach sich abkuppeln), aber ganz alleine herumlaufen fehlt mir schwer- da fühle ich mich zu sehr verloren.

Das mit der Ausbildung ging es mir ähnlich - ich hatte regelmäßig Servicedienste an der Ausleihe und Info in der Bibliothek, und am Anfang fand ich das richtig schlimm. Mittlerweile arbeite ich Vollzeit an der Ausleihe, und ja, oft strengt es mich an, aber zumindest habe ich keine Angst mehr vom Telefon oder ähnlichen :smile:

Nach 2-3 Sätzen sagt man dann „Wolltest du etwas bestimmtes? Ich muss nämlich noch zu XYZ“ (hab nen Termin, hab es eilig etc pp)

Hey Leute

Wollte nur mal kurz sagen lasst euch doch nicht immer in Schubladen stecken. Introvertiert, Extrovertiert das sind doch nur Bezeichnungen für ein gewisses Verhalten. Denke jeder Mensch hat das potienzial in beide Richtungen zu gehen.

Auschlaggebened ist doch nur all zu oft das Umfeld und die Geselschaft. Ich zum Beispiel hatte Zeiten in meinem Leben da war ich voll Introvertiert und dann hatte ich auch genau das Gegenteil. Finde man sollte sich selbst nicht so abstempeln.

Für mich habt ihr alle die Möglichkeit alles zu sein was ihr wollt. Wie ihr euch enscheidet liegt an euch, vergesst nicht das eine ist nicht besser als das andere, es ist halt nur anders. Für mich ist jeder Perfekt so wie er oder sie gerade ist, sonst wären sie ja nicht so. Falls das Sinn ergibt :o)

Canadabean

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Hallo CanadaBean,
das sind liebe Worte, allerdings kann ich dich beruhigen: Ich glaube nicht, dass wir uns in Schubladen stecken. Klar ist Jeder je nach Umfeld anders und ähnlichen. Ich bin auch nicht in jeder Situation introvertiert. Aber gerade bei mir überwiegt das extrem, so, dass es aufällt.

Allerdings hilft das wissen, das man Introvertiert ist, schon sehr. Ich habe jahrelang mich gefragt, ob ich gestört oder bekloppt bin. Warum belasten mich Sachen, die andere wegstecken so stark? Und mich belastet das z.B. in meinem Freundeskreis sehr. Das wissen, dass es sowas wie eine Persönlichkeitsrichtung gibt, die auf mich zutrifft, hat mich doch sehr beruhigt. Bislang habe ich noch einen langen Weg, aber allein das Wissen darum hat mich sehr glücklich gemacht.

Danke auf jeden Fall für deine aufbauenden, positiven Worte :smiley:

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Hey CanadaBean,
das ist ja in erster Linie eine nette Geste, dass du hier ein paar aufbauende Worte einbringst Dennoch würde ich dir nicht in all deinen Punkten Recht geben. Für mich ist es zwar klar, dass zum Beispiel ich nicht 100% introvertiert bin, aber dieser Teil von mir zumindest überwiegt. Ich habe größtenteils ähnliche Verhaltensmuster wie die anderen Leute die sich bereits hier im Thread geäußert haben. Klar ist das Verhalten in einem gewissen Grad vom Umfeld abhängig, aber ich bin nicht der Meinung, dass eine introvertierte Person das “Potential” hat (mal davon abgesehen, dass es vielleicht garnicht ihr Wunsch ist) wirklich extrovertiert zu sein. Mag sein, dass du das anders siehst aber ich hab nur eine Bitte an dich: versuche niemanden davon zu überzeugen, dass es anders ist. Ich denke, die meisten hier wissen selber bescheid was Sache ist.

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Man hat aber auch nicht immer die Motivation/Lust etwas dran zu aendern. Klar koennte man es, wenn die intrische Motivation gross genug ist. Aber das ist nicht der einzige Faktor.

Solange es nicht in Isolation und Depression oder anderen Sachen endet darf jeder gerne machen was er/sie für richtig hält… nur eben dann nicht irgendwann beschweren das man ja keinen Partner findet oder sich einsam fühlt… :stuck_out_tongue:

jo, ziemlich sogar. war deshalb auch 1,5 jahre in psychologischer behandlung, weil ich damals gar keine freunde hatte. ich hab dann glücklicherweise freunde gefunden - übers internet natürlich, weil dort das kennenlernen für mich doch einfacher ist als im rl. habe die therapie dann auch beendet und kann jetzt mit mir fremden leuten nicht mehr viel anfangen. ob das das ergebnis der therapie ist oder das deshalb ist, weil ich nun freunde habe und regelmäßigen kontakt zu ihnen, weiß ich nicht. aber es ist gut so wie es ist

boah, das kann ich so gut nachempfinden. so läuft mein leben ab :grinning:

Kann es sein, dass der ein oder andere hier Introversion mit Schüchternheit oder gar Sozialphobie verwechselt?

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Dachte ich mir auch gerade. Wie Michael es in der letzten Sendung formuliert hatte, geht es bei Introvertiertheit eher darum, dass man dabei mit sich und der Situation im Grunde ganz zufrieden ist. Schüchternheit/Sozialphobie liegt stattdessen vor, wenn man sich mit dem eigenen Verhalten nicht wohlfühlt.

Wollte gerade das gleiche anmerken. Wenn ich meine “introvertierten Phasen” habe, tut mir das ja sogar gut und ich genieße es, ruhiger zu sein und mich mit mir selbst zu beschäftigen. Ebenso ist ja jemand der extrovertiert ist nicht unbedingt jemand, der krankhaft nach Aufmerksamkeit sucht. Es sind ja eher Charaktereigenschaften / Wesenszüge.

Die Frage des Themas kann ich auch eindeutig mit „ja“ beantworten. ^^

Ich hab gern meine Ruhe, bin gern für mich, hatte bisher nur wenige wirkliche Freunde, eher mehr so lockere Freundschaften, die ich dann aber auch selber am Laufen halten muss(te), weil ich zudem auch ein sehr unscheinbarer Mensch bin und ich keinen bleibenden Eindruck hinterlasse. An Smalltalk hab ich wenig Interesse, ein Gespräch anfangen und am Laufen halten ist keine meiner Stärken. Wobei ich eh nicht so gern rede.
Aber manchmal will ich mich doch mit jemandem unterhalten, weil ich die Person interessante finde, und dann finde ich oft keine Worte, außer die Situation gibt ein Thema her, zu dem dann sowohl ich als auch mein Gegenüber irgendeinen Bezug haben. Ist das Thema dann abgehandelt, steh ich da und frag mich, was ich sagen soll. Das ärgert mich eigentlich als einziges an meiner Introvertiertheit. Das hat dann auch nix mit Schüchternheit zu tun. Höchstens mit Kommunikationsunfähigkeit. XD

Wobei ich wiederum kein Problem hab, fremde Leute anzusprechen, wenn ich eine Information o.Ä. benötige. Da entwickeln sich dann auch gerne gute Gespräche - nur halt meist sehr themenbezogen.

Bei mir kommt es auch sehr auf die Chemie an. Wenn da nicht gleich wenigstens ein kleines bisschen Sympatie entsteht, zeige ich glaub ich recht deutlich, dass ich kein Interesse an meinem Gegenüber hab. ^^" Wirkt dann vlt. unfreundlich, erspart mir aber ne Menge sinnloses Blabla. :smiley:

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Ja, es scheint so.
Wobei ich schon finde, dass die Übergänge zwischen Introversion/ Schüchternheit leider fließend sein können und gerade Außenstehende manchmal ein solches Verhalten schwer einordnen können.
Dies gilt in meinen Augen aber auch für den Betroffenen, der sich vielleicht mit der Art , wie er/sie damit umgeht, einfach nur abgefunden hat…

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Ich denke ich kann sagen, dass ich eher introvertiert bin als extrovertiert. Ich mag es generell eher in kleineren Gruppen etwas zu unternehmen und fühle mich innerhalb von Menschen Massen auch nicht so wirklich wohl, aber ab und an geht auch das.
Früher bin ich auch sehr oft in Clubs oder Diskotheken gegangen, aber mittlerweile mag ich es lieber wenn man in einer kleinen Runde bei jemandem zu Hause ist. In Bars gehe ich auch gerne, aber da ist es auch manchmal schwer sich zu unterhalten, da die Musik meist immer lauter wird je später der Abend wird.
Ich hasse Smalltalk da es kein Sinn hat über das Wetter oder der gleichen zu reden, was auch ein Grund ist wieso ich es hasse zum Frisör zu gehen, da einem dort immer Smalltalk auf gedrückt wird.