Ist definitiv ein interessantes Thema. Obwohl ich mich nicht wirklich als introvertiert bezeichnen würde, habe ich im inneren doch des öfteren Probleme, in soziale Gefüge zu passen und habe hin und wieder auch schon Zeiten erlebt, in denen ich die eigene Wohnung gut und gerne mal über eine Woche nicht verlassen habe und die meiste Zeit des Tages im Bett lag. Das waren Momente, in denen die vermeintlich einfache Aufgabe, “normal zu sein” schlichtweg zu anstrengend war, sowie die permanente Auseinandersetzung mit den Sperrspitzen der Belanglosigkeit, die man so im Alltag und in den Leben anderer findet, ob man mir diese Wahrnehmung nun ansah oder nicht. Ich vermute hierbei letzteres, was den mentalen Schmerz scheinbar noch unerträglicher und vorallem isolierender macht, während er dir das Gefühl gibt, der einsamste Mensch in einem Meer aus Lebhaftigkeit zu sein, das dein Umfeld bildet.
Dennoch ist die beste Medizin, dieser Müdigkeit entgegenzusteuern. Sich selbst zu akzeptieren, lernen, dass man genug ist, dass du selbst zu sein das größte Geschenk ist, das du jemals bekommen wirst, da es das einzige ist, was wirklich dir gehört. Jeder Mensch, der das nicht akzeptiert und in dir etwas anderes sehen möchte, respektive etwas anderes aus dir machen möchte als du bist, sollte ohnehin keine Rolle in deinem Leben spielen, da sie deine eigene Entfaltung einfach gesagt verhindern und dich in die selben Zyklen zurückwerfen, die du vielleicht schon für überwunden gehalten hattest.
Man sollte lernen, wann es sich lohnt über sich hinauszuwachsen und wann du zeitweise einfach etwas sein willst, das du nicht sein kannst oder sein solltest, während es dir deine äußere Realität dennoch eintrichtert. Mit sich selbst Frieden zu schließen ist das Fundament für alles weitere und ich denke, dass jeder Mensch, der unter Introvertiertheit leidet, selbige mit besagter Einstellung überwinden kann, was natürlich nur meine Meinung ist, die lediglich auf persönlicher Erfahrung beruht.
So misanthropisch es auch klingen mag, aber letztendlich sind wir alle die Hauptdarsteller in unserem eigenen Stück und wir sollten uns nicht von den Nebenrollen runterziehen lassen. Und sollte es doch mal im Begriff sein, zu passieren, geht mal wirklich in euch und denkt über die Personen nach, mit denen ihr euch umgebt. Den Schluss, den ich bei 90% aller Menschen ziehe, lässt sich eigentlich sehr gut mit einem ganz kurzen ‘American Psycho’ Zitat auf den Punkt bringen, das mir bis heute im Kopf geblieben ist:
I just, uh… you’re not terribly important to me.
Denn die wenigsten sind es, also… no sweat.