Introversion als Persönlichkeitsmerkmal

Jaa aber bekommt man das wirklich jeden Tag suggeriert ?

Ich habe auch schon oft gesagt bekommen, dass ich doch mal etwas offener und gesprächiger sein könnte. Stürzt einen das wirklich mit der Zeit in Selbstzweifel oder hat man grundsätzlich ein eher geringes Selbstwertgefühl ? Diese Frage kann nur jeder für sich selbst beantworten.

Mir zum Beispiel könnte es nicht egaler sein, was eine fremde Person von mir hält.

Ja kann man so sagen.

Ist definitiv ein interessantes Thema. Obwohl ich mich nicht wirklich als introvertiert bezeichnen würde, habe ich im inneren doch des öfteren Probleme, in soziale Gefüge zu passen und habe hin und wieder auch schon Zeiten erlebt, in denen ich die eigene Wohnung gut und gerne mal über eine Woche nicht verlassen habe und die meiste Zeit des Tages im Bett lag. Das waren Momente, in denen die vermeintlich einfache Aufgabe, “normal zu sein” schlichtweg zu anstrengend war, sowie die permanente Auseinandersetzung mit den Sperrspitzen der Belanglosigkeit, die man so im Alltag und in den Leben anderer findet, ob man mir diese Wahrnehmung nun ansah oder nicht. Ich vermute hierbei letzteres, was den mentalen Schmerz scheinbar noch unerträglicher und vorallem isolierender macht, während er dir das Gefühl gibt, der einsamste Mensch in einem Meer aus Lebhaftigkeit zu sein, das dein Umfeld bildet.

Dennoch ist die beste Medizin, dieser Müdigkeit entgegenzusteuern. Sich selbst zu akzeptieren, lernen, dass man genug ist, dass du selbst zu sein das größte Geschenk ist, das du jemals bekommen wirst, da es das einzige ist, was wirklich dir gehört. Jeder Mensch, der das nicht akzeptiert und in dir etwas anderes sehen möchte, respektive etwas anderes aus dir machen möchte als du bist, sollte ohnehin keine Rolle in deinem Leben spielen, da sie deine eigene Entfaltung einfach gesagt verhindern und dich in die selben Zyklen zurückwerfen, die du vielleicht schon für überwunden gehalten hattest.

Man sollte lernen, wann es sich lohnt über sich hinauszuwachsen und wann du zeitweise einfach etwas sein willst, das du nicht sein kannst oder sein solltest, während es dir deine äußere Realität dennoch eintrichtert. Mit sich selbst Frieden zu schließen ist das Fundament für alles weitere und ich denke, dass jeder Mensch, der unter Introvertiertheit leidet, selbige mit besagter Einstellung überwinden kann, was natürlich nur meine Meinung ist, die lediglich auf persönlicher Erfahrung beruht.

So misanthropisch es auch klingen mag, aber letztendlich sind wir alle die Hauptdarsteller in unserem eigenen Stück und wir sollten uns nicht von den Nebenrollen runterziehen lassen. Und sollte es doch mal im Begriff sein, zu passieren, geht mal wirklich in euch und denkt über die Personen nach, mit denen ihr euch umgebt. Den Schluss, den ich bei 90% aller Menschen ziehe, lässt sich eigentlich sehr gut mit einem ganz kurzen ‘American Psycho’ Zitat auf den Punkt bringen, das mir bis heute im Kopf geblieben ist:

I just, uh… you’re not terribly important to me.

Denn die wenigsten sind es, also… no sweat.

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Also ich habe dein Text bestimmt 3 mal gelesen und richtig verstanden habe ich ihn nicht. Aber ich habe das Gefühl du verwechselt Introvertiertheit mit Depressionen und/oder mangelndem Selbstbewusstsein. Ich entschuldige mich, falls ich das falsch verstanden habe.[quote=“BaronVanTheo, post:95, topic:25546”]
jeder Mensch, der unter Introvertiertheit leidet
[/quote]
Introvertiertheit ist mit Sicherheit kein Leiden

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Kein Leiden, aber eine Sache, unter der man nichtsdestotrotz leiden kann.

Ja, da liegst du tatsächlich nicht unbedingt falsch mit. Deprimiert / unsicher und introvertiert zu sein geht zumindest für mich irgendwie Hand in Hand. Das ist nur meine Erfahrung und mir klar, dass nicht jeder, der nicht gerne unter Menschen oder etwas verschlossen ist, mit Depressionen zu kämpfen hat, auch wenn ich denke, dass dies öfter der Fall ist, als manche glauben oder sich eingestehen wollen. Jene Introvertiertheit und Verdrossenheit kam jedenfalls für mich meist erst dann, wenn es mir selbst schlechter ging, womit ich stets versuchte das Problem, das ich mit mir selbst hatte zu lösen und mich dabei nicht von zu vielen äußeren Einflüssen korrumpieren zu lassen, um letztendlich wieder mit mir und meiner Umwelt in Einklang zu kommen.

Ist wohl ein etwas zu persönlicher, selbstbezogener Text gewesen aber womöglich haben andere ja ähnliches durchgemacht oder erleben es momentan.

Nein, dass ist nicht ausschließlich deine Erfahrung. Extraversion ist ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Psyche. Es gibt solide Evidenz die darauf hindeutet, dass eine niedrige Ausprägung von Extraversion das subjektive Wohlbefinden mindern kann. Allerdings macht es gewiss niemanden glücklicher, wenn sie oder er im trüben Stochert. Mich würde viel eher interessieren: Welche Strategien wendet ihr im Alltag an, um mit eurer Introvertiertheit umzugehen?

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Ich nimm mir viel Zeit für mich. Dann habe ich auch wieder neue Energie um unter Menschen zu sein.

Ich suche mir Hobbys und Wege in denen ich mein Hobby ausüben kann ohne extrovertiert oder viel “zwanghaft” mit anderen zu reden. Bspw spiele ich gerne Klavier und ich bringe es mir selbst bei, da ich weiß, da man in der Musikschule in meiner Umgebung an Konzerten teilnehmen muss und sowas wäre für mich nicht machbar.
Allgemein gesagt, suche ich mir Möglichkeiten Dinge zu tun, auf die ich Lust habe, ohne dabei viel Trubel ausgesetzt zu sein

Da ich z.B. in der Natur viel Kraft tanken kann und auch mehr oder weniger vom Dorf komme, gehe ich, wenn die Zeit dafür ist, gerne Pilze sammeln. Klingt jetzt vielleicht total altbacken, aber es ist so beruhigend wenn man da alleine durch den Wald schlendert, man ganz sich selbst sein kann, nichts reden müssen und einfach nur auf dem Waldboden nach Pilzen suchen. Das witzige daran ist das ich das tatsächlich nur mache um den Kopf frei zu bekommen, denn ich esse sie nichtmal :smiley:. Bevor jetzt aber der Zeigefinger erhoben wird, ich trockne sie dann und gebe sie dann weiter an meine Eltern, also ich sammle sie nicht um sie dann zu entsorgen ;).

Ansonsten geh ich wohl ganz dem „Kellerkind“-Image nach und beschäftige mich innerhalb meiner Wohnung. Briefe schreiben, kochen, malen und basteln helfen mir auch mir den Freiraum für den Kopf zu genehmigen.

Ich hab’ nur 24 Punkte, habe ich jetzt verloren?

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Jap, raus mit dir aber sofort! :gunnar:

Du bekommst jedenfalls kein Stipendium bei der Klapse und kannst schön selbst blechen

Ich hab nur 23. Kacke ey :frowning:

Ja. Ja. Ja. Ja. Nichts, ja. 23.

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Ha, besser als du!

Gab mal nen Thread dazu:

Hab den Thread nur überflogen aber habe das Gefühl das eins nochmal deutlich gesagt werden muss:

Introversion ist keine Krankheit oder Störung

Je nach Statistik liegt der Anteil in der Bevölkerung zwischen 20-50%, was auch nochmal verdeutlicht dass der Übergang zur Extroversion fließend ist. Nicht jeder Introvertierte ist schüchtern oder gar soziophob - genauso wie nicht jeder Extrovertierte ein Narzisst ist.

Ich beobachte oft dass wenn Leute über Ihre Schüchternheit reden wollen es eher als Introversion bezeichnen - was wohl daran liegt dass der Begriff “Schüchternheit” an sich nicht ernst genommen wird und der Begriff sehr verniedlicht klingt. Ich meine wer kennt denn nicht Sprüche wie “Nun hab dich mal nicht so”.

Die Abgrenzung zum Autismus ist aber doch recht deutlich: Die meisten Introvertierten haben kein Problem damit andere Menschen und Situationen zu verstehen. Das konnte man in den Test ja auch recht gut erkennen (hab übrigens 26).

Mist, ich hatte extra die Suche durchlaufen lassen, hatte den Thread aber leider nicht gefunden, wohl die falschen Suchbegriffe verwendet, oder nicht weit genug gescrollt -.- Schande über mich und meine Kuh…

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Und über den Esel :point_up:

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So habs oben gleich mal noch verknüpft, das man da mal noch reinlesen kann :slight_smile:

Dabei hab ich ja ein wundervolles Bild gefunden, das wirklich sooo passend ist und eine Seite der Introvertierten gut beschreibt:


(original Post von @Spique)

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