J.K. Rowling und ihre Aussagen

weil es nun mal bestimmte Gegebenheiten gibt. Und es stimmt nicht dass sich alle Menschen so oder so verhalten.

Vor kurzem war genau zu dem Thema ein Artikel in der SFC von einer queeren Autorin die auch trans Personen zu Wort kommen ließ und zu den Gründen sprch weswegen viele weiter auf Twitter sind, aber einige auch nicht mehr. Daher lasse ich mal die Autorin sprechen.

Twitter hat sich zu einer Anti-LGBTQ-Klärgrube entwickelt. Hier ist der Grund, warum Queer-Leute wie ich hier bleiben

Als queere Person stehe ich vor dem Dilemma, ob ich bleiben oder gehen soll.

Kann ich es verkraften, einen Beitrag zu einer Website zu leisten, die von jemandem betrieben wird, der eine derart feindselige Einstellung gegenüber LGBTQ±Menschen hat und es zulässt, ja vielleicht sogar fördert, dass sich die Plattform in einen Sündenpfuhl der Bigotterie verwandelt?

Mit der Verabschiedung von Anti-Trans-Gesetzen in mehreren Bundesstaaten, wachsenden Listen verbotener Bücher und der jüngsten Schießerei in einer Schwulenbar in Colorado wird es immer beängstigender, in diesem Land queer zu sein. Ich habe einen transsexuellen Partner, und plötzlich fühlt sich ein Großteil der Vereinigten Staaten abgeschottet an; wenn wir umziehen wollten, gäbe es nur noch wenige Staaten, in denen ich mich wohlfühlen würde.

Die rebellische Seite in mir möchte laut und performativ kündigen und meinen Abschied von einer Art moralischer Überlegenheit verkünden. Aber würde es irgendjemanden interessieren, wenn nicht jede queere Person auf der Plattform beschließt, die Veranstaltung zu boykottieren? Und selbst wenn wir es täten, würde sich etwas ändern?

Astrid Kane, eine Reporterin beim San Francisco Standard, die sich als trans und nicht-binär identifiziert, schloss sich dieser Meinung an. „Der einzige Grund, warum ich auf Twitter bin, ist der Journalismus“, sagte sie mir. "Aber ich denke die ganze Zeit darüber nach - was ist meine rote Linie? Ich habe eine, aber ich weiß noch nicht, was sie ist. Ich denke, Twitter ist ein Abwasserkanal und bringt das Schlimmste in den meisten Menschen zum Vorschein, aber ich sehe auch, wie wichtig es ist.

Der Schlussabsatz bringt es auf den Punkt

Die Welt ist weitgehend anti-queer. Was ist bei Twitter anders? Die LGBTQ±Gemeinschaft musste sich überall einen Platz schaffen, um zu existieren. Das Schicksal von Twitter ist unbekannt, aber meine Vermutung ist: Solange es eine Plattform für Kontakte und Diskussionen bietet, wird es weiterhin genutzt werden. Für den Moment bleibe ich hier.

Twitter ist eine Plattform auf der viele Personen erreicht werden, die auch den Menschen nützt, natürlich auch LGBTQ-Personen


Aber niemand muss, der Hogwarts Legacy boykottiert, Twitter boykottieren, Es bleibt vollkommen unabhängig davon und verliert auch die HL-Boykott-Wirkung nicht wenn man HL boykottiert aber Twitter nicht. Es hat nichts miteinander zu tun

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Von der Anzahl der aktiven Nutzer jetzt aber eher nicht.

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Oh krass, hätte nicht gedacht, dass der Unterschied so groß ist (oder überhaupt manche Plattformen so viele Aktive User haben wie zB. Facebook mit 36% der Weltbevölkerung lol).

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Von der Reichweite und medialen Interesse aber schon. Auf den anderen Plattformen ist viel schwerer. So wie Facebook aufgebaut ist, geht dort doch alles unter und du musst erstmal suchen.

Zu Mal man bei Facebook auch immer gucken muss, wie die Nutzerzahlen verteilt sind.

Was das ganze Thema für mich etwas schwierig zu differenzieren macht ist der Aspekt „Kunst vom Künstler trennen“. Ich frage mich was hier wirklich was ist. Die Kunst ist doch in diesem Fall das Spiel Hogwarts Legacy und der Künstler sind doch die Entwickler und Entwicklerinnen, die sich Mühe mit diesem Spiel gegeben haben. Ja das Setting stammt natürlich von JK Rowling und ja man muss sich MINDESTENS kritisch mit ihren Aussagen und ihrer Haltung auseinandersetzen. Aber wem schadet der Boykott? JK Rowling wird zwar weniger daran mitverdienen, wenn der Gesamtumsatz des Spieles geringer ausfällt. Aber wirklich schädlich ist es ja für alle die AKTIV an der „Kunst“ mitgearbeitet haben. Für Rowling wird dies ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Sie verdient mutmaßlich genug an jeglicher anderer Form von Lizenzverarbeitung (Merchandise, Bücher, Filme, Musicals, Theater,…) mit.

Meine Frage ist also: Trifft der Boykott wirklich die richtige Stelle? Mir ist zumindest nicht bewusst, dass Mitarbeiter von Avalanche Software bisher durch irgendeine Form von diskriminierenden Aussagen auffällig geworden sind (falls doch bitte korrigiert mich umgehend). Reicht es aus, dass sie die Idee gefasst haben das Harry Potter Universum zu verwenden (die Idee stammt vermutlich schon aus dem Jahr 2018 oder früher, weil dort der erste Leak entstanden ist)? Ich habe ein wenig die Sorge, dass hier eine „Geisel“ gehalten wird.

Am Ende sollte dies aber jeder für sich selbst entscheiden und bitte auch niemanden dafür anfeinden, dass man sich entschließt das Spiel zu kaufen/spielen oder es zu boykottieren. Wenn JK Rowling sagt, dass mutmaßlich jeder ihr insgeheim zustimmt, der ihr Produkt konsumiert, sollten wir schlau genug sein, dass wir uns das nicht gegenseitig auch unterstellen.

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Ja, in einer Suite im Hilton

Mach dir mal keine Sorgen um das Studio.

Die Frage, ob ein Boykott wie und wen trifft und überhaupt, wurde im Thread sicher schon 20 mal gestellt. Die Antworten darauf waren sehr vielfältig und gehen in ebensoviele Richtungen.

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Das Spiel ist doch viel eher ein Vehikel für den Boykott. Finanziell wird man JK Rowling damit nur marginal schaden. Auch das Studio wird genug Geld damit machen.
Ziel des Boykotts ist es ein Zeichen zu setzen und eine Plattform zu schaffen. Und da muss ich einfach sagen: Well played, das ist mal so richtig gut aufgegangen. Ich bin mir sehr sicher, dass sehr viele Leute über die Einstellungen von JK Rowling und die Tragweite dieser zum ersten Mal gehört haben. Auch werden sich viele Menschen mit der Lebensrealität von Trans-Menschen auseinandergesetzen, die das vorher noch nicht wirklich getan haben.

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Ich zum Beispiel :+1:t2:

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Vielleicht geht’s bei dem Boykott auch gar nicht primär darum, jemandem zu schaden, sondern unterdrückten Menschen etwas Zuspruch mitzugeben und ein Thema, das in der Öffentlichkeit kaum stattfindet, mehr in den Fokus zu rücken.

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Und genau DAS finde ich ist der richtige Gedanke! Das Thema wurde in den Fokus gerückt und wird besprochen, aber genau an dem Punkt sollte man sich davon lösen ob die Frage wirklich ist „darf man noch Harry Potter gut finden?“.

Naja nachdem nun der Boykott im wörtlichen Sinn gescheitert ist, zu sagen, Ziel war gar nicht der Boykott selber, sondern die Aufmerksamkeit für das Thema ect ist zwar legitim.
Aber das klang vor paar Wochen schon anders und für einige war der finanzielle Aspekt schon ein Punkt, wenn nicht DER Punkt.

Nun hatten wir es gerade von twitter, TikTok usw.
Was ist denn mit Spielen wie escape from tarkov oder Atomic Heart was die Woche erscheint? Welche nicht nur von russischen Entwicklern sind, sondern eventuell sogar mit Geld des russischen Staates mitfinanziert wurden, im Fall von Atomic Heart. (zumindest wollte man Nachfragen dazu nicht beantworten)
Immerhin existieren hier auch offizielle Wirtschafts-Sanktionen

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Vorsicht: Nur weil es bereits finanziellen Erfolg hat, ist das keine Legitimation für einen Boykott.

Für mich stellte sich die Frage ohnehin nie, weil ich mich nicht a) zu den Betroffenen zähle und b) Kunst vom Künstler trennen kann. Das liegt bei mir aber vielleicht auch daran, dass ich beispielsweise mit extremer Musik von z.T. fragwürdigen Künstlern (oder zumindest mit fragwürdigen Inhalten) aufgewachsen bin und daher relativ wenige Berührungsängste habe. Für mich war das immer ein Ventil, um Aggressionen abzubauen, oder eine Möglichkeit, in andere Welten zu flüchten zu können, etc. pp. - und die Wizarding World war und ist in ähnlichem Stile ein Zufluchtsort, an den ich mich begeben kann, wenn mir die echte Welt zu viel wird. Ich kann nur vermuten, dass viele andere Fans das sehr ähnlich sehen.

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Puh, heute ist whataboutism aber im Sonderangebot oder?

Die Sache um Twitter ist ein bisschen komplexer. Twitter ist Infrastruktur zum Verteilen von Nachrichten und für manche Menschen in gewisser Weise einer der wenigen Mittel, um der Außenwelt von ihrem Leid zu erzählen (bspw. Revolution in Iran).

Ferner hat Musk Twitter plötzlich gekauft. Die Communities haben sich dort ja schon vorher gebildet. Auf Twitter sind Akademiker gut vernetzt, aber auch die Trans Community hat sich dort einigermaßen niederlassen können. Sich neu organisieren, ist nicht so einfach. Twitter ist ein Shithole und wird wahrscheinlich untergehen dank Musk, das stimmt schon. Da Twitter international ist, äußern sich natürlich auch viele amerikanische trans aktivisten und die sind wirklich in einer brenzligen Situation. Weit über 200 Anti-Trans-Gesetze wurden verabschiedet, vor einer Woche wurde ein trans Kind in den UK ermordet, es geht um Leben und Tod.

Es stimmt zudem überhaupt gar nicht, dass es diese Debatte nur auf Twitter gäbe. Das ist auch eine billige Strategie, um das Problem kleinzureden. Das Problem gäbe es nur auf Twitter und in der „realen Welt“ spiele es keine Rolle. Ach was … that’s part of the issue. Das es keinen interessiert. Mit Awareness will man dagegen ankämpfen. Das Spiel ist ein idealer Ankerpunkt, um das Problem anzusprechen, eigentlich ganz einfach. Es gibt ja auch viele Youtube-Videos oder Twitch-Streams, die versuchen, Awareness zu schaffen. Außerdem wird auf Twitter auch genug gegen Musk geschossen.

Beim Boykott-Aufruf ging es selbstverständlich um Geld, Aufmerksamkeit und Relevanz von JKR und ihrem Franchise. Trotzdem ist es schlicht absurd, jetzt abfällig über den „gescheiterten Boykott“ zu reden. Wer wirklich glaubt, dass auch nur eine einzige trans Person ernsthaft davon ausging, dass niemand Harry Potter kaufen wird, der glaubt wahrscheinlich auch an die „Groomer“-Verschwörungstheorien gegen LGTQBI+ Menschen. Das DIng ist, dass diese Menschen weder eine Lobby noch Macht haben, egal was euch die Verschwörungstheoretiker da eintrichtern wollen.

Es kann sich zudem nicht jeder Mensch um jedes Problem kümmern, wie soll das gehen?

Spiele wie Atomic Hearts sind selbstverständlich problematisch. Das fängt bei der Finanzierung von Russland an und hört bei der stramm-propagandistischen Darstellung der Sowjetunion keinesfalls auf.

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Go for it?

Vielleicht gibt es Menschen, die dafür schon in den sozialen Medien ihre Stimme erhebe. Da du mehr im Thema drin bist, kannst du Update dazu geben (z.B. ich weiß nichts darüber)? Oder müssen dies nun dieselben Menschen machen, die bezüglich Hogwarts Legacy, Rowling etc. Aufmerksamkeit auf ein spezielles und für sie wichtiges Thema lenken?

Das ist halt wie so der Fall, wenn jemand nun für Spenden für die Türkei und Syrien sammelt und dies aktiv über Plattformen bewerbt. Aber parallel werden auch noch andere Dinge auf der Welt geschehen, wofür man Spenden könnte. Oder die Person wird beim nächsten Erdbeben ggf. nicht sammeln. Dafür machen es dann jemand anders.

Mir scheint es manchmal so rüberzukommen, dass man erst die Stimme erhebt, wenn man sie jeden Tag zu jedem anderen Thema erhebt, sonst ist es nichts wert. :thinking:

Edit: Ach, da ich es gerade lese.

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das ist aber auch eine etwas ermüdenede Taktik von dir und anderen hier.

etwas behaupten und statt selbst zu recherchieren „falls doch korrigiert mich bitte umgehend“
sprich andere sollen die ARbeit machen :wink:

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Will auch nicht wissen, wie oft dieses Geschwurbel um den Entwickler hier schon debunked werden musste, es aber einfach immer wieder kommt.

Die Entwickler wurden bereits bezahlt. Zudem gibt es keinen moralischen Imperativ, einen Entwickler zu unterstützen. Gäbe es den, wären Leute, die das faseln, arm, weil sie ihr ganzes Geld in alle Spiele der Welt stecken müssten.

Und ja: Avalanche ist auffällig geworden. Ein ehemaliger Senior Producer findet, dass die #metoo-Debatte eine moralische Panik sei, er verteidigt mutmaßliche Sexualstraftäter, er verteidigt auf seinem Youtube-Kanal die rechte Hetzkampagne „Gamergate“. Er hat das Studio während der Entwicklung verlassen, gibt aber an, dass er das nur aus familiären Gründen getan hatte.

Außerdem hat Avalanche (oder WB) einen sehr problematischen Synchronsprecher angeheuert.

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Es ist für dich ermüdend, dass ich für mich nicht die uneingeschränkte Wissenshoheit erhebe? Und meine „Behauptung“ läute ich ein mit „Mir ist zumindest nicht bewusst…“. Ich freue mich aber für dich, dass du in deinem Wissen nie einen blinden Fleck vermutest und dich daher auch nicht für die Anmerkungen von anderen öffnen musst.

Mir ist nicht klar inwieweit dein Kommentar zur Diskussion beiträgt.

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Ich habs dir ja jetzt erzählt, also ist ja alles gut.

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Spätestens nachdem sich das Spiel gerade so gut verkauft, muss man nun wirklich keine Sorgen, um den Entwickler haben. Außerdem finde ich es überhaupt komisch, sich darüber Sorgen zu machen. Für jedes Spiel das man kauft, kauft man ja 1000 andere Spiele nicht. Da argumentiert doch auch keiner mit den Entwicklern der anderen 1000 Spiele. Ich bin doch den Entwicklern nichts schuldig.

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