Ist hier jemand introvertiert?

Ich lege mal das Thema hier an, weil mich die aktuelle Sendung TheraThiel dazu anregt und mir dieser Aspekt bei den ganzen vermeidlich schüchternen etwas sehr untergeht; Introversion.

Hat sich damit bisher beschäftigt und/oder kann von sich gewissenhaft sagen, eher in diese Schiene zu passen?
Spricht nicht unbedingt Angst beim zugehen auf andere zu haben, aber sich lieber in kleiner Gruppe aufhalten, Gefallen an langen, gehaltvollen Gesprächen anstelle von Smalltalk zu haben und sich letztlich dann am ehesten wieder zu entspannen, wenn man alleine ist?

Der dritte Anrufer gerade, welcher von sich selbst auch behauptet, zumindest früher eher unfreundlich gewesen zu sein, wirkt auf mich am ehesten so, als passe er in diese Kategorie.
Geht bei bestimmten Themen auf, ist aber lieber unter ihm bekannten Menschen und hat Schwierigkeiten, dass er mit “typischen” Gesellschaftsnomen wie Witzen klar kommt.

Das sind Unterschiede zum extrovertierten Verhalten, welches von den meisten Menschen angestrebt und dank der vielfältigen medialen und Arbeitgebern angestrebt wird, obwohl gerade die ruhigen Gesellen unter uns mit ihren Qualitäten durchaus punkten können, oftmals daher auch gerne von andern Personen, womöglich auch solchen, die einen als “komisch” oder “Alien” bezeichnen, zur Rate oder als stiller Zuhörer gezogen werden.

Wie gesagt, mir geht dieses doch recht wichtige Thema, das leider viel zu wenig behandelt wird, hier etwas unter.
In den letzten Sätzen jetzt ruft einer noch an, der von sich behaupten kann, dass er introvertiert ist, freut mich, doch es würde mich sehr interessieren, wie geht es Euch damit?

3 „Gefällt mir“

Ja.

1 „Gefällt mir“

Ja ich kann das von mir behaupten.Ich bin am liebsten die meiste Zeit alleine und beschäftige mich mit Büchern,Pc etc und lernen kann ich auch am besten alleine.
Wenn ich aber mal etwas von jmd brauche hab ich aber kein Problem andere Menschen anzusprechen,egal ob Freund oder jmd fremdes nach dem Weg fragen.

2 „Gefällt mir“

Ich kann von mir behaupten das ich introvertiert bin oder zumindestens eine starke tendenz dazu habe. Smalltalk selbst mag ich nicht da er keinem Zweck dient, niemand will wissen wie es einem geht und somit ist die unterhaltung in meine augen überflüssig.

Ich bin auf partys sofern ich auf einer bin der typ der zuhört aber weniger sagt, große menschenmassen habe ich an sich kein problem aber ich finde den umgang mit menschen egal ob fremd oder freunden wenn er länger oder irgendwie mti einer art sozialen druck verbunden ist als extrem anstrengend und merke auch das wenn ich z.b. 3-4 tage am stück jeden tag was mit freunden mache das ich danach einige zeit für mich brauche weil es mich anstrengt.

Muss aber sagen das gilt v.a. für mein privatleben, beruflich habe ich kein problem mit menschen smalltalk zu führen (arbeite als kellner geringfügig) oder auch mit kollegen zu scherzen hier liegt es aber daran das es mein job ist und ich dafür bezahlt werde und ich merke das ich in eine art arbeitsmodus komme indem ich ein andere mensch bin eben der der gerade gebraucht wird

4 „Gefällt mir“

menschen sind einfach scheiße, das wird wohl der hauptgrund sein…

5 „Gefällt mir“

Interessant, bei mir das mit dem Wissen, wie es andern geht oder die Anwesenheit meiner Freunde genau anders herum.
Jedenfalls introvertierter Freunde, welche sich auch so gut aussprechen können, mit denen kann man ewig gemeinsam abhängen, ich zumindest, da diese ihrerseits auch ruhig sind, doch wenn eben auch gleich ticken, weil ich diese über meine Interessen kennengelernt hab.

Ich hatte vergangene Woche Besuch von einem Freund, der sich eher in die andere Richtung begibt, bei dem war ich nach seiner Abreise nur noch geschafft und habe so tief geschlafen, weil mein Körper wieder Kraft sammeln musste, dass ich nichts mehr von außen mitbekommen hab.

Ansonsten wie gesagt ist es mir schon wichtig zu wissen, wie es andern geht, da ich ja auch will, dass diese sich wohlfühlen, oder ob ich helfen kann.
Auch zu Gesprächen komme ich über solche Fragen, insofern ist ein Minimum an Smalltalk ab und an durchaus auch praktisch.

Manche Menschen sind hald ruhiger oder mögen keine Menschenmassen. Was ist daran so schlimm wenn man nicht der lustigste in der Gruppe ist oder sonst was?

1 „Gefällt mir“

12 „Gefällt mir“

Ja.

Ich hasse es, wenn ich irgendwo neu bin und niemanden kenne und auch mein Umfeld gar nicht einschätzen kann. Es dauert einfach Ewigkeiten, bis ich mich halbwegs wohlfühle und auftaue. Ich höre auch viel lieber anderen zu, als selber zu reden. Auf Leute, die mich erst kennenlernen wirkt das jedes Mal bestimmt so richtig seltsam, hab ich das Gefühl.

Während andere jedes Wochenende feiern gehen, bin ich froh, wenn ich meine Ruhe habe. Mit dem Feiern ist das auch so ne Sache. Ich habe da einfach keinen Spaß dran. Es ist voll, Alkohol trinke ich eh keinen, die Musik die meistens läuft mag ich nicht sonderlich, tanzen gehört auch nicht zu meinen liebsten Beschäftigungen und wie gesagt: zu viele Menschen. Da hocke ich lieber vor’m Internet oder widme mich der Musik. Und wenn ich dann tatsächlich mal was unternehme, dann eher gemütlicher Abend bei Freunden aufm Sofa oder mal ins Kino.

Mit Menschenmassen habe ich aber auch kein Problem, wenn es um etwas geht, was mich interessiert. Ich fahre ja auch jedes Jahr zur gamescom - meist alleine - und da stören mich die ganzen Leute auch nicht, weil ich da ja keinen ansprechen muss, wenn ich nicht möchte.

Eine Sache, die mich tierisch stört, muss ich aber auch noch loswerden: Ich bin wirklich sehr sehr ruhig. Das war ich schon immer. Und das geht jetzt an alle, die einem dann so super Tipps à la dann sprich doch einfach mal jemanden an, du hast doch nichts zu verlieren oder Hmm ja… ich weiß ja dass das schwierig ist, aber wenn du so weiter machst, wirst du es später im Leben schwer haben geben: ES HILFT KEIN STÜCK. Ich habe das so oft gehört und wirklich lange versucht mich um 180° zu drehen, aber es geht einfach nicht. Schließlich will ich mich ja auch nicht verstellen. Irgendwann kam dann so ein richtiger „fuck it“-Moment. Seitdem versuche ich so gut es geht auf solche banalen Ratschläge zu scheißen. Und siehe da - es wird tatsächlich von alleine besser, wenn auch nur sehr langsam. Was zum einen einfach am älter werden liegt und zum anderen daran, dass ich nicht mehr das Gefühl habe, etwas ändern zu wollen, weil es mir jemand vorschreibt, sondern weil ich es selber will - wenn ich denn zwischendrin mal so motiviert bin.

Was mir auch sehr geholfen hat, war die Zeit nach der Schule. Als ich meine Ausbildung angefangen habe, habe ich z.B. schon Panik und Schweißausbrüche bekommen, wenn ich nur telefonieren sollte. Ich hatte wirklich Angst davor. Mittlerweile bin ich fertig, habe meine feste Stelle, bin eingearbeitet und fühle mich darin auch so wohl und sicher, dass das jetzt überhaupt kein Problem mehr darstellt. Ich habe noch ein wenig Hoffnung :smile:

14 „Gefällt mir“

Das gehört aber zum Thema Empathie (sich in jemanden hineinversetzen können was Gefühle angeht), wenn einem jemand wichtig ist ist es normal das man sich dafür interessiert wie es dem gegenüber geht, zudem ist so etwas der typische „Opener“ um ein Gespräch zum laufen zu bekommen, evtl. äußert der andere einem Gegenüber ja einen Grund wieso es ihm gerade gut/schlecht/etc geht…

Bei normalen small talk kennt man sich doch kaum bzw. Ist das doch nur oberflaechliches gequatsche.

Wenn dich jemand fragt “How are you”, dann will er auch kein “Bad, I think I ate something bad.” Hoeren.

1 „Gefällt mir“

Das stimmt. Wenn einen jedoch Freunde oder gute Bekannte fragen sollte man ruhig auch mal ehrlich antworten und nicht immer nur „Gut, und selbst“ fragen, wie man das oft so macht. Kann einem ne Menge bringen :smile:

1 „Gefällt mir“

Ja, ich!

Es macht mir gar nix aus, für mich alleine daheim zu sein und nicht Abends immer auszugehen. Ich bin ein sehr ruhiger und für andere auch ein sehr leiser Typ, bei dem man mehrmals nachfragen muss, was er den gesagt hat. Für mich selbst rede ich doch eigentlich recht laut und rumschreiend durch die Gegend zu rennen, halte ich gar nix.

In größeren Menschenansammlung (Festen, Weihnachtsmärkten, lauten Parties) fühle ich mich eher unwohl, da ich dann meistens auch die Gespräche nicht herausfiltern und man mich eh dort kaum versteht. Messen und Einkaufsmeilen, bei dem man nicht mit anderen in Gespräch kommen muss, gehen dann wieder.

Das ansprechen fremder Leute dauert bei mir ein wenig länger, da ich mich eher im Hintergrund halte und die Leute erst einmal bei ihren Gesprächen studiere, wo ich ansetzen kann. Wobei ich bei denen gefühlt nie einen negativen Eindruck hinterlassen hatte und sich im Anschluss doch interessante Gespräche und Freundschaften entwickelt hat.

Durch meine ruhige Art bin ich ein guter Zuhörer bei Problemen anderer, aber trage meine eigenen Probleme nicht mit Freunden aus, sondern verarbeite sie eigentlich in Zeiten aus, bei dem ich alleine bin.

Wie auch bei einigen anderen hier, vermeide ich das telefonieren mit mir unbekannten Leuten so gut es geht und kommuniziere mit Ämtern und Firmen, soweit möglich per Mail und Brief.

Keine Ahnung ob ich introvertiert bin, ich bin jedenfalls ein Einzelgänger und habe auch keine Freunde.
Sehe ich nicht unbedingt als nötig an jemand anderen an meinem Leben teilhaben zu lassen bzw will ich mich niemandem zumuten^^
Hat bisher 28 Jahre funktioniert, funktioniert auch nochmal so lange also alles gut.

Vllt bin ich da etwas Weltfremd, aber bei guten Freunden und Familie gehe ich doch davon aus das sie mir sowas auch so erzaehlen? Brauch es da wirklich die Frage “Wie geht’s dir?”?

Die Frage braucht es nicht, aber es ist doch schön, wenn einem jemand die Frage - ernstgemeint - stellt.

Muss ich die Sendung doch noch nachholen, scheine was verpasst zu haben.

Würde mich auch zu den Introvertierten zählen - bin zwar gern mit Freunden zusammen, aber gerade bei Feten oder Discos reicht es mir dann nach 3 Stunden dann und ich kann gern ein/zwei Tage komplett allein verbringen. Fahre mittlerweile auch gern allein in Urlaub, gibt mir mehr Freiheiten meinen Kram zu machen.

Ums Studium rum war das schon mal extremer, war da kaum unterwegs abends und hatte auch gerade mal eine Handvoll Freunde. Spätestens mit dem Job fällt mir das Kontaktaufnehmen zu anderen auch leichter, auch wenn es mich regelmäßig die Wand rauftreiben könnte, wie viel unnötiger Kram geschwafelt wird ohne zum Punkt zu kommen. Ich brauch nicht zu wissen wo der Kollege mit Person X auf welchem Event vor 3 Jahren war, sondern was x von uns will oder wir für x tun können. Smalltalk ist ne Pest - und allgemein:
http://www.clickypix.com/wp-content/uploads/2013/12/ITCROWD_8.gif
:smirk:

1 „Gefällt mir“

Jein nicht direkt und ich würde da jetzt auch niht ein fass aufmachen sonst müssten wir auch anfangen zu trennen was wirklich dazu gehört introvertiert zu sein und was eher soziophob ist (problem mit enschen zu sprechen ist z.b. nicht zwingend introvertiert sondern eher soziophob da man angst vor der interaktion hat, introvertiert wäre eher man hat gezielt keine lust mit leuten zu reden was ein großer unterschied ist)

Ich meine hier vor allem leute die man nicht so gut kennt als das sie das wirklich wissen wollen, wenn mich meine eltern, guten freunde fragen wie es mir geht wollen sie das wirklich wissen da ist das ganze kein smalltalk mehr. Ich meine v.a. folgende gespräche nd Situationen:

Du bist Student/Arbeitender und triffst einen ehemaligen mitstudenten/schüler aus deiner klasse und er ihr bleibt stehen und fangt an kurz zu reden weil irgendjemand den namen des anderen gesagt hat: “hey bist du nicht der…” und dann macht an smalltalk der eben überflüssig ist, der typ will nicht hören das dein leben grad im eimer ist und du dringend jemanden zum reden brauchst. Diese art von gelabber ist einfach überflüssig den wie läuft es ab? sobald das gespräch beendet ist geht jeder seiner wege und man sieht sich maximal durch zufall wieder.

Nun, ich weiß nicht, in welche der beiden Kategorien ich rein passe. Ich würde sagen, dass ich meine Energie auf jeden Fall aus der Interaktion mit anderen Menschen ziehe, daher würde ich mich schon als extravertiert bezeichnen. Dennoch bin auch ich lieber in kleinen Kreisen unterwegs, bevorzuge lange Gespräche und kann Small Talk im Grunde wenig bis gar nichts abgewinnen. Auch bin ich passend zum gestrigen Thema manchmal sehr schüchtern und habe dadurch Probleme, Menschen anzusprechen, nicht aber, Freunde zu finden, wenn ich sie dann erst mal angesprochen habe.

Ich weiß mich wie gesagt selbst nicht wirklich einzuordnen, bin mir auch nicht sicher, ob die Einteilung nach Intro- und Extraversion noch zeitgemäß ist und ob es nicht sogar “Mischformen” gibt.

1 „Gefällt mir“

Mischformen gibt es durchaus. Bei mir ist es auch so, dass ich von den meisten eher als extrovertiert betrachtet werde, da ich immer recht schnell Anschluss finde, gerne auch mal herumkaspere oder auch eine ganze Runde - auch bei mir unbekannten Leuten - unterhalten kann.
Generell bin ich aber eigentlich sehr gerne auch mal allein, habe aber leider nicht allzu oft die Gelegenheit dazu. Zudem, so denke ich, kann ich eben auch einfühlsam sein und ernste Gespräche führen, zuhören usw.