Warum nutzt du dann so einen politisch brisanten Begriff überhaupt? Das impliziert, dass du es für möglich hälst, dass es sich hier um eine Hexenjagd handelt.
Edit: Habe jetzt erst deinen Post gesehen, in dem du dich entschuldigst.
Also Verfolgung gibt es auch heute noch auf der Welt (nicht alle Staaten sind Demokratien). Zusatz : Verfolgung war nie Exklusivität des Mittelalters, was man schon durch die deutsche Geschichte wissen müsste.
Daher ärgert es mich besonders, wenn Leute mit Begriffen wie „Hexenjagd“ um sich schmeißen, weil es wirkliche Verfolgung bagatellisiert.
ich verstehe es einfach nicht.
man ist sich bewusst, dass der kauf eines spiels (sofern es öffentlich gemacht wird oder man privat davon erzählt, denn sonst bekäme es ja niemand mit), das äußern in social-media pro dem franchise oder gar die bewerbung des franchise mittels stream o.ä. als unsolidarisches verhalten wahrgenommen wird.
dann sucht man die öffentliche diskussion darüber, dass das eigene verhalten doch nicht als unsolidarisch wahrgenommen werden darf.
und fühlt sich dann letztlich sogar verfolgt und diskriminiert (hab hier schon die begriffe „hexenjagd“ gelesen oder NS-vergleiche, die dankenswerterweise gelöscht wurden).
das ist schon eine erstaunliche hirnakrobatik mMn.
wie schon mehrfach gesagt wurde: wer das spiel spielen will, soll es halt tun. aber spätestens sobald man sich im öffentlichen raum dazu äußert oder gar streamt o.ä., wird man an dem eigenen verhalten gemessen.
mir ist unbegreiflich, wie man für sein verhalten in dieser weise die verantwortung ablehnt.
man ist bereits in der privilegierten position, dass einem alles um das thema egal sein kann, aber das ist nicht genug. man fordert darüber hinaus auch noch das privileg der völligen absolution für das eigene verhalten.
Die Welt und das Franchise wurde von einer transfeindin erfunden.
Dies bedeutet, dass man durch den Support des Franchises, vor allem von großen Streamer*innen, Werbung für HP und somit Werbung für JKR machen.
Natürlich, da kann jeder selbst entscheiden ob man Autor und werk trennt, nur ist es bei mir persönlich immer schwierig. Ich würde heutzutage auch keine R.Kelly Songs anhören oder Kevin Spacey Filme gucken
Ich habe das Spiel nicht gespielt, aber es ist in meinen Augen Peinlich im Spiel ein Trans:NPC einzubauen, welches als ein Art Token wirkt, um eben zu zeigen „guckt Leute, wir haben auch einen Trans*Charakter! Wir sind auch progressiv“.
Mich stört aber am meisten, dass Warner und das Studio vieles ignoriert. Ich meine der Ex lead Designern des Spiels hat mehrere Frauenfeindliche Videos auf YT hochgeladen und hat die MeToo Bewegung bagatellisiert. Der Abgang wurde vom Studio und Warner als eine freie Entscheidung des Designers kundgetan und es gab keine richtige Distanz gegen diese Person. Im Gegenteil, der Ex Designer macht immer noch Werbung für das Game und Supportet was das Studio macht.
Hinzu hat das Studio einen voice actor (Greg Ellis) engagiert, der offen Trans*feindlich und Frauenfeindlich ist. Am besten kennt man den Typen von dem YouTube Video wo er Cancel culture gerede macht in seinem Dragon Age Charakter.
Es ist für mich eben mega eigenartig zum einen diese Personen zu ignorieren oder zu engagieren und parallel zu sagen „Hey, wir haben auch Trans*Charaktere im Spiel.“
Vielleicht sollte man den Threadtitel ändern, die rhetorische Frage löst bei einigen wohl den Drang zum Antworten aus.
So wie die Leute die auf Amazon-Fragen antworten mit „das weiß ich leider nicht“
Ich rege mich nicht auf, nur versuche ich das Nachvollziehen, also einige Aussagen.
Gehen wir jetzt davon aus, wenn HL jetzt die Lizenz hat und Rowling aber nicht mehr Leben würde/ihre Lizenz aufgegeben hätte. Würden wir wahrscheinlich von HL genau das Gegenteil reden.
Ich sehe in diesem Spiel 2 Große Pro Argumente für Transpersonen.
Aufgrund der Beliebtheit des Spiels, kann man nun mal offener und weitreichender über die Problematik von Rowling und ihre Transgenderfeinde besprechen (größere Bandbreite etc). Wäre das Spiel scheiße, würde es wahrscheinlich schnell wieder ins „Vergissmich“ verschwinden.
Im Spiel kannst du sehr frei dein Charakter entwickeln, sogar noch bestimmen wie dich andere Ansprechen (männlich oder weiblich, welches Schlafsaal) und es kommt sogar eine sehr symphatische (meines Empfinden) Transgenderperson vor als Nebenrolle. Ich kenne jetzt (fällt mir spontan zumindest) kein anderes Spiel ein wo ein Transgender Person vorkommt (zumindest in so ein Triple A Game). Auch Homosexualität wird im Spiel genannt.
Mir war nicht die Aufnahme des Wortes und die Brisanz bewusst, ich bin kein Diplomat und kein Deutschstudent oder Psychiater. Sondern nur n Berliner der nun mal ne Rüppige unverblühmte Art hat.
Soweit würde ich Persönlich zum Beispiel gar nicht mal denken oder gar mit einer realen Jagd gleichsetzen. Wobei jede Verfolgung falsch ist. Das war nicht meine Absicht das zu Bagatellisieren.
Mein Ratschlag: Wenn etwas unklar ist, vorsichtig nachragen. 99% der fälle sind den meisten Personen die bedeutung des Wortes für eine andere Person nicht bewusst. Mir ist nicht bewusst wie Empfindlich jemand auf diese Wort reagieren könnte.
Das ist eben eine persönliche Sache. Es ist eben dieses schwarz weiß denken, dass wenn man diese eine Sache boykottiert, man dann auch alles andere schlechte boykottieren muss.
So einfach ist das nicht und da haben alle Menschen ihren eigenen Moralkompass.
Ich meine, ich habe hier eine gewisse Kritik geäußert, aber ich bin immer noch einer, der Michael Jackson Songs hört, vielleicht rede ich mit das immer damit ein, dass der Typ sowieso tot ist. Bei R.Kelly oder Chris Brown sieht es eben ander aus, da diese Typen noch leben und oder noch nicht mal richtig bestraft wurden.
Da sehe ich es mehr so, dass es eine Recht individuelle Sache ist, was man eben kritisch ansieht und was nicht.
nachtrag zur veranschaulichung:
hier wurde bereits ein mMn ganz treffender vergleich gefunden:
nehmen wir an, ich habe einen kumpel, der in einem club von angestellten diskriminierend (z.B. rassistisch) beleidigt wurde oder gar körperliche gewalt erfahren hat.
nun erzählt mir der kumpel davon.
wenn ich ihm sage: „hör mal, ich gehe da weiter hin, aber halt ohne dich“, dann muss ich mich doch nicht wundern, wenn ich in situationen, wo mein kumpel auf solidarität angewiesen ist, nicht mehr die erste adresse bin; dass sein vertrauen in mich auf solidarität einen knacks bekommt.
natürlich habe ich die freiheit und das privileg, völlig unbeschadet weiter in den club zu gehen.
aber dann von dem kumpel zu verlangen, dass mein verhalten in unserem verhältnis und in seinem bild von mir keinerlei konsequenzen haben darf, ist doch geradezu obszön anmaßend.
dass das überhaupt verhandelt werden soll, ist mir unbegreiflich.
Das wäre aber die Konsequenz, wenn man alles, was aus dem Franchise kommt boykottiert.
Wenn das HP-Universum nicht aussterben soll, bleibt die zweite Frage von @Das_Jabbu : Wie geht man mit der Wizarding World in Zukunft um, wenn man Transpersonen unterstützen möchte aber gleichzeitig trotzdem weiter diese fiktive Welt genießen will?
Das habe ich nicht gesagt das du das du das gesagt hast sondern nur eine frage was man jetzt oder wie man jetzt am besten mit dem hpverse umgehen soll.
Okay, seien wir ehrlich
Wenn so argumentiert wird, dann Unterstell das einfach allen und du hast immer Recht, dass die ganze Welt böse ist.
Es ist ja nicht nur der eine Charakter, es ist ja zusätzlich auch noch die Möglichkeit gegeben den Protagonisten genauso zu gestalten.
Das Beispiel hinkt aber, wie ich weiter oben schon ausgeführt habe, weil dem Kumpel das in dem Club nicht passiert ist, sondern der Club-Franchise Besitzer, der nichtmal in der gleichen Stadt wohnt, Interviews mit diskriminierenden Interviews gibt
Da sind wir uns im Kern erstaunlich einig.
Nur verstehe ich dann nicht, warum viele im Fall von HL diesen individuellen Wertekompass eben nicht zulassen und sagen: ok, wenn du dieses Spiel erwirbst und spielst, schließt du dich automatisch als Verbündeten für unsere Sache aus. Mit dieser Art von Tunnelblick macht man es sich doch nur noch schwerer, die Probleme und Wünsche der trans Community der Allgemeinheit, die eben nicht so in diesem Thema drinnen ist, näher zu bringen.
Ich habe ja auch geschrieben, dass es mir persönlich so vorkommt und nicht die direkte Intention des Studios ist. Das kann ich ja nicht wissen, genauso wie du es nicht wissen kannst warum das Studio die Person als NPC hat.
Ich meine du kannst das sogar hier im Forum machen, da es auch einen dedizierten thread nur über das Spiel gibt, wo diese Diskussion abgeschottet ist.
Niemand zwingt einen in diesen Diskussionen teilzunehmen oder dich rechtfertigen zu müssen.
Und in meinen Augen, wird hier niemand als transfeindlich angesehen, nur weil die Person das Spiel spielt und feiert (Twitter beziehe ich nicht, da es auf der Plattform immer extreme gibt).
Es ist aber glaube ich schon enttäuschend für Trans*Menschen, dass diese Kritik am Spiel und an der Autorin direkt als „Darf man kein Spaß mehr haben“-Debatte ausartet.
Ich weiß was du meinst, aber ich finde es immer schwer die Aussage zu bringen, dass wenn die Trans*Menschen ihre Kritik anders formuliert hätten oder defensiver (mir fällt gerade kein besseres Wort ein ) vorgetragen hätten, dass sie dann vielleicht mehr verbündete in der Diskussion hätten.
Glaube ich bin da als Hetero Typ nicht die richtige Ansprechperson. Aber manchmal und bei machen Themen hat man kein Bock immer allen Recht zu machen mit der Kritik. Da dann diese Kritik im Sande verläuft und niemanden interessiert. Erst durch dieses Echo wurde das Thema auch öfter und intensiver besprochen
Meiner Meinung nach, lohnt es sich trotzdem diese nicht als keine Verbündete in „darker Times“ zu bezeichnen, sondern als das zu sehen was du beschrieben hast. Viele kleine Moralische Entscheidungen, die viel mit der individuellen Betrachtung zwischen Spaß haben, und Moralischen Konsequenzen zu haben. Ich kann trotzdem ein Verbündeter sein, genauso wie das für Klimaprotestler zählen kann, wenn ich ein mal im Jahr fliege, usw.