Introversion als Persönlichkeitsmerkmal

Da hier ja doch relativ viele mal mehr mal weniger Introvertierte Böhnchen vertreten sind würde mich mal interessieren ob sich hier einige Bohnen schonmal mit ihrer Introversion beschäftigt haben? Im Sinne von habt ihr euch bewusst schonmal vor Augen geführt was das für jeden bedeutet, welche Eigenschaften das an euch ausmacht, wie es euch beeinflusst im täglichen Leben und welche Hürden ihr somit täglich erlebt vorallem auf Zwischenmenschlicher Ebene?
Ergibt das für euch Nachteile auf Arbeit im Studium/Schule?
Habt ihr bereits Wege gefunden eure Schwächen zu Stärken werden zu lassen?
Welchen Hobbys geht ihr zum Ausgleich nach und vorallem habt ihr bereits Wege gefunden euch so zu akzeptieren oder schwebt ihr noch in der „alle sagen ich muss anders sein“ Phase?

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Damit Auseinandergesetzt ja, mache ich regelmäßig. Als Gegenmaßnahme habe ich mit Tabletop und Pen and Paper angefangen und versuche zumindest 2x im Monat einem von beiden nachzugehen.

Nachteile sind das ich oft als grantig oder abweisend von anderen wahrgenommen werde obwohl ich es eigentlich (in dem Moment) garnicht bin. Selbst wenn ich sehr gut drauf war durfte ich mir schon anhören ich hätte eine Aura des Menschenhasses und der Abweisung um mich. :confused:

Und ja ich akzeptiere mich mittlerweile wie ich bin, ebenso meine Ticks und meine Erkrankung. Seitdem geht es mir psychisch besser auch wenn sich dadurch nichts an meinem sozialen Umfeld geändert hat. Eher noch habe ich einige Bekannte verloren seitdem ich sage ich komm nicht weil ich mich nicht stabil oder gut genug fühle, im Gegensatz zu früher wo ich mir diverse Ausreden einfallen lassen hab. Dafür habe ich heute einen kleinen Freundes und Bekanntenkreis bei dem ich mich allerdings nicht mehr verstellen muss, was viel wert ist.

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Das kenne ich nur zu gut das Leute zu mir sagen “Schau doch nicht immer so als würde der Teufel vor dir stehen” bzw. das tägliche mehrmals gefrage ob ich schlechte Laune hätte obwohl ich einfach nur für mich ausdruckslos schaue bzw. in Gedanken bin weil ich konzentriert arbeite. Das wird bei mir eigentlich immer missverstanden, aber die ganze Zeit grinsen kommt mir so unnatürlich vor das ich mir dann noch dämlicher vorkomme.

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Anders sein ist keine Erkrankung.

Sehe den größten Nachteil darin das wir wieder in einer Welt leben wo der lauteste häufig Recht bekommt. Vorteile sehe ich in besserer Selbstreflektiertheit, was aber auch zu Negativen aspekten führt wenn man auf weniger selbst reflektierende Menschen trifft. Davon abgesehen wird Introvertiertheit gerne mit Schüchternheit verwechselt was auch zu „Situationen“ führen kann.

Als jemand der nicht im Mittelpunkt stehen muss/will stellt sich mir ehrlich gesagt auch nicht die Frage ob ich was ändern müsste. Einfach gleichgesinnte Finden und falsche Freunde ziehen lassen.

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Ich meinte mit Ticks und Erkrankung nicht die Introversion sondern meine Sockenphobie und meine chronischen Depressionen die mich seit bald 20 Jahren begleiten. Deswegen habe ich die auch extra angeführt das ich mich mit allen drei Sachen mittlerweile arrangiert habe bzw als Teil von mir akzeptiere.

Gerade im Hinblick auf Freunde ist es ja noch relativ leicht wen man da an sich ran lässt und wen nicht. Aber wie gehst du damit auf Arbeit um wo du dir nicht raussuchen kannst mit wem du Umgang haben musst, vorallem wenn es direkte Kollegen sind in einer Abteilung mit denen du dann 40h die Woche verbringen musst?

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Ja genau so ist es bei mir auch. Dauer grinsend oder grinsen nur damit die anderen mich nicht ansprechen deswegen kommt mir so unnatürlich vor und dann fühle ich mich erst recht unwohl.

Am besten war ja mal eine Lehrerin in der Schule damals. Die am Weg zum Sportplatz zu mir meinte kein Wunder das du keine Freunde hast so wie du immer dreinschaust. :confused:

professionell bleiben und fertig, du musst ja nicht Freundschaft mit deinen Kollegen schließen.

Oh ja, sowas kenne ich oder der auch immer wieder gern gehörte “Du schaust wie 7 Tage Regenwetter”

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introvertiert heist ja nicht unfreundlich sein. Aber das meinte ich damit das viele es mit Schüchternheit verwechseln und überrascht sind wenn man dann doch souverän reagiert.

Gibt Kollegen mit denen komme ich gut klar und Kollegen mit denen eben nicht. Da ich mich nicht wie eine Diva anstelle und meine Arbeit darunter leiden lass, die ggf. mit der Person getätigt wird, sehe ich da auch kein Problem. Sollte sich die andere Person wie eine Diva anstellen wird das auch anderen auffallen. Muss sagen hatte noch nie Probleme auf Arbeit, abgesehen davon das wie gesagt Leute mich für schüchtern hielten und dachten pampig werden zu können.

Weis auch nicht ob schlecht drein schauen irgendwas mit Introvertiertheit zu tun hat. Bin ein ziemlich fröhlicher Mensch, mag halt nur relativ viele Menschen nicht :wink: .

Welt ist ehh am Arsch also YOLO.

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Da hast du an sich nicht unrecht, ein Problem bleibt da dennoch. Wenn man das eine Extrem in der Introversion (also so wie ich z.b.) ist arbeitet man meist im Hintergrund und redet meist nicht viel, vorallem nicht in Meetings. Hat man dann als direkten Kollegen das andere Extrem (der äußerst Extrovertierte Typ) der den ganzen Tag labert, einen ablenkt und dann die ganze Arbeit in Meetings als seine eigene darstellt weil er der super Redner ist und somit alle Loorbeeren erntet etc pp schafft das in der Abteilung durchaus diskrepanzen. Natürlich könnte man hier sagen, ja biste ja selber Schuld musste halt den Mund aufmachen, aber das ist alles leichter gesagt als getan.
Es gibt ja durchaus auch Introvertierte die den Nachteil des Nicht-Reden-könnens nicht haben und sich so durchsetzen können.

Gut ich hab halt keinen Bürojob der Meetings beinhaltet, ich muss mich nicht gegen Kollegen durch setzen.

Das “Böse gucken” ist nicht ein Merkmal der Introvertiertheit, es resultiert aber aus der Präferenz eines Introvertierten sich in seiner Gedankenwelt zu bewegen und deshalb sehr häufig Ausdruckslos zu schauen, was andere ehr als schlechte Laune auffassen.

Aber du hast auch Recht, viele verwechseln es auch mit Schüchternheit.

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Exakt das. Ich denke den ganzen Tag über dies und das nach und werde des öfteren angesprochen, warum ich so traurig reinschaue.

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Bei mir ist das ein zweischneidiges Schwert.

Ich hatte vor meinem Umzug nach Bonn einen riesigen Bekanntenkreis. Echte Freunde waren darunter nur wenige und später viele falsche.
Nicht im Sinne von „alle scheiße“, sondern im Sinne von „bringt mich nicht weiter“.

Seit Bonn, was nun auch schon einige Jahre her ist, bin ich ein ziemlicher Einzelgänger.
Zum großen Teil gewollt. War wieder schnell in der Kiffer-Szene, aus der ich raus wollte.
Und es dann auch geschafft habe.

Alle anderen waren mir zu normal.
Wo ich herkomme war es schwer einen Fuß in die Tür zu bekommen. Aber wenn die Tür geöffnet wurde, war sie immer offen.
Hier macht man dir die Tür sofort auf. Aber sobald du weg bist ist sie wieder zu.

Ich kann der ultimative Klassen-Clown sein, wenn ich jemanden habe der darauf anspringt. Trash Talk > Small Talk.

Die Zeit mit meiner Ex und den Treffen mit anderen Pärchen war extrem unangenehm.
Da ging es nur um Arbeit bei der Telekom, Kinder und Joggen.

Kein lockerer Gesprächspartner. Zwei Ausnahmen gab es. Der eine war zu selten dabei. Der Andere stellte sich irgendwann als vom Punk zum „Wutbürger“ konvertierter heraus.

Meine beste Freundin sehe ich nicht mehr, seit wir mehrmals … :nun:

Mein bester Kumpel ist noch schlimmer als ich damals: Nur noch zocken und kiffen.
Sieht zwar das Problem, will da auch was ändern. Aber na ja. Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach.

Yeah, wieder mal ein Seelen-Striptease! :stuck_out_tongue_winking_eye:

However: Ich glaube ich bin als Mensch/Kumpel nicht einfach. Ich weiß, dass ich keine Freunde wie damals in der guten, alten Zeit mehr finden werde. Und mit einem Teil von denen zocke ich wenigstens einmal in der Woche Pen & Paper :+1:

Danke Internet :kissing_smiling_eyes:

Wenn ihr euch „traut“:
http://autismus-kultur.de/test/autismus-tests.html

Ich bin bisher bei jedem Test als „kann gut sein“ Aspi hervorgegangen. Kein Grund zum Angeben. Aber hilft eventuell seine eigenen Marotten zu verstehen :wink:

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Ich denke bei mir ist es eine Mischung aus „schüchtern“ und „introvertiert“ und kommt auf die Tagesverfassung an. Oft „mag“ ich einfach keine fremden Menschen oder habe Probleme, beim Smalltalk einzusteigen - mit der Zeit (und manchmal bissl Alkohol :stuck_out_tongue_winking_eye:) werd ich aber lockerer.

Oft bin ich aber auch eher introvertiert im Sinne von zB war ich letztes WE bei der Taufe der Tochter meiner Cousine und die ganze Verwandschaft mütterlicherseits war dabei. Zwischendurch war ich so überfordert mit der „Gesellschaft“ beim anschließenden Essen, dass ich kurz weg musste - habs als „aufs Klo gehen“ getarnt, aber ich MUSSTE einfach da raus. Hat mich bisschen schockiert…

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Ich nenne gerne mal einige Eigenschaften von mir die häufig bei Introvertierten auftreten:

  • Ich hasse Small-Talk
  • Ich bin ein guter Zuhörer
  • Ich bin ein sehr guter Beobachter, mir fallen viele kleine Dinge auf die andere garnicht wahrnehmen
  • Ich schweife sehr schnell und tief in meine Gedankenwelt ab
  • mir wird nie langweilig, denn in meinem Kopf ist immer etwas zum nachdenken
  • Ich hasse es im Mittelpunkt zu stehen
  • Mir fällt es deutlich leichter mich schriftlich auszudrücken als zu reden
  • Ich rede gerne nur mit einzelnen Personen, sobald es mehrere werden, werde ich zum Zuhörer und rede kaum noch
  • Ich bin reflektiert (ich denke viel über mich und mein Verhalten nach)
  • ich denke nach bevor ich spreche
  • Ich bin sehr genau
  • Ich habe einen kleinen Freundeskreis
  • mich ermüdet es wenn ich unter vielen Menschen bin (man spricht auch von Energieverlust)
  • Ich verbringe gerne Zeit allein
  • ich werde nervös wenn ich beobachtet werde
  • Ich wirke häufig distanziert
  • Ich schaue oft grimmig
  • Ich wirke auf andere oft seltsam
  • Ich bin selten euphorisch
  • Ich meide beim sprechen den Augenkontakt
  • Ich mags gern ordentlich
  • Ich bin oft vorsichtig bei neuen Dingen
  • Ich bin zuverlässig
  • ich bin gerne in der Natur unterwegs (der beste Ort seinem Kopf eine Auszeit zu gönnen)
  • Ich lache selten richtig von Herzen (vorallem unter Menschen nicht)

Vielelicht erkennt sich ja der ein oder andere auch wieder, falls er noch nicht weiß das er Introvertiert ist ^^

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@Stryke89 @Manschgerl
Willkommen im Club! :slight_smile:
Siehe Test oben. Würde mich nicht wundern, wenn ihr da auch im Spektrum liegt.
Und das meine ich nicht Negativ.
Gibt vermutlich mehr von „uns“ als wir vermuten.

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Da sehe ich mich in vielen Punkten auch so. Wobei ich aber ein absoluter Chaot bin statt sehr ordentlich. Aber ohne mein Chaos würde ich druchdrehen.

Was bei mir noch wäre was hier ist:

Wenn ich zb Filme sehe wirke ich von außen meistens absolut regungslos und verziehe keine Miene, selbst wenn ich mich innerlich gerade schlapp lache, vor Spannung (weil spannender Film) fast platze oder mich grusle. Da konnte ich mir auch schon einige Sprüche anhören und gab auch Streit mit einer Ex deswegen weil sie immer dachte ihre Filme gefallen mir nicht. -_-

@Mad_Paddy
Du hast 32 Punkte.

Eine Diagnose aus dem Autismus-Spektrum ist wahrscheinlich.

Wobei ich auf so Internet Tests nicht wirklich viel gebe, aber war interessant. :smiley:

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Mein Fazit: Menschen ist der Feind!

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